Spielphilosophie

Aus Trigardon
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Im folgenden wollen wir gemeinsam eine ausformulierte Spielphilosophie für trigardonische Larps erarbeiten. Meines Erachtens stellt das entsprechende Manifest der Reichenfelser eine sehr gute Arbeitsgrundlage dar, welches ich daher im folgenden einfach unbearbeitet einfüge.--Gösta 22:51, 17. Jul. 2009 (CEST)

Wir spielen miteinander, nicht gegeneinander

Unserem Spielverständnis nach ist Larp ein Spiel, das man miteinander spielt, um gemeinsam Spaß zu haben: Ein verbiesterter Wettbewerbsgedanke und der unbedingte Wille, Kämpfe oder Schlachten um jeen Preis gewinnen zu wollen, sind daher bei uns fehl am Platz. Im Zweifel legen wir mehr Wert darauf, unseren Mitspielern eine gute Show zu liefern, als uns sklavisch an Regeln zu halten oder sie "besiegen" zu müssen.

Pro Opferregel: Cons auf denen die Opferregel ausgeschrieben ist

Aus dem gleichen Grund spielen wir auf einigen Cons nach der Opferregel, d.h. Ihr könnt Ihr Euch aussuchen, ob Euer Charakter bestimmte Situationen überlebt oder eben nicht. Diese Regel erfordert natürlich, dass alle Beteiligten verantwortungsvoll mit ihr umgehen, so sollte ein "Angreifer" vermeiden, sein "Opfer" in eine Situation zu bringen, in der dieser sein Überleben nicht mehr glaubhaft vermitteln kann. So reicht es zum Beispiel aus, einen Gegner "auf den Tod verwundet" liegen zu lassen, statt ihn zu zerstückeln, zu verbrennen und seine Asche in alle Winde zu zerstreuen. Auf der anderen Seite sollte die Opferregel natürlich nicht als Freifahrtschein für irrsinnige Aktionen verwendet werden, denn auch bei uns gilt: Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um.

Contra Opferregel: Cons auf denen die Opferregel nicht gilt

Auf einigen Cons wird nicht nach der Opferregel gespielt. Hier gelten ganz ähnliche Grundsätze, wie bei der Pro-Opferregel-Aufstellung, vor allem ein gutes Bewusstsein für die Konsequenzen von Handlungen. So muss man hier aber sehr gut auf seinen Hintern aufpassen, denn was hier passiert kann nur von der Spielleitung rückgängig gemacht werden, wenn diese es für notwendig erachtet. Kommt also der eigene Charaktertod sinnlos und unfair vor, dann kann man die SL bitten eine andere Lösung zu finden. Ob diese das nun tut liegt allein in ihrem ermessen. Sollte man aber als SC sich entschließen einen anderen SC umzulegen, dann muss man es bei der SL anmelden und mit dieser besprechen. Wichtig hierbei sind 4 Dinge: Ein guter Grund, Ein konsequentes Spiel, ein Bewusstsein über die Konsequenzen und eine gute Show. Außerdem sollten der Zielperson, je nach Aktion, die Möglichkeiten zur Flucht gegeben sein. Die übrigen Regeln, nach welchen wir spielen folgen dem Dragonsys II, mit geringen Modifikationen, die sich auf Darstellbarkeit und "Spielfluss vs. Telling" beziehen.

Cons sind zum Spielen da

Wir sind keine Anhänger eines zwanghaften 24h-IT-Gedankens. Es gilt aber: Cons sind zum Spielen da, daher sollten diejenigen, die gerade nicht spielen wollen, die anderen nicht in ihrem Spiel stören. Wer sich also mit anderen über das letzte Fußballspiel unterhalten will, darf dies gerne tun, nur sollte er niemanden, der spielen will, durch das Gespräch stören. Weiter finden wir es sehr schön, wenn Leute zwar nicht 24h IT, aber doch so oft wie möglich anspielbar sind.

Wir legen Wert auf Ambiente

Als Orientierungshilfe sind hier beispielhaft einige Punkte aufgelistet, die wir als ambientefördernd bzw. -störend ansehen. Als ambientefördernd empfinden wir:

  • schöne, gerne an mittelalterlichen Vorbildern orientierte Kostüme
  • Kopfbedeckungen aller Art
  • Ambientezelte (Saharazelte sind keine Ambientezelte, aber akzeptabel)
  • große Banner

Unschön und ambientestörend finden wir:

  • Schnürlederhosen
  • Schnürhemden o.ä. ohne weitere Oberbekleidung
  • moderne Gelfrisuren ohne Kopfbedeckung
  • Rüstung als einziges Kostüm
  • Pannesamt
  • Bunte Igluzelte
  • nicht abgetarnte Bundeswehrstiefel oder anderes modernes Schuhwerk
  • Kämpfer ohne Helm
  • den Regenrinnen-Look von Arm- und Beinschienen minderer Qualität
  • Kämpfer mit zwei Langwaffen
  • Bier/Wein/Cola oder sonstige Flaschen die sichtbar herumstehen
  • nicht abgetarntes OT Material auf dem Con Gelände
  • Handys die klingeln

Freies Spiel

So oft wie möglich werden wir sowohl die SC als auch die NSC auf unseren Veranstaltungen frei spielen lassen. Unser Selbstverständnis als SL ist, dass wir das Szenario bereitstellen und auf dem Spielgelände die Sicherheit gewährleisten, Ihr aber ansonsten frei spielen dürft. Daher gibt es bei uns prinzipiell keine Wellenangriffe: In Kämpfen hat jeder NSC grundsätzlich erst einmal genau ein Leben, ebenso wie die Spieler. Wenn Ihr also einen Gegner ausschaltet, habt Ihr der Gegenseite damit einen nachhaltigen Schaden zugefügt - es lohnt sich also, gut zu kämpfen und geschickt zu taktieren.

Wie spielen low bis mid fantasy und low power

Wir bevorzugen einen Spielstil mit eher moderat eingesetzten Fantasy-Elementen und einem niedrigen Machtniveau. Unsere Charaktere sind meist ganz normale Menschen mit ebensolchen Stärken und Schwächen. Im Landeshintergrund und auf Cons kommen auch Fantasy-Kreaturen (Elfen, Zwerge, Orks) vor.

Wir spielen DKWDDK

Wir vertreten eine Spielweise, die weitgehend ohne Telling auskommt: Alles, was im Spiel geschieht, muss auch adäquat dargestellt werden. Magie wirken durch schlichtes Ansagen von Zauberwirkungen ("Feuerball 3", "Blindheit 9", etc.) lehnen wir ebenso ab wie das Ansagen von Waffenschäden, da wir solche OT-Ansagen einem stimmungsvollen Live-Rollenspiel nicht für zuträglich halten. Obwohl auf unseren Veranstaltungen DragonSys als Regelwerk verwendet wird, ist also „Du kannst, was Du darstellen kannst" (DKWDDK) bei uns zentrales Spielprinzip. Bei der Darstellung von Magie haben wir bisher das Liber Magicae als Richtschnur für die Darstellung verwendet.

Locker bleiben!

Lasst Euch nicht abschrecken, die obigen "Regeln" sind keine in Stein gemeißelten Gesetze, sondern nur Richtlinien, die aufzeigen, wie wir uns ein schönes und stimmungsvolles Live-Rollenspiel vorstellen.