https://trigardon-larp.de/api.php?action=feedcontributions&user=RiaRetterspitz&feedformat=atomTrigardon - Benutzerbeiträge [de]2024-03-28T18:29:27ZBenutzerbeiträgeMediaWiki 1.23.14https://trigardon-larp.de/index.php?title=Datei:Trigardonische_M%C3%A4rchensammlung.pdfDatei:Trigardonische Märchensammlung.pdf2023-06-02T09:27:53Z<p>RiaRetterspitz: RiaRetterspitz lud eine neue Version von „Datei:Trigardonische Märchensammlung.pdf“ hoch</p>
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Eine IT-Version musst du dir selber erstellen ;)<br />
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== Natans Blut und die Heilige Elea ==<br />
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''IT: Von den Vorfahren des Kleinen Volkes mündlich überliefert seit Anbeginn von Tag und Nacht, in zwergischer Schrift und Sprache seit unbekannter Vorzeit schriftlich überliefert, in unserer Sprache erstmals niedergeschrieben im Haus der Winde gegen Ende des zweiten Jahrzehnts.''<br />
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''OT: Von Gösta''<br />
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Es begab sich dereinst, als sich die Sterblichen aus Neid und Hass entzweiten, dass Weltvater Natan seinen Bruder Ischan zum Zweikampf forderte, um den Streit zu entscheiden. Weltvater Ischan jedoch, besorgt über die größere Zahl von Natans Stamm, fürchtete einen Betrug seines Bruders. <br />
Darum sprach er: „Nur dann werde ich mich zum Zweikampf stellen, wenn wir uns an einsamem Orte treffen, wo kein Mensch in den Kampf eingreifen kann!“ <br />
„So soll es geschehen,“ antwortete Natan, „aber einem von uns wird es die letzte Stunde sein. Und damit beide unserer Stämme die Nachricht von Sieg und Niederlage von einem der Ihren erfahren, soll es Zeugen für unseren Kampf geben.“<br />
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Darauf einigten sie sich und wählten als Kampfplatz einen der Gipfel des Dugor Harog. Jener Berg war in diesen fernen Tagen den Menschen heilig, war er doch damals noch der höchste weit und breit, so hoch, dass sein Gipfel nahezu alle Zeit durch Wolken verdeckt war. Ischan wählte Bakir den Schmied, den geschicktesten seiner Schüler, als Zeugen aus und Natans Wahl fiel auf Elea, seine treueste Schülerin, die von der Göttin des Wissens geliebt wurde.<br />
<br />
Als sie seit sieben Tagnächten fortgegangen waren, erschütterten dumpfe Donnerschläge Riaplots Leib und so wussten die Menschen, dass der Kampf begonnen haben musste. Hatten sie doch Ischan mit mächtigen Waffen über der Schulter aufbrechen sehen, so groß und schrecklich, wie sie seither niemand mehr zu führen vermocht hat.<br />
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Dies war der Beginn der letzten Tagnächte, denen alles Volk am Dugor Harog hernach als den langen Mond des Schreckens gedachte. Von Jenen, die dort an den steilen Hängen wohnten, starben schon viele in der ersten Tagnacht und noch ungezählte weitere bis sich die Herrin der Erleuchtung zur Nacht wieder in voller Pracht den Menschen zeigte. Viele von ihnen wohnten in Höhlen am Berge, von denen sie nicht wenige selbst hinein gehauen hatten. Obwohl sie schon damals kundig darin waren, in Riaplots Fleisch zu graben und seine Knochen zu formen, so konnten sie doch noch nicht wissen, wie man Gänge und Höhlen baut, die auch dann zu überdauern vermögen, wenn sich die Erde regt. Und nie wieder mussten die Sterblichen erleben, wie der Leib des Königs der Berge sich so sehr in Schmerzen winden musste, wie damals, als Ischan die Schluchten in seinen Leib schlug und Natan ihm tiefe Wunden riss, um seinen Bruder mit Felsen zu erschlagen.<br />
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Nach sieben Tagnächten, als Ischans Arm erlahmte, schöpfte Natan neuen Atem, um seinem Bruder mächtige Flüche entgegen zu schleudern. Und weil er wusste, dass er auch Riamodan gegen sich hatte, rief er nach den Dienern der Riaranjoscha, auf dass sie die Leidenschaft in Ischan verlöschen mochten.<br />
Und als weitere sieben Tagnächte vergingen, da eilten die Nebelgeister auf himmlischen Rössern dem Natan zur Hilfe. Als die Sterblichen auch in der Ferne sie erblickten, erschraken alle, denn weithin sichtbar war ihr Heerzug ob seiner großen Zahl, größer als alle Reiterscharen in der Steppe und im Tal. Nie zuvor hatte die Herrin der Weisheit ihre Geister des Nebels mit solcher Stärke entsandt. Hoch über die Flüsse und Täler hinaus ragten sie, selbst zur wärmsten Stunde der Tagnacht ritten sie am Boden, wo sie doch sonst schon lange in den Himmel heimgekehrt wären. Als sie am Berg auf Ischan einstürmten, da erzitterte Riaplots Leib unter den Schlägen ihrer Hufe, viel mehr noch als unter Hieben des Weltvaters zuvor.<br />
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Und als in der viermalsiebten Tagnacht Riamodan sein Antlitz auf dem Gipfel des Dugor Harog zeigte, da erschraken die Sterblichen noch mehr. Denn die Nebelgeister hatten in ihrem Ansturm auch Bakir, den jungen Schüler des Ischan, zu Tode gestampft, den Pakt der Weltväter missachtend, wonach er nur Zeuge, nicht aber Teil des Kampfes sein durfte. Daraufhin schrie der starke Weltvater voller Wut und Rachedurst zum Thron im Feuer hinab und Riamodan antwortete, indem er seinem Günstling für einen mächtigen Zorneshau seine Macht lieh. Damit erschlug Ischan den Heerführer der Nebelgeister, woraufhin die übrigen die Flucht ergriffen. Doch fanden sie den rechten Weg nicht, sondern stürmten vom Gipfel des Dugor Harog in alle Himmelsrichtungen hinab und zermalmten alles zu Staub, was das Unglück besaß, unter ihre Hufe zu geraten. Und die Opfer unter den Sippen, die dort am Berge lebten, waren gewaltig.<br />
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Nun blieb Natan ohne Beistand dem flammenden Schwert des Ischan ausgeliefert und war schon auf seinen Knien, als Ischan zu seinem letzten Hieb ansetzte. So siegessicher war der stärkere Weltvater, dass er weithin ausholte und Natan Gelegenheit zu einer letzten List gab. Dieser umwickelte seine Hand mit seinem Mantel, schnellte vor und hielt die flache Klinge seines Bruders von sich fern. Doch Ischans Zorn war zu groß, statt mit der flammenden Klinge schlug er denn machtvoll und ohne Gnade mit des Schwertes Kloß hernieder, solange bis er Natan schrecklich zugerichtet hatte.<br />
<br />
Natan wiederum ergriff im Todeskampf Ischans Arm und als er mit zerbrochenen Gliedern herniedersank, da ließ er nicht mehr los, sondern zog Ischan mit sich zu Boden. Und weil dieser in seinem Eifer die Gefahr nicht bemerkte, so kam es dann zuletzt, dass er in seine eigene flammende Klinge stürzte und die Mächte, die er selbst im Zorn gerufen hatte, ihn von Kopf bis Fuß versengten. <br />
<br />
Als der Feuergott dies sah, erkannte er, dass kein Sterblicher zuvor und kein Sterblicher hernach seine Lieder in solcher Herrlichkeit würde erschallen lassen. Da weinte er Tränen, wie es sonst nur die Herrin der himmlischen Wolken zu tun vermag. Doch waren es graue Tränen, die sich auf Riaplots Leib herabsenkten wie Schnee. Dies war die dunkelste Stunde der Sippen unten am Berge und auch viele Menschen in der Steppe, im Wald und im Tal starben, denn Riamodans Tränen waren bitter und erstickten alles Leben.<br />
<br />
Schließlich kam Elea aus einem Versteck hervor, wo sie zuletzt ausgeharrt und die schreckliche Schlacht mit eigenen Augen geschaut hatte. Und als sie zu Natan kam, da war er bereits dem Tode geweiht und ihr blieb nichts anderes, als seinen Kopf in ihrem Schoße zu betten und seine zerschmetterte Hand zum Trost in die ihre zu legen. Da kam es, dass sich im heiligen Natan ein letztes Mal die Lebensgeister regten und er zu der frommen Elea sprach: "Sieh, die Zwietracht ist über uns gekommen und unser Streit muss unentschieden bleiben. In unserer Zwietracht haben mein Bruder und ich großes Unglück über alle unter dem Himmel gebracht. Die Geister, die ich rief, haben Heimstätten verwüstet und viele auf ihrem Weg erschlagen, die nicht hätten teilhaben sollen an unserem Kampf. Diese Schuld will ich nicht mit zur Herrin der Seelen nehmen, doch mein letzter Atem schwindet. So bitte ich dich, Elea, bete zu den sieben großen und herrlichen Göttern an meiner statt für die Gunst der Sippen unten am Berge.“ Elea sprach, dies wolle sie für ihren Meister gerne tun und darauf legte der heilige Natan dankbar seine blutige Hand auf Ihre Schulter und schloss für immer seine Augen.<br />
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So kam es dann, dass die fromme Elea voller Hingabe zu den sieben großen und herrlichen Göttern zu beten begann. „Oh König der Berge,“ bat Elea, „möge das Blut, welches mein Meister vergoss, dein Opfer sein! Ich bitte dich, nimm diese Gabe an.“ <br />
Und weil sie nicht aufhörte, als Durst und Müdigkeit sie plagten, sondern tapfer ausharrte, erhörte Riaplot ihr Flehen und verwandelte Natans Mantel, mit dem er seine Hand umwickelt hatte, in den Mohn, der allen Schmerz besänftigt. Als Elea, die von ihrem Meister alles über die Kräuter, Moose und Pflanzen gelernt hatte, nun eine Blume sah, die ihr noch fremd war, verstand sie, dass sie erhört worden war. <br />
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„Ihr großen und herrlichen Sieben, hört meinen Eid, der der Eid des Natan ist. Er gibt das von ihm vergossene Blut als Opfer, sein eigenes Blut aber, das von seinem Bruder vergossen wurde, soll das Pfand der Sippen unten am Berge werden, bis zu der Zeit, in der er wiedergeboren wird und seine Schuld bezahlen kann.“<br />
So betete sie, bis schließlich die erste Nacht der Welt hereinbrach und der erste Tag ihr folgte.<br />
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An jenem ersten Tage stiegen Überlebende von den Sippen unten am Berg hinauf und erst am Abend fanden sie die fromme Elea im Gebet, den verbrannten Leib Ischans zu ihrer rechten, den zerbrochenen Leib Bakirs zu ihrer linken und den zerbrochenen Leib des Natan zu ihren Füßen, sein Blut an ihrer Hand, den Abdruck seiner Hand auf ihrem weißen Kleid. Daraufhin berichtete Elea den Sippen, die am Dugor Harog wohnten, von Natans letztem Wunsch. Und die Sterblichen staunten, denn als sie zu Boden blickten, da ward das viele Blut, welches Natan vergossen hatte, zu Silber verwandelt, wie ein Abbild des hellen Glanzes der Riasina.<br />
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Und dies sprach Elea: "Seht, die sieben Großen und Herrlichen Götter haben meine Gebete erhört. Das Blut, welches Natan im Bruderzwist vergoss, ist Euch nun silbernes Pfand für das Unglück, welches Ihr erlitten. Und wenn ihr fragt, wann die Zeit gekommen sei, dass der weise Weltvater sein Pfand einlöse, so seht, dass nicht all sein Blut geronnen ist. Ein kleiner Teil ist noch immer flüssig, obgleich die Götter es zu Silber gemacht haben. Dieses Silber sollt ihr mit Ehrfurcht suchen und bewahren, denn ihm wohnt Natans letzte Kraft noch inne. Und erst wenn der letzte Tropfen geronnen ist, dann wird er wiedergeboren werden und seine Schuld begleichen. Doch seid demütig und verschwendet nicht, was die sieben Großen und Herrlichen gegeben, denn der König der Berge wird jene strafen, die zu gierig sind."<br />
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Fortan holten die Nachkommen jener Sippen am Dugor Harog kostbares Silber aus dem Berg, wo vorher Natans Blut vergossen worden war. Und alle, die Freunde des Natan gewesen waren, zeigten sich dankbar und dienstbar, wann immer ihnen die Ehre zuteilwurde, sein nunmehr von göttlichem Segen erleuchtetes Blut zu schauen und zu besitzen. Denn durch Eleas Zeugnis galt das Silber aus dem Dugor Harog auch stets als ein Zeichen des Edelmutes und der Demut, die Natan mit seinen letzten Atemzügen gezeigt hatte. Damit war das Leid der Sippen, die dort am Berge wohnten, gemildert, konnten sie doch Silber gegen Brot und Bier und Dörrfleisch und Nüsse tauschen, als weithin um den Dugor Harog, ob der großen Schlacht die dort getobt hatte, für lange Zeit kein Strauch und kein Baum Früchte trug.<br />
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Und so wie Ischan zu Asche verbrannt war, so verbrannten sie auch die Leiber seines Bruders und seines Schülers, um so wenigstens nach dem Tode der zänkischen Brüder ihrem Neid keine Nahrung mehr zu geben. Seitdem bestattet man die Toten auf diese Weise. Während die Weltväter noch heute auf ihre Wiedergeburt warten, so kehrte Bakirs Seele schon in der übernächsten Generation zurück ins Leben und wurde denen geboren, die von seiner Mutter abstammten. Zuvor aber wandelte sein Ahnengeist unter denen, die seine Urne befüllt hatten und ihn ehrten. Ihnen allein verriet er alle Geheimnisse der Schmiedekunst, die er von Ischan einst gelernt hatte. Und bis in unsere Tage werden diese Geheimnisse weiter gegeben von Meister zu Schüler.<br />
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Auch die treue Elea verlebte ihre übrigen Tage unter den Sippen des Dugor Harog, pflegte den Mohn, den Riaplot ihr als Zeichen seiner Gunst geschenkt hatte und ihre Nachkommen pflegen ihn noch heute.<br />
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== Die Geburt von Sommer und Winter ==<br />
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''IT: Seit unbekannter Vorzeit von den Stämmen Ischans und Natans mündlich überliefert, erstmals niedergeschrieben im Haus der Winde im ersten oder zweiten Jahrzehnt.''<br />
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''OT: Von Anna''<br />
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Dies ist die Geschichte von der Geburt von Winter und Sommer. So habe ich sie von meiner Großmutter gehört und so erzähle ich sie euch, meine Kindeskinder.<br />
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Zu der Zeit als die Stämme Ischans und Natans sich entzweit hatten, tränkten Flüsse von Blut Riaplots Leib. Die Leben der Menschen und ihre ganze Kraft, viel zu früh vergossen und noch heiß und brodelnd sank tief in den Schoß des großen und herrlichen Gottes und ihm entsprang eine goldene Schlange, so heiß und so schön wie Riasions Auge. Ihr Name war Evörr und wohin sie auch ging, wurde das Land fruchtbar und alles wuchs und gedieh um sie. Doch war das Blut aus dem sie geboren war, zu heiß vom Kampfe. Wenn sie länger an einem Ort verweilte, wurde aus Fülle Dürre und aus Leidenschaft Raserei. So zog sie rastlos durch die Lande und hatte keine Ruhe. <br />
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Das ständige Sterben der Menschen füllte auch Riadugoras Hallen mit dem kühlen Hauch der Seelen. Ihre Winde wurden nie müde, die Toten herbeizubringen. Ein solches Brausen herrschte in den Gewölben der Unterwelt, dass die Toten keine Ruhe finden konnten. So legte sich Riadugora also nieder und gebar eine silberne Schlange, so kalt und so schön wie Riasinas Auge. Sein Name war Jardo und wohin er auch ging, brachte er Ruhe und Andacht. Doch die Kälte des Todes und die neugewonnene Macht der Winde waren zu stark. Wenn er länger an einem Ort verweilte, wurde aus Ruhe Starre und aus Andacht Untätigkeit. So zog er rastlos durch die Lande und hatte keine Ruhe.<br />
<br />
Eines Tages begegneten sich Jardo und Evörr auf ihrer nie enden wollenden Reise. Die Liebe zwischen ihnen war bereits groß, als ihre Blicke sich trafen und sie wuchs mit jedem Tag. Von nun an wandelten sie gemeinsam und wohin auch immer sie gingen, blühte und grünte es und die Erde verschenkte ihre Gaben so bereitwillig wie zu den Zeiten vor dem Bruderkrieg. Als Riaplot dies sah, weinte er, denn er liebte seine Tochter sehr. Noch größer aber als seine Liebe war sein Zorn gegenüber den Menschen, sodass er Riason bat, Jardo und Evörr auf immer zu trennen. Riason kam dieser Bitte schweren Herzens nach, denn auch er erfreute sich an der Harmonie der beiden Liebenden. In seiner Weisheit kettete er Evörr an die Sonne und Jardo an den Mond. Wenn Götter und Menschen versöhnt sind und die ewige Tagnacht herrscht, werden auch die Kinder von Erde und Wind wieder zueinanderfinden. Bis dahin werden wir heiße Sommer und kalte Winter haben und besonders die Winter werden Riaplots Geschöpfen Mühe bereiten, denn Jardo ist nicht leicht versöhnt.<br />
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== Der Yerig-Baum ==<br />
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''IT: Im südlichen Längstal mündlich überliefert seit einer Zeit, in der die Vergessene Sprache schon vergessen war und in der die Nurynaische Sippe schon Yergigar besaß, erstmals niedergeschrieben im Haus der Dämmerung Anfang des zweiten Jahrzehnts.''<br />
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''OT: Von Franziska''<br />
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Als die Zahl Menschen in Arbons grünen Auen noch gering war und man noch Tage wandern konnte, ohne den Rauch eines wärmenden Feuers zu sichten, lebte ein Jäger, dessen Name Yerig war. Er war der Sohn einer starken Sippe, Vater gesunder Kinder und seine Jagdkunst ward viel gelobt. Und war er auch ein götterfürchtiger Mann, dankte den Göttern jeden Morgen und jeden Abend, brachte Opfer zu den Hohen Tagen und nach jeder Geburt eines Kindes.<br />
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So gab es ein Jahr, als das Vieh in den Wäldern wenig wurde und Yerig weite Wege und lange Tage laufen musste, bis er Wild legen konnte. Er fand sich in ungekannten Weiten, als er schließlich in der Ferne einen Hirsch zu sehen glaubte. So versessen auf die nahe Beute, blieb er blind für die Gefahr und hörte das Gebrüll des Bären, bevor er ihn sah. „Oh ihr Götter, lasst Gnade walten! Wendet des Bären tödliche Pranke ab!“<br />
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Der Bär holte aus und schlug den Jäger nieder, seine Glieder brachen und sein Körper ging zwischen den Gräsern nieder. Mit dem letzten Atem sprach er an die Götter: „Ihr Großen und Herrlichen! Habe ich euch nicht geehrt? Habe ich nicht jeden Morgen und jeden Abend eure Namen gepriesen, euch gegeben von meinen Gütern, was ich entbehren konnte und nicht für jedes Kind mit Opfer gedankt? Habe ich nicht gelebt, wie es ein ehrfürchtiger Mann nur kann? Wie könnt ihr es Recht nennen, dass mein Körper, der eben noch den Hirsch mit einem Schuss zu töten vermochte, nun hier geschunden liegt und ich das Leben verliere fern von der Heimat und der Sippe? Wie könnt ihr es Recht nennen, dass die Tiere mich fressen werden anstatt einer würdigen Bestattung neben meinen Ahnen?“<br />
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Als er nicht mehr sprach zogen die Wolken über der Ebene zusammen, der Himmel wurde dunkel und er vernahm die Stimme Riadoguras, die zu ihm sprach: „Was maßt es du dir an, einzelner Sterblicher, zu zweifeln an den Göttern und nicht zu danken, was dir gegeben ward! In eine ehrwürdige Sippe wurdest du geboren, einen starken Arm ließen wir dir wachsen, einem fruchtbaren Weib wurdest du gegeben und die dir geborenen Kinder ehrten dich. Willst du zweifeln, dass dies die rechte Zeit sei in meine Hallen einzukehren? So sei dir noch weitere Zeit auf dieser Erde gegeben. Dein Körper soll weilen auf diesem Fleck, so dass du Zeit hast, über deine Worte zu sinnen. Ein Baum sollst du werden und zu unseren Ehren sollst du wachsen.“<br />
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Da erkannte der Jäger die Schande seiner Worte. „So will ich tun, wie mir befohlen, und in ehrfurchtsvoller Arbeit meine Tage verbringen, wie die Götter es bestimmten.“ Und seine Knochen wurzelten tief in die Erde und zogen mit aller Kraft Riaplots Geschenk des Lebens in sich auf. Und aus seinen Lenden wuchs ein Spross gen Himmel, der sich an Riasions Geschenk der Sonnenstrahlen wärmte. „Groß will ich werden und Blätter und Früchte tragen, tief verwurzelt will ich sein und meine Haut stark wie Stein. Zu Ehren der Götter will ich jeden Tag wachsen und danken für mein Leben.“<br />
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Und so geschah es, und der Baum wurde stark und seine grüne Krone immer dichter. In den Ästen des Baumes ließen sich die Vögel des Himmels nieder und bauten ihre Nester. Kriechtiere bauten ihre Höhlen zwischen den Wurzeln und der einsame Wanderer fand Schatten unter seinem Blätterdach. So zog der Sommer voran und der Baum brachte hart arbeitend Früchte hervor, saftig waren sie, und wurden röter von Tag zu Tag.<br />
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Voller Stolz mühte der Baum sich, sie immer größer und saftiger werden zu lassen, da begannen die Vögel bereits, die Früchte zu fressen und die vorbeiziehenden Wanderer zu pflücken, was sie tragen konnten. Da wurde der Baum betrübt und rief zu den Göttern: „Seht ihr großen Götter, getan habe ich, was mir befohlen ward. Gearbeitet habe ich jeden Tag und der Erde abgetrotzt, was ich konnte. All die Mühe habe ich in diese Früchte gesteckt und nun sollen die faulen Vögel sie fressen? Soll jeder Dahergelaufene einfach sich den Wanst mit meinem Tagewerk vollstopfen dürfen, ohne den Finger dafür krümmen zu müssen?“<br />
<br />
Da sprach Riaplot aus der Erde und den Pflanzen zu ihm: „Sterblicher, ein zweites Mal schon beklagst du dein Schicksal, obwohl die Götter dir mit vollen Händen geben! Wärmte die Sonne dich nicht durch Frühling und Sommer? Gab ich dir nicht aus der Erde all die Kraft, die zu brauchtest? Und stillte der Regen nicht deinen Durst alle Tage? Geize nicht mit deinen Früchten, was bringt es dir, wenn sie an deinen Ästen faulen? Ein Mensch bist du nicht mehr, die Früchte sind für andere.“<br />
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Wieder erkannte der Baum Yerig seine Fehlerhaftigkeit: „Große Götter, ich danke euch abermals und bitte um Vergebung. Meiner Arbeit Früchte will ich geben, wer sie verlangt, auf dass sie einem anderen nutzen.“ Als dann die letzte Frucht gepflückt war, wollte der Baum noch immer nicht ruhen. Denn Arbeit war es, was die Götter den Sterblichen auferlegt hatten. Und so begann er sein Antlitz in prächtigen Farben zu schmücken. In Rot und Gold ließ er seine Blätter strahlen, auf dass von weit her seine prächtige Krone zu sehen war.<br />
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Doch das prächtige Farbenspiel lockte die Kinder Riadugoras, die Winde: „Sie an, welch schönes Spielzeug! In Rot und Gold ist es aufgemacht!“ - „Lass uns hineinfahren in die Krone und sehen wie die Blätter fliegen!“ Und die wilden Winde fuhren in das Blätterdach, zupften an jedem Ast die Blätter und tanzten wild mit ihnen im Kreise. Doch unbeständig wie die Windeskinder sind, ließen sie ihr Spielzeug alsbald fallen, nur um am nächsten Tage noch einmal zurückzukehren und neues Blattwerk zu zupfen. Wie der Baum Yerig so seine Arbeit zu Boden gleiten sah, würde er traurig und rief die Götter ein drittes Mal an: „Seht ihr Großen, wieder habe ich getan, wie mir geheißen, Mühe und Fleiß in meine Arbeit gesteckt. Doch wie lohnen es mir die Winde? Sie zerreißen mein prächtiges Haupt und lassen die Fetzen arglos am Boden liegen!“<br />
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Und wieder zogen die Wolken zusammen und aus ihrer grauen Mitte spricht Riadugoras Stimme: „Sterblicher wieder zweifelst du an uns. Doch was maßt du es dir an, dich zu schmücken in prächtigen Farben? Der eitle Tand steht dir nicht zu, so tragen die Winde ihn fort. Und auch ist es Zeit für dich, die Arbeit ruhen zu lassen. Was dem Mensch der Tag, ist dem Baum das Jahr. Und so wie der Mensch abends seine Glieder zur Ruhe bettet, ist es Zeit für dich, alle Anstrengungen sein zu lassen und über den Winter zu träumen. Doch fürchte dich nicht: Riaranjoscha wird eine Decke aus Schnee über dich breiten, auf dass du im Frühling die Arbeit erneut wirst aufnehmen können.“<br />
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Als der Schnee aber gefallen war, ächzte der Yerig schwer unter dem Gewicht, schüttelte sich und warf ihn zornig hinfort. Noch ehe er aber diesmal ein Wort des Undankes sprechen konnte, fuhr ein Blitz in ihn ein, fällte ihn und verbrannte ihn zu Asche. Und da die Götter nun lange keine Klage mehr von Yerig hörten, erbarmten sie sich zum nächsten Frühjahr und ließen aus seiner Asche neunundvierzig Blumen spießen. Sie weilten in einem glücklichen, unbeschwerten Leben, tranken Riaranjoschas Wasser, wärmten sich unter Riasions Angesicht, speisten von Riaplots Gaben, vermehrten sich, um am Ende in Riadugoras hütende Arme zu sinken. Sie lebten nur um zu leben in Göttlichem Frieden. Und wie es war, so hatten die Götter ihre Freude daran, denn es war ihr Wille, weil sie es gemacht hatten wie es war.<br />
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== Wie der Schnee entstand ==<br />
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''IT: Seit unbekannter Zeit im Tejadun mündlich überliefert, erstmals niedergeschrieben im Haus der glänzenden Sonne im zweiten oder dritten Jahrzehnt.''<br />
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''OT: Von Alice''<br />
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Es war wohl zu Zeiten des heiligen Timor - weder die Ältesten und Weisesten können dies jedoch mit Sicherheit sagen - dass am letzten Tag, bevor der erste grüne Halm des Frühlings in der Steppe spross und sich Jardo für den nahenden Frühling von Riaplots Angesicht verabschieden musste, er drei Schwestern erblickte, die in der Steppe ihre Stuten molken. Die Frauen gefielen ihm gut und so beschloss er, sich mit ihnen den letzten Tag vor seinem Abschied zu versüßen. In Schlangengestalt kroch er über die Wiese und nacheinander kroch er unter die Röcke aller drei.<br />
Die drei Schwestern, von denen keine verheiratet war, fanden sich nun bald schwanger und danken den Göttern für das Zeichen ihrer Fruchtbarkeit. Später im Jahr, in der Nacht des ersten schweren Wintersturmes gebaren alle drei ihre Söhne. <br />
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Die große und herrliche Riadugora sah dies und wurde zornig. „Es soll nicht sein, dass mein Sohn, der Gefährte der Nacht, sich mit Sterblichen paart!“ Riadugora ließ die Nächte länger und finsterer als je zuvor werden. Vieh verirrte sich in der Dunkelheit und erfror und die Menschen bekamen Angst und trauten sich bald nicht mehr vor die eigene Tür.<br />
Die Mutter der Schwestern erschrak, denn sie erkannte dies als Zeichen des Zorns der Göttin und riet ihren Töchtern: Ihr müsst euch der Allverzeihenden stellen, wenn sie es will von Angesicht zu Angesicht, und zwar heute, denn dem Zögernden wird nur zögerlich verziehen.<br />
Die Schwestern fassten sich ein Herz und ritten hinaus in die Steppe zum Geisterhügel. Nach Sonnenuntergang riefen sie ihre Ahnen um Beistand an und boten der großen und herrlichen Riadugora ihr letztes Vieh als Opfergabe. Sie warteten beharrlich in der bitteren Kälte, bereit zu geben, was die Herrin des Atems ihnen nehmen wollte. Die Allverzeihende legte ihre Stirrn in tiefe Falten: Sie sah die Verzweiflung doch sah sie auch den Mut und die Aufrichtigkeit des Opfers. Die Schwestern harrten bis zum Morgen aus, und die Allverzeihende beschloss schließlich, dass sie den Frauen nicht das Leben nehmen wollte, und so verwandelte sie die Schwestern in drei schwarze Falken.<br />
Um zu verschleiern, wo ihre Seelen wandelten rief sie mit ihrer Schwester viele Nebelgeister zu sich und schickte sie in einer wilden Jagd über die Steppe, um ihren Sohn irrezuführen. Im Federkleid kehren die Schwestern vor Jardos Augen verborgen zu ihrer Sippe zurück, mit Falkenaugen wachten sie über ihr Heim, und mit ihren scharfen Klauen jagten sie fortan für ihre Kinder, die nie wieder Hunger hatten. Als die jungen Söhne herangewachsen waren, wurden sie zu großen Jägern und ihre Sippe groß und fruchtbar.<br />
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Jardo wurde traurig, dass seine Mutter die Mütter seiner Kinder in der Kälte sterben lassen hatte und mit Hilfe ihrer Schwester ihre Seelen zu rastlosen Nebelgeistern gemacht hatte. In der Tat wurde er wütend, dass seine allverzeihende Mutter so unversöhnlich gegenüber seinen Kindern war und grausam zur alten Großmutter, die mit gebeugtem Rücken und trüben Augen weder Vieh hüten noch den Acker bestellen konnte. Alt wie sie war, hätte sie vor ihren Töchtern sterben sollen, doch nun musste sie noch die Kindeskinder ernähren. Er sann auf eine List um die grausame Tat seiner Mutter zu mildern. Lange saß er auf einem grauen Stein und grübelte, doch es wollte ihm nicht gelingen. Während er saß und grübelte, begann er, Wollflusen aus seinem Mantel zu rupfen und je mehr er nachdachte, desto mehr rupfte er Fussel aus. Diese Flusen fielen hell auf Riaplots Antlitz und wie er so dasaß und grübelte und rupfte, wurde die Erde ganz davon bedeckt. Die Decke vervielfachte in der Nacht das Licht Riasinas und der Sterne, und die Menschen schöpften neuen Mut.<br />
Riadugora blieb es nicht verborgen, dass ihr Sohn wütend gegen sie war, doch lächelte sie und befahl ihren Windgeistern, nun eine Weile zu ruhen. So blieben die Spuren von verirrtem Vieh noch lange bestehen, sodass kein Hirte mehr lange nach einem verlorenen Schaf suchen musste.<br />
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== Aynur, die Schäferin ==<br />
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''IT: Seit unbekannter Zeit im Tejadun mündlich überliefert, erstmals niedergeschrieben im Kloster des Heiligen Danason Anfang des fünften Jahrzehnts.''<br />
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''OT: Von Tobias''<br />
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Früh im Sommer war eine junge Schäferin bei den Herden der Sippe, saß vor Ihrer Jurte und flickte gerade ihr Zaumzeug. Aus dem halbhohen Gras tapste ein Murmeltier auf sie zu, blieb vor ihr stehen und sprach sie an. "Wer bist du denn und was machst du hier?" <br />
„Ich heiße Aynur, bin Schäferin und hüte die Herden meines Vaters und meiner Sippe. Du musst müde sein, komm doch in meine Jurte, setz dich ans Feuer und iss und trink etwas - sei mein Gast.“ <br />
Das Murmeltier lief in die Jurte, trank Wasser und aß etwas von dem Brot mit Kümmel. Es erzählte der Schäferin von Wiesen mit süßen Kräutern und den Träumen die es im Winter geträumt hatte, bedankte sich und machte sich wieder davon.<br />
<br />
Etwas später im Sommer, die Nächte waren inzwischen frei von Frost, bekam die Schäferin erneut Besuch. Eine Gazelle trat vor die Jurte hin und fragte: "Wer bist du denn und was machst du hier?" <br />
„Ich heiße Aynur, bin Schäferin und hüte die Herden meines Vaters und meiner Sippe.<br />
Du musst müde sein, komm doch in meine Jurte, setz dich ans Feuer und iss und trink etwas - sei mein Gast.“ <br />
Nach dieser freundlichen Einladung rief die Gazelle ihr Junges aus dem hohen Gras und beide betraten die Jurte. Das Junge sprang in der Jurte über alle Kissen und Kisten, sie aßen und tranken und hatten einen vergnüglichen Abend.<br />
<br />
Einige Tage vergingen, es war schon beinahe Abend, da trottete ein Dachs auf die Jurte zu. "Wer bist du denn und was machst du hier?" <br />
„Ich heiße Aynur, bin Schäferin und hüte die Herden meines Vaters und meiner Sippe. Du musst müde sein, komm doch in meine Jurte, setz dich ans Feuer und iss und trink etwas - sei mein Gast.“ <br />
Der Dachs brummte zuerst etwas missmutig vor sich hin, nahm die Einladung aber doch an. Er nahm gerne von dem Trockenfleisch der Schäferin und davon durstig geworden noch mehr vom Wein, den sie ihm anbot. Mehr als ein bisschen betrunken sang er ihr alle Leider vor, die er kannte und schlief am Feuer ein.<br />
<br />
Im Lauf des Sommers besuchten weitere Tiere der Steppe die junge Schäferin. Eine Schlange verbrachte die Nacht um das Herdfeuer geringelt und deutete ihre Träume, ein stolzer Hirsch lief mit ihr und ihrem Pferd um die Wette, von den hohen Gipfeln kam ein Adler zu ihr herab, der ihr Geschichten von jenseits der Berge erzählte und einer der wilden Esel trug sie, nachdem sie ihn zu Gast geladen hatte auf seinem Rücken zu einem versteckten Wasserloch, das sie bis dahin noch nicht gekannt hatte. Ihnen allen stellte sich Aynur vor und sie alle lud sie zu Gast. <br />
<br />
Am Ende des Sommers, die Nächte waren schon viel länger geworden und der Herbst färbte das Land hörte die junge Schäferin ein heulen das nicht der Wind war. Sie löschte das Feuer in der Jurte, trieb die Schafe ein gutes Stück weit weg und gürtete sich mit dem langen Messer. Zurück an der Jurte setzte sie sich vor den Eingang und wartete.<br />
Es wollte schon fast Nacht werden, als ein großer grauer Wolf vor sie hintrat. Seine gelben Augen leuchteten über den elfenbeinweißen Zähnen. Er knurrte leise. "Ein Menschenkind... Was machst du denn ganz alleine in der weiten Steppe?"<br />
Aynur antwortete ihm: "Ich hüte meinem Vater die Jurte, er ist beim ersten Morgengrauen fort auf die Jagd, das ist sein Handwerk. Das Feuer in der Jurte ist leider ausgegangen, aber du kannst gerne auf ihn warten, damit er es wieder entzündet. Ich erwarte ihn jeden Moment!" <br />
"Oh, keine Umstände meinethalben, Ich muss fort, ich habe dringende Geschäfte zu erledigen..." antwortete der Wolf.<br />
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== Jedermanns Bruder ==<br />
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''IT: Seit unbekannter Zeit von den Stämmen Ischans und Natans mündlich überliefert, erstmals niedergeschrieben im Haus der Winde im zweiten oder dritten Jahrzehnt.''<br />
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''OT: Von Alice''<br />
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Einst, vor langer, langer Zeit, als Riasina ihre Herde zu sich rief und ihr Antlitz vor den Menschen verschleierte, kam es zu den Ereignissen, von denen ich euch nun berichten will. Bei dieser Mondfinsternis nämlich, gelang es Jardo, dem Gefährten der Nacht, sich aus den silbernen Ketten des Wissens zu befreien, mit denen er an Riasinas Thron gekettet ist, seit Anbeginn von Tag und Nacht. Was folgte nun, da der Herr von Frost und Schnee nun frei war, zu tun, was er wollte? Überzog er alles mit Kälte und der unsichtbaren Macht seiner Mutter? Machte er sich auf den Weg, endlich seine Geliebte zu erreichen, nach der er sich so viele Menschenalter schon sehnte? Nichts von Alledem! Die Menschen bemerkten sein Fehlen erst gar nicht und erfreuten sich an einem langen, warmen Sommer. Der Sommer hatte das Korn reifen lassen, doch die Früchte an den Bäumen verdorrten, ehe sie reif wurden. Und das, was den Menschen von der Ernte übrigblieb, wurde von Fliegen heimgesucht. Niemand konnte mehr ruhig schlafen, so viele Plagegeister hielten die Menschen nachts wach.<br />
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Ein Bauer, der sein Haus am Fluß hatte, besah sich seine Felder, seinen Speicher und sein Haus, wo es von Fliegen und Schnaken nur so wimmelte, und sprach: „Dank sei dir Riaplot, doch wie sollen wir nur überleben, wenn unsere Vorräte verderben, noch ehe der weiße Mantel die Erde bedeckt? Wenn er doch nur kommen würde, der Gefährte der Nacht, mit Eis und Schnee, ehe es zu spät ist. Ich bitte dich, Gefiederte Schlange, kehre ein in mein Heim!“<br />
Der lange Sommer bescherte nicht nur Sonne. Nicht weit entfernt vom Bauern ging ein Jäger auf die Jagt. Eines Tages hatte der Jäger einen großen Hirsch verfolgt, als ein Unwetter aufzog und ein heftiger Regen ihn überraschte. Er zog einen Pfeil aus dem Köcher und zielte. Doch just in diesem Moment barst sein geliebter Bogen, denn der Regen hatte das Holz aufquellen lassen. Das Wasser klatschte und prasselte ihm nur so ins Gesicht, dass er bald rein gar nichts mehr sah und als er schließlich nach Hause kam, goss er ganze Bäche aus seinen Stiefeln. Der Hirsch war unterdessen in den Wald zurückgesprungen. Da rief der Jäger: „Wie soll ich nur jagen? Was wird aus mir? Bei diesem Regen muss ich mir bald eine Angel bauen und ein Netz knüpfen und auf die Pirsch gehen nach Hirsch-Fischen und Reh-Fischen! Wie glücklich wäre ich, wenn der Gefährte der Nacht die Blätter von den Bäumen fegen und mir ein paar schöne frost-klare Nächte bescheren könnte! Ich bitte dich, Gefiederte Schlange, kehre ein in mein Heim!“<br />
Der lange Sommer bescherte den Menschen viele saftige Weidegründe. Und so trieben die Hirten im Tal ihre Herden immer weiter und weiter. Doch die Mutter der Hirtensippe blieb allein zurück. Als die Zeit für die Herbstnächte immer näher rückte, sorgte sie sich sehr, denn noch war keines ihrer Kinder an das Herdfeuer ihres Heims zurückgekehrt. Die alte Frau rief: „Was wird nur aus mir altem Weib! Vor Sorge kann ich nicht schlafen und vor Einsamkeit werde ich noch ganz krank! Hilf mir, Gefährte der Nacht, und weise meinen Kindern den Weg zurück an mein Feuer! Dort wollen wir das Ende des Sommers feiern und dich preisen! Ich bitte dich, Gefiederte Schlange, kehre ein in mein Heim!“<br />
Landauf und landab im ganzen Tal riefen die Menschen bald: „Ich bitte dich, Gefiederte Schlange, kehre ein in mein Heim!“<br />
All dies Rufen und Bitten hörte Jardo und beschloss, in die Heime derer einzukehren, die so flehentlich um seine Hilfe baten. Er kehrte ein in das Haus des Bauern, brachte alle Fliegen und Schnaken zum Schweigen, sodass die Vorräte nicht verdarben und der Bauer nach langer Zeit endlich wieder ruhig schlafen konnte. Er fegte die Blätter von den Bäumen und brachte frostige Nächte, in denen der Jäger mit reicher Beute von der Jagt heimkehrte. Er geleitete mit eiskaltem Westwind und Raureif die Hirten zurück zu ihrem Heim, wo sie zum Festessen mit ihrer Mutter fette Schafe schlachteten. <br />
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Als Wanderer ging er in den Häusern und Jurten ein und aus und zu den Menschen sprach er: <br />
„Ihr habt mich in euer Heim gerufen. Nun, hier bin ich, bereit zu bleiben und zu geben, was ihr so lange vermisst habt. Doch habe ich drei Bedingungen: Jedem, der an eurer Tür Gastrecht erbittet, dem sollt ihr es gewähren! Bruder sollt ihr mich nun nennen, wenn ich in eurem Heim wohne! Und die Vögel, die füttert nicht vor eurer Tür, sondern dort, wo ihr auch euer Vieh füttert! Und ganz besonders die Eule, die nachts durchs Fenster schaut, die sollt ihr vertreiben, denn sie erspäht für die mächtige Riadugora die Seelen, die sie bald holen kommen will! Verriegelt die Fenster, dass sie eure Kinder in ihren Betten nicht zu lange ansieht!“<br />
So verging die Zeit, in der der Gefährte der Nacht in den Häusern ein und aus ging. In den kurzen Tagen zehrten die Menschen von ihren Vorräten und fütterten ihr Vieh. Die wenigen Vögel, die sich an den Resten vom Viehfutter und Brotkrumen gütlich taten, hielten sie von ihren Türschwellen fern. Nachts kamen sie um die niedrig brennenden Herdfeuer zusammen, um zu erzählen. Sie hießen Gäste willkommen und waren froh und glücklich, Jedermanns Bruder in ihrer Mitte zu wissen. So vergingen Tag um Tag und Nacht um Nacht.<br />
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Die Große und Herrliche Riasina hatte sich derweil ihre Herde genug besehen, warf den Schleier ab und begab sich zu ihrem silbernen Thron, um ihre Reise fortzusetzen. Doch was fand sie dort? Leere Ketten und keine Spur der silbern gefiederten Schlange! Mit den geborstenen Ketten ging sie zu ihrer Schwester, damit sie ihr helfen könnte, den Flüchtigen zu finden. Die Allverzeihende kniff die Augen zusammen und siehe da: enddeckte sie Spuren ihres Sohnes im Tal zwischen den zwei Flüssen. So schickte sie ihre Vögel um Ausschau nach Jardo zu halten. besonders ihre alte treue Eule ließ sich nachts still und unentdeckt in den Bäumen nahe der Häuser nieder, um durch die Fenster zu spähen und zwischen all den Menschen den Sohn ihrer Gebieterin ausfindig zu machen. Doch es wollte ihr bei dem dichten Gewimmel an Menschen in den Häusern nicht gelingen. Tapfer saß sie Nacht um Nacht still ohne ein einziges, leises „Schuhu“ auf ihrem Baum und spitzte die Ohren. Doch hörte sie die Menschen sich untereinander nur Bruder nennen. <br />
Bald enddeckte sie manch ein Vater auf ihrem Baum und begann, Steine auf sie zu werfen und sie mit den Worten zu verscheuchen: „Fort mit dir, wag es ja nicht, meine Kinder anzusehen, wie sie in ihren Betten schlafen!“<br />
Das machte die alte, weise Eule stutzig. Hatten die Menschen sie nicht immer freundlich begrüßt, wenn sie auf einem Baum neben dem Haus saß, durch die Fenster die schlafenden Kinder besah und ihnen durch ihr „Schuhu“ gute Träume brachte? Hatte nicht manch eine Mutter nachts das Fenster offengelassen oder war gar mit einem weinenden Kind im Arm vor die Türe gegangen, damit es sich beruhigte und einschlief? <br />
Sie flog heim zu ihrer Gebieterin und berichtete von all dem was sie gehört und gesehen hatte. Die Allverzeihende ahnte, was geschehen war. Ihr Sohn weilte unter den Sterblichen und verweilte zwischen ihnen, um sich seiner Pflicht zu entziehen. Und so schickte sie die Eule zurück zu den Menschen mit einer List.<br />
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Im Tal zwischen den zwei Flüssen wurden derweil die Nächte immer länger und kälter, jetzt, da Jedermanns Bruder bei den Menschen eingezogen war. Der Bauer besah sich seinen leeren Speicher, in dem selbst die Mäuse erfroren waren. Er seufzte: „Wie sollen wir leben, wenn wir bald das Saatgetreide essen müssen?“ Der Jäger kehrte bald immer öfter mit leeren Händen von der Jagt zurück. Denn im tief verschneiten Wald war kaum noch Wild zu finden. Am Herdfeuer der Sippenmutter tranken die Hirten bald nur noch dünnen Tee. Und statt Geschichten und Gelächter hörte man oft nur noch Murren und Zank. Denn mit der Zeit wird, wie wir alle wissen, die Enge Manchem lästig. <br />
So kam es, dass eines Tages ein Mütterchen aus ihrer Jurte trat und nach ihren Tieren sah. Gerade hatte die Sippe das Abendgebet gehalten, schon stritten drinnen am Feuer ihre Töchter, während ihre Söhne grimmig und stumm in die Glut starrten. <br />
Da sah sie auf einem Baum die Eule sitzen. Alt wie sie war, hatte sie keine Angst vor ihr. Was Jedermanns Bruder über die Eule sagte, beeindruckte sie nicht sehr. Die Kindeskinder schliefen in diesen Nächten zwar schlecht, es war jedoch keines gestorben und sie selbst hatte schon seit langem ihren Frieden gemacht. Wenn Die, Deren Thron am Ende steht, sie durch ihre Dienerin in ihre Hallen einladen würde, so sollte es eben geschehen.<br />
„Grüß dich Mütterchen, Schuhu,“ rief die Eule. „Guten Abend, Eule,“ sprach das Mütterchen.<br />
„Kalt ist es, Schuhu! Alleine hier draußen?“, sagte die Eule.<br />
„Drinnen ist Streit, hier draußen ist Frieden. Zu viel Lärm für meine alten Ohren.“<br />
„Wie kommts? Schuhu,“ <br />
„Jedermanns Bruder treibt die Leute zusammen und die Zeit wird ihnen lang. Keine Butter im Tee, alle Wolle versponnen, alle Geschichten schon siebenmal erzählt. Dafür teilen wir uns jetzt die Läuse und die Wanzen.“<br />
„Jedermanns Bruder also, Schuhu! Wer mag er nur sein?“<br />
„Der Klein-Große, der Dick-Dünne, der Mit-Ohne-Bart, der genau ist es, der bei uns ein und aus geht.“<br />
„Der ist es also, Schuhu. Man freut sich ja über jeden Besuch. Bei Manchem bei Kommen, bei Manchem beim Abschied, nicht wahr?“<br />
Die alte Frau lächelte und sagte nichts mehr.<br />
„Schuhu, komm morgen wieder und bring einen leeren Schlauch mit.“, sagte die Eule und flog davon. <br />
Am nächsten Abend trat die alte Frau wieder aus ihrer Jurte, ging dahin, wo das Vieh zusammengetrieben worden war und wartete mit einer leeren Ziegenhaut auf die Eule. Als die Sonne ganz untergegangen war, kam sie schließlich geflogen.<br />
„Schuhu, Mütterchen, siehst du den Stein da? Nimm ihn und schlag die Eisdecke über dem Wasserloch ein, in dem ihr euer Vieh tränkt.“<br />
Der Stein war schwer, doch gesagt, getan.<br />
„Schuhu! Nun fülle den Schlauch und nimm eine Hand voll Schlamm vom Grund. Den Schlamm mischst du in den Gerstenbrei zuhause und lässt ihn stehen. Wirst schon sehen, was daraus wird. Und in den Schlauch sollst du jeden Sommer den Saft der reifsten und besten Früchte füllen und ihn aufheben, bis der Sommer vorbei ist. Der Trunk aus diesem Schlauch wird jeden, der davon trinkt, mit der Wärme des Sommers erfüllen. Einer, der vorm Feuer dies hier trinkt, wird offenbaren, ob er nun klein oder groß ist, ob dick oder dünn, ob er einen Bart hat oder keinen. Er wird seinen wahren Bruder Bruder nennen und seine wahre Schwester Schwester. Nun geh zurück in dein Haus.“<br />
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Am Feuer schenkte die Frau allen von dem Wasser aus dem Schlauch ein. Doch wie sonderbar roch dieses Wasser! Es roch nach allen Früchten des Feldes, nach grünem Gras, nach Blumen, nach Honig und nach Harz von den Bäumen. Jeder, dem dieser betörende Duft in die Nase stieg, nahm einen tiefen Zug aus dem Becher. Und noch einen. Und noch einen. Eilig schenkte sie nach. Auch Jedermanns Bruder hatte sich am Feuer eingefunden und bereits gierig drei Becher geleert. <br />
je mehr er trank, desto mehr stieg die Wehmut in ihm auf. Bald erzählte er den Menschen am Feuer von seiner Geliebten und seiner immerwährenden Suche. Er beweinte sein Schicksal, klagte bitterlich darüber, wie er sich in silbernen Ketten auf rastlosen Reisen am Thron der Riasina plagen musste. Der Trank hatte alle Streitereien am Feuer verstummen lassen und es wurde immer stiller. <br />
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Bald begannen sich die Brüder und Schwestern am Feuer aneinander zu lehnen, denn die Glieder waren ihnen schwer geworden. Nur Jedermanns Bruder trank und redete und trank und redete weiter. Schließlich merkte er, wie still es geworden war, erhob sich und trat vor die Tür. Dort setzte er sich auf einen Stein.<br />
„Ein Bruder draußen allein in der Nacht. Warum nur, Schuhu?“, fragte eine Stimme.<br />
„Ach, geh doch weg! Was verstehst du schon,“ sagte er.<br />
„Drinnen ist ein warmes Feuer und alles schläft und träumt.“<br />
„Weißt du wer ich bin? Die Nacht ist mir nicht fremd, die Kälte ist mir eigen. Alles war gut bis zu dieser Nacht. Nun zerreißt mich die Sehnsucht, wenn ich den Duft meiner Geliebten rieche, sie schmecke aber sie nicht sehen oder halten kann.“<br />
So fuhr er fort, bis er schließlich alles gesagt hatte, müde wurde und sich nur noch unter dem Stein verkriechen und ausruhen wollte. Da lag er nun und die weise Eule griff ihn und trug ihn fort.<br />
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== Das gefiederte Kalb ==<br />
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''IT: Seit unbekannter Zeit von den Kindern Ischans und Natans mündlich überliefert, erstmals niedergeschrieben im Haus der Dämmerung Anfang des vierten Jahrzehnts.''<br />
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''OT: Von Sebastian''<br />
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Einst verstarb die Mutter von drei Töchtern. Der Klugen vererbte sie den Hof, der Willensstarken die Herde und der Geduldigen die magische Spindel, deren Garn nicht endet. So gab sie jeder Tochter ihren Teil und eine jede war zufrieden. In vollem Glück lebten sie gemeinsam, bis auch das Leben ihres Vaters sich dem Ende näherte und er sie an sein Bett rief. Und wie er sie nun zum letzten Mal sah musste er weinen.<br />
„Weine nicht“, sagte die Willensstarke. „Denn auch nachdem du gestorben bist, werden deine Kinder und Kindeskinder deinen Namen kennen!“ Doch der Vater weinte nur noch mehr.<br />
„Warum weinst du denn?“ fragte die Kluge. „Was ist es, dass dir keine Ruhe gönnt?“<br />
„Ach meine Töchter“, sagte der Vater, „Ich versprach eurer Mutter, das Geheimnis ihres wahren Schatzes zu bewahren. Doch wenn ich gestorben bin, wird niemand mehr davon wissen. Dies betrübt mein Herz.“<br />
Nun verlangten die Kluge und die Willensstarke von ihrem Vater, ihnen vom wahren Schatz der Mutter zu berichten. Nur die Geduldige hielt seine Hand bis er starb. Und kurz vor seinem letzten Atemzug murmelte er ihr sonderbare Worte ins Ohr.<br />
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Nachdem die Bestattung sittsam verrichtet war, beschuldigte die willensstarke Tochter ihre geduldige Schwester, das Wissen über den Schatz der Mutter vom Vater offenbart bekommen zu haben und Streit brach aus, weil die eine auf dem Vorwurf beharrte und die andere ihn stur von sich wies. Wie das Glück im Haus abnahm, fasste die kluge Schwester sich ein Herz und sprach zuerst mit der Willensstarken.<br />
„Warum beschuldigst du unsere Schwester, den Schatz unserer Mutter zu verbergen?“ Fragte sie. „Weißt du es nicht mehr? Die letzten Worte unseres Vaters galten ihr. Aber sie verrät uns nicht, was er ihr sagte.“ Entgegnete die willensstarke Schwester.<br />
„Sie wird dir nichts davon sagen, weil du sie im Zorn gefragt hast.“ Sagte daraufhin die kluge Schwester. „Aber mir wird sie es sagen, wenn ich sie danach frage.“<br />
So ging sie zur geduldigen Schwester. Anstatt sie nach den letzten Worten des Vaters zu fragen, wollte sie zunächst erfahren, wie denn der Streit begonnen hätte.<br />
„Unsere Schwester behauptet, Vater hätte mir mit seinen letzten Worten den Schatz verraten und dass ich ihn für mich allein behalten wolle. Das ist nicht wahr! Doch wo sie mich so frech beschuldigt, will ich ihr gar nichts davon sagen. Soll sie doch denken was sie will und an ihrem ungerechten Zorn ersticken, mir wird sie ohnehin nicht glauben.“<br />
„Mir aber, wenn ich die Worte kenne.“ Sagte da die kluge Schwester. „Bedenke, wenn der Streit zwischen euch nicht endet, wird das über uns alle Unglück bringen.<br />
Da gab die geduldige Schwester nach und gab die Worte preis: „Es waren die verwirrten Worte der Seele, die schon auf dem Wege ist. Er sagte: Finde das gefiederte Kalb, das wie die Lerche singt.“<br />
Als die kluge Schwester der Willensstarken nun davon berichtete, meinte diese, dass jenes Kalb der Schatz der Mutter sein müsse. Statt sich mit ihrer geduldigen Schwester zu versöhnen, gab sie die Herde ihrer klugen Schwester zur Aufsicht, nahm Bogen und Dolch und zog aus, das gefiederte Kalb zu suchen, das wie die Lerche singt. Der Streit war zwar nicht geschlichtet, wurde aber auch nicht fortgeführt. Also nahm das Glück der Drei wieder zu.<br />
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Lang wanderte sie durch die Welt und bestand viele Abenteuer, ohne das wundersame Tier jemals zu finden. Eines Tages, als die Schatten schon lang waren, kam sie zu einem hohen Berg. Obwohl sie ihn sogleich besteigen wollte, wurde sie plötzlich von einer jähen Müdigkeit erfasst. Nachdem ihr Wille mit ihrer Vernunft gerungen und die Vernunft gesiegt hatte, schlug sie ihr Lager auf um zu rasten und ihr Werk am nächsten Tag zu tun.<br />
Im Traum erschien ihr eine verschleierte Gestalt, die aber keine Fremde war. <br />
„Oh mein Kind“, sagte sie, „Welches Ziel verfolgst du nur?“<br />
„Ich will den Schatz meiner Mutter finden!“ Gab die Tochter zu Antwort.<br />
„Wie willst du das anstellen?“ Fragte die Traumgestalt.<br />
„Ich fange das gefiederte Kalb, das wie die Lerche singt. Denn so sieht der Schatz meiner Mutter aus!“ Sagte die Tochter.<br />
„Und welchen Weg gehst du, um dieses geheimnisvolle Tier zu finden?“ Fragte die Traumgestalt.<br />
„Ich gehe den geraden Weg. Er führt mich auf den Gipfel dieses Berges!“ Sagte die Tochter entschlossen.<br />
Da seufzte die Traumgestalt und sprach: „Dann musst du diesen Weg gehen. Doch sei auf der Hut. Der Rücken dieses Berges ist von Gier bewaldet und in seinen Tälern fließt Verschwendung. Hier zeigen die Diebe die Wege, die von den Räubern angelegt wurden. Selbst wenn du nur den geraden Weg verfolgst mag es dennoch sein, dass du dein Ziel verlierst.“<br />
Mit dieser Warnung brach sie am nächsten Morgen auf. Nach kurzer Zeit begegnete sie einem starken Mann der behauptete, ihr den Weg zeigen zu wollen. Doch die Schwester dachte sich: Verschweigt er die Gefahr, dann ist er ein Feind. Also kämpfte sie mit ihm und siegte, obwohl er viel stärker war. Sodann zwang sie ihn, ihr einen geraden Weg auf den Gipfel des Berges zu hauen.<br />
Als sie ihr Ziel schon halb erreicht hatte, begegneten sie einem wunderschönen Mann, der sie freundlich nach ihrem Weg fragte. Doch die Schwester dachte sich: Verschweige ich meine Absicht, so hindert er mich nicht. Also sagte sie ihm, dass er ihr schon folgen müsse, um ihren Weg zu kennen. Und obwohl er ihr den blumigsten Wein und die köstlichsten Speisen anbot, wiederstand sie der Versuchung, zu rasten.<br />
Kurz bevor sie den Gipfel des Berges erreicht hatten, erlahmte ihrem Knecht der Arm und er wollte seinen Dienst nicht länger tun, selbst wenn er geschlagen würde. Da hatte ihr Gefährte auch schon das Lager aufgeschlagen und den Wein und die Speisen bereitet. Da dachte die Schwester sich: Will ich mich nicht im Dickicht verstricken, muss ich darauf warten, dass mein Knecht wieder zu Kräften kommt und rasten. Ich selber aber will nichts von dem kosten, was mir im Wald der Gier angeboten wird.<br />
Doch während der Rast kam die Nacht und am nächsten Morgen erkannte die Schwester den Wald nicht mehr. Sie konnte sich nicht daran erinnern, welches der gerade Weg auf den Gipfel sein mochte. Sie wollte aber auch ihre Absicht nicht verraten. Daher konnte sie nicht nach der Richtung fragen. So gab sie sich dem Wein, den Speisen und den Männern hin und die Zeit verging und sie vergaß das gefiederte Kalb, das wie die Lerche singt.<br />
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Als drei Jahre nach dem Tod der Mutter vergangen waren und das Glück der beiden verbliebenen Schwestern wieder ab-, wieder zu und wieder abgenommen hatte, ohne dass ihre Schwester zurückgekehrt war, beschloss die Kluge, nach ihr zu suchen. Sie gab der Geduldigen die Aufsicht über den Hof und die Herde und zog in die Welt.<br />
Nach eiliger Suche erreichte sie den Berg, dessen Rücken von Gier bewaldet ist und in dessen Tälern Verschwendung fließt. Alle Diebe und Räuber dort hatte ihre Schwester sich inzwischen unterworfen. In der Hoffnung auf Beute führten sie die Kluge direkt zu ihrer Herrin. Die freute sich sehr über das Wiedersehen mit ihrer Schwester.<br />
Doch die kluge Schwester sagte: „Sag‘ mir wie es sein kann, dass du deine Schwestern und deine Herde und deine Suche nach dem Schatz unserer Mutter vergessen hast!“<br />
„Meine Herde habe ich vergessen, aber ich erinnere mich jetzt. Und es kümmert mich nicht, denn ich habe jetzt größeren Reichtum. Meine Schwestern hatte ich vergessen, aber ich erinnerte mich dank dir. Und ich will es wiedergutmachen: Geh‘ und bringe unsere Schwester her und lebt mit mir, denn hier wird es uns an nichts fehlen. Das gefiederte Kalb habe ich vergessen, aber ich erinnere mich jetzt. Doch glaube ich nicht, dass mehr daran ist als die verwirrten Worte unseres Vaters, die er sprach, als seine Seele schon auf dem Weg gewesen ist.“<br />
Da merkte die Kluge, dass sie ihre Schwester nur wirklich zurückbekommen würde, wenn sie das gefiederte Kalb fände. Also ging sie zum Schein auf das Angebot ein und bat um einen Knecht, der ihr den Weg zeigen sollte. Diesen aber wies sie an, sie zum Gipfel zu führen. Und als er diesen Dienst verrichtet hatte, schickte sie ihn fort.<br />
Auf dem Gipfel des Berges erblickte sie ein prachtvolles Haus. Doch ehe sie sich nähern konnte, wurde sie von rascher Müdigkeit übermannt und fiel in tiefen Schlummer.<br />
Im Traum erschien ihr eine verschleierte Gestalt, die aber kein Fremder war. „Oh mein Kind“, sagte sie. „Welches Ziel verfolgst du nur?“<br />
„Ich will meine Schwester zurück!“ Gab die Tochter zu Antwort.<br />
„Wie willst du das anstellen?“ Fragte die Traumgestalt.<br />
„Ich fange das gefiederte Kalb, das wie die Lerche singt. Denn wenn wir uns den wahren Schatz unserer Mutter teilen, werden ihre falschen Reichtümer sie nicht mehr blenden!“ Sagte die Tochter.<br />
„Und welchen Weg gehst du, um dieses geheimnisvolle Tier zu finden?“ Fragte die Traumgestalt.<br />
„Ich gehe den schnellen Weg. Er führt mich hinter die Türen dieses Hauses!“ Sagte die Tochter entschlossen.<br />
Da seufzte die Traumgestalt und sprach: „Dann musst du diesen Weg gehen. Doch sei auf der Hut, denn hinter diesen Türen liegt die Schule, deren Dach mit Irrtümern gedeckt und deren Boden mit Fehlern gepflastert ist. Hier lehren die Blinden das Lesen und die Tauben den Gesang. Selbst wenn du nur den kurzen Weg verfolgst, mag es sein, dass du deinen Namen vergisst.“<br />
Mit dieser Warnung brach sie am nächsten Morgen auf. Von fern sah sie zwei Dienerinnen mit geschorenen Köpfen, eine blind, die andere taub, wie sie das Tor bewachten. Mit lautlosen Schritten näherte sie sich. Sodann grüßte sie die Taube, die sie ja sehen konnte, ohne Stimme, indem sie nur ihre Lippen bewegte. Die fragte nun die Blinde, was die Fremde denn gesagt habe, doch jene gab mit Zeichen und Gebärden zur Antwort, nichts gehört zu haben und was für eine Fremde das denn sein solle. Da dachte die Taube, sie müsse einem Geist gegenüberstehen und sang einen Zauberspruch, um ihn zu binden. Die kluge Schwester merkte sich jeden Klang davon, doch als Wesen von Fleisch und Blut konnte sie damit nicht gebunden werden. Da fürchtete sich die Taube so sehr, dass sie es nicht wagte, ihr den Weg zu versperren.<br />
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Hinter den Mauern lebte sie lange Zeit unter den Blinden und Tauben. Sie mimte, zu ihnen zu gehören und lernte von ihnen: Von den Tauben den Gesang und von den Blinden die Schriften, bis sie Klang und Bedeutung vieler Namen erfahren hatte. Doch weil die Blinden nur Schriften lehrten die sie gelernt hatten, als sie noch sehen konnten und die Tauben nur Lieder lehrten die sie gelernt hatten, als sie noch hören konnten, war es unmöglich, von ihnen den wahren Namen des gefiederten Kalbs zu lernen.<br />
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Schließlich wagte sie es, den Geist des Hauses zu beschwören, um ihn nach dem wahren Namen des gefiederten Kalbes zu fragen. Der Geist des Hauses, das mit Fehlern gepflastert und mit Irrtümern gedeckt ist, gab der Schwester ohne Zögern Antwort auf ihre Frage und er sprach:<br />
„Ich kenne das gefiederte Kalb, das wie die Lerche singt. Sein Name ist verborgene Wahrheit, die in Schönheit wohnt. Es muss mit glühenden Kohlen gefüttert und mit Blut getränkt werden. Drei können es hüten, aber nur wenn zwei von ihnen tot sind. Es durchschaut alle Lügen, doch es ist davon gelangweilt. Es gleitet durch Worte wie ein Fisch durch das Wasser. Es gibt drei Wege es zu zähmen aber niemand kann diese Wege erlernen.“<br />
Da grübelte und grübelte die Schwester über dieses Rätsel und konnte es nicht lösen. Ohne Unterlass suchte sie in den Schriften der Blinden und den Liedern der Tauben nach dem richtigen Hinweis. Und nach langer Zeit erfolgloser Mühen vergaß sie ihren Namen. Fortan hielt sie sich für eine Taube unter Tauben und eine Blinde unter Blinden und hielt die Schule auf dem Gipfel des Berges für ihr Heim.<br />
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Als drei Jahre nach dem Tod des Vaters vergangen waren und das Glück der verbliebenen Schwester wieder zu- und wieder abgenommen hatte, ohne dass ihre Schwestern zurückgekehrt waren, fand sie eines Mittags eine Lerche auf dem Zweig des Baumes, unter dem die Kälber Schatten suchen. Und zu ihrem Erstaunen ahmte die Lerche keinen Vogel, sondern eines der Kälber nach, welches sogleich antwortete.<br />
„Oh wie wunderbar!“ Sagte geduldige Schwester. „Du bist das Kalb, das wie die Lerche singt. Wenn du nun auch noch Federn hättest, hätte ich den letzten Wunsch meines Vaters erfüllt.“<br />
„Wenn du willst, dass mir Federn wachsen“, antwortete das Kalb, „dann musst du mich mit glühenden Kohlen füttern und mit Blut tränken.“<br />
Die Schwester gab dem Kalb was es verlangte und tatsächlich fraß es die Kohlen. Doch plötzlich war es ihr, als würde sie selbst die Glut auf der Zunge spüren. Da halfen weder Wasser noch Wein, die Schmerzen wollten erst enden, als das Kalb alles aufgefressen hatte. Und als es das Blut trank, schnürte sich der Schwester die Kehle zu und sie wurde von Mattigkeit und Schwindel erfasst. So sank sie hin und fiel in tiefen Schlummer.<br />
Im Traum erschienen ihr Mutter und Vater. <br />
Ihr Vater sprach: „Deine Schwester lebt im Wald der Gier und hat ihr Ziel verloren. Du musst sie retten und heimbringen. Dies soll dein Ziel sein, verliere es nicht!“<br />
Ihre Mutter sprach: „Deine Schwester lebt unter dem Dach der Irrtümer und hat ihren Namen vergessen. Du musst sie retten und heimbringen. Daran soll dein Name gebunden sein, vergiss ihn nicht!“<br />
„Wie soll ich das anstellen?“ Fragte die Tochter.<br />
Und sie sagten: „Beide suchten auf dem rechten Weg, aber nicht zur rechten Zeit. Doch sie werden gefunden werden von dem Tier, das sie nicht finden konnten so wie du es fandst, als du es nicht suchtest.“<br />
Als sie erwachte hatte das Kalb, das wie die Lerche singt, ein prächtiges weißes Federkleid bekommen. Da wusste die Schwester, was sie zu tun hatte. Doch weil sie fürchtete, sie könnte auf dem Weg ihr Ziel verlieren und ihren Namen vergessen, knotete sie das Garn ihrer magischen Spindel an ihren Herd. Denn sie wusste, dass es nie enden und ihr stets den Weg nach Hause zeigen würde.<br />
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Auf verschlungenen Pfaden trabte das gefiederte Kalb so rasch davon, dass die geduldige Schwester kaum mit ihm Schritt halten konnte. Doch bevor es ihr endgültig entwischte, stach sie ihm die magische Spindel ins Federkleid. Dort blieb sie unablöslich hängen und spann ihr Garn von selbst, sodass die Schwester dem gefiederten Kalb stets auf der Spur blieb, indem sie dem Faden folgte.<br />
Sie fand es erst wieder an einem Feuer im Wald der Gier. Vorsichtig schlich sie sich heran und beobachtete heimlich aus der Dunkelheit, was dort vor sich ging. Am Feuer wärmte sich, einsam und verraten, ihre Schwester mit verschlissenen Kleidern und zerzaustem Haar. Sie saß zwischen zwei auf Stecken gespießten Köpfen und hatte soeben glühende Kohlen für das gefiederte Kalb aus ihrem Feuer geholt.<br />
„Wer waren die Zwei, mit deren Köpfen du dein Feuer teilst?“ Fragte das Kalb.<br />
Da berichtete die willensstarke Schwester. „Dieser war mein Knecht, der mich berauben wollte. Da schlug ich ihm den Kopf ab. Und jener war mein Gefährte, der mich bestehlen wollte. Da schlug ich ihm die Hand ab und als er verblutet war, nahm ich auch ihm den hübschen Kopf.“<br />
Das Kalb blickte hin und her und überlegte.<br />
„Du, der Räuber und der Dieb, ihr sollt meine Hirten sein!“<br />
So sprach es und fraß. Da brüllte die einsame Schwester vor Schmerz. Und als das gefiederte Kalb trank, da fiel sie in einen traumlosen Schlummer.<br />
Die Geduldige erinnerte sich gut an den Streit mit ihrer Schwester, der ohne Versöhnung geblieben war. Und weil sie sich vor dem wilden Anblick und den blutigen Trophäen fürchtete, wagte sie sich erst jetzt hervor. Sanft bettete sie ihre Schwester und flocht ihr das Haar.<br />
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„Was ist nur mit meiner Schwester geschehen?“ Fragte sie das gefiederte Kalb.<br />
„Sie glaubte, über Lügner und Betrüger zu herrschen. Aber sie wurde belogen und betrogen. Gestern dachte sie: Morgen hole ich mir meinen Reichtum zurück. Vorgestern dachte sie: Morgen nehme ich Rache an jenen, die meinem Zorn entgingen. Und am Tag davor dachte sie: Morgen kehre ich heim. So ergeht es jenen, die einen starken Willen, aber kein Ziel mehr haben. Sie wärmen sich jeden Tag an einer anderen Lüge. Heute glaubt deine Schwester, in mir den Schatz eurer Mutter gefunden zu haben. Und sie weiß nichts damit anzufangen. Sie wird mich hüten und denken, dass sie mich von Weide zu Weide treibt, so wie sie es einst gelernt hat. Dann wird sie zweifacher Lüge verfallen sein. Nicht sie treibt mich auf dem Pfad ihrer Wahl, ich locke sie auf meinen Pfad. Und es wird auch nicht der Schatz eurer Mutter sein, den sie hütet. Denn nicht zu sein, was ihr glaubt, dass ich bin, ist meine Natur.“ Dies sprach das Kalb.<br />
Da erbebte die geduldige Schwester und rief unter Tränen: „Grausam bist du! Für dich haben wir unsere Münder mit Asche und Glut und unsere Hände mit Blut gefüllt. Und wie dankst du es? Bekümmert dich das Unglück nicht, das du über meine Schwester bringst?“<br />
„Nein.“ Sagte das Kalb ohne Bosheit.<br />
Da weinte die Geduldige die halbe Nacht und musste erkennen, dass das geheimnisvolle Tier ihre Schwester nicht freigeben würde, es gar nicht konnte, da ihre Mutter und ihr Vater und auch sie selbst sie an das gefiederte Kalb gefesselt hatten. So mühsam war ihr diese Erkenntnis, dass ihre Augen austrockneten wie Flüsse in der regenlosen Zeit. So flüsterte sie: „Der Pfad, auf den du meine Schwester lockst, wohin führt er dich?“<br />
„Dahin, wohin der Mond mich ruft.“ Bekam sie zur Antwort.<br />
„Dahin werde ich dir folgen, bis du meine Schwester freigegeben hast.“ Versprach sie.<br />
„Das kannst du nicht.“ Wandte das Kalb ein.<br />
„Wir werden ja sehen.“ Sagte die Geduldige.<br />
Am nächsten Tag versteckte sie sich wieder vor ihrer Schwester und wartete ab, bis sie sich mit ihren abgeschlagenen Köpfen auf den Weg machte, das Kalb auf seinen Weiden zu hüten. Obwohl der Berg voller Diebe und Räuber war, wagte niemand, ihren Schatz zu begehren. Denn wenn ein gefiedertes Kalb von Dreien gehütet wird, von denen zwei tot sind, dann wird es unsichtbar. So kam die Willensstarke mit ihrem wundersamen Tier bis auf den Gipfel und ihre geduldige Schwester folgte ihnen unbemerkt am Garn ihrer magischen Spindel.<br />
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Die Wächter des Tores der Schule auf dem Gipfel des Berges sahen und hörten die Willensstarke schon von fern. Mit ihrem furchtlosen Gang, ihren abgeschlagenen Köpfen und ihrem geflochtenen Haar mussten sie sie für den Boten eines Feindes halten. Darum belegten sie sie mit Worten der Macht und warfen sie in den Kerker. Doch keinem Blinden und keinem Tauben offenbarte sie ihre Gründe noch ihre Absicht. Da war schließlich die Reihe an der klugen Schwester, der Fremden ihr Geheimnis zu entlocken. Die Willensstarke staunte nicht schlecht, als sie ihre Schwester erblickte und feststellen musste, dass sie nicht auf ihren Namen hörte und sich benahm, als spräche sie mit einer Unbekannten. So beschloss sie, der klugen Schwester nicht zu vertrauen und allen Fragen mit Schweigen zu begegnen. Nachdem sie sich zum ersten Mal begegnet waren, ohne dass der Willensstarken ein Wort über die Lippen gekommen war und die Kluge sie endlich allein gelassen hatte, um es ein anderes Mal zu versuchen, fragte sie das gefiederte Kalb: „Was ist nur mit meiner Schwester geschehen?“<br />
„So ergeht es den Klugen beim Versuch, unlösbare Rätsel zu ergründen. Sie müssen ihren Namen vergessen und wer seinen Namen vergessen hat, erkennt das eigene Blut nicht mehr. In ihrem unermüdlichen Streben, einen Weg zu deiner Befreiung zu erlernen, ist sie nun zu der geworden, die dich gefangen hält. Heute wird sie sogar noch größere Mühen auf sich nehmen als sonst. Denn obwohl ihr Geist dich nicht erkennt, hat dein Gesicht in ihrer Seele eine Erinnerung wachgerufen. Und weil sie auf Fehlern wandelt und Schutz unter Irrtümern sucht, muss sie es missverstehen. Statt dich zu erkennen und zu befreien will sie glauben, kurz vor der Lösung ihres Rätsels zu stehen.“ Erklärte das gefiederte Kalb.<br />
„Welches Rätsel plagt sie so sehr?“ Begehrte die Willensstarke zu wissen.<br />
„Das Rätsel meines unaussprechlichen Namens, der dennoch nicht verschwiegen werden kann.“ Bekam sie zur Antwort.<br />
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Und so geschah es, dass die Kluge tatsächlich einen Verdacht schöpfte. Obwohl sie das gefiederte Kalb nicht sehen konnte, erinnerte sie sich sehr gut an die Worte des Geistes der Schule. Als sie zum zweiten Mal in den Kerker ging, um mit der Gefangenen zu sprechen, nahm sie eine Schale glühender Kohlen und eine Schale Blut mit sich. Die stellte sie vor die Willensstarke hin und wartete wachsam ab, was geschehen möge. Das Kalb fraß und trank und die Kluge brüllte, aber nicht allein vor Schmerzen, sondern auch weil sie darüber frohlockte, der Lösung ihres Rätsels nahe gekommen zu sein wie nie zuvor. Daher webte sie, als sie Müdigkeit verspürte, nur umso rastloser ihr Zaubernetz um das gefiederte Kalb herum. Mit Hilfe aller Geister, die ihr im Himmel, auf der Erde und in der Unterwelt dienstbar waren, verlangte sie vom gefiederten Kalb, es möge ihr seinen wahren Namen preisgeben.<br />
So sprach das gefiederte Kalb: „Mein Name liegt in vollkommener Offenheit vor dir. Er ist ebenso alt, wie die Verbannung der Götter der Unterwelt schon andauert. Er verleiht Macht über alle Wesen außer mir selbst. Mich selbst aber lässt mein Name nur verschwinden. Denn ich gleite durch Worte wie ein Fisch durch das Wasser.“ Und mit dieser Antwort entschwand es.<br />
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In dem Moment, in dem das gefiederte Kalb in die unsichtbare Welt überging, wurde auch die geduldige Schwester unsichtbar und leise wie ein Windhauch. Denn sie berührte das Garn ihrer magischen Spindel und diese steckte ja noch immer im Federkleid des Kalbes, war also mit in die Geisterwelt entschwunden. Auf diese Weise gelang es ihr, an den Wächtern vorbei durch die Gänge der Schule bis in den Kerker zu gelangen. Dort fand sie ihre willensstarke Schwester zunächst allein vor, weil die Kluge sich, von Müdigkeit überwältigt, in ihre Kammer zurückgezogen hatte. Das Garn schien mitten in einer Kerkermauer zu enden, doch als die Geduldige genau hinsah, lauschte und fühlte, da meinte sie, die Lücken zwischen den Steinen wären gerade groß genug, um sich hindurchzwängen zu können. Als sie es bemerkte, hörte sie die Willensstarke nach dem Kalb rufen. „Wohin bist du gegangen? Ich fütterte dich, ich tränkte dich, ich hütete dich ohne Rast selbst noch im finsteren Kerker und wie dankst du es mir? Du bist kein geheimer Schatz, ein Fluch bist du!“ Rief sie.<br />
Die geduldige Schwester näherte sich dem Ohr der Willensstarken und flüsterte mit verstellter Stimme: „Nicht zu sein, was du glaubst, dass ich bin, ist meine Natur. Ich gehe dahin, wohin der Mond mich ruft. Dann erst offenbare ich meinen Segen. Warte geduldig, bis es soweit ist.“<br />
„Ach, wenn nur meine geduldige Schwester hier wäre.“ Entgegnete die Willensstarke. „Sie wäre besser geeignet für die Aufgabe, die du mir stellst. Ich verließ sie vor Jahren im Streit. Aber nun wünschte ich, es sei für die Versöhnung nicht zu spät.“<br />
„Wir werden ja sehen.“ Lächelte ihre Schwester.<br />
Da betrat die kluge Schwester zum dritten Mal den Kerker, um ihre Gefangene zu zwingen, ihr das Versteck des gefiederten Kalbes zu zeigen. Denn sie wusste und wollte nicht, dass sie das nicht konnte. Als die Willensstarke dabei zusah, wie die Kluge ihre Zaubermittel bereitete, packte sie das Grauen.<br />
So brüllte sie ihrer Schwester ins Gesicht: „Schläft denn deine Seele schon, während du noch am Leben bist? Erkennst du deine eigene Schwester nicht?“ Und sie sprach die Kluge mit ihrem Namen an und flehte, dass sie sich erinnern möge.<br />
Diese zögerte, antwortete dann jedoch: „Ich falle nicht auf deine List herein. Dein Flehen und Fluchen wird dir nichts nützen. Ich gebe dich erst frei von meinem Zwang, wenn du mir das Versteck des gefiederten Kalbes verraten hast.“<br />
Nun erkannte die geduldige Schwester, dass auch die Kluge dem Bann des wundersamen Tiers verfallen war. Darum flüsterte sie auch ihr zu: „Nur der Mond kennt mein Versteck. Dorthin kannst du mir nicht folgen. Doch bist du nicht ausgezogen, um deine Schwester zurückzuholen nachdem sie sich einst auf die Suche nach dem wahren Schatz eurer Mutter machte? Warte nur noch ein wenig. Wenn ich mein Ziel erreicht habe, dann hast du auch deins erreicht.“ <br />
Als die Kluge verwirrt innehielt, verlor die Geduldige keine Zeit, band ihr magisches Garn um beide Schwestern und zwängte sich durch die Spalte und Fugen der Kerkermauer.<br />
So gelangte sie in die unsichtbare Welt, die ihr wie eine mondlose Nacht auf schwarzem Meer unter dem Sternenzelt erschien. Weiter und weiter folgte sie dem Faden hinein, bis sie ein weiß erstrahlendes Schlangenei enddeckte. Klein sah es von Weitem aus, doch als sie es erreicht hatte, da war es sieben Ellen hoch, ohne jede Erhebung oder Kerbe und schöner als alles andere auf der weiten Welt. Verzückt stand das Geheimnistier davor. Kaum noch ein Kalb konnte man es nennen, so sehr war es gewachsen. Eben gerade so groß wie das Ei, aber nur, wenn es sich zusammenrollte.<br />
„Wie bist du nur so groß geworden?“ Fragte die geduldige Schwester das Kalb.<br />
„Wer das Unbekannte erblickt, dem erscheint es immer groß.“ Sagte das Kalb.<br />
„Das habe ich erkannt. Doch obwohl du mich durch unbekannte, gar unsichtbare Lande geführt hast, entstammst du dennoch der Herde meiner Mutter. Dank mir hast du Federn. An das Garn meiner magischen Spindel bist du gebunden. Mit deiner Lerchenstimme sprach ich zu meinen Schwestern. Und ich habe den Ort gesehen, an den der Mond dich ruft. Ich kenne dich. Du bist verborgene Wahrheit, die in Schönheit wohnt und dein Name ist das Geheimnis.“ Dies sprach die geduldige Schwester.<br />
„Ja, so ist es.“ Sagte das Geheimnistier. „Dennoch muss ich gehen, denn in dem Ei verborgen ist meine wahre Herde. Darum biete ich dir diesen Handel an: Jetzt ist die Stunde, in der die Herrin des Wissens ein weiteres Geheimnis verschließt. In der Welt der Sterblichen verfinstert sich der Mond. Nur jetzt ist es möglich, eines wieder herauszuholen. Und unter meinen hundert und tausend Geschwistertieren ist auch der wahre Schatz deiner Mutter. Schneide dein Garn ab und zum Lohn zeige ich ihn dir, auf dass du ihn herausholen kannst.“<br />
„Nicht diesen Handel will ich mit dir schließen. Mein Name ist an ein anderes Ziel gebunden. Zerschneide ich meinen Faden, muss ich für immer in der Geisterwelt bleiben. Was nützt mir selbst das schönste Geheimnis hier, am schönsten aller Orte? Ich will dich ziehen lassen. Im Austausch will ich nur eine Feder deines Kleides.“ Dies sprach die geduldige Schwester.<br />
„So ist es gesprochen und so soll es auch geschehen.“ Sagte das Geheimnistier.<br />
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So wandte die Geduldige sich ab von dem Ei und kehrte zu ihren Schwestern zurück. Sie sagte ihnen, dass der wahre Schatz ihrer Mutter die Gemeinschaft ihrer Töchter sei. Und weil die Geduldige eine Feder des Geheimnistiers im Haar trug, glaubten sie ihr. Also kehrten sie, nicht ohne Mühen und Gefahren, doch geleitet vom magischen Garn, nach Hause zurück. Dort erinnerten sie sich an glückliche gemeinsame Tage, versöhnten sich und ehrten Mutter und Vater.<br />
Die Willensstarke hatte nie mehr das Gefühl, eine große Herde zu besitzen. Nach all ihren Erlebnissen kam ihr Erbe ihr klein und bescheiden vor. Auch die Kluge musste für den Rest ihres Lebens von Zeit zu Zeit an ihren Namen erinnert werden und verirrte sich zuweilen gar in ihrem eigenen Hof. Und die Geduldige dachte, wann immer sie eine Blume sah oder die Vögel an einem Frühlingsmorgen hörte, dass diese Dinge sehr gewöhnlich waren, nur ein blasser Abglanz göttlicher Schönheit. Doch die Drei suchten sich gute Männer, hatten viele Kinder und lehrten sie, stark im Willen, klug im Handeln und geduldig in ihren Werken zu sein. Sie erzählten ihnen die Geschichte vom gefiederten Kalb und dem wahren Schatz ihrer Mutter. Nur einen kleinen Teil verschwiegen sie: Keiner der Drei kam jemals ein Wort vom Garn der magischen Spindel über die Lippen. So geriet es mit den Jahren in Vergessenheit.<br />
<br />
Es mag sein, dass ihr Haus inzwischen verfallen und ihre Nachkommen über die weite Welt verstreut sind. Doch das Garn von der magischen Spindel ist noch immer fest verknotet an der Stelle, wo einst das Herdfeuer brannte. Es führt hinauf auf den Berg, dessen Rücken von Gier bewaldet ist und in dessen Tälern Verschwendung fließt. Auf verschlungenen Pfaden führt es bis zu seinem Gipfel. Scheinbar nur endet es im Kerker der Schule, die mit Fehlern gepflastert und mit Irrtümern gedeckt ist. Doch nur scheinbar: Tatsächlich aber geht es in die unsichtbare Welt über. Und von dort bis in den Himmel oder in die Unterwelt oder wo auch immer Riasina ihr Schlangenei verbergen mag. Jedes Mal, wenn Sie vom Himmel verschwindet um ein neues Geheimnistier darin zu verstecken, wird das Garn sichtbar für den, der geduldig genug ist um es zu sehen. Wer zudem über genügend Willenskraft und Klugheit verfügt, vermag ihm zu folgen um, wenn es dem Schicksal gefällt, der Göttin des Wissens ein Stück aus ihrer Herde abspenstig zu machen. Alles was dafür vonnöten ist, sind ein paar glühende Kohlen und ein wenig Blut.<br />
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[[Kategorie: Bibliothek]]<br />
[[Kategorie: Überlieferungen]]<br />
[[Kategorie: Dichtung]]</div>RiaRetterspitzhttps://trigardon-larp.de/index.php?title=Sammlung_von_M%C3%A4rchen_und_LegendenSammlung von Märchen und Legenden2023-06-01T16:11:17Z<p>RiaRetterspitz: </p>
<hr />
<div>Eine PDF-Version zum Download ist hier: [[Datei:Trigardonische_Märchensammlung.pdf]]<br />
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Eine IT-Version musst du dir selber erstellen ;)<br />
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== Natans Blut und die Heilige Elea ==<br />
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''IT: Von den Vorfahren des Kleinen Volkes mündlich überliefert seit Anbeginn von Tag und Nacht, in zwergischer Schrift und Sprache seit unbekannter Vorzeit schriftlich überliefert, in unserer Sprache erstmals niedergeschrieben im Haus der Winde gegen Ende des zweiten Jahrzehnts.<br />
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OT: Von Gösta''<br />
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Es begab sich dereinst, als sich die Sterblichen aus Neid und Hass entzweiten, dass Weltvater Natan seinen Bruder Ischan zum Zweikampf forderte, um den Streit zu entscheiden. Weltvater Ischan jedoch, besorgt über die größere Zahl von Natans Stamm, fürchtete einen Betrug seines Bruders. <br />
Darum sprach er: „Nur dann werde ich mich zum Zweikampf stellen, wenn wir uns an einsamem Orte treffen, wo kein Mensch in den Kampf eingreifen kann!“ <br />
„So soll es geschehen,“ antwortete Natan, „aber einem von uns wird es die letzte Stunde sein. Und damit beide unserer Stämme die Nachricht von Sieg und Niederlage von einem der Ihren erfahren, soll es Zeugen für unseren Kampf geben.“<br />
<br />
Darauf einigten sie sich und wählten als Kampfplatz einen der Gipfel des Dugor Harog. Jener Berg war in diesen fernen Tagen den Menschen heilig, war er doch damals noch der höchste weit und breit, so hoch, dass sein Gipfel nahezu alle Zeit durch Wolken verdeckt war. Ischan wählte Bakir den Schmied, den geschicktesten seiner Schüler, als Zeugen aus und Natans Wahl fiel auf Elea, seine treueste Schülerin, die von der Göttin des Wissens geliebt wurde.<br />
<br />
Als sie seit sieben Tagnächten fortgegangen waren, erschütterten dumpfe Donnerschläge Riaplots Leib und so wussten die Menschen, dass der Kampf begonnen haben musste. Hatten sie doch Ischan mit mächtigen Waffen über der Schulter aufbrechen sehen, so groß und schrecklich, wie sie seither niemand mehr zu führen vermocht hat.<br />
<br />
Dies war der Beginn der letzten Tagnächte, denen alles Volk am Dugor Harog hernach als den langen Mond des Schreckens gedachte. Von Jenen, die dort an den steilen Hängen wohnten, starben schon viele in der ersten Tagnacht und noch ungezählte weitere bis sich die Herrin der Erleuchtung zur Nacht wieder in voller Pracht den Menschen zeigte. Viele von ihnen wohnten in Höhlen am Berge, von denen sie nicht wenige selbst hinein gehauen hatten. Obwohl sie schon damals kundig darin waren, in Riaplots Fleisch zu graben und seine Knochen zu formen, so konnten sie doch noch nicht wissen, wie man Gänge und Höhlen baut, die auch dann zu überdauern vermögen, wenn sich die Erde regt. Und nie wieder mussten die Sterblichen erleben, wie der Leib des Königs der Berge sich so sehr in Schmerzen winden musste, wie damals, als Ischan die Schluchten in seinen Leib schlug und Natan ihm tiefe Wunden riss, um seinen Bruder mit Felsen zu erschlagen.<br />
<br />
Nach sieben Tagnächten, als Ischans Arm erlahmte, schöpfte Natan neuen Atem, um seinem Bruder mächtige Flüche entgegen zu schleudern. Und weil er wusste, dass er auch Riamodan gegen sich hatte, rief er nach den Dienern der Riaranjoscha, auf dass sie die Leidenschaft in Ischan verlöschen mochten.<br />
Und als weitere sieben Tagnächte vergingen, da eilten die Nebelgeister auf himmlischen Rössern dem Natan zur Hilfe. Als die Sterblichen auch in der Ferne sie erblickten, erschraken alle, denn weithin sichtbar war ihr Heerzug ob seiner großen Zahl, größer als alle Reiterscharen in der Steppe und im Tal. Nie zuvor hatte die Herrin der Weisheit ihre Geister des Nebels mit solcher Stärke entsandt. Hoch über die Flüsse und Täler hinaus ragten sie, selbst zur wärmsten Stunde der Tagnacht ritten sie am Boden, wo sie doch sonst schon lange in den Himmel heimgekehrt wären. Als sie am Berg auf Ischan einstürmten, da erzitterte Riaplots Leib unter den Schlägen ihrer Hufe, viel mehr noch als unter Hieben des Weltvaters zuvor.<br />
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<br />
Und als in der viermalsiebten Tagnacht Riamodan sein Antlitz auf dem Gipfel des Dugor Harog zeigte, da erschraken die Sterblichen noch mehr. Denn die Nebelgeister hatten in ihrem Ansturm auch Bakir, den jungen Schüler des Ischan, zu Tode gestampft, den Pakt der Weltväter missachtend, wonach er nur Zeuge, nicht aber Teil des Kampfes sein durfte. Daraufhin schrie der starke Weltvater voller Wut und Rachedurst zum Thron im Feuer hinab und Riamodan antwortete, indem er seinem Günstling für einen mächtigen Zorneshau seine Macht lieh. Damit erschlug Ischan den Heerführer der Nebelgeister, woraufhin die übrigen die Flucht ergriffen. Doch fanden sie den rechten Weg nicht, sondern stürmten vom Gipfel des Dugor Harog in alle Himmelsrichtungen hinab und zermalmten alles zu Staub, was das Unglück besaß, unter ihre Hufe zu geraten. Und die Opfer unter den Sippen, die dort am Berge lebten, waren gewaltig.<br />
<br />
Nun blieb Natan ohne Beistand dem flammenden Schwert des Ischan ausgeliefert und war schon auf seinen Knien, als Ischan zu seinem letzten Hieb ansetzte. So siegessicher war der stärkere Weltvater, dass er weithin ausholte und Natan Gelegenheit zu einer letzten List gab. Dieser umwickelte seine Hand mit seinem Mantel, schnellte vor und hielt die flache Klinge seines Bruders von sich fern. Doch Ischans Zorn war zu groß, statt mit der flammenden Klinge schlug er denn machtvoll und ohne Gnade mit des Schwertes Kloß hernieder, solange bis er Natan schrecklich zugerichtet hatte.<br />
<br />
Natan wiederum ergriff im Todeskampf Ischans Arm und als er mit zerbrochenen Gliedern herniedersank, da ließ er nicht mehr los, sondern zog Ischan mit sich zu Boden. Und weil dieser in seinem Eifer die Gefahr nicht bemerkte, so kam es dann zuletzt, dass er in seine eigene flammende Klinge stürzte und die Mächte, die er selbst im Zorn gerufen hatte, ihn von Kopf bis Fuß versengten. <br />
<br />
Als der Feuergott dies sah, erkannte er, dass kein Sterblicher zuvor und kein Sterblicher hernach seine Lieder in solcher Herrlichkeit würde erschallen lassen. Da weinte er Tränen, wie es sonst nur die Herrin der himmlischen Wolken zu tun vermag. Doch waren es graue Tränen, die sich auf Riaplots Leib herabsenkten wie Schnee. Dies war die dunkelste Stunde der Sippen unten am Berge und auch viele Menschen in der Steppe, im Wald und im Tal starben, denn Riamodans Tränen waren bitter und erstickten alles Leben.<br />
<br />
Schließlich kam Elea aus einem Versteck hervor, wo sie zuletzt ausgeharrt und die schreckliche Schlacht mit eigenen Augen geschaut hatte. Und als sie zu Natan kam, da war er bereits dem Tode geweiht und ihr blieb nichts anderes, als seinen Kopf in ihrem Schoße zu betten und seine zerschmetterte Hand zum Trost in die ihre zu legen. Da kam es, dass sich im heiligen Natan ein letztes Mal die Lebensgeister regten und er zu der frommen Elea sprach: "Sieh, die Zwietracht ist über uns gekommen und unser Streit muss unentschieden bleiben. In unserer Zwietracht haben mein Bruder und ich großes Unglück über alle unter dem Himmel gebracht. Die Geister, die ich rief, haben Heimstätten verwüstet und viele auf ihrem Weg erschlagen, die nicht hätten teilhaben sollen an unserem Kampf. Diese Schuld will ich nicht mit zur Herrin der Seelen nehmen, doch mein letzter Atem schwindet. So bitte ich dich, Elea, bete zu den sieben großen und herrlichen Göttern an meiner statt für die Gunst der Sippen unten am Berge.“ Elea sprach, dies wolle sie für ihren Meister gerne tun und darauf legte der heilige Natan dankbar seine blutige Hand auf Ihre Schulter und schloss für immer seine Augen.<br />
<br />
So kam es dann, dass die fromme Elea voller Hingabe zu den sieben großen und herrlichen Göttern zu beten begann. „Oh König der Berge,“ bat Elea, „möge das Blut, welches mein Meister vergoss, dein Opfer sein! Ich bitte dich, nimm diese Gabe an.“ <br />
Und weil sie nicht aufhörte, als Durst und Müdigkeit sie plagten, sondern tapfer ausharrte, erhörte Riaplot ihr Flehen und verwandelte Natans Mantel, mit dem er seine Hand umwickelt hatte, in den Mohn, der allen Schmerz besänftigt. Als Elea, die von ihrem Meister alles über die Kräuter, Moose und Pflanzen gelernt hatte, nun eine Blume sah, die ihr noch fremd war, verstand sie, dass sie erhört worden war. <br />
<br />
„Ihr großen und herrlichen Sieben, hört meinen Eid, der der Eid des Natan ist. Er gibt das von ihm vergossene Blut als Opfer, sein eigenes Blut aber, das von seinem Bruder vergossen wurde, soll das Pfand der Sippen unten am Berge werden, bis zu der Zeit, in der er wiedergeboren wird und seine Schuld bezahlen kann.“<br />
So betete sie, bis schließlich die erste Nacht der Welt hereinbrach und der erste Tag ihr folgte.<br />
<br />
An jenem ersten Tage stiegen Überlebende von den Sippen unten am Berg hinauf und erst am Abend fanden sie die fromme Elea im Gebet, den verbrannten Leib Ischans zu ihrer rechten, den zerbrochenen Leib Bakirs zu ihrer linken und den zerbrochenen Leib des Natan zu ihren Füßen, sein Blut an ihrer Hand, den Abdruck seiner Hand auf ihrem weißen Kleid. Daraufhin berichtete Elea den Sippen, die am Dugor Harog wohnten, von Natans letztem Wunsch. Und die Sterblichen staunten, denn als sie zu Boden blickten, da ward das viele Blut, welches Natan vergossen hatte, zu Silber verwandelt, wie ein Abbild des hellen Glanzes der Riasina.<br />
<br />
Und dies sprach Elea: "Seht, die sieben Großen und Herrlichen Götter haben meine Gebete erhört. Das Blut, welches Natan im Bruderzwist vergoss, ist Euch nun silbernes Pfand für das Unglück, welches Ihr erlitten. Und wenn ihr fragt, wann die Zeit gekommen sei, dass der weise Weltvater sein Pfand einlöse, so seht, dass nicht all sein Blut geronnen ist. Ein kleiner Teil ist noch immer flüssig, obgleich die Götter es zu Silber gemacht haben. Dieses Silber sollt ihr mit Ehrfurcht suchen und bewahren, denn ihm wohnt Natans letzte Kraft noch inne. Und erst wenn der letzte Tropfen geronnen ist, dann wird er wiedergeboren werden und seine Schuld begleichen. Doch seid demütig und verschwendet nicht, was die sieben Großen und Herrlichen gegeben, denn der König der Berge wird jene strafen, die zu gierig sind."<br />
<br />
Fortan holten die Nachkommen jener Sippen am Dugor Harog kostbares Silber aus dem Berg, wo vorher Natans Blut vergossen worden war. Und alle, die Freunde des Natan gewesen waren, zeigten sich dankbar und dienstbar, wann immer ihnen die Ehre zuteilwurde, sein nunmehr von göttlichem Segen erleuchtetes Blut zu schauen und zu besitzen. Denn durch Eleas Zeugnis galt das Silber aus dem Dugor Harog auch stets als ein Zeichen des Edelmutes und der Demut, die Natan mit seinen letzten Atemzügen gezeigt hatte. Damit war das Leid der Sippen, die dort am Berge wohnten, gemildert, konnten sie doch Silber gegen Brot und Bier und Dörrfleisch und Nüsse tauschen, als weithin um den Dugor Harog, ob der großen Schlacht die dort getobt hatte, für lange Zeit kein Strauch und kein Baum Früchte trug.<br />
<br />
Und so wie Ischan zu Asche verbrannt war, so verbrannten sie auch die Leiber seines Bruders und seines Schülers, um so wenigstens nach dem Tode der zänkischen Brüder ihrem Neid keine Nahrung mehr zu geben. Seitdem bestattet man die Toten auf diese Weise. Während die Weltväter noch heute auf ihre Wiedergeburt warten, so kehrte Bakirs Seele schon in der übernächsten Generation zurück ins Leben und wurde denen geboren, die von seiner Mutter abstammten. Zuvor aber wandelte sein Ahnengeist unter denen, die seine Urne befüllt hatten und ihn ehrten. Ihnen allein verriet er alle Geheimnisse der Schmiedekunst, die er von Ischan einst gelernt hatte. Und bis in unsere Tage werden diese Geheimnisse weiter gegeben von Meister zu Schüler.<br />
<br />
Auch die treue Elea verlebte ihre übrigen Tage unter den Sippen des Dugor Harog, pflegte den Mohn, den Riaplot ihr als Zeichen seiner Gunst geschenkt hatte und ihre Nachkommen pflegen ihn noch heute.<br />
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== Die Geburt von Sommer und Winter ==<br />
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''IT: Seit unbekannter Vorzeit von den Stämmen Ischans und Natans mündlich überliefert, erstmals niedergeschrieben im Haus der Winde im ersten oder zweiten Jahrzehnt.''<br />
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''OT: Von Anna''<br />
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Dies ist die Geschichte von der Geburt von Winter und Sommer. So habe ich sie von meiner Großmutter gehört und so erzähle ich sie euch, meine Kindeskinder.<br />
<br />
Zu der Zeit als die Stämme Ischans und Natans sich entzweit hatten, tränkten Flüsse von Blut Riaplots Leib. Die Leben der Menschen und ihre ganze Kraft, viel zu früh vergossen und noch heiß und brodelnd sank tief in den Schoß des großen und herrlichen Gottes und ihm entsprang eine goldene Schlange, so heiß und so schön wie Riasions Auge. Ihr Name war Evörr und wohin sie auch ging, wurde das Land fruchtbar und alles wuchs und gedieh um sie. Doch war das Blut aus dem sie geboren war, zu heiß vom Kampfe. Wenn sie länger an einem Ort verweilte, wurde aus Fülle Dürre und aus Leidenschaft Raserei. So zog sie rastlos durch die Lande und hatte keine Ruhe. <br />
<br />
Das ständige Sterben der Menschen füllte auch Riadugoras Hallen mit dem kühlen Hauch der Seelen. Ihre Winde wurden nie müde, die Toten herbeizubringen. Ein solches Brausen herrschte in den Gewölben der Unterwelt, dass die Toten keine Ruhe finden konnten. So legte sich Riadugora also nieder und gebar eine silberne Schlange, so kalt und so schön wie Riasinas Auge. Sein Name war Jardo und wohin er auch ging, brachte er Ruhe und Andacht. Doch die Kälte des Todes und die neugewonnene Macht der Winde waren zu stark. Wenn er länger an einem Ort verweilte, wurde aus Ruhe Starre und aus Andacht Untätigkeit. So zog er rastlos durch die Lande und hatte keine Ruhe.<br />
<br />
Eines Tages begegneten sich Jardo und Evörr auf ihrer nie enden wollenden Reise. Die Liebe zwischen ihnen war bereits groß, als ihre Blicke sich trafen und sie wuchs mit jedem Tag. Von nun an wandelten sie gemeinsam und wohin auch immer sie gingen, blühte und grünte es und die Erde verschenkte ihre Gaben so bereitwillig wie zu den Zeiten vor dem Bruderkrieg. Als Riaplot dies sah, weinte er, denn er liebte seine Tochter sehr. Noch größer aber als seine Liebe war sein Zorn gegenüber den Menschen, sodass er Riason bat, Jardo und Evörr auf immer zu trennen. Riason kam dieser Bitte schweren Herzens nach, denn auch er erfreute sich an der Harmonie der beiden Liebenden. In seiner Weisheit kettete er Evörr an die Sonne und Jardo an den Mond. Wenn Götter und Menschen versöhnt sind und die ewige Tagnacht herrscht, werden auch die Kinder von Erde und Wind wieder zueinanderfinden. Bis dahin werden wir heiße Sommer und kalte Winter haben und besonders die Winter werden Riaplots Geschöpfen Mühe bereiten, denn Jardo ist nicht leicht versöhnt.<br />
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== Der Yerig-Baum ==<br />
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<br />
''IT: Im südlichen Längstal mündlich überliefert seit einer Zeit, in der die Vergessene Sprache schon vergessen war und in der die Nurynaische Sippe schon Yergigar besaß, erstmals niedergeschrieben im Haus der Dämmerung Anfang des zweiten Jahrzehnts.''<br />
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''OT: Von Franziska''<br />
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Als die Zahl Menschen in Arbons grünen Auen noch gering war und man noch Tage wandern konnte, ohne den Rauch eines wärmenden Feuers zu sichten, lebte ein Jäger, dessen Name Yerig war. Er war der Sohn einer starken Sippe, Vater gesunder Kinder und seine Jagdkunst ward viel gelobt. Und war er auch ein götterfürchtiger Mann, dankte den Göttern jeden Morgen und jeden Abend, brachte Opfer zu den Hohen Tagen und nach jeder Geburt eines Kindes.<br />
<br />
So gab es ein Jahr, als das Vieh in den Wäldern wenig wurde und Yerig weite Wege und lange Tage laufen musste, bis er Wild legen konnte. Er fand sich in ungekannten Weiten, als er schließlich in der Ferne einen Hirsch zu sehen glaubte. So versessen auf die nahe Beute, blieb er blind für die Gefahr und hörte das Gebrüll des Bären, bevor er ihn sah. „Oh ihr Götter, lasst Gnade walten! Wendet des Bären tödliche Pranke ab!“<br />
<br />
Der Bär holte aus und schlug den Jäger nieder, seine Glieder brachen und sein Körper ging zwischen den Gräsern nieder. Mit dem letzten Atem sprach er an die Götter: „Ihr Großen und Herrlichen! Habe ich euch nicht geehrt? Habe ich nicht jeden Morgen und jeden Abend eure Namen gepriesen, euch gegeben von meinen Gütern, was ich entbehren konnte und nicht für jedes Kind mit Opfer gedankt? Habe ich nicht gelebt, wie es ein ehrfürchtiger Mann nur kann? Wie könnt ihr es Recht nennen, dass mein Körper, der eben noch den Hirsch mit einem Schuss zu töten vermochte, nun hier geschunden liegt und ich das Leben verliere fern von der Heimat und der Sippe? Wie könnt ihr es Recht nennen, dass die Tiere mich fressen werden anstatt einer würdigen Bestattung neben meinen Ahnen?“<br />
<br />
Als er nicht mehr sprach zogen die Wolken über der Ebene zusammen, der Himmel wurde dunkel und er vernahm die Stimme Riadoguras, die zu ihm sprach: „Was maßt es du dir an, einzelner Sterblicher, zu zweifeln an den Göttern und nicht zu danken, was dir gegeben ward! In eine ehrwürdige Sippe wurdest du geboren, einen starken Arm ließen wir dir wachsen, einem fruchtbaren Weib wurdest du gegeben und die dir geborenen Kinder ehrten dich. Willst du zweifeln, dass dies die rechte Zeit sei in meine Hallen einzukehren? So sei dir noch weitere Zeit auf dieser Erde gegeben. Dein Körper soll weilen auf diesem Fleck, so dass du Zeit hast, über deine Worte zu sinnen. Ein Baum sollst du werden und zu unseren Ehren sollst du wachsen.“<br />
<br />
Da erkannte der Jäger die Schande seiner Worte. „So will ich tun, wie mir befohlen, und in ehrfurchtsvoller Arbeit meine Tage verbringen, wie die Götter es bestimmten.“ Und seine Knochen wurzelten tief in die Erde und zogen mit aller Kraft Riaplots Geschenk des Lebens in sich auf. Und aus seinen Lenden wuchs ein Spross gen Himmel, der sich an Riasions Geschenk der Sonnenstrahlen wärmte. „Groß will ich werden und Blätter und Früchte tragen, tief verwurzelt will ich sein und meine Haut stark wie Stein. Zu Ehren der Götter will ich jeden Tag wachsen und danken für mein Leben.“<br />
<br />
Und so geschah es, und der Baum wurde stark und seine grüne Krone immer dichter. In den Ästen des Baumes ließen sich die Vögel des Himmels nieder und bauten ihre Nester. Kriechtiere bauten ihre Höhlen zwischen den Wurzeln und der einsame Wanderer fand Schatten unter seinem Blätterdach. So zog der Sommer voran und der Baum brachte hart arbeitend Früchte hervor, saftig waren sie, und wurden röter von Tag zu Tag.<br />
<br />
Voller Stolz mühte der Baum sich, sie immer größer und saftiger werden zu lassen, da begannen die Vögel bereits, die Früchte zu fressen und die vorbeiziehenden Wanderer zu pflücken, was sie tragen konnten. Da wurde der Baum betrübt und rief zu den Göttern: „Seht ihr großen Götter, getan habe ich, was mir befohlen ward. Gearbeitet habe ich jeden Tag und der Erde abgetrotzt, was ich konnte. All die Mühe habe ich in diese Früchte gesteckt und nun sollen die faulen Vögel sie fressen? Soll jeder Dahergelaufene einfach sich den Wanst mit meinem Tagewerk vollstopfen dürfen, ohne den Finger dafür krümmen zu müssen?“<br />
<br />
Da sprach Riaplot aus der Erde und den Pflanzen zu ihm: „Sterblicher, ein zweites Mal schon beklagst du dein Schicksal, obwohl die Götter dir mit vollen Händen geben! Wärmte die Sonne dich nicht durch Frühling und Sommer? Gab ich dir nicht aus der Erde all die Kraft, die zu brauchtest? Und stillte der Regen nicht deinen Durst alle Tage? Geize nicht mit deinen Früchten, was bringt es dir, wenn sie an deinen Ästen faulen? Ein Mensch bist du nicht mehr, die Früchte sind für andere.“<br />
<br />
Wieder erkannte der Baum Yerig seine Fehlerhaftigkeit: „Große Götter, ich danke euch abermals und bitte um Vergebung. Meiner Arbeit Früchte will ich geben, wer sie verlangt, auf dass sie einem anderen nutzen.“ Als dann die letzte Frucht gepflückt war, wollte der Baum noch immer nicht ruhen. Denn Arbeit war es, was die Götter den Sterblichen auferlegt hatten. Und so begann er sein Antlitz in prächtigen Farben zu schmücken. In Rot und Gold ließ er seine Blätter strahlen, auf dass von weit her seine prächtige Krone zu sehen war.<br />
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Doch das prächtige Farbenspiel lockte die Kinder Riadugoras, die Winde: „Sie an, welch schönes Spielzeug! In Rot und Gold ist es aufgemacht!“ - „Lass uns hineinfahren in die Krone und sehen wie die Blätter fliegen!“ Und die wilden Winde fuhren in das Blätterdach, zupften an jedem Ast die Blätter und tanzten wild mit ihnen im Kreise. Doch unbeständig wie die Windeskinder sind, ließen sie ihr Spielzeug alsbald fallen, nur um am nächsten Tage noch einmal zurückzukehren und neues Blattwerk zu zupfen. Wie der Baum Yerig so seine Arbeit zu Boden gleiten sah, würde er traurig und rief die Götter ein drittes Mal an: „Seht ihr Großen, wieder habe ich getan, wie mir geheißen, Mühe und Fleiß in meine Arbeit gesteckt. Doch wie lohnen es mir die Winde? Sie zerreißen mein prächtiges Haupt und lassen die Fetzen arglos am Boden liegen!“<br />
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Und wieder zogen die Wolken zusammen und aus ihrer grauen Mitte spricht Riadugoras Stimme: „Sterblicher wieder zweifelst du an uns. Doch was maßt du es dir an, dich zu schmücken in prächtigen Farben? Der eitle Tand steht dir nicht zu, so tragen die Winde ihn fort. Und auch ist es Zeit für dich, die Arbeit ruhen zu lassen. Was dem Mensch der Tag, ist dem Baum das Jahr. Und so wie der Mensch abends seine Glieder zur Ruhe bettet, ist es Zeit für dich, alle Anstrengungen sein zu lassen und über den Winter zu träumen. Doch fürchte dich nicht: Riaranjoscha wird eine Decke aus Schnee über dich breiten, auf dass du im Frühling die Arbeit erneut wirst aufnehmen können.“<br />
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Als der Schnee aber gefallen war, ächzte der Yerig schwer unter dem Gewicht, schüttelte sich und warf ihn zornig hinfort. Noch ehe er aber diesmal ein Wort des Undankes sprechen konnte, fuhr ein Blitz in ihn ein, fällte ihn und verbrannte ihn zu Asche. Und da die Götter nun lange keine Klage mehr von Yerig hörten, erbarmten sie sich zum nächsten Frühjahr und ließen aus seiner Asche neunundvierzig Blumen spießen. Sie weilten in einem glücklichen, unbeschwerten Leben, tranken Riaranjoschas Wasser, wärmten sich unter Riasions Angesicht, speisten von Riaplots Gaben, vermehrten sich, um am Ende in Riadugoras hütende Arme zu sinken. Sie lebten nur um zu leben in Göttlichem Frieden. Und wie es war, so hatten die Götter ihre Freude daran, denn es war ihr Wille, weil sie es gemacht hatten wie es war.<br />
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== Wie der Schnee entstand ==<br />
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''IT: Seit unbekannter Zeit im Tejadun mündlich überliefert, erstmals niedergeschrieben im Haus der glänzenden Sonne im zweiten oder dritten Jahrzehnt.''<br />
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''OT: Von Alice''<br />
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Es war wohl zu Zeiten des heiligen Timor - weder die Ältesten und Weisesten können dies jedoch mit Sicherheit sagen - dass am letzten Tag, bevor der erste grüne Halm des Frühlings in der Steppe spross und sich Jardo für den nahenden Frühling von Riaplots Angesicht verabschieden musste, er drei Schwestern erblickte, die in der Steppe ihre Stuten molken. Die Frauen gefielen ihm gut und so beschloss er, sich mit ihnen den letzten Tag vor seinem Abschied zu versüßen. In Schlangengestalt kroch er über die Wiese und nacheinander kroch er unter die Röcke aller drei.<br />
Die drei Schwestern, von denen keine verheiratet war, fanden sich nun bald schwanger und danken den Göttern für das Zeichen ihrer Fruchtbarkeit. Später im Jahr, in der Nacht des ersten schweren Wintersturmes gebaren alle drei ihre Söhne. <br />
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Die große und herrliche Riadugora sah dies und wurde zornig. „Es soll nicht sein, dass mein Sohn, der Gefährte der Nacht, sich mit Sterblichen paart!“ Riadugora ließ die Nächte länger und finsterer als je zuvor werden. Vieh verirrte sich in der Dunkelheit und erfror und die Menschen bekamen Angst und trauten sich bald nicht mehr vor die eigene Tür.<br />
Die Mutter der Schwestern erschrak, denn sie erkannte dies als Zeichen des Zorns der Göttin und riet ihren Töchtern: Ihr müsst euch der Allverzeihenden stellen, wenn sie es will von Angesicht zu Angesicht, und zwar heute, denn dem Zögernden wird nur zögerlich verziehen.<br />
Die Schwestern fassten sich ein Herz und ritten hinaus in die Steppe zum Geisterhügel. Nach Sonnenuntergang riefen sie ihre Ahnen um Beistand an und boten der großen und herrlichen Riadugora ihr letztes Vieh als Opfergabe. Sie warteten beharrlich in der bitteren Kälte, bereit zu geben, was die Herrin des Atems ihnen nehmen wollte. Die Allverzeihende legte ihre Stirrn in tiefe Falten: Sie sah die Verzweiflung doch sah sie auch den Mut und die Aufrichtigkeit des Opfers. Die Schwestern harrten bis zum Morgen aus, und die Allverzeihende beschloss schließlich, dass sie den Frauen nicht das Leben nehmen wollte, und so verwandelte sie die Schwestern in drei schwarze Falken.<br />
Um zu verschleiern, wo ihre Seelen wandelten rief sie mit ihrer Schwester viele Nebelgeister zu sich und schickte sie in einer wilden Jagd über die Steppe, um ihren Sohn irrezuführen. Im Federkleid kehren die Schwestern vor Jardos Augen verborgen zu ihrer Sippe zurück, mit Falkenaugen wachten sie über ihr Heim, und mit ihren scharfen Klauen jagten sie fortan für ihre Kinder, die nie wieder Hunger hatten. Als die jungen Söhne herangewachsen waren, wurden sie zu großen Jägern und ihre Sippe groß und fruchtbar.<br />
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Jardo wurde traurig, dass seine Mutter die Mütter seiner Kinder in der Kälte sterben lassen hatte und mit Hilfe ihrer Schwester ihre Seelen zu rastlosen Nebelgeistern gemacht hatte. In der Tat wurde er wütend, dass seine allverzeihende Mutter so unversöhnlich gegenüber seinen Kindern war und grausam zur alten Großmutter, die mit gebeugtem Rücken und trüben Augen weder Vieh hüten noch den Acker bestellen konnte. Alt wie sie war, hätte sie vor ihren Töchtern sterben sollen, doch nun musste sie noch die Kindeskinder ernähren. Er sann auf eine List um die grausame Tat seiner Mutter zu mildern. Lange saß er auf einem grauen Stein und grübelte, doch es wollte ihm nicht gelingen. Während er saß und grübelte, begann er, Wollflusen aus seinem Mantel zu rupfen und je mehr er nachdachte, desto mehr rupfte er Fussel aus. Diese Flusen fielen hell auf Riaplots Antlitz und wie er so dasaß und grübelte und rupfte, wurde die Erde ganz davon bedeckt. Die Decke vervielfachte in der Nacht das Licht Riasinas und der Sterne, und die Menschen schöpften neuen Mut.<br />
Riadugora blieb es nicht verborgen, dass ihr Sohn wütend gegen sie war, doch lächelte sie und befahl ihren Windgeistern, nun eine Weile zu ruhen. So blieben die Spuren von verirrtem Vieh noch lange bestehen, sodass kein Hirte mehr lange nach einem verlorenen Schaf suchen musste.<br />
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== Aynur, die Schäferin ==<br />
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''IT: Seit unbekannter Zeit im Tejadun mündlich überliefert, erstmals niedergeschrieben im Kloster des Heiligen Danason Anfang des fünften Jahrzehnts.''<br />
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''OT: Von Tobias''<br />
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Früh im Sommer war eine junge Schäferin bei den Herden der Sippe, saß vor Ihrer Jurte und flickte gerade ihr Zaumzeug. Aus dem halbhohen Gras tapste ein Murmeltier auf sie zu, blieb vor ihr stehen und sprach sie an. "Wer bist du denn und was machst du hier?" <br />
„Ich heiße Aynur, bin Schäferin und hüte die Herden meines Vaters und meiner Sippe. Du musst müde sein, komm doch in meine Jurte, setz dich ans Feuer und iss und trink etwas - sei mein Gast.“ <br />
Das Murmeltier lief in die Jurte, trank Wasser und aß etwas von dem Brot mit Kümmel. Es erzählte der Schäferin von Wiesen mit süßen Kräutern und den Träumen die es im Winter geträumt hatte, bedankte sich und machte sich wieder davon.<br />
<br />
Etwas später im Sommer, die Nächte waren inzwischen frei von Frost, bekam die Schäferin erneut Besuch. Eine Gazelle trat vor die Jurte hin und fragte: "Wer bist du denn und was machst du hier?" <br />
„Ich heiße Aynur, bin Schäferin und hüte die Herden meines Vaters und meiner Sippe.<br />
Du musst müde sein, komm doch in meine Jurte, setz dich ans Feuer und iss und trink etwas - sei mein Gast.“ <br />
Nach dieser freundlichen Einladung rief die Gazelle ihr Junges aus dem hohen Gras und beide betraten die Jurte. Das Junge sprang in der Jurte über alle Kissen und Kisten, sie aßen und tranken und hatten einen vergnüglichen Abend.<br />
<br />
Einige Tage vergingen, es war schon beinahe Abend, da trottete ein Dachs auf die Jurte zu. "Wer bist du denn und was machst du hier?" <br />
„Ich heiße Aynur, bin Schäferin und hüte die Herden meines Vaters und meiner Sippe. Du musst müde sein, komm doch in meine Jurte, setz dich ans Feuer und iss und trink etwas - sei mein Gast.“ <br />
Der Dachs brummte zuerst etwas missmutig vor sich hin, nahm die Einladung aber doch an. Er nahm gerne von dem Trockenfleisch der Schäferin und davon durstig geworden noch mehr vom Wein, den sie ihm anbot. Mehr als ein bisschen betrunken sang er ihr alle Leider vor, die er kannte und schlief am Feuer ein.<br />
<br />
Im Lauf des Sommers besuchten weitere Tiere der Steppe die junge Schäferin. Eine Schlange verbrachte die Nacht um das Herdfeuer geringelt und deutete ihre Träume, ein stolzer Hirsch lief mit ihr und ihrem Pferd um die Wette, von den hohen Gipfeln kam ein Adler zu ihr herab, der ihr Geschichten von jenseits der Berge erzählte und einer der wilden Esel trug sie, nachdem sie ihn zu Gast geladen hatte auf seinem Rücken zu einem versteckten Wasserloch, das sie bis dahin noch nicht gekannt hatte. Ihnen allen stellte sich Aynur vor und sie alle lud sie zu Gast. <br />
<br />
Am Ende des Sommers, die Nächte waren schon viel länger geworden und der Herbst färbte das Land hörte die junge Schäferin ein heulen das nicht der Wind war. Sie löschte das Feuer in der Jurte, trieb die Schafe ein gutes Stück weit weg und gürtete sich mit dem langen Messer. Zurück an der Jurte setzte sie sich vor den Eingang und wartete.<br />
Es wollte schon fast Nacht werden, als ein großer grauer Wolf vor sie hintrat. Seine gelben Augen leuchteten über den elfenbeinweißen Zähnen. Er knurrte leise. "Ein Menschenkind... Was machst du denn ganz alleine in der weiten Steppe?"<br />
Aynur antwortete ihm: "Ich hüte meinem Vater die Jurte, er ist beim ersten Morgengrauen fort auf die Jagd, das ist sein Handwerk. Das Feuer in der Jurte ist leider ausgegangen, aber du kannst gerne auf ihn warten, damit er es wieder entzündet. Ich erwarte ihn jeden Moment!" <br />
"Oh, keine Umstände meinethalben, Ich muss fort, ich habe dringende Geschäfte zu erledigen..." antwortete der Wolf.<br />
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== Jedermanns Bruder ==<br />
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''IT: Seit unbekannter Zeit von den Stämmen Ischans und Natans überliefert, erstmals niedergeschrieben im Haus der Winde im zweiten oder dritten Jahrzehnt.''<br />
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''OT: Von Alice''<br />
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Einst, vor langer, langer Zeit, als Riasina ihre Herde zu sich rief und ihr Antlitz vor den Menschen verschleierte, kam es zu den Ereignissen, von denen ich euch nun berichten will. Bei dieser Mondfinsternis nämlich, gelang es Jardo, dem Gefährten der Nacht, sich aus den silbernen Ketten des Wissens zu befreien, mit denen er an Riasinas Thron gekettet ist, seit Anbeginn von Tag und Nacht. Was folgte nun, da der Herr von Frost und Schnee nun frei war, zu tun, was er wollte? Überzog er alles mit Kälte und der unsichtbaren Macht seiner Mutter? Machte er sich auf den Weg, endlich seine Geliebte zu erreichen, nach der er sich so viele Menschenalter schon sehnte? Nichts von Alledem! Die Menschen bemerkten sein Fehlen erst gar nicht und erfreuten sich an einem langen, warmen Sommer. Der Sommer hatte das Korn reifen lassen, doch die Früchte an den Bäumen verdorrten, ehe sie reif wurden. Und das, was den Menschen von der Ernte übrigblieb, wurde von Fliegen heimgesucht. Niemand konnte mehr ruhig schlafen, so viele Plagegeister hielten die Menschen nachts wach.<br />
<br />
Ein Bauer, der sein Haus am Fluß hatte, besah sich seine Felder, seinen Speicher und sein Haus, wo es von Fliegen und Schnaken nur so wimmelte, und sprach: „Dank sei dir Riaplot, doch wie sollen wir nur überleben, wenn unsere Vorräte verderben, noch ehe der weiße Mantel die Erde bedeckt? Wenn er doch nur kommen würde, der Gefährte der Nacht, mit Eis und Schnee, ehe es zu spät ist. Ich bitte dich, Gefiederte Schlange, kehre ein in mein Heim!“<br />
Der lange Sommer bescherte nicht nur Sonne. Nicht weit entfernt vom Bauern ging ein Jäger auf die Jagt. Eines Tages hatte der Jäger einen großen Hirsch verfolgt, als ein Unwetter aufzog und ein heftiger Regen ihn überraschte. Er zog einen Pfeil aus dem Köcher und zielte. Doch just in diesem Moment barst sein geliebter Bogen, denn der Regen hatte das Holz aufquellen lassen. Das Wasser klatschte und prasselte ihm nur so ins Gesicht, dass er bald rein gar nichts mehr sah und als er schließlich nach Hause kam, goss er ganze Bäche aus seinen Stiefeln. Der Hirsch war unterdessen in den Wald zurückgesprungen. Da rief der Jäger: „Wie soll ich nur jagen? Was wird aus mir? Bei diesem Regen muss ich mir bald eine Angel bauen und ein Netz knüpfen und auf die Pirsch gehen nach Hirsch-Fischen und Reh-Fischen! Wie glücklich wäre ich, wenn der Gefährte der Nacht die Blätter von den Bäumen fegen und mir ein paar schöne frost-klare Nächte bescheren könnte! Ich bitte dich, Gefiederte Schlange, kehre ein in mein Heim!“<br />
Der lange Sommer bescherte den Menschen viele saftige Weidegründe. Und so trieben die Hirten im Tal ihre Herden immer weiter und weiter. Doch die Mutter der Hirtensippe blieb allein zurück. Als die Zeit für die Herbstnächte immer näher rückte, sorgte sie sich sehr, denn noch war keines ihrer Kinder an das Herdfeuer ihres Heims zurückgekehrt. Die alte Frau rief: „Was wird nur aus mir altem Weib! Vor Sorge kann ich nicht schlafen und vor Einsamkeit werde ich noch ganz krank! Hilf mir, Gefährte der Nacht, und weise meinen Kindern den Weg zurück an mein Feuer! Dort wollen wir das Ende des Sommers feiern und dich preisen! Ich bitte dich, Gefiederte Schlange, kehre ein in mein Heim!“<br />
Landauf und landab im ganzen Tal riefen die Menschen bald: „Ich bitte dich, Gefiederte Schlange, kehre ein in mein Heim!“<br />
All dies Rufen und Bitten hörte Jardo und beschloss, in die Heime derer einzukehren, die so flehentlich um seine Hilfe baten. Er kehrte ein in das Haus des Bauern, brachte alle Fliegen und Schnaken zum Schweigen, sodass die Vorräte nicht verdarben und der Bauer nach langer Zeit endlich wieder ruhig schlafen konnte. Er fegte die Blätter von den Bäumen und brachte frostige Nächte, in denen der Jäger mit reicher Beute von der Jagt heimkehrte. Er geleitete mit eiskaltem Westwind und Raureif die Hirten zurück zu ihrem Heim, wo sie zum Festessen mit ihrer Mutter fette Schafe schlachteten. <br />
<br />
Als Wanderer ging er in den Häusern und Jurten ein und aus und zu den Menschen sprach er: <br />
„Ihr habt mich in euer Heim gerufen. Nun, hier bin ich, bereit zu bleiben und zu geben, was ihr so lange vermisst habt. Doch habe ich drei Bedingungen: Jedem, der an eurer Tür Gastrecht erbittet, dem sollt ihr es gewähren! Bruder sollt ihr mich nun nennen, wenn ich in eurem Heim wohne! Und die Vögel, die füttert nicht vor eurer Tür, sondern dort, wo ihr auch euer Vieh füttert! Und ganz besonders die Eule, die nachts durchs Fenster schaut, die sollt ihr vertreiben, denn sie erspäht für die mächtige Riadugora die Seelen, die sie bald holen kommen will! Verriegelt die Fenster, dass sie eure Kinder in ihren Betten nicht zu lange ansieht!“<br />
So verging die Zeit, in der der Gefährte der Nacht in den Häusern ein und aus ging. In den kurzen Tagen zehrten die Menschen von ihren Vorräten und fütterten ihr Vieh. Die wenigen Vögel, die sich an den Resten vom Viehfutter und Brotkrumen gütlich taten, hielten sie von ihren Türschwellen fern. Nachts kamen sie um die niedrig brennenden Herdfeuer zusammen, um zu erzählen. Sie hießen Gäste willkommen und waren froh und glücklich, Jedermanns Bruder in ihrer Mitte zu wissen. So vergingen Tag um Tag und Nacht um Nacht.<br />
<br />
Die Große und Herrliche Riasina hatte sich derweil ihre Herde genug besehen, warf den Schleier ab und begab sich zu ihrem silbernen Thron, um ihre Reise fortzusetzen. Doch was fand sie dort? Leere Ketten und keine Spur der silbern gefiederten Schlange! Mit den geborstenen Ketten ging sie zu ihrer Schwester, damit sie ihr helfen könnte, den Flüchtigen zu finden. Die Allverzeihende kniff die Augen zusammen und siehe da: enddeckte sie Spuren ihres Sohnes im Tal zwischen den zwei Flüssen. So schickte sie ihre Vögel um Ausschau nach Jardo zu halten. besonders ihre alte treue Eule ließ sich nachts still und unentdeckt in den Bäumen nahe der Häuser nieder, um durch die Fenster zu spähen und zwischen all den Menschen den Sohn ihrer Gebieterin ausfindig zu machen. Doch es wollte ihr bei dem dichten Gewimmel an Menschen in den Häusern nicht gelingen. Tapfer saß sie Nacht um Nacht still ohne ein einziges, leises „Schuhu“ auf ihrem Baum und spitzte die Ohren. Doch hörte sie die Menschen sich untereinander nur Bruder nennen. <br />
Bald enddeckte sie manch ein Vater auf ihrem Baum und begann, Steine auf sie zu werfen und sie mit den Worten zu verscheuchen: „Fort mit dir, wag es ja nicht, meine Kinder anzusehen, wie sie in ihren Betten schlafen!“<br />
Das machte die alte, weise Eule stutzig. Hatten die Menschen sie nicht immer freundlich begrüßt, wenn sie auf einem Baum neben dem Haus saß, durch die Fenster die schlafenden Kinder besah und ihnen durch ihr „Schuhu“ gute Träume brachte? Hatte nicht manch eine Mutter nachts das Fenster offengelassen oder war gar mit einem weinenden Kind im Arm vor die Türe gegangen, damit es sich beruhigte und einschlief? <br />
Sie flog heim zu ihrer Gebieterin und berichtete von all dem was sie gehört und gesehen hatte. Die Allverzeihende ahnte, was geschehen war. Ihr Sohn weilte unter den Sterblichen und verweilte zwischen ihnen, um sich seiner Pflicht zu entziehen. Und so schickte sie die Eule zurück zu den Menschen mit einer List.<br />
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Im Tal zwischen den zwei Flüssen wurden derweil die Nächte immer länger und kälter, jetzt, da Jedermanns Bruder bei den Menschen eingezogen war. Der Bauer besah sich seinen leeren Speicher, in dem selbst die Mäuse erfroren waren. Er seufzte: „Wie sollen wir leben, wenn wir bald das Saatgetreide essen müssen?“ Der Jäger kehrte bald immer öfter mit leeren Händen von der Jagt zurück. Denn im tief verschneiten Wald war kaum noch Wild zu finden. Am Herdfeuer der Sippenmutter tranken die Hirten bald nur noch dünnen Tee. Und statt Geschichten und Gelächter hörte man oft nur noch Murren und Zank. Denn mit der Zeit wird, wie wir alle wissen, die Enge Manchem lästig. <br />
So kam es, dass eines Tages ein Mütterchen aus ihrer Jurte trat und nach ihren Tieren sah. Gerade hatte die Sippe das Abendgebet gehalten, schon stritten drinnen am Feuer ihre Töchter, während ihre Söhne grimmig und stumm in die Glut starrten. <br />
Da sah sie auf einem Baum die Eule sitzen. Alt wie sie war, hatte sie keine Angst vor ihr. Was Jedermanns Bruder über die Eule sagte, beeindruckte sie nicht sehr. Die Kindeskinder schliefen in diesen Nächten zwar schlecht, es war jedoch keines gestorben und sie selbst hatte schon seit langem ihren Frieden gemacht. Wenn Die, Deren Thron am Ende steht, sie durch ihre Dienerin in ihre Hallen einladen würde, so sollte es eben geschehen.<br />
„Grüß dich Mütterchen, Schuhu,“ rief die Eule. „Guten Abend, Eule,“ sprach das Mütterchen.<br />
„Kalt ist es, Schuhu! Alleine hier draußen?“, sagte die Eule.<br />
„Drinnen ist Streit, hier draußen ist Frieden. Zu viel Lärm für meine alten Ohren.“<br />
„Wie kommts? Schuhu,“ <br />
„Jedermanns Bruder treibt die Leute zusammen und die Zeit wird ihnen lang. Keine Butter im Tee, alle Wolle versponnen, alle Geschichten schon siebenmal erzählt. Dafür teilen wir uns jetzt die Läuse und die Wanzen.“<br />
„Jedermanns Bruder also, Schuhu! Wer mag er nur sein?“<br />
„Der Klein-Große, der Dick-Dünne, der Mit-Ohne-Bart, der genau ist es, der bei uns ein und aus geht.“<br />
„Der ist es also, Schuhu. Man freut sich ja über jeden Besuch. Bei Manchem bei Kommen, bei Manchem beim Abschied, nicht wahr?“<br />
Die alte Frau lächelte und sagte nichts mehr.<br />
„Schuhu, komm morgen wieder und bring einen leeren Schlauch mit.“, sagte die Eule und flog davon. <br />
Am nächsten Abend trat die alte Frau wieder aus ihrer Jurte, ging dahin, wo das Vieh zusammengetrieben worden war und wartete mit einer leeren Ziegenhaut auf die Eule. Als die Sonne ganz untergegangen war, kam sie schließlich geflogen.<br />
„Schuhu, Mütterchen, siehst du den Stein da? Nimm ihn und schlag die Eisdecke über dem Wasserloch ein, in dem ihr euer Vieh tränkt.“<br />
Der Stein war schwer, doch gesagt, getan.<br />
„Schuhu! Nun fülle den Schlauch und nimm eine Hand voll Schlamm vom Grund. Den Schlamm mischst du in den Gerstenbrei zuhause und lässt ihn stehen. Wirst schon sehen, was daraus wird. Und in den Schlauch sollst du jeden Sommer den Saft der reifsten und besten Früchte füllen und ihn aufheben, bis der Sommer vorbei ist. Der Trunk aus diesem Schlauch wird jeden, der davon trinkt, mit der Wärme des Sommers erfüllen. Einer, der vorm Feuer dies hier trinkt, wird offenbaren, ob er nun klein oder groß ist, ob dick oder dünn, ob er einen Bart hat oder keinen. Er wird seinen wahren Bruder Bruder nennen und seine wahre Schwester Schwester. Nun geh zurück in dein Haus.“<br />
<br />
Am Feuer schenkte die Frau allen von dem Wasser aus dem Schlauch ein. Doch wie sonderbar roch dieses Wasser! Es roch nach allen Früchten des Feldes, nach grünem Gras, nach Blumen, nach Honig und nach Harz von den Bäumen. Jeder, dem dieser betörende Duft in die Nase stieg, nahm einen tiefen Zug aus dem Becher. Und noch einen. Und noch einen. Eilig schenkte sie nach. Auch Jedermanns Bruder hatte sich am Feuer eingefunden und bereits gierig drei Becher geleert. <br />
je mehr er trank, desto mehr stieg die Wehmut in ihm auf. Bald erzählte er den Menschen am Feuer von seiner Geliebten und seiner immerwährenden Suche. Er beweinte sein Schicksal, klagte bitterlich darüber, wie er sich in silbernen Ketten auf rastlosen Reisen am Thron der Riasina plagen musste. Der Trank hatte alle Streitereien am Feuer verstummen lassen und es wurde immer stiller. <br />
<br />
Bald begannen sich die Brüder und Schwestern am Feuer aneinander zu lehnen, denn die Glieder waren ihnen schwer geworden. Nur Jedermanns Bruder trank und redete und trank und redete weiter. Schließlich merkte er, wie still es geworden war, erhob sich und trat vor die Tür. Dort setzte er sich auf einen Stein.<br />
„Ein Bruder draußen allein in der Nacht. Warum nur, Schuhu?“, fragte eine Stimme.<br />
„Ach, geh doch weg! Was verstehst du schon,“ sagte er.<br />
„Drinnen ist ein warmes Feuer und alles schläft und träumt.“<br />
„Weißt du wer ich bin? Die Nacht ist mir nicht fremd, die Kälte ist mir eigen. Alles war gut bis zu dieser Nacht. Nun zerreißt mich die Sehnsucht, wenn ich den Duft meiner Geliebten rieche, sie schmecke aber sie nicht sehen oder halten kann.“<br />
So fuhr er fort, bis er schließlich alles gesagt hatte, müde wurde und sich nur noch unter dem Stein verkriechen und ausruhen wollte. Da lag er nun und die weise Eule griff ihn und trug ihn fort.<br />
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== Das gefiederte Kalb ==<br />
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''IT: Seit unbekannter Zeit von den Kindern Ischans und Natans mündlich überliefert, erstmals niedergeschrieben erstmals niedergeschrieben im Haus der Dämmerung Anfang des vierten Jahrzehnts.''<br />
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''OT: Von Sebastian''<br />
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Einst verstarb die Mutter von drei Töchtern. Der Klugen vererbte sie den Hof, der Willensstarken die Herde und der Geduldigen die magische Spindel, deren Garn nicht endet. So gab sie jeder Tochter ihren Teil und eine jede war zufrieden. In vollem Glück lebten sie gemeinsam, bis auch das Leben ihres Vaters sich dem Ende näherte und er sie an sein Bett rief. Und wie er sie nun zum letzten Mal sah musste er weinen.<br />
„Weine nicht“, sagte die Willensstarke. „Denn auch nachdem du gestorben bist, werden deine Kinder und Kindeskinder deinen Namen kennen!“ Doch der Vater weinte nur noch mehr.<br />
„Warum weinst du denn?“ fragte die Kluge. „Was ist es, dass dir keine Ruhe gönnt?“<br />
„Ach meine Töchter“, sagte der Vater, „Ich versprach eurer Mutter, das Geheimnis ihres wahren Schatzes zu bewahren. Doch wenn ich gestorben bin, wird niemand mehr davon wissen. Dies betrübt mein Herz.“<br />
Nun verlangten die Kluge und die Willensstarke von ihrem Vater, ihnen vom wahren Schatz der Mutter zu berichten. Nur die Geduldige hielt seine Hand bis er starb. Und kurz vor seinem letzten Atemzug murmelte er ihr sonderbare Worte ins Ohr.<br />
<br />
Nachdem die Bestattung sittsam verrichtet war, beschuldigte die willensstarke Tochter ihre geduldige Schwester, das Wissen über den Schatz der Mutter vom Vater offenbart bekommen zu haben und Streit brach aus, weil die eine auf dem Vorwurf beharrte und die andere ihn stur von sich wies. Wie das Glück im Haus abnahm, fasste die kluge Schwester sich ein Herz und sprach zuerst mit der Willensstarken.<br />
„Warum beschuldigst du unsere Schwester, den Schatz unserer Mutter zu verbergen?“ Fragte sie. „Weißt du es nicht mehr? Die letzten Worte unseres Vaters galten ihr. Aber sie verrät uns nicht, was er ihr sagte.“ Entgegnete die willensstarke Schwester.<br />
„Sie wird dir nichts davon sagen, weil du sie im Zorn gefragt hast.“ Sagte daraufhin die kluge Schwester. „Aber mir wird sie es sagen, wenn ich sie danach frage.“<br />
So ging sie zur geduldigen Schwester. Anstatt sie nach den letzten Worten des Vaters zu fragen, wollte sie zunächst erfahren, wie denn der Streit begonnen hätte.<br />
„Unsere Schwester behauptet, Vater hätte mir mit seinen letzten Worten den Schatz verraten und dass ich ihn für mich allein behalten wolle. Das ist nicht wahr! Doch wo sie mich so frech beschuldigt, will ich ihr gar nichts davon sagen. Soll sie doch denken was sie will und an ihrem ungerechten Zorn ersticken, mir wird sie ohnehin nicht glauben.“<br />
„Mir aber, wenn ich die Worte kenne.“ Sagte da die kluge Schwester. „Bedenke, wenn der Streit zwischen euch nicht endet, wird das über uns alle Unglück bringen.<br />
Da gab die geduldige Schwester nach und gab die Worte preis: „Es waren die verwirrten Worte der Seele, die schon auf dem Wege ist. Er sagte: Finde das gefiederte Kalb, das wie die Lerche singt.“<br />
Als die kluge Schwester der Willensstarken nun davon berichtete, meinte diese, dass jenes Kalb der Schatz der Mutter sein müsse. Statt sich mit ihrer geduldigen Schwester zu versöhnen, gab sie die Herde ihrer klugen Schwester zur Aufsicht, nahm Bogen und Dolch und zog aus, das gefiederte Kalb zu suchen, das wie die Lerche singt. Der Streit war zwar nicht geschlichtet, wurde aber auch nicht fortgeführt. Also nahm das Glück der Drei wieder zu.<br />
<br />
Lang wanderte sie durch die Welt und bestand viele Abenteuer, ohne das wundersame Tier jemals zu finden. Eines Tages, als die Schatten schon lang waren, kam sie zu einem hohen Berg. Obwohl sie ihn sogleich besteigen wollte, wurde sie plötzlich von einer jähen Müdigkeit erfasst. Nachdem ihr Wille mit ihrer Vernunft gerungen und die Vernunft gesiegt hatte, schlug sie ihr Lager auf um zu rasten und ihr Werk am nächsten Tag zu tun.<br />
Im Traum erschien ihr eine verschleierte Gestalt, die aber keine Fremde war. <br />
„Oh mein Kind“, sagte sie, „Welches Ziel verfolgst du nur?“<br />
„Ich will den Schatz meiner Mutter finden!“ Gab die Tochter zu Antwort.<br />
„Wie willst du das anstellen?“ Fragte die Traumgestalt.<br />
„Ich fange das gefiederte Kalb, das wie die Lerche singt. Denn so sieht der Schatz meiner Mutter aus!“ Sagte die Tochter.<br />
„Und welchen Weg gehst du, um dieses geheimnisvolle Tier zu finden?“ Fragte die Traumgestalt.<br />
„Ich gehe den geraden Weg. Er führt mich auf den Gipfel dieses Berges!“ Sagte die Tochter entschlossen.<br />
Da seufzte die Traumgestalt und sprach: „Dann musst du diesen Weg gehen. Doch sei auf der Hut. Der Rücken dieses Berges ist von Gier bewaldet und in seinen Tälern fließt Verschwendung. Hier zeigen die Diebe die Wege, die von den Räubern angelegt wurden. Selbst wenn du nur den geraden Weg verfolgst mag es dennoch sein, dass du dein Ziel verlierst.“<br />
Mit dieser Warnung brach sie am nächsten Morgen auf. Nach kurzer Zeit begegnete sie einem starken Mann der behauptete, ihr den Weg zeigen zu wollen. Doch die Schwester dachte sich: Verschweigt er die Gefahr, dann ist er ein Feind. Also kämpfte sie mit ihm und siegte, obwohl er viel stärker war. Sodann zwang sie ihn, ihr einen geraden Weg auf den Gipfel des Berges zu hauen.<br />
Als sie ihr Ziel schon halb erreicht hatte, begegneten sie einem wunderschönen Mann, der sie freundlich nach ihrem Weg fragte. Doch die Schwester dachte sich: Verschweige ich meine Absicht, so hindert er mich nicht. Also sagte sie ihm, dass er ihr schon folgen müsse, um ihren Weg zu kennen. Und obwohl er ihr den blumigsten Wein und die köstlichsten Speisen anbot, wiederstand sie der Versuchung, zu rasten.<br />
Kurz bevor sie den Gipfel des Berges erreicht hatten, erlahmte ihrem Knecht der Arm und er wollte seinen Dienst nicht länger tun, selbst wenn er geschlagen würde. Da hatte ihr Gefährte auch schon das Lager aufgeschlagen und den Wein und die Speisen bereitet. Da dachte die Schwester sich: Will ich mich nicht im Dickicht verstricken, muss ich darauf warten, dass mein Knecht wieder zu Kräften kommt und rasten. Ich selber aber will nichts von dem kosten, was mir im Wald der Gier angeboten wird.<br />
Doch während der Rast kam die Nacht und am nächsten Morgen erkannte die Schwester den Wald nicht mehr. Sie konnte sich nicht daran erinnern, welches der gerade Weg auf den Gipfel sein mochte. Sie wollte aber auch ihre Absicht nicht verraten. Daher konnte sie nicht nach der Richtung fragen. So gab sie sich dem Wein, den Speisen und den Männern hin und die Zeit verging und sie vergaß das gefiederte Kalb, das wie die Lerche singt.<br />
<br />
Als drei Jahre nach dem Tod der Mutter vergangen waren und das Glück der beiden verbliebenen Schwestern wieder ab-, wieder zu und wieder abgenommen hatte, ohne dass ihre Schwester zurückgekehrt war, beschloss die Kluge, nach ihr zu suchen. Sie gab der Geduldigen die Aufsicht über den Hof und die Herde und zog in die Welt.<br />
Nach eiliger Suche erreichte sie den Berg, dessen Rücken von Gier bewaldet ist und in dessen Tälern Verschwendung fließt. Alle Diebe und Räuber dort hatte ihre Schwester sich inzwischen unterworfen. In der Hoffnung auf Beute führten sie die Kluge direkt zu ihrer Herrin. Die freute sich sehr über das Wiedersehen mit ihrer Schwester.<br />
Doch die kluge Schwester sagte: „Sag‘ mir wie es sein kann, dass du deine Schwestern und deine Herde und deine Suche nach dem Schatz unserer Mutter vergessen hast!“<br />
„Meine Herde habe ich vergessen, aber ich erinnere mich jetzt. Und es kümmert mich nicht, denn ich habe jetzt größeren Reichtum. Meine Schwestern hatte ich vergessen, aber ich erinnerte mich dank dir. Und ich will es wiedergutmachen: Geh‘ und bringe unsere Schwester her und lebt mit mir, denn hier wird es uns an nichts fehlen. Das gefiederte Kalb habe ich vergessen, aber ich erinnere mich jetzt. Doch glaube ich nicht, dass mehr daran ist als die verwirrten Worte unseres Vaters, die er sprach, als seine Seele schon auf dem Weg gewesen ist.“<br />
Da merkte die Kluge, dass sie ihre Schwester nur wirklich zurückbekommen würde, wenn sie das gefiederte Kalb fände. Also ging sie zum Schein auf das Angebot ein und bat um einen Knecht, der ihr den Weg zeigen sollte. Diesen aber wies sie an, sie zum Gipfel zu führen. Und als er diesen Dienst verrichtet hatte, schickte sie ihn fort.<br />
Auf dem Gipfel des Berges erblickte sie ein prachtvolles Haus. Doch ehe sie sich nähern konnte, wurde sie von rascher Müdigkeit übermannt und fiel in tiefen Schlummer.<br />
Im Traum erschien ihr eine verschleierte Gestalt, die aber kein Fremder war. „Oh mein Kind“, sagte sie. „Welches Ziel verfolgst du nur?“<br />
„Ich will meine Schwester zurück!“ Gab die Tochter zu Antwort.<br />
„Wie willst du das anstellen?“ Fragte die Traumgestalt.<br />
„Ich fange das gefiederte Kalb, das wie die Lerche singt. Denn wenn wir uns den wahren Schatz unserer Mutter teilen, werden ihre falschen Reichtümer sie nicht mehr blenden!“ Sagte die Tochter.<br />
„Und welchen Weg gehst du, um dieses geheimnisvolle Tier zu finden?“ Fragte die Traumgestalt.<br />
„Ich gehe den schnellen Weg. Er führt mich hinter die Türen dieses Hauses!“ Sagte die Tochter entschlossen.<br />
Da seufzte die Traumgestalt und sprach: „Dann musst du diesen Weg gehen. Doch sei auf der Hut, denn hinter diesen Türen liegt die Schule, deren Dach mit Irrtümern gedeckt und deren Boden mit Fehlern gepflastert ist. Hier lehren die Blinden das Lesen und die Tauben den Gesang. Selbst wenn du nur den kurzen Weg verfolgst, mag es sein, dass du deinen Namen vergisst.“<br />
Mit dieser Warnung brach sie am nächsten Morgen auf. Von fern sah sie zwei Dienerinnen mit geschorenen Köpfen, eine blind, die andere taub, wie sie das Tor bewachten. Mit lautlosen Schritten näherte sie sich. Sodann grüßte sie die Taube, die sie ja sehen konnte, ohne Stimme, indem sie nur ihre Lippen bewegte. Die fragte nun die Blinde, was die Fremde denn gesagt habe, doch jene gab mit Zeichen und Gebärden zur Antwort, nichts gehört zu haben und was für eine Fremde das denn sein solle. Da dachte die Taube, sie müsse einem Geist gegenüberstehen und sang einen Zauberspruch, um ihn zu binden. Die kluge Schwester merkte sich jeden Klang davon, doch als Wesen von Fleisch und Blut konnte sie damit nicht gebunden werden. Da fürchtete sich die Taube so sehr, dass sie es nicht wagte, ihr den Weg zu versperren.<br />
<br />
Hinter den Mauern lebte sie lange Zeit unter den Blinden und Tauben. Sie mimte, zu ihnen zu gehören und lernte von ihnen: Von den Tauben den Gesang und von den Blinden die Schriften, bis sie Klang und Bedeutung vieler Namen erfahren hatte. Doch weil die Blinden nur Schriften lehrten die sie gelernt hatten, als sie noch sehen konnten und die Tauben nur Lieder lehrten die sie gelernt hatten, als sie noch hören konnten, war es unmöglich, von ihnen den wahren Namen des gefiederten Kalbs zu lernen.<br />
<br />
Schließlich wagte sie es, den Geist des Hauses zu beschwören, um ihn nach dem wahren Namen des gefiederten Kalbes zu fragen. Der Geist des Hauses, das mit Fehlern gepflastert und mit Irrtümern gedeckt ist, gab der Schwester ohne Zögern Antwort auf ihre Frage und er sprach:<br />
„Ich kenne das gefiederte Kalb, das wie die Lerche singt. Sein Name ist verborgene Wahrheit, die in Schönheit wohnt. Es muss mit glühenden Kohlen gefüttert und mit Blut getränkt werden. Drei können es hüten, aber nur wenn zwei von ihnen tot sind. Es durchschaut alle Lügen, doch es ist davon gelangweilt. Es gleitet durch Worte wie ein Fisch durch das Wasser. Es gibt drei Wege es zu zähmen aber niemand kann diese Wege erlernen.“<br />
Da grübelte und grübelte die Schwester über dieses Rätsel und konnte es nicht lösen. Ohne Unterlass suchte sie in den Schriften der Blinden und den Liedern der Tauben nach dem richtigen Hinweis. Und nach langer Zeit erfolgloser Mühen vergaß sie ihren Namen. Fortan hielt sie sich für eine Taube unter Tauben und eine Blinde unter Blinden und hielt die Schule auf dem Gipfel des Berges für ihr Heim.<br />
<br />
Als drei Jahre nach dem Tod des Vaters vergangen waren und das Glück der verbliebenen Schwester wieder zu- und wieder abgenommen hatte, ohne dass ihre Schwestern zurückgekehrt waren, fand sie eines Mittags eine Lerche auf dem Zweig des Baumes, unter dem die Kälber Schatten suchen. Und zu ihrem Erstaunen ahmte die Lerche keinen Vogel, sondern eines der Kälber nach, welches sogleich antwortete.<br />
„Oh wie wunderbar!“ Sagte geduldige Schwester. „Du bist das Kalb, das wie die Lerche singt. Wenn du nun auch noch Federn hättest, hätte ich den letzten Wunsch meines Vaters erfüllt.“<br />
„Wenn du willst, dass mir Federn wachsen“, antwortete das Kalb, „dann musst du mich mit glühenden Kohlen füttern und mit Blut tränken.“<br />
Die Schwester gab dem Kalb was es verlangte und tatsächlich fraß es die Kohlen. Doch plötzlich war es ihr, als würde sie selbst die Glut auf der Zunge spüren. Da halfen weder Wasser noch Wein, die Schmerzen wollten erst enden, als das Kalb alles aufgefressen hatte. Und als es das Blut trank, schnürte sich der Schwester die Kehle zu und sie wurde von Mattigkeit und Schwindel erfasst. So sank sie hin und fiel in tiefen Schlummer.<br />
Im Traum erschienen ihr Mutter und Vater. <br />
Ihr Vater sprach: „Deine Schwester lebt im Wald der Gier und hat ihr Ziel verloren. Du musst sie retten und heimbringen. Dies soll dein Ziel sein, verliere es nicht!“<br />
Ihre Mutter sprach: „Deine Schwester lebt unter dem Dach der Irrtümer und hat ihren Namen vergessen. Du musst sie retten und heimbringen. Daran soll dein Name gebunden sein, vergiss ihn nicht!“<br />
„Wie soll ich das anstellen?“ Fragte die Tochter.<br />
Und sie sagten: „Beide suchten auf dem rechten Weg, aber nicht zur rechten Zeit. Doch sie werden gefunden werden von dem Tier, das sie nicht finden konnten so wie du es fandst, als du es nicht suchtest.“<br />
Als sie erwachte hatte das Kalb, das wie die Lerche singt, ein prächtiges weißes Federkleid bekommen. Da wusste die Schwester, was sie zu tun hatte. Doch weil sie fürchtete, sie könnte auf dem Weg ihr Ziel verlieren und ihren Namen vergessen, knotete sie das Garn ihrer magischen Spindel an ihren Herd. Denn sie wusste, dass es nie enden und ihr stets den Weg nach Hause zeigen würde.<br />
<br />
Auf verschlungenen Pfaden trabte das gefiederte Kalb so rasch davon, dass die geduldige Schwester kaum mit ihm Schritt halten konnte. Doch bevor es ihr endgültig entwischte, stach sie ihm die magische Spindel ins Federkleid. Dort blieb sie unablöslich hängen und spann ihr Garn von selbst, sodass die Schwester dem gefiederten Kalb stets auf der Spur blieb, indem sie dem Faden folgte.<br />
Sie fand es erst wieder an einem Feuer im Wald der Gier. Vorsichtig schlich sie sich heran und beobachtete heimlich aus der Dunkelheit, was dort vor sich ging. Am Feuer wärmte sich, einsam und verraten, ihre Schwester mit verschlissenen Kleidern und zerzaustem Haar. Sie saß zwischen zwei auf Stecken gespießten Köpfen und hatte soeben glühende Kohlen für das gefiederte Kalb aus ihrem Feuer geholt.<br />
„Wer waren die Zwei, mit deren Köpfen du dein Feuer teilst?“ Fragte das Kalb.<br />
Da berichtete die willensstarke Schwester. „Dieser war mein Knecht, der mich berauben wollte. Da schlug ich ihm den Kopf ab. Und jener war mein Gefährte, der mich bestehlen wollte. Da schlug ich ihm die Hand ab und als er verblutet war, nahm ich auch ihm den hübschen Kopf.“<br />
Das Kalb blickte hin und her und überlegte.<br />
„Du, der Räuber und der Dieb, ihr sollt meine Hirten sein!“<br />
So sprach es und fraß. Da brüllte die einsame Schwester vor Schmerz. Und als das gefiederte Kalb trank, da fiel sie in einen traumlosen Schlummer.<br />
Die Geduldige erinnerte sich gut an den Streit mit ihrer Schwester, der ohne Versöhnung geblieben war. Und weil sie sich vor dem wilden Anblick und den blutigen Trophäen fürchtete, wagte sie sich erst jetzt hervor. Sanft bettete sie ihre Schwester und flocht ihr das Haar.<br />
<br />
„Was ist nur mit meiner Schwester geschehen?“ Fragte sie das gefiederte Kalb.<br />
„Sie glaubte, über Lügner und Betrüger zu herrschen. Aber sie wurde belogen und betrogen. Gestern dachte sie: Morgen hole ich mir meinen Reichtum zurück. Vorgestern dachte sie: Morgen nehme ich Rache an jenen, die meinem Zorn entgingen. Und am Tag davor dachte sie: Morgen kehre ich heim. So ergeht es jenen, die einen starken Willen, aber kein Ziel mehr haben. Sie wärmen sich jeden Tag an einer anderen Lüge. Heute glaubt deine Schwester, in mir den Schatz eurer Mutter gefunden zu haben. Und sie weiß nichts damit anzufangen. Sie wird mich hüten und denken, dass sie mich von Weide zu Weide treibt, so wie sie es einst gelernt hat. Dann wird sie zweifacher Lüge verfallen sein. Nicht sie treibt mich auf dem Pfad ihrer Wahl, ich locke sie auf meinen Pfad. Und es wird auch nicht der Schatz eurer Mutter sein, den sie hütet. Denn nicht zu sein, was ihr glaubt, dass ich bin, ist meine Natur.“ Dies sprach das Kalb.<br />
Da erbebte die geduldige Schwester und rief unter Tränen: „Grausam bist du! Für dich haben wir unsere Münder mit Asche und Glut und unsere Hände mit Blut gefüllt. Und wie dankst du es? Bekümmert dich das Unglück nicht, das du über meine Schwester bringst?“<br />
„Nein.“ Sagte das Kalb ohne Bosheit.<br />
Da weinte die Geduldige die halbe Nacht und musste erkennen, dass das geheimnisvolle Tier ihre Schwester nicht freigeben würde, es gar nicht konnte, da ihre Mutter und ihr Vater und auch sie selbst sie an das gefiederte Kalb gefesselt hatten. So mühsam war ihr diese Erkenntnis, dass ihre Augen austrockneten wie Flüsse in der regenlosen Zeit. So flüsterte sie: „Der Pfad, auf den du meine Schwester lockst, wohin führt er dich?“<br />
„Dahin, wohin der Mond mich ruft.“ Bekam sie zur Antwort.<br />
„Dahin werde ich dir folgen, bis du meine Schwester freigegeben hast.“ Versprach sie.<br />
„Das kannst du nicht.“ Wandte das Kalb ein.<br />
„Wir werden ja sehen.“ Sagte die Geduldige.<br />
Am nächsten Tag versteckte sie sich wieder vor ihrer Schwester und wartete ab, bis sie sich mit ihren abgeschlagenen Köpfen auf den Weg machte, das Kalb auf seinen Weiden zu hüten. Obwohl der Berg voller Diebe und Räuber war, wagte niemand, ihren Schatz zu begehren. Denn wenn ein gefiedertes Kalb von Dreien gehütet wird, von denen zwei tot sind, dann wird es unsichtbar. So kam die Willensstarke mit ihrem wundersamen Tier bis auf den Gipfel und ihre geduldige Schwester folgte ihnen unbemerkt am Garn ihrer magischen Spindel.<br />
<br />
Die Wächter des Tores der Schule auf dem Gipfel des Berges sahen und hörten die Willensstarke schon von fern. Mit ihrem furchtlosen Gang, ihren abgeschlagenen Köpfen und ihrem geflochtenen Haar mussten sie sie für den Boten eines Feindes halten. Darum belegten sie sie mit Worten der Macht und warfen sie in den Kerker. Doch keinem Blinden und keinem Tauben offenbarte sie ihre Gründe noch ihre Absicht. Da war schließlich die Reihe an der klugen Schwester, der Fremden ihr Geheimnis zu entlocken. Die Willensstarke staunte nicht schlecht, als sie ihre Schwester erblickte und feststellen musste, dass sie nicht auf ihren Namen hörte und sich benahm, als spräche sie mit einer Unbekannten. So beschloss sie, der klugen Schwester nicht zu vertrauen und allen Fragen mit Schweigen zu begegnen. Nachdem sie sich zum ersten Mal begegnet waren, ohne dass der Willensstarken ein Wort über die Lippen gekommen war und die Kluge sie endlich allein gelassen hatte, um es ein anderes Mal zu versuchen, fragte sie das gefiederte Kalb: „Was ist nur mit meiner Schwester geschehen?“<br />
„So ergeht es den Klugen beim Versuch, unlösbare Rätsel zu ergründen. Sie müssen ihren Namen vergessen und wer seinen Namen vergessen hat, erkennt das eigene Blut nicht mehr. In ihrem unermüdlichen Streben, einen Weg zu deiner Befreiung zu erlernen, ist sie nun zu der geworden, die dich gefangen hält. Heute wird sie sogar noch größere Mühen auf sich nehmen als sonst. Denn obwohl ihr Geist dich nicht erkennt, hat dein Gesicht in ihrer Seele eine Erinnerung wachgerufen. Und weil sie auf Fehlern wandelt und Schutz unter Irrtümern sucht, muss sie es missverstehen. Statt dich zu erkennen und zu befreien will sie glauben, kurz vor der Lösung ihres Rätsels zu stehen.“ Erklärte das gefiederte Kalb.<br />
„Welches Rätsel plagt sie so sehr?“ Begehrte die Willensstarke zu wissen.<br />
„Das Rätsel meines unaussprechlichen Namens, der dennoch nicht verschwiegen werden kann.“ Bekam sie zur Antwort.<br />
<br />
Und so geschah es, dass die Kluge tatsächlich einen Verdacht schöpfte. Obwohl sie das gefiederte Kalb nicht sehen konnte, erinnerte sie sich sehr gut an die Worte des Geistes der Schule. Als sie zum zweiten Mal in den Kerker ging, um mit der Gefangenen zu sprechen, nahm sie eine Schale glühender Kohlen und eine Schale Blut mit sich. Die stellte sie vor die Willensstarke hin und wartete wachsam ab, was geschehen möge. Das Kalb fraß und trank und die Kluge brüllte, aber nicht allein vor Schmerzen, sondern auch weil sie darüber frohlockte, der Lösung ihres Rätsels nahe gekommen zu sein wie nie zuvor. Daher webte sie, als sie Müdigkeit verspürte, nur umso rastloser ihr Zaubernetz um das gefiederte Kalb herum. Mit Hilfe aller Geister, die ihr im Himmel, auf der Erde und in der Unterwelt dienstbar waren, verlangte sie vom gefiederten Kalb, es möge ihr seinen wahren Namen preisgeben.<br />
So sprach das gefiederte Kalb: „Mein Name liegt in vollkommener Offenheit vor dir. Er ist ebenso alt, wie die Verbannung der Götter der Unterwelt schon andauert. Er verleiht Macht über alle Wesen außer mir selbst. Mich selbst aber lässt mein Name nur verschwinden. Denn ich gleite durch Worte wie ein Fisch durch das Wasser.“ Und mit dieser Antwort entschwand es.<br />
<br />
In dem Moment, in dem das gefiederte Kalb in die unsichtbare Welt überging, wurde auch die geduldige Schwester unsichtbar und leise wie ein Windhauch. Denn sie berührte das Garn ihrer magischen Spindel und diese steckte ja noch immer im Federkleid des Kalbes, war also mit in die Geisterwelt entschwunden. Auf diese Weise gelang es ihr, an den Wächtern vorbei durch die Gänge der Schule bis in den Kerker zu gelangen. Dort fand sie ihre willensstarke Schwester zunächst allein vor, weil die Kluge sich, von Müdigkeit überwältigt, in ihre Kammer zurückgezogen hatte. Das Garn schien mitten in einer Kerkermauer zu enden, doch als die Geduldige genau hinsah, lauschte und fühlte, da meinte sie, die Lücken zwischen den Steinen wären gerade groß genug, um sich hindurchzwängen zu können. Als sie es bemerkte, hörte sie die Willensstarke nach dem Kalb rufen. „Wohin bist du gegangen? Ich fütterte dich, ich tränkte dich, ich hütete dich ohne Rast selbst noch im finsteren Kerker und wie dankst du es mir? Du bist kein geheimer Schatz, ein Fluch bist du!“ Rief sie.<br />
Die geduldige Schwester näherte sich dem Ohr der Willensstarken und flüsterte mit verstellter Stimme: „Nicht zu sein, was du glaubst, dass ich bin, ist meine Natur. Ich gehe dahin, wohin der Mond mich ruft. Dann erst offenbare ich meinen Segen. Warte geduldig, bis es soweit ist.“<br />
„Ach, wenn nur meine geduldige Schwester hier wäre.“ Entgegnete die Willensstarke. „Sie wäre besser geeignet für die Aufgabe, die du mir stellst. Ich verließ sie vor Jahren im Streit. Aber nun wünschte ich, es sei für die Versöhnung nicht zu spät.“<br />
„Wir werden ja sehen.“ Lächelte ihre Schwester.<br />
Da betrat die kluge Schwester zum dritten Mal den Kerker, um ihre Gefangene zu zwingen, ihr das Versteck des gefiederten Kalbes zu zeigen. Denn sie wusste und wollte nicht, dass sie das nicht konnte. Als die Willensstarke dabei zusah, wie die Kluge ihre Zaubermittel bereitete, packte sie das Grauen.<br />
So brüllte sie ihrer Schwester ins Gesicht: „Schläft denn deine Seele schon, während du noch am Leben bist? Erkennst du deine eigene Schwester nicht?“ Und sie sprach die Kluge mit ihrem Namen an und flehte, dass sie sich erinnern möge.<br />
Diese zögerte, antwortete dann jedoch: „Ich falle nicht auf deine List herein. Dein Flehen und Fluchen wird dir nichts nützen. Ich gebe dich erst frei von meinem Zwang, wenn du mir das Versteck des gefiederten Kalbes verraten hast.“<br />
Nun erkannte die geduldige Schwester, dass auch die Kluge dem Bann des wundersamen Tiers verfallen war. Darum flüsterte sie auch ihr zu: „Nur der Mond kennt mein Versteck. Dorthin kannst du mir nicht folgen. Doch bist du nicht ausgezogen, um deine Schwester zurückzuholen nachdem sie sich einst auf die Suche nach dem wahren Schatz eurer Mutter machte? Warte nur noch ein wenig. Wenn ich mein Ziel erreicht habe, dann hast du auch deins erreicht.“ <br />
Als die Kluge verwirrt innehielt, verlor die Geduldige keine Zeit, band ihr magisches Garn um beide Schwestern und zwängte sich durch die Spalte und Fugen der Kerkermauer.<br />
So gelangte sie in die unsichtbare Welt, die ihr wie eine mondlose Nacht auf schwarzem Meer unter dem Sternenzelt erschien. Weiter und weiter folgte sie dem Faden hinein, bis sie ein weiß erstrahlendes Schlangenei enddeckte. Klein sah es von Weitem aus, doch als sie es erreicht hatte, da war es sieben Ellen hoch, ohne jede Erhebung oder Kerbe und schöner als alles andere auf der weiten Welt. Verzückt stand das Geheimnistier davor. Kaum noch ein Kalb konnte man es nennen, so sehr war es gewachsen. Eben gerade so groß wie das Ei, aber nur, wenn es sich zusammenrollte.<br />
„Wie bist du nur so groß geworden?“ Fragte die geduldige Schwester das Kalb.<br />
„Wer das Unbekannte erblickt, dem erscheint es immer groß.“ Sagte das Kalb.<br />
„Das habe ich erkannt. Doch obwohl du mich durch unbekannte, gar unsichtbare Lande geführt hast, entstammst du dennoch der Herde meiner Mutter. Dank mir hast du Federn. An das Garn meiner magischen Spindel bist du gebunden. Mit deiner Lerchenstimme sprach ich zu meinen Schwestern. Und ich habe den Ort gesehen, an den der Mond dich ruft. Ich kenne dich. Du bist verborgene Wahrheit, die in Schönheit wohnt und dein Name ist das Geheimnis.“ Dies sprach die geduldige Schwester.<br />
„Ja, so ist es.“ Sagte das Geheimnistier. „Dennoch muss ich gehen, denn in dem Ei verborgen ist meine wahre Herde. Darum biete ich dir diesen Handel an: Jetzt ist die Stunde, in der die Herrin des Wissens ein weiteres Geheimnis verschließt. In der Welt der Sterblichen verfinstert sich der Mond. Nur jetzt ist es möglich, eines wieder herauszuholen. Und unter meinen hundert und tausend Geschwistertieren ist auch der wahre Schatz deiner Mutter. Schneide dein Garn ab und zum Lohn zeige ich ihn dir, auf dass du ihn herausholen kannst.“<br />
„Nicht diesen Handel will ich mit dir schließen. Mein Name ist an ein anderes Ziel gebunden. Zerschneide ich meinen Faden, muss ich für immer in der Geisterwelt bleiben. Was nützt mir selbst das schönste Geheimnis hier, am schönsten aller Orte? Ich will dich ziehen lassen. Im Austausch will ich nur eine Feder deines Kleides.“ Dies sprach die geduldige Schwester.<br />
„So ist es gesprochen und so soll es auch geschehen.“ Sagte das Geheimnistier.<br />
<br />
So wandte die Geduldige sich ab von dem Ei und kehrte zu ihren Schwestern zurück. Sie sagte ihnen, dass der wahre Schatz ihrer Mutter die Gemeinschaft ihrer Töchter sei. Und weil die Geduldige eine Feder des Geheimnistiers im Haar trug, glaubten sie ihr. Also kehrten sie, nicht ohne Mühen und Gefahren, doch geleitet vom magischen Garn, nach Hause zurück. Dort erinnerten sie sich an glückliche gemeinsame Tage, versöhnten sich und ehrten Mutter und Vater.<br />
Die Willensstarke hatte nie mehr das Gefühl, eine große Herde zu besitzen. Nach all ihren Erlebnissen kam ihr Erbe ihr klein und bescheiden vor. Auch die Kluge musste für den Rest ihres Lebens von Zeit zu Zeit an ihren Namen erinnert werden und verirrte sich zuweilen gar in ihrem eigenen Hof. Und die Geduldige dachte, wann immer sie eine Blume sah oder die Vögel an einem Frühlingsmorgen hörte, dass diese Dinge sehr gewöhnlich waren, nur ein blasser Abglanz göttlicher Schönheit. Doch die Drei suchten sich gute Männer, hatten viele Kinder und lehrten sie, stark im Willen, klug im Handeln und geduldig in ihren Werken zu sein. Sie erzählten ihnen die Geschichte vom gefiederten Kalb und dem wahren Schatz ihrer Mutter. Nur einen kleinen Teil verschwiegen sie: Keiner der Drei kam jemals ein Wort vom Garn der magischen Spindel über die Lippen. So geriet es mit den Jahren in Vergessenheit.<br />
<br />
Es mag sein, dass ihr Haus inzwischen verfallen und ihre Nachkommen über die weite Welt verstreut sind. Doch das Garn von der magischen Spindel ist noch immer fest verknotet an der Stelle, wo einst das Herdfeuer brannte. Es führt hinauf auf den Berg, dessen Rücken von Gier bewaldet ist und in dessen Tälern Verschwendung fließt. Auf verschlungenen Pfaden führt es bis zu seinem Gipfel. Scheinbar nur endet es im Kerker der Schule, die mit Fehlern gepflastert und mit Irrtümern gedeckt ist. Doch nur scheinbar: Tatsächlich aber geht es in die unsichtbare Welt über. Und von dort bis in den Himmel oder in die Unterwelt oder wo auch immer Riasina ihr Schlangenei verbergen mag. Jedes Mal, wenn Sie vom Himmel verschwindet um ein neues Geheimnistier darin zu verstecken, wird das Garn sichtbar für den, der geduldig genug ist um es zu sehen. Wer zudem über genügend Willenskraft und Klugheit verfügt, vermag ihm zu folgen um, wenn es dem Schicksal gefällt, der Göttin des Wissens ein Stück aus ihrer Herde abspenstig zu machen. Alles was dafür vonnöten ist, sind ein paar glühende Kohlen und ein wenig Blut.<br />
<br />
[[Kategorie: Bibliothek]]<br />
[[Kategorie: Überlieferungen]]<br />
[[Kategorie: Dichtung]]</div>RiaRetterspitzhttps://trigardon-larp.de/index.php?title=Sammlung_von_M%C3%A4rchen_und_LegendenSammlung von Märchen und Legenden2023-06-01T16:08:34Z<p>RiaRetterspitz: </p>
<hr />
<div>Eine PDF-Version zum Download ist hier: [[Datei:Trigardonische_Märchensammlung.pdf]]<br />
<br />
Eine IT-Version musst du dir selber erstellen ;)<br />
<br />
== Natans Blut und die Heilige Elea ==<br />
<br />
''IT: Von den Vorfahren des Kleinen Volkes mündlich überliefert seit Anbeginn von Tag und Nacht, in zwergischer Schrift und Sprache seit unbekannter Vorzeit schriftlich überliefert, in unserer Sprache erstmals niedergeschrieben im Haus der Winde gegen Ende des zweiten Jahrzehnts.<br />
<br />
OT: Von Gösta''<br />
<br />
Es begab sich dereinst, als sich die Sterblichen aus Neid und Hass entzweiten, dass Weltvater Natan seinen Bruder Ischan zum Zweikampf forderte, um den Streit zu entscheiden. Weltvater Ischan jedoch, besorgt über die größere Zahl von Natans Stamm, fürchtete einen Betrug seines Bruders. <br />
Darum sprach er: „Nur dann werde ich mich zum Zweikampf stellen, wenn wir uns an einsamem Orte treffen, wo kein Mensch in den Kampf eingreifen kann!“ <br />
„So soll es geschehen,“ antwortete Natan, „aber einem von uns wird es die letzte Stunde sein. Und damit beide unserer Stämme die Nachricht von Sieg und Niederlage von einem der Ihren erfahren, soll es Zeugen für unseren Kampf geben.“<br />
<br />
Darauf einigten sie sich und wählten als Kampfplatz einen der Gipfel des Dugor Harog. Jener Berg war in diesen fernen Tagen den Menschen heilig, war er doch damals noch der höchste weit und breit, so hoch, dass sein Gipfel nahezu alle Zeit durch Wolken verdeckt war. Ischan wählte Bakir den Schmied, den geschicktesten seiner Schüler, als Zeugen aus und Natans Wahl fiel auf Elea, seine treueste Schülerin, die von der Göttin des Wissens geliebt wurde.<br />
<br />
Als sie seit sieben Tagnächten fortgegangen waren, erschütterten dumpfe Donnerschläge Riaplots Leib und so wussten die Menschen, dass der Kampf begonnen haben musste. Hatten sie doch Ischan mit mächtigen Waffen über der Schulter aufbrechen sehen, so groß und schrecklich, wie sie seither niemand mehr zu führen vermocht hat.<br />
<br />
Dies war der Beginn der letzten Tagnächte, denen alles Volk am Dugor Harog hernach als den langen Mond des Schreckens gedachte. Von Jenen, die dort an den steilen Hängen wohnten, starben schon viele in der ersten Tagnacht und noch ungezählte weitere bis sich die Herrin der Erleuchtung zur Nacht wieder in voller Pracht den Menschen zeigte. Viele von ihnen wohnten in Höhlen am Berge, von denen sie nicht wenige selbst hinein gehauen hatten. Obwohl sie schon damals kundig darin waren, in Riaplots Fleisch zu graben und seine Knochen zu formen, so konnten sie doch noch nicht wissen, wie man Gänge und Höhlen baut, die auch dann zu überdauern vermögen, wenn sich die Erde regt. Und nie wieder mussten die Sterblichen erleben, wie der Leib des Königs der Berge sich so sehr in Schmerzen winden musste, wie damals, als Ischan die Schluchten in seinen Leib schlug und Natan ihm tiefe Wunden riss, um seinen Bruder mit Felsen zu erschlagen.<br />
<br />
Nach sieben Tagnächten, als Ischans Arm erlahmte, schöpfte Natan neuen Atem, um seinem Bruder mächtige Flüche entgegen zu schleudern. Und weil er wusste, dass er auch Riamodan gegen sich hatte, rief er nach den Dienern der Riaranjoscha, auf dass sie die Leidenschaft in Ischan verlöschen mochten.<br />
Und als weitere sieben Tagnächte vergingen, da eilten die Nebelgeister auf himmlischen Rössern dem Natan zur Hilfe. Als die Sterblichen auch in der Ferne sie erblickten, erschraken alle, denn weithin sichtbar war ihr Heerzug ob seiner großen Zahl, größer als alle Reiterscharen in der Steppe und im Tal. Nie zuvor hatte die Herrin der Weisheit ihre Geister des Nebels mit solcher Stärke entsandt. Hoch über die Flüsse und Täler hinaus ragten sie, selbst zur wärmsten Stunde der Tagnacht ritten sie am Boden, wo sie doch sonst schon lange in den Himmel heimgekehrt wären. Als sie am Berg auf Ischan einstürmten, da erzitterte Riaplots Leib unter den Schlägen ihrer Hufe, viel mehr noch als unter Hieben des Weltvaters zuvor.<br />
<br />
<br />
Und als in der viermalsiebten Tagnacht Riamodan sein Antlitz auf dem Gipfel des Dugor Harog zeigte, da erschraken die Sterblichen noch mehr. Denn die Nebelgeister hatten in ihrem Ansturm auch Bakir, den jungen Schüler des Ischan, zu Tode gestampft, den Pakt der Weltväter missachtend, wonach er nur Zeuge, nicht aber Teil des Kampfes sein durfte. Daraufhin schrie der starke Weltvater voller Wut und Rachedurst zum Thron im Feuer hinab und Riamodan antwortete, indem er seinem Günstling für einen mächtigen Zorneshau seine Macht lieh. Damit erschlug Ischan den Heerführer der Nebelgeister, woraufhin die übrigen die Flucht ergriffen. Doch fanden sie den rechten Weg nicht, sondern stürmten vom Gipfel des Dugor Harog in alle Himmelsrichtungen hinab und zermalmten alles zu Staub, was das Unglück besaß, unter ihre Hufe zu geraten. Und die Opfer unter den Sippen, die dort am Berge lebten, waren gewaltig.<br />
<br />
Nun blieb Natan ohne Beistand dem flammenden Schwert des Ischan ausgeliefert und war schon auf seinen Knien, als Ischan zu seinem letzten Hieb ansetzte. So siegessicher war der stärkere Weltvater, dass er weithin ausholte und Natan Gelegenheit zu einer letzten List gab. Dieser umwickelte seine Hand mit seinem Mantel, schnellte vor und hielt die flache Klinge seines Bruders von sich fern. Doch Ischans Zorn war zu groß, statt mit der flammenden Klinge schlug er denn machtvoll und ohne Gnade mit des Schwertes Kloß hernieder, solange bis er Natan schrecklich zugerichtet hatte.<br />
<br />
Natan wiederum ergriff im Todeskampf Ischans Arm und als er mit zerbrochenen Gliedern herniedersank, da ließ er nicht mehr los, sondern zog Ischan mit sich zu Boden. Und weil dieser in seinem Eifer die Gefahr nicht bemerkte, so kam es dann zuletzt, dass er in seine eigene flammende Klinge stürzte und die Mächte, die er selbst im Zorn gerufen hatte, ihn von Kopf bis Fuß versengten. <br />
<br />
Als der Feuergott dies sah, erkannte er, dass kein Sterblicher zuvor und kein Sterblicher hernach seine Lieder in solcher Herrlichkeit würde erschallen lassen. Da weinte er Tränen, wie es sonst nur die Herrin der himmlischen Wolken zu tun vermag. Doch waren es graue Tränen, die sich auf Riaplots Leib herabsenkten wie Schnee. Dies war die dunkelste Stunde der Sippen unten am Berge und auch viele Menschen in der Steppe, im Wald und im Tal starben, denn Riamodans Tränen waren bitter und erstickten alles Leben.<br />
<br />
Schließlich kam Elea aus einem Versteck hervor, wo sie zuletzt ausgeharrt und die schreckliche Schlacht mit eigenen Augen geschaut hatte. Und als sie zu Natan kam, da war er bereits dem Tode geweiht und ihr blieb nichts anderes, als seinen Kopf in ihrem Schoße zu betten und seine zerschmetterte Hand zum Trost in die ihre zu legen. Da kam es, dass sich im heiligen Natan ein letztes Mal die Lebensgeister regten und er zu der frommen Elea sprach: "Sieh, die Zwietracht ist über uns gekommen und unser Streit muss unentschieden bleiben. In unserer Zwietracht haben mein Bruder und ich großes Unglück über alle unter dem Himmel gebracht. Die Geister, die ich rief, haben Heimstätten verwüstet und viele auf ihrem Weg erschlagen, die nicht hätten teilhaben sollen an unserem Kampf. Diese Schuld will ich nicht mit zur Herrin der Seelen nehmen, doch mein letzter Atem schwindet. So bitte ich dich, Elea, bete zu den sieben großen und herrlichen Göttern an meiner statt für die Gunst der Sippen unten am Berge.“ Elea sprach, dies wolle sie für ihren Meister gerne tun und darauf legte der heilige Natan dankbar seine blutige Hand auf Ihre Schulter und schloss für immer seine Augen.<br />
<br />
So kam es dann, dass die fromme Elea voller Hingabe zu den sieben großen und herrlichen Göttern zu beten begann. „Oh König der Berge,“ bat Elea, „möge das Blut, welches mein Meister vergoss, dein Opfer sein! Ich bitte dich, nimm diese Gabe an.“ <br />
Und weil sie nicht aufhörte, als Durst und Müdigkeit sie plagten, sondern tapfer ausharrte, erhörte Riaplot ihr Flehen und verwandelte Natans Mantel, mit dem er seine Hand umwickelt hatte, in den Mohn, der allen Schmerz besänftigt. Als Elea, die von ihrem Meister alles über die Kräuter, Moose und Pflanzen gelernt hatte, nun eine Blume sah, die ihr noch fremd war, verstand sie, dass sie erhört worden war. <br />
<br />
„Ihr großen und herrlichen Sieben, hört meinen Eid, der der Eid des Natan ist. Er gibt das von ihm vergossene Blut als Opfer, sein eigenes Blut aber, das von seinem Bruder vergossen wurde, soll das Pfand der Sippen unten am Berge werden, bis zu der Zeit, in der er wiedergeboren wird und seine Schuld bezahlen kann.“<br />
So betete sie, bis schließlich die erste Nacht der Welt hereinbrach und der erste Tag ihr folgte.<br />
<br />
An jenem ersten Tage stiegen Überlebende von den Sippen unten am Berg hinauf und erst am Abend fanden sie die fromme Elea im Gebet, den verbrannten Leib Ischans zu ihrer rechten, den zerbrochenen Leib Bakirs zu ihrer linken und den zerbrochenen Leib des Natan zu ihren Füßen, sein Blut an ihrer Hand, den Abdruck seiner Hand auf ihrem weißen Kleid. Daraufhin berichtete Elea den Sippen, die am Dugor Harog wohnten, von Natans letztem Wunsch. Und die Sterblichen staunten, denn als sie zu Boden blickten, da ward das viele Blut, welches Natan vergossen hatte, zu Silber verwandelt, wie ein Abbild des hellen Glanzes der Riasina.<br />
<br />
Und dies sprach Elea: "Seht, die sieben Großen und Herrlichen Götter haben meine Gebete erhört. Das Blut, welches Natan im Bruderzwist vergoss, ist Euch nun silbernes Pfand für das Unglück, welches Ihr erlitten. Und wenn ihr fragt, wann die Zeit gekommen sei, dass der weise Weltvater sein Pfand einlöse, so seht, dass nicht all sein Blut geronnen ist. Ein kleiner Teil ist noch immer flüssig, obgleich die Götter es zu Silber gemacht haben. Dieses Silber sollt ihr mit Ehrfurcht suchen und bewahren, denn ihm wohnt Natans letzte Kraft noch inne. Und erst wenn der letzte Tropfen geronnen ist, dann wird er wiedergeboren werden und seine Schuld begleichen. Doch seid demütig und verschwendet nicht, was die sieben Großen und Herrlichen gegeben, denn der König der Berge wird jene strafen, die zu gierig sind."<br />
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Fortan holten die Nachkommen jener Sippen am Dugor Harog kostbares Silber aus dem Berg, wo vorher Natans Blut vergossen worden war. Und alle, die Freunde des Natan gewesen waren, zeigten sich dankbar und dienstbar, wann immer ihnen die Ehre zuteilwurde, sein nunmehr von göttlichem Segen erleuchtetes Blut zu schauen und zu besitzen. Denn durch Eleas Zeugnis galt das Silber aus dem Dugor Harog auch stets als ein Zeichen des Edelmutes und der Demut, die Natan mit seinen letzten Atemzügen gezeigt hatte. Damit war das Leid der Sippen, die dort am Berge wohnten, gemildert, konnten sie doch Silber gegen Brot und Bier und Dörrfleisch und Nüsse tauschen, als weithin um den Dugor Harog, ob der großen Schlacht die dort getobt hatte, für lange Zeit kein Strauch und kein Baum Früchte trug.<br />
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Und so wie Ischan zu Asche verbrannt war, so verbrannten sie auch die Leiber seines Bruders und seines Schülers, um so wenigstens nach dem Tode der zänkischen Brüder ihrem Neid keine Nahrung mehr zu geben. Seitdem bestattet man die Toten auf diese Weise. Während die Weltväter noch heute auf ihre Wiedergeburt warten, so kehrte Bakirs Seele schon in der übernächsten Generation zurück ins Leben und wurde denen geboren, die von seiner Mutter abstammten. Zuvor aber wandelte sein Ahnengeist unter denen, die seine Urne befüllt hatten und ihn ehrten. Ihnen allein verriet er alle Geheimnisse der Schmiedekunst, die er von Ischan einst gelernt hatte. Und bis in unsere Tage werden diese Geheimnisse weiter gegeben von Meister zu Schüler.<br />
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Auch die treue Elea verlebte ihre übrigen Tage unter den Sippen des Dugor Harog, pflegte den Mohn, den Riaplot ihr als Zeichen seiner Gunst geschenkt hatte und ihre Nachkommen pflegen ihn noch heute.<br />
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== Die Geburt von Sommer und Winter ==<br />
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''IT: Seit unbekannter Vorzeit von den Stämmen Ischans und Natans mündlich überliefert, erstmals niedergeschrieben im Haus der Winde im ersten oder zweiten Jahrzehnt.''<br />
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''OT: Von Anna''<br />
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Dies ist die Geschichte von der Geburt von Winter und Sommer. So habe ich sie von meiner Großmutter gehört und so erzähle ich sie euch, meine Kindeskinder.<br />
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Zu der Zeit als die Stämme Ischans und Natans sich entzweit hatten, tränkten Flüsse von Blut Riaplots Leib. Die Leben der Menschen und ihre ganze Kraft, viel zu früh vergossen und noch heiß und brodelnd sank tief in den Schoß des großen und herrlichen Gottes und ihm entsprang eine goldene Schlange, so heiß und so schön wie Riasions Auge. Ihr Name war Evörr und wohin sie auch ging, wurde das Land fruchtbar und alles wuchs und gedieh um sie. Doch war das Blut aus dem sie geboren war, zu heiß vom Kampfe. Wenn sie länger an einem Ort verweilte, wurde aus Fülle Dürre und aus Leidenschaft Raserei. So zog sie rastlos durch die Lande und hatte keine Ruhe. <br />
<br />
Das ständige Sterben der Menschen füllte auch Riadugoras Hallen mit dem kühlen Hauch der Seelen. Ihre Winde wurden nie müde, die Toten herbeizubringen. Ein solches Brausen herrschte in den Gewölben der Unterwelt, dass die Toten keine Ruhe finden konnten. So legte sich Riadugora also nieder und gebar eine silberne Schlange, so kalt und so schön wie Riasinas Auge. Sein Name war Jardo und wohin er auch ging, brachte er Ruhe und Andacht. Doch die Kälte des Todes und die neugewonnene Macht der Winde waren zu stark. Wenn er länger an einem Ort verweilte, wurde aus Ruhe Starre und aus Andacht Untätigkeit. So zog er rastlos durch die Lande und hatte keine Ruhe.<br />
<br />
Eines Tages begegneten sich Jardo und Evörr auf ihrer nie enden wollenden Reise. Die Liebe zwischen ihnen war bereits groß, als ihre Blicke sich trafen und sie wuchs mit jedem Tag. Von nun an wandelten sie gemeinsam und wohin auch immer sie gingen, blühte und grünte es und die Erde verschenkte ihre Gaben so bereitwillig wie zu den Zeiten vor dem Bruderkrieg. Als Riaplot dies sah, weinte er, denn er liebte seine Tochter sehr. Noch größer aber als seine Liebe war sein Zorn gegenüber den Menschen, sodass er Riason bat, Jardo und Evörr auf immer zu trennen. Riason kam dieser Bitte schweren Herzens nach, denn auch er erfreute sich an der Harmonie der beiden Liebenden. In seiner Weisheit kettete er Evörr an die Sonne und Jardo an den Mond. Wenn Götter und Menschen versöhnt sind und die ewige Tagnacht herrscht, werden auch die Kinder von Erde und Wind wieder zueinanderfinden. Bis dahin werden wir heiße Sommer und kalte Winter haben und besonders die Winter werden Riaplots Geschöpfen Mühe bereiten, denn Jardo ist nicht leicht versöhnt.<br />
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== Der Yerig-Baum ==<br />
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''IT: Im südlichen Längstal mündlich überliefert seit einer Zeit, in der die Vergessene Sprache schon vergessen war und in der die Nurynaische Sippe schon Yergigar besaß, erstmals niedergeschrieben im Haus der Dämmerung Anfang des zweiten Jahrzehnts.''<br />
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''OT: Von Franziska''<br />
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Als die Zahl Menschen in Arbons grünen Auen noch gering war und man noch Tage wandern konnte, ohne den Rauch eines wärmenden Feuers zu sichten, lebte ein Jäger, dessen Name Yerig war. Er war der Sohn einer starken Sippe, Vater gesunder Kinder und seine Jagdkunst ward viel gelobt. Und war er auch ein götterfürchtiger Mann, dankte den Göttern jeden Morgen und jeden Abend, brachte Opfer zu den Hohen Tagen und nach jeder Geburt eines Kindes.<br />
<br />
So gab es ein Jahr, als das Vieh in den Wäldern wenig wurde und Yerig weite Wege und lange Tage laufen musste, bis er Wild legen konnte. Er fand sich in ungekannten Weiten, als er schließlich in der Ferne einen Hirsch zu sehen glaubte. So versessen auf die nahe Beute, blieb er blind für die Gefahr und hörte das Gebrüll des Bären, bevor er ihn sah. „Oh ihr Götter, lasst Gnade walten! Wendet des Bären tödliche Pranke ab!“<br />
<br />
Der Bär holte aus und schlug den Jäger nieder, seine Glieder brachen und sein Körper ging zwischen den Gräsern nieder. Mit dem letzten Atem sprach er an die Götter: „Ihr Großen und Herrlichen! Habe ich euch nicht geehrt? Habe ich nicht jeden Morgen und jeden Abend eure Namen gepriesen, euch gegeben von meinen Gütern, was ich entbehren konnte und nicht für jedes Kind mit Opfer gedankt? Habe ich nicht gelebt, wie es ein ehrfürchtiger Mann nur kann? Wie könnt ihr es Recht nennen, dass mein Körper, der eben noch den Hirsch mit einem Schuss zu töten vermochte, nun hier geschunden liegt und ich das Leben verliere fern von der Heimat und der Sippe? Wie könnt ihr es Recht nennen, dass die Tiere mich fressen werden anstatt einer würdigen Bestattung neben meinen Ahnen?“<br />
<br />
Als er nicht mehr sprach zogen die Wolken über der Ebene zusammen, der Himmel wurde dunkel und er vernahm die Stimme Riadoguras, die zu ihm sprach: „Was maßt es du dir an, einzelner Sterblicher, zu zweifeln an den Göttern und nicht zu danken, was dir gegeben ward! In eine ehrwürdige Sippe wurdest du geboren, einen starken Arm ließen wir dir wachsen, einem fruchtbaren Weib wurdest du gegeben und die dir geborenen Kinder ehrten dich. Willst du zweifeln, dass dies die rechte Zeit sei in meine Hallen einzukehren? So sei dir noch weitere Zeit auf dieser Erde gegeben. Dein Körper soll weilen auf diesem Fleck, so dass du Zeit hast, über deine Worte zu sinnen. Ein Baum sollst du werden und zu unseren Ehren sollst du wachsen.“<br />
<br />
Da erkannte der Jäger die Schande seiner Worte. „So will ich tun, wie mir befohlen, und in ehrfurchtsvoller Arbeit meine Tage verbringen, wie die Götter es bestimmten.“ Und seine Knochen wurzelten tief in die Erde und zogen mit aller Kraft Riaplots Geschenk des Lebens in sich auf. Und aus seinen Lenden wuchs ein Spross gen Himmel, der sich an Riasions Geschenk der Sonnenstrahlen wärmte. „Groß will ich werden und Blätter und Früchte tragen, tief verwurzelt will ich sein und meine Haut stark wie Stein. Zu Ehren der Götter will ich jeden Tag wachsen und danken für mein Leben.“<br />
<br />
Und so geschah es, und der Baum wurde stark und seine grüne Krone immer dichter. In den Ästen des Baumes ließen sich die Vögel des Himmels nieder und bauten ihre Nester. Kriechtiere bauten ihre Höhlen zwischen den Wurzeln und der einsame Wanderer fand Schatten unter seinem Blätterdach. So zog der Sommer voran und der Baum brachte hart arbeitend Früchte hervor, saftig waren sie, und wurden röter von Tag zu Tag.<br />
<br />
Voller Stolz mühte der Baum sich, sie immer größer und saftiger werden zu lassen, da begannen die Vögel bereits, die Früchte zu fressen und die vorbeiziehenden Wanderer zu pflücken, was sie tragen konnten. Da wurde der Baum betrübt und rief zu den Göttern: „Seht ihr großen Götter, getan habe ich, was mir befohlen ward. Gearbeitet habe ich jeden Tag und der Erde abgetrotzt, was ich konnte. All die Mühe habe ich in diese Früchte gesteckt und nun sollen die faulen Vögel sie fressen? Soll jeder Dahergelaufene einfach sich den Wanst mit meinem Tagewerk vollstopfen dürfen, ohne den Finger dafür krümmen zu müssen?“<br />
<br />
Da sprach Riaplot aus der Erde und den Pflanzen zu ihm: „Sterblicher, ein zweites Mal schon beklagst du dein Schicksal, obwohl die Götter dir mit vollen Händen geben! Wärmte die Sonne dich nicht durch Frühling und Sommer? Gab ich dir nicht aus der Erde all die Kraft, die zu brauchtest? Und stillte der Regen nicht deinen Durst alle Tage? Geize nicht mit deinen Früchten, was bringt es dir, wenn sie an deinen Ästen faulen? Ein Mensch bist du nicht mehr, die Früchte sind für andere.“<br />
<br />
Wieder erkannte der Baum Yerig seine Fehlerhaftigkeit: „Große Götter, ich danke euch abermals und bitte um Vergebung. Meiner Arbeit Früchte will ich geben, wer sie verlangt, auf dass sie einem anderen nutzen.“ Als dann die letzte Frucht gepflückt war, wollte der Baum noch immer nicht ruhen. Denn Arbeit war es, was die Götter den Sterblichen auferlegt hatten. Und so begann er sein Antlitz in prächtigen Farben zu schmücken. In Rot und Gold ließ er seine Blätter strahlen, auf dass von weit her seine prächtige Krone zu sehen war.<br />
<br />
Doch das prächtige Farbenspiel lockte die Kinder Riadugoras, die Winde: „Sie an, welch schönes Spielzeug! In Rot und Gold ist es aufgemacht!“ - „Lass uns hineinfahren in die Krone und sehen wie die Blätter fliegen!“ Und die wilden Winde fuhren in das Blätterdach, zupften an jedem Ast die Blätter und tanzten wild mit ihnen im Kreise. Doch unbeständig wie die Windeskinder sind, ließen sie ihr Spielzeug alsbald fallen, nur um am nächsten Tage noch einmal zurückzukehren und neues Blattwerk zu zupfen. Wie der Baum Yerig so seine Arbeit zu Boden gleiten sah, würde er traurig und rief die Götter ein drittes Mal an: „Seht ihr Großen, wieder habe ich getan, wie mir geheißen, Mühe und Fleiß in meine Arbeit gesteckt. Doch wie lohnen es mir die Winde? Sie zerreißen mein prächtiges Haupt und lassen die Fetzen arglos am Boden liegen!“<br />
<br />
Und wieder zogen die Wolken zusammen und aus ihrer grauen Mitte spricht Riadugoras Stimme: „Sterblicher wieder zweifelst du an uns. Doch was maßt du es dir an, dich zu schmücken in prächtigen Farben? Der eitle Tand steht dir nicht zu, so tragen die Winde ihn fort. Und auch ist es Zeit für dich, die Arbeit ruhen zu lassen. Was dem Mensch der Tag, ist dem Baum das Jahr. Und so wie der Mensch abends seine Glieder zur Ruhe bettet, ist es Zeit für dich, alle Anstrengungen sein zu lassen und über den Winter zu träumen. Doch fürchte dich nicht: Riaranjoscha wird eine Decke aus Schnee über dich breiten, auf dass du im Frühling die Arbeit erneut wirst aufnehmen können.“<br />
<br />
Als der Schnee aber gefallen war, ächzte der Yerig schwer unter dem Gewicht, schüttelte sich und warf ihn zornig hinfort. Noch ehe er aber diesmal ein Wort des Undankes sprechen konnte, fuhr ein Blitz in ihn ein, fällte ihn und verbrannte ihn zu Asche. Und da die Götter nun lange keine Klage mehr von Yerig hörten, erbarmten sie sich zum nächsten Frühjahr und ließen aus seiner Asche neunundvierzig Blumen spießen. Sie weilten in einem glücklichen, unbeschwerten Leben, tranken Riaranjoschas Wasser, wärmten sich unter Riasions Angesicht, speisten von Riaplots Gaben, vermehrten sich, um am Ende in Riadugoras hütende Arme zu sinken. Sie lebten nur um zu leben in Göttlichem Frieden. Und wie es war, so hatten die Götter ihre Freude daran, denn es war ihr Wille, weil sie es gemacht hatten wie es war.<br />
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== Wie der Schnee entstand ==<br />
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''IT: Seit unbekannter Zeit im Tejadun mündlich überliefert, erstmals niedergeschrieben im Haus der glänzenden Sonne im zweiten oder dritten Jahrzehnt.''<br />
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''OT: Von Alice''<br />
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Es war wohl zu Zeiten des heiligen Timor - weder die Ältesten und Weisesten können dies jedoch mit Sicherheit sagen - dass am letzten Tag, bevor der erste grüne Halm des Frühlings in der Steppe spross und sich Jardo für den nahenden Frühling von Riaplots Angesicht verabschieden musste, er drei Schwestern erblickte, die in der Steppe ihre Stuten molken. Die Frauen gefielen ihm gut und so beschloss er, sich mit ihnen den letzten Tag vor seinem Abschied zu versüßen. In Schlangengestalt kroch er über die Wiese und nacheinander kroch er unter die Röcke aller drei.<br />
Die drei Schwestern, von denen keine verheiratet war, fanden sich nun bald schwanger und danken den Göttern für das Zeichen ihrer Fruchtbarkeit. Später im Jahr, in der Nacht des ersten schweren Wintersturmes gebaren alle drei ihre Söhne. <br />
<br />
Die große und herrliche Riadugora sah dies und wurde zornig. „Es soll nicht sein, dass mein Sohn, der Gefährte der Nacht, sich mit Sterblichen paart!“ Riadugora ließ die Nächte länger und finsterer als je zuvor werden. Vieh verirrte sich in der Dunkelheit und erfror und die Menschen bekamen Angst und trauten sich bald nicht mehr vor die eigene Tür.<br />
Die Mutter der Schwestern erschrak, denn sie erkannte dies als Zeichen des Zorns der Göttin und riet ihren Töchtern: Ihr müsst euch der Allverzeihenden stellen, wenn sie es will von Angesicht zu Angesicht, und zwar heute, denn dem Zögernden wird nur zögerlich verziehen.<br />
Die Schwestern fassten sich ein Herz und ritten hinaus in die Steppe zum Geisterhügel. Nach Sonnenuntergang riefen sie ihre Ahnen um Beistand an und boten der großen und herrlichen Riadugora ihr letztes Vieh als Opfergabe. Sie warteten beharrlich in der bitteren Kälte, bereit zu geben, was die Herrin des Atems ihnen nehmen wollte. Die Allverzeihende legte ihre Stirrn in tiefe Falten: Sie sah die Verzweiflung doch sah sie auch den Mut und die Aufrichtigkeit des Opfers. Die Schwestern harrten bis zum Morgen aus, und die Allverzeihende beschloss schließlich, dass sie den Frauen nicht das Leben nehmen wollte, und so verwandelte sie die Schwestern in drei schwarze Falken.<br />
Um zu verschleiern, wo ihre Seelen wandelten rief sie mit ihrer Schwester viele Nebelgeister zu sich und schickte sie in einer wilden Jagd über die Steppe, um ihren Sohn irrezuführen. Im Federkleid kehren die Schwestern vor Jardos Augen verborgen zu ihrer Sippe zurück, mit Falkenaugen wachten sie über ihr Heim, und mit ihren scharfen Klauen jagten sie fortan für ihre Kinder, die nie wieder Hunger hatten. Als die jungen Söhne herangewachsen waren, wurden sie zu großen Jägern und ihre Sippe groß und fruchtbar.<br />
<br />
Jardo wurde traurig, dass seine Mutter die Mütter seiner Kinder in der Kälte sterben lassen hatte und mit Hilfe ihrer Schwester ihre Seelen zu rastlosen Nebelgeistern gemacht hatte. In der Tat wurde er wütend, dass seine allverzeihende Mutter so unversöhnlich gegenüber seinen Kindern war und grausam zur alten Großmutter, die mit gebeugtem Rücken und trüben Augen weder Vieh hüten noch den Acker bestellen konnte. Alt wie sie war, hätte sie vor ihren Töchtern sterben sollen, doch nun musste sie noch die Kindeskinder ernähren. Er sann auf eine List um die grausame Tat seiner Mutter zu mildern. Lange saß er auf einem grauen Stein und grübelte, doch es wollte ihm nicht gelingen. Während er saß und grübelte, begann er, Wollflusen aus seinem Mantel zu rupfen und je mehr er nachdachte, desto mehr rupfte er Fussel aus. Diese Flusen fielen hell auf Riaplots Antlitz und wie er so dasaß und grübelte und rupfte, wurde die Erde ganz davon bedeckt. Die Decke vervielfachte in der Nacht das Licht Riasinas und der Sterne, und die Menschen schöpften neuen Mut.<br />
Riadugora blieb es nicht verborgen, dass ihr Sohn wütend gegen sie war, doch lächelte sie und befahl ihren Windgeistern, nun eine Weile zu ruhen. So blieben die Spuren von verirrtem Vieh noch lange bestehen, sodass kein Hirte mehr lange nach einem verlorenen Schaf suchen musste.<br />
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== Aynur, die Schäferin ==<br />
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''IT: Seit unbekannter Zeit im Tejadun mündlich überliefert, erstmals niedergeschrieben im Kloster des Heiligen Danason Anfang des fünften Jahrzehnts.''<br />
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''OT: Von Tobias''<br />
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Früh im Sommer war eine junge Schäferin bei den Herden der Sippe, saß vor Ihrer Jurte und flickte gerade ihr Zaumzeug. Aus dem halbhohen Gras tapste ein Murmeltier auf sie zu, blieb vor ihr stehen und sprach sie an. "Wer bist du denn und was machst du hier?" <br />
„Ich heiße Aynur, bin Schäferin und hüte die Herden meines Vaters und meiner Sippe. Du musst müde sein, komm doch in meine Jurte, setz dich ans Feuer und iss und trink etwas - sei mein Gast.“ <br />
Das Murmeltier lief in die Jurte, trank Wasser und aß etwas von dem Brot mit Kümmel. Es erzählte der Schäferin von Wiesen mit süßen Kräutern und den Träumen die es im Winter geträumt hatte, bedankte sich und machte sich wieder davon.<br />
<br />
Etwas später im Sommer, die Nächte waren inzwischen frei von Frost, bekam die Schäferin erneut Besuch. Eine Gazelle trat vor die Jurte hin und fragte: "Wer bist du denn und was machst du hier?" <br />
„Ich heiße Aynur, bin Schäferin und hüte die Herden meines Vaters und meiner Sippe.<br />
Du musst müde sein, komm doch in meine Jurte, setz dich ans Feuer und iss und trink etwas - sei mein Gast.“ <br />
Nach dieser freundlichen Einladung rief die Gazelle ihr Junges aus dem hohen Gras und beide betraten die Jurte. Das Junge sprang in der Jurte über alle Kissen und Kisten, sie aßen und tranken und hatten einen vergnüglichen Abend.<br />
<br />
Einige Tage vergingen, es war schon beinahe Abend, da trottete ein Dachs auf die Jurte zu. "Wer bist du denn und was machst du hier?" <br />
„Ich heiße Aynur, bin Schäferin und hüte die Herden meines Vaters und meiner Sippe. Du musst müde sein, komm doch in meine Jurte, setz dich ans Feuer und iss und trink etwas - sei mein Gast.“ <br />
Der Dachs brummte zuerst etwas missmutig vor sich hin, nahm die Einladung aber doch an. Er nahm gerne von dem Trockenfleisch der Schäferin und davon durstig geworden noch mehr vom Wein, den sie ihm anbot. Mehr als ein bisschen betrunken sang er ihr alle Leider vor, die er kannte und schlief am Feuer ein.<br />
<br />
Im Lauf des Sommers besuchten weitere Tiere der Steppe die junge Schäferin. Eine Schlange verbrachte die Nacht um das Herdfeuer geringelt und deutete ihre Träume, ein stolzer Hirsch lief mit ihr und ihrem Pferd um die Wette, von den hohen Gipfeln kam ein Adler zu ihr herab, der ihr Geschichten von jenseits der Berge erzählte und einer der wilden Esel trug sie, nachdem sie ihn zu Gast geladen hatte auf seinem Rücken zu einem versteckten Wasserloch, das sie bis dahin noch nicht gekannt hatte. Ihnen allen stellte sich Aynur vor und sie alle lud sie zu Gast. <br />
<br />
Am Ende des Sommers, die Nächte waren schon viel länger geworden und der Herbst färbte das Land hörte die junge Schäferin ein heulen das nicht der Wind war. Sie löschte das Feuer in der Jurte, trieb die Schafe ein gutes Stück weit weg und gürtete sich mit dem langen Messer. Zurück an der Jurte setzte sie sich vor den Eingang und wartete.<br />
Es wollte schon fast Nacht werden, als ein großer grauer Wolf vor sie hintrat. Seine gelben Augen leuchteten über den elfenbeinweißen Zähnen. Er knurrte leise. "Ein Menschenkind... Was machst du denn ganz alleine in der weiten Steppe?"<br />
Aynur antwortete ihm: "Ich hüte meinem Vater die Jurte, er ist beim ersten Morgengrauen fort auf die Jagd, das ist sein Handwerk. Das Feuer in der Jurte ist leider ausgegangen, aber du kannst gerne auf ihn warten, damit er es wieder entzündet. Ich erwarte ihn jeden Moment!" <br />
"Oh, keine Umstände meinethalben, Ich muss fort, ich habe dringende Geschäfte zu erledigen..." antwortete der Wolf.<br />
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== Jedermanns Bruder ==<br />
<br />
''IT: Seit unbekannter Zeit von den Stämmen Ischans und Natans überliefert, erstmals niedergeschrieben im Haus der Winde im zweiten oder dritten Jahrzehnt.''<br />
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''OT: Von Alice''<br />
<br />
Einst, vor langer, langer Zeit, als Riasina ihre Herde zu sich rief und ihr Antlitz vor den Menschen verschleierte, kam es zu den Ereignissen, von denen ich euch nun berichten will. Bei dieser Mondfinsternis nämlich, gelang es Jardo, dem Gefährten der Nacht, sich aus den silbernen Ketten des Wissens zu befreien, mit denen er an Riasinas Thron gekettet ist, seit Anbeginn von Tag und Nacht. Was folgte nun, da der Herr von Frost und Schnee nun frei war, zu tun, was er wollte? Überzog er alles mit Kälte und der unsichtbaren Macht seiner Mutter? Machte er sich auf den Weg, endlich seine Geliebte zu erreichen, nach der er sich so viele Menschenalter schon sehnte? Nichts von Alledem! Die Menschen bemerkten sein Fehlen erst gar nicht und erfreuten sich an einem langen, warmen Sommer. Der Sommer hatte das Korn reifen lassen, doch die Früchte an den Bäumen verdorrten, ehe sie reif wurden. Und das, was den Menschen von der Ernte übrigblieb, wurde von Fliegen heimgesucht. Niemand konnte mehr ruhig schlafen, so viele Plagegeister hielten die Menschen nachts wach.<br />
<br />
Ein Bauer, der sein Haus am Fluß hatte, besah sich seine Felder, seinen Speicher und sein Haus, wo es von Fliegen und Schnaken nur so wimmelte, und sprach: „Dank sei dir Riaplot, doch wie sollen wir nur überleben, wenn unsere Vorräte verderben, noch ehe der weiße Mantel die Erde bedeckt? Wenn er doch nur kommen würde, der Gefährte der Nacht, mit Eis und Schnee, ehe es zu spät ist. Ich bitte dich, Gefiederte Schlange, kehre ein in mein Heim!“<br />
Der lange Sommer bescherte nicht nur Sonne. Nicht weit entfernt vom Bauern ging ein Jäger auf die Jagt. Eines Tages hatte der Jäger einen großen Hirsch verfolgt, als ein Unwetter aufzog und ein heftiger Regen ihn überraschte. Er zog einen Pfeil aus dem Köcher und zielte. Doch just in diesem Moment barst sein geliebter Bogen, denn der Regen hatte das Holz aufquellen lassen. Das Wasser klatschte und prasselte ihm nur so ins Gesicht, dass er bald rein gar nichts mehr sah und als er schließlich nach Hause kam, goss er ganze Bäche aus seinen Stiefeln. Der Hirsch war unterdessen in den Wald zurückgesprungen. Da rief der Jäger: „Wie soll ich nur jagen? Was wird aus mir? Bei diesem Regen muss ich mir bald eine Angel bauen und ein Netz knüpfen und auf die Pirsch gehen nach Hirsch-Fischen und Reh-Fischen! Wie glücklich wäre ich, wenn der Gefährte der Nacht die Blätter von den Bäumen fegen und mir ein paar schöne frost-klare Nächte bescheren könnte! Ich bitte dich, Gefiederte Schlange, kehre ein in mein Heim!“<br />
Der lange Sommer bescherte den Menschen viele saftige Weidegründe. Und so trieben die Hirten im Tal ihre Herden immer weiter und weiter. Doch die Mutter der Hirtensippe blieb allein zurück. Als die Zeit für die Herbstnächte immer näher rückte, sorgte sie sich sehr, denn noch war keines ihrer Kinder an das Herdfeuer ihres Heims zurückgekehrt. Die alte Frau rief: „Was wird nur aus mir altem Weib! Vor Sorge kann ich nicht schlafen und vor Einsamkeit werde ich noch ganz krank! Hilf mir, Gefährte der Nacht, und weise meinen Kindern den Weg zurück an mein Feuer! Dort wollen wir das Ende des Sommers feiern und dich preisen! Ich bitte dich, Gefiederte Schlange, kehre ein in mein Heim!“<br />
Landauf und landab im ganzen Tal riefen die Menschen bald: „Ich bitte dich, Gefiederte Schlange, kehre ein in mein Heim!“<br />
All dies Rufen und Bitten hörte Jardo und beschloss, in die Heime derer einzukehren, die so flehentlich um seine Hilfe baten. Er kehrte ein in das Haus des Bauern, brachte alle Fliegen und Schnaken zum Schweigen, sodass die Vorräte nicht verdarben und der Bauer nach langer Zeit endlich wieder ruhig schlafen konnte. Er fegte die Blätter von den Bäumen und brachte frostige Nächte, in denen der Jäger mit reicher Beute von der Jagt heimkehrte. Er geleitete mit eiskaltem Westwind und Raureif die Hirten zurück zu ihrem Heim, wo sie zum Festessen mit ihrer Mutter fette Schafe schlachteten. <br />
<br />
Als Wanderer ging er in den Häusern und Jurten ein und aus und zu den Menschen sprach er: <br />
„Ihr habt mich in euer Heim gerufen. Nun, hier bin ich, bereit zu bleiben und zu geben, was ihr so lange vermisst habt. Doch habe ich drei Bedingungen: Jedem, der an eurer Tür Gastrecht erbittet, dem sollt ihr es gewähren! Bruder sollt ihr mich nun nennen, wenn ich in eurem Heim wohne! Und die Vögel, die füttert nicht vor eurer Tür, sondern dort, wo ihr auch euer Vieh füttert! Und ganz besonders die Eule, die nachts durchs Fenster schaut, die sollt ihr vertreiben, denn sie erspäht für die mächtige Riadugora die Seelen, die sie bald holen kommen will! Verriegelt die Fenster, dass sie eure Kinder in ihren Betten nicht zu lange ansieht!“<br />
So verging die Zeit, in der der Gefährte der Nacht in den Häusern ein und aus ging. In den kurzen Tagen zehrten die Menschen von ihren Vorräten und fütterten ihr Vieh. Die wenigen Vögel, die sich an den Resten vom Viehfutter und Brotkrumen gütlich taten, hielten sie von ihren Türschwellen fern. Nachts kamen sie um die niedrig brennenden Herdfeuer zusammen, um zu erzählen. Sie hießen Gäste willkommen und waren froh und glücklich, Jedermanns Bruder in ihrer Mitte zu wissen. So vergingen Tag um Tag und Nacht um Nacht.<br />
<br />
Die Große und Herrliche Riasina hatte sich derweil ihre Herde genug besehen, warf den Schleier ab und begab sich zu ihrem silbernen Thron, um ihre Reise fortzusetzen. Doch was fand sie dort? Leere Ketten und keine Spur der silbern gefiederten Schlange! Mit den geborstenen Ketten ging sie zu ihrer Schwester, damit sie ihr helfen könnte, den Flüchtigen zu finden. Die Allverzeihende kniff die Augen zusammen und siehe da: enddeckte sie Spuren ihres Sohnes im Tal zwischen den zwei Flüssen. So schickte sie ihre Vögel um Ausschau nach Jardo zu halten. besonders ihre alte treue Eule ließ sich nachts still und unentdeckt in den Bäumen nahe der Häuser nieder, um durch die Fenster zu spähen und zwischen all den Menschen den Sohn ihrer Gebieterin ausfindig zu machen. Doch es wollte ihr bei dem dichten Gewimmel an Menschen in den Häusern nicht gelingen. Tapfer saß sie Nacht um Nacht still ohne ein einziges, leises „Schuhu“ auf ihrem Baum und spitzte die Ohren. Doch hörte sie die Menschen sich untereinander nur Bruder nennen. <br />
Bald enddeckte sie manch ein Vater auf ihrem Baum und begann, Steine auf sie zu werfen und sie mit den Worten zu verscheuchen: „Fort mit dir, wag es ja nicht, meine Kinder anzusehen, wie sie in ihren Betten schlafen!“<br />
Das machte die alte, weise Eule stutzig. Hatten die Menschen sie nicht immer freundlich begrüßt, wenn sie auf einem Baum neben dem Haus saß, durch die Fenster die schlafenden Kinder besah und ihnen durch ihr „Schuhu“ gute Träume brachte? Hatte nicht manch eine Mutter nachts das Fenster offengelassen oder war gar mit einem weinenden Kind im Arm vor die Türe gegangen, damit es sich beruhigte und einschlief? <br />
Sie flog heim zu ihrer Gebieterin und berichtete von all dem was sie gehört und gesehen hatte. Die Allverzeihende ahnte, was geschehen war. Ihr Sohn weilte unter den Sterblichen und verweilte zwischen ihnen, um sich seiner Pflicht zu entziehen. Und so schickte sie die Eule zurück zu den Menschen mit einer List.<br />
<br />
Im Tal zwischen den zwei Flüssen wurden derweil die Nächte immer länger und kälter, jetzt, da Jedermanns Bruder bei den Menschen eingezogen war. Der Bauer besah sich seinen leeren Speicher, in dem selbst die Mäuse erfroren waren. Er seufzte: „Wie sollen wir leben, wenn wir bald das Saatgetreide essen müssen?“ Der Jäger kehrte bald immer öfter mit leeren Händen von der Jagt zurück. Denn im tief verschneiten Wald war kaum noch Wild zu finden. Am Herdfeuer der Sippenmutter tranken die Hirten bald nur noch dünnen Tee. Und statt Geschichten und Gelächter hörte man oft nur noch Murren und Zank. Denn mit der Zeit wird, wie wir alle wissen, die Enge Manchem lästig. <br />
So kam es, dass eines Tages ein Mütterchen aus ihrer Jurte trat und nach ihren Tieren sah. Gerade hatte die Sippe das Abendgebet gehalten, schon stritten drinnen am Feuer ihre Töchter, während ihre Söhne grimmig und stumm in die Glut starrten. <br />
Da sah sie auf einem Baum die Eule sitzen. Alt wie sie war, hatte sie keine Angst vor ihr. Was Jedermanns Bruder über die Eule sagte, beeindruckte sie nicht sehr. Die Kindeskinder schliefen in diesen Nächten zwar schlecht, es war jedoch keines gestorben und sie selbst hatte schon seit langem ihren Frieden gemacht. Wenn Die, Deren Thron am Ende steht, sie durch ihre Dienerin in ihre Hallen einladen würde, so sollte es eben geschehen.<br />
„Grüß dich Mütterchen, Schuhu,“ rief die Eule. „Guten Abend, Eule,“ sprach das Mütterchen.<br />
„Kalt ist es, Schuhu! Alleine hier draußen?“, sagte die Eule.<br />
„Drinnen ist Streit, hier draußen ist Frieden. Zu viel Lärm für meine alten Ohren.“<br />
„Wie kommts? Schuhu,“ <br />
„Jedermanns Bruder treibt die Leute zusammen und die Zeit wird ihnen lang. Keine Butter im Tee, alle Wolle versponnen, alle Geschichten schon siebenmal erzählt. Dafür teilen wir uns jetzt die Läuse und die Wanzen.“<br />
„Jedermanns Bruder also, Schuhu! Wer mag er nur sein?“<br />
„Der Klein-Große, der Dick-Dünne, der Mit-Ohne-Bart, der genau ist es, der bei uns ein und aus geht.“<br />
„Der ist es also, Schuhu. Man freut sich ja über jeden Besuch. Bei Manchem bei Kommen, bei Manchem beim Abschied, nicht wahr?“<br />
Die alte Frau lächelte und sagte nichts mehr.<br />
„Schuhu, komm morgen wieder und bring einen leeren Schlauch mit.“, sagte die Eule und flog davon. <br />
Am nächsten Abend trat die alte Frau wieder aus ihrer Jurte, ging dahin, wo das Vieh zusammengetrieben worden war und wartete mit einer leeren Ziegenhaut auf die Eule. Als die Sonne ganz untergegangen war, kam sie schließlich geflogen.<br />
„Schuhu, Mütterchen, siehst du den Stein da? Nimm ihn und schlag die Eisdecke über dem Wasserloch ein, in dem ihr euer Vieh tränkt.“<br />
Der Stein war schwer, doch gesagt, getan.<br />
„Schuhu! Nun fülle den Schlauch und nimm eine Hand voll Schlamm vom Grund. Den Schlamm mischst du in den Gerstenbrei zuhause und lässt ihn stehen. Wirst schon sehen, was daraus wird. Und in den Schlauch sollst du jeden Sommer den Saft der reifsten und besten Früchte füllen und ihn aufheben, bis der Sommer vorbei ist. Der Trunk aus diesem Schlauch wird jeden, der davon trinkt, mit der Wärme des Sommers erfüllen. Einer, der vorm Feuer dies hier trinkt, wird offenbaren, ob er nun klein oder groß ist, ob dick oder dünn, ob er einen Bart hat oder keinen. Er wird seinen wahren Bruder Bruder nennen und seine wahre Schwester Schwester. Nun geh zurück in dein Haus.“<br />
<br />
Am Feuer schenkte die Frau allen von dem Wasser aus dem Schlauch ein. Doch wie sonderbar roch dieses Wasser! Es roch nach allen Früchten des Feldes, nach grünem Gras, nach Blumen, nach Honig und nach Harz von den Bäumen. Jeder, dem dieser betörende Duft in die Nase stieg, nahm einen tiefen Zug aus dem Becher. Und noch einen. Und noch einen. Eilig schenkte sie nach. Auch Jedermanns Bruder hatte sich am Feuer eingefunden und bereits gierig drei Becher geleert. <br />
je mehr er trank, desto mehr stieg die Wehmut in ihm auf. Bald erzählte er den Menschen am Feuer von seiner Geliebten und seiner immerwährenden Suche. Er beweinte sein Schicksal, klagte bitterlich darüber, wie er sich in silbernen Ketten auf rastlosen Reisen am Thron der Riasina plagen musste. Der Trank hatte alle Streitereien am Feuer verstummen lassen und es wurde immer stiller. <br />
<br />
Bald begannen sich die Brüder und Schwestern am Feuer aneinander zu lehnen, denn die Glieder waren ihnen schwer geworden. Nur Jedermanns Bruder trank und redete und trank und redete weiter. Schließlich merkte er, wie still es geworden war, erhob sich und trat vor die Tür. Dort setzte er sich auf einen Stein.<br />
„Ein Bruder draußen allein in der Nacht. Warum nur, Schuhu?“, fragte eine Stimme.<br />
„Ach, geh doch weg! Was verstehst du schon,“ sagte er.<br />
„Drinnen ist ein warmes Feuer und alles schläft und träumt.“<br />
„Weißt du wer ich bin? Die Nacht ist mir nicht fremd, die Kälte ist mir eigen. Alles war gut bis zu dieser Nacht. Nun zerreißt mich die Sehnsucht, wenn ich den Duft meiner Geliebten rieche, sie schmecke aber sie nicht sehen oder halten kann.“<br />
So fuhr er fort, bis er schließlich alles gesagt hatte, müde wurde und sich nur noch unter dem Stein verkriechen und ausruhen wollte. Da lag er nun und die weise Eule griff ihn und trug ihn fort.<br />
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== Das gefiederte Kalb ==<br />
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''IT: Seit unbekannter Zeit von den Kindern Ischans und Natans mündlich überliefert, erstmals niedergeschrieben erstmals niedergeschrieben im Haus der Dämmerung Anfang des vierten Jahrzehnts.''<br />
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''OT: Von Sebastian''<br />
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Einst verstarb die Mutter von drei Töchtern. Der Klugen vererbte sie den Hof, der Willensstarken die Herde und der Geduldigen die magische Spindel, deren Garn nicht endet. So gab sie jeder Tochter ihren Teil und eine jede war zufrieden. In vollem Glück lebten sie gemeinsam, bis auch das Leben ihres Vaters sich dem Ende näherte und er sie an sein Bett rief. Und wie er sie nun zum letzten Mal sah musste er weinen.<br />
„Weine nicht“, sagte die Willensstarke. „Denn auch nachdem du gestorben bist, werden deine Kinder und Kindeskinder deinen Namen kennen!“ Doch der Vater weinte nur noch mehr.<br />
„Warum weinst du denn?“ fragte die Kluge. „Was ist es, dass dir keine Ruhe gönnt?“<br />
„Ach meine Töchter“, sagte der Vater, „Ich versprach eurer Mutter, das Geheimnis ihres wahren Schatzes zu bewahren. Doch wenn ich gestorben bin, wird niemand mehr davon wissen. Dies betrübt mein Herz.“<br />
Nun verlangten die Kluge und die Willensstarke von ihrem Vater, ihnen vom wahren Schatz der Mutter zu berichten. Nur die Geduldige hielt seine Hand bis er starb. Und kurz vor seinem letzten Atemzug murmelte er ihr sonderbare Worte ins Ohr.<br />
<br />
Nachdem die Bestattung sittsam verrichtet war, beschuldigte die willensstarke Tochter ihre geduldige Schwester, das Wissen über den Schatz der Mutter vom Vater offenbart bekommen zu haben und Streit brach aus, weil die eine auf dem Vorwurf beharrte und die andere ihn stur von sich wies. Wie das Glück im Haus abnahm, fasste die kluge Schwester sich ein Herz und sprach zuerst mit der Willensstarken.<br />
„Warum beschuldigst du unsere Schwester, den Schatz unserer Mutter zu verbergen?“ Fragte sie. „Weißt du es nicht mehr? Die letzten Worte unseres Vaters galten ihr. Aber sie verrät uns nicht, was er ihr sagte.“ Entgegnete die willensstarke Schwester.<br />
„Sie wird dir nichts davon sagen, weil du sie im Zorn gefragt hast.“ Sagte daraufhin die kluge Schwester. „Aber mir wird sie es sagen, wenn ich sie danach frage.“<br />
So ging sie zur geduldigen Schwester. Anstatt sie nach den letzten Worten des Vaters zu fragen, wollte sie zunächst erfahren, wie denn der Streit begonnen hätte.<br />
„Unsere Schwester behauptet, Vater hätte mir mit seinen letzten Worten den Schatz verraten und dass ich ihn für mich allein behalten wolle. Das ist nicht wahr! Doch wo sie mich so frech beschuldigt, will ich ihr gar nichts davon sagen. Soll sie doch denken was sie will und an ihrem ungerechten Zorn ersticken, mir wird sie ohnehin nicht glauben.“<br />
„Mir aber, wenn ich die Worte kenne.“ Sagte da die kluge Schwester. „Bedenke, wenn der Streit zwischen euch nicht endet, wird das über uns alle Unglück bringen.<br />
Da gab die geduldige Schwester nach und gab die Worte preis: „Es waren die verwirrten Worte der Seele, die schon auf dem Wege ist. Er sagte: Finde das gefiederte Kalb, das wie die Lerche singt.“<br />
Als die kluge Schwester der Willensstarken nun davon berichtete, meinte diese, dass jenes Kalb der Schatz der Mutter sein müsse. Statt sich mit ihrer geduldigen Schwester zu versöhnen, gab sie die Herde ihrer klugen Schwester zur Aufsicht, nahm Bogen und Dolch und zog aus, das gefiederte Kalb zu suchen, das wie die Lerche singt. Der Streit war zwar nicht geschlichtet, wurde aber auch nicht fortgeführt. Also nahm das Glück der Drei wieder zu.<br />
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Lang wanderte sie durch die Welt und bestand viele Abenteuer, ohne das wundersame Tier jemals zu finden. Eines Tages, als die Schatten schon lang waren, kam sie zu einem hohen Berg. Obwohl sie ihn sogleich besteigen wollte, wurde sie plötzlich von einer jähen Müdigkeit erfasst. Nachdem ihr Wille mit ihrer Vernunft gerungen und die Vernunft gesiegt hatte, schlug sie ihr Lager auf um zu rasten und ihr Werk am nächsten Tag zu tun.<br />
Im Traum erschien ihr eine verschleierte Gestalt, die aber keine Fremde war. <br />
„Oh mein Kind“, sagte sie, „Welches Ziel verfolgst du nur?“<br />
„Ich will den Schatz meiner Mutter finden!“ Gab die Tochter zu Antwort.<br />
„Wie willst du das anstellen?“ Fragte die Traumgestalt.<br />
„Ich fange das gefiederte Kalb, das wie die Lerche singt. Denn so sieht der Schatz meiner Mutter aus!“ Sagte die Tochter.<br />
„Und welchen Weg gehst du, um dieses geheimnisvolle Tier zu finden?“ Fragte die Traumgestalt.<br />
„Ich gehe den geraden Weg. Er führt mich auf den Gipfel dieses Berges!“ Sagte die Tochter entschlossen.<br />
Da seufzte die Traumgestalt und sprach: „Dann musst du diesen Weg gehen. Doch sei auf der Hut. Der Rücken dieses Berges ist von Gier bewaldet und in seinen Tälern fließt Verschwendung. Hier zeigen die Diebe die Wege, die von den Räubern angelegt wurden. Selbst wenn du nur den geraden Weg verfolgst mag es dennoch sein, dass du dein Ziel verlierst.“<br />
Mit dieser Warnung brach sie am nächsten Morgen auf. Nach kurzer Zeit begegnete sie einem starken Mann der behauptete, ihr den Weg zeigen zu wollen. Doch die Schwester dachte sich: Verschweigt er die Gefahr, dann ist er ein Feind. Also kämpfte sie mit ihm und siegte, obwohl er viel stärker war. Sodann zwang sie ihn, ihr einen geraden Weg auf den Gipfel des Berges zu hauen.<br />
Als sie ihr Ziel schon halb erreicht hatte, begegneten sie einem wunderschönen Mann, der sie freundlich nach ihrem Weg fragte. Doch die Schwester dachte sich: Verschweige ich meine Absicht, so hindert er mich nicht. Also sagte sie ihm, dass er ihr schon folgen müsse, um ihren Weg zu kennen. Und obwohl er ihr den blumigsten Wein und die köstlichsten Speisen anbot, wiederstand sie der Versuchung, zu rasten.<br />
Kurz bevor sie den Gipfel des Berges erreicht hatten, erlahmte ihrem Knecht der Arm und er wollte seinen Dienst nicht länger tun, selbst wenn er geschlagen würde. Da hatte ihr Gefährte auch schon das Lager aufgeschlagen und den Wein und die Speisen bereitet. Da dachte die Schwester sich: Will ich mich nicht im Dickicht verstricken, muss ich darauf warten, dass mein Knecht wieder zu Kräften kommt und rasten. Ich selber aber will nichts von dem kosten, was mir im Wald der Gier angeboten wird.<br />
Doch während der Rast kam die Nacht und am nächsten Morgen erkannte die Schwester den Wald nicht mehr. Sie konnte sich nicht daran erinnern, welches der gerade Weg auf den Gipfel sein mochte. Sie wollte aber auch ihre Absicht nicht verraten. Daher konnte sie nicht nach der Richtung fragen. So gab sie sich dem Wein, den Speisen und den Männern hin und die Zeit verging und sie vergaß das gefiederte Kalb, das wie die Lerche singt.<br />
<br />
Als drei Jahre nach dem Tod der Mutter vergangen waren und das Glück der beiden verbliebenen Schwestern wieder ab-, wieder zu und wieder abgenommen hatte, ohne dass ihre Schwester zurückgekehrt war, beschloss die Kluge, nach ihr zu suchen. Sie gab der Geduldigen die Aufsicht über den Hof und die Herde und zog in die Welt.<br />
Nach eiliger Suche erreichte sie den Berg, dessen Rücken von Gier bewaldet ist und in dessen Tälern Verschwendung fließt. Alle Diebe und Räuber dort hatte ihre Schwester sich inzwischen unterworfen. In der Hoffnung auf Beute führten sie die Kluge direkt zu ihrer Herrin. Die freute sich sehr über das Wiedersehen mit ihrer Schwester.<br />
Doch die kluge Schwester sagte: „Sag‘ mir wie es sein kann, dass du deine Schwestern und deine Herde und deine Suche nach dem Schatz unserer Mutter vergessen hast!“<br />
„Meine Herde habe ich vergessen, aber ich erinnere mich jetzt. Und es kümmert mich nicht, denn ich habe jetzt größeren Reichtum. Meine Schwestern hatte ich vergessen, aber ich erinnerte mich dank dir. Und ich will es wiedergutmachen: Geh‘ und bringe unsere Schwester her und lebt mit mir, denn hier wird es uns an nichts fehlen. Das gefiederte Kalb habe ich vergessen, aber ich erinnere mich jetzt. Doch glaube ich nicht, dass mehr daran ist als die verwirrten Worte unseres Vaters, die er sprach, als seine Seele schon auf dem Weg gewesen ist.“<br />
Da merkte die Kluge, dass sie ihre Schwester nur wirklich zurückbekommen würde, wenn sie das gefiederte Kalb fände. Also ging sie zum Schein auf das Angebot ein und bat um einen Knecht, der ihr den Weg zeigen sollte. Diesen aber wies sie an, sie zum Gipfel zu führen. Und als er diesen Dienst verrichtet hatte, schickte sie ihn fort.<br />
Auf dem Gipfel des Berges erblickte sie ein prachtvolles Haus. Doch ehe sie sich nähern konnte, wurde sie von rascher Müdigkeit übermannt und fiel in tiefen Schlummer.<br />
Im Traum erschien ihr eine verschleierte Gestalt, die aber kein Fremder war. „Oh mein Kind“, sagte sie. „Welches Ziel verfolgst du nur?“<br />
„Ich will meine Schwester zurück!“ Gab die Tochter zu Antwort.<br />
„Wie willst du das anstellen?“ Fragte die Traumgestalt.<br />
„Ich fange das gefiederte Kalb, das wie die Lerche singt. Denn wenn wir uns den wahren Schatz unserer Mutter teilen, werden ihre falschen Reichtümer sie nicht mehr blenden!“ Sagte die Tochter.<br />
„Und welchen Weg gehst du, um dieses geheimnisvolle Tier zu finden?“ Fragte die Traumgestalt.<br />
„Ich gehe den schnellen Weg. Er führt mich hinter die Türen dieses Hauses!“ Sagte die Tochter entschlossen.<br />
Da seufzte die Traumgestalt und sprach: „Dann musst du diesen Weg gehen. Doch sei auf der Hut, denn hinter diesen Türen liegt die Schule, deren Dach mit Irrtümern gedeckt und deren Boden mit Fehlern gepflastert ist. Hier lehren die Blinden das Lesen und die Tauben den Gesang. Selbst wenn du nur den kurzen Weg verfolgst, mag es sein, dass du deinen Namen vergisst.“<br />
Mit dieser Warnung brach sie am nächsten Morgen auf. Von fern sah sie zwei Dienerinnen mit geschorenen Köpfen, eine blind, die andere taub, wie sie das Tor bewachten. Mit lautlosen Schritten näherte sie sich. Sodann grüßte sie die Taube, die sie ja sehen konnte, ohne Stimme, indem sie nur ihre Lippen bewegte. Die fragte nun die Blinde, was die Fremde denn gesagt habe, doch jene gab mit Zeichen und Gebärden zur Antwort, nichts gehört zu haben und was für eine Fremde das denn sein solle. Da dachte die Taube, sie müsse einem Geist gegenüberstehen und sang einen Zauberspruch, um ihn zu binden. Die kluge Schwester merkte sich jeden Klang davon, doch als Wesen von Fleisch und Blut konnte sie damit nicht gebunden werden. Da fürchtete sich die Taube so sehr, dass sie es nicht wagte, ihr den Weg zu versperren.<br />
<br />
Hinter den Mauern lebte sie lange Zeit unter den Blinden und Tauben. Sie mimte, zu ihnen zu gehören und lernte von ihnen: Von den Tauben den Gesang und von den Blinden die Schriften, bis sie Klang und Bedeutung vieler Namen erfahren hatte. Doch weil die Blinden nur Schriften lehrten die sie gelernt hatten, als sie noch sehen konnten und die Tauben nur Lieder lehrten die sie gelernt hatten, als sie noch hören konnten, war es unmöglich, von ihnen den wahren Namen des gefiederten Kalbs zu lernen.<br />
<br />
Schließlich wagte sie es, den Geist des Hauses zu beschwören, um ihn nach dem wahren Namen des gefiederten Kalbes zu fragen. Der Geist des Hauses, das mit Fehlern gepflastert und mit Irrtümern gedeckt ist, gab der Schwester ohne Zögern Antwort auf ihre Frage und er sprach:<br />
„Ich kenne das gefiederte Kalb, das wie die Lerche singt. Sein Name ist verborgene Wahrheit, die in Schönheit wohnt. Es muss mit glühenden Kohlen gefüttert und mit Blut getränkt werden. Drei können es hüten, aber nur wenn zwei von ihnen tot sind. Es durchschaut alle Lügen, doch es ist davon gelangweilt. Es gleitet durch Worte wie ein Fisch durch das Wasser. Es gibt drei Wege es zu zähmen aber niemand kann diese Wege erlernen.“<br />
Da grübelte und grübelte die Schwester über dieses Rätsel und konnte es nicht lösen. Ohne Unterlass suchte sie in den Schriften der Blinden und den Liedern der Tauben nach dem richtigen Hinweis. Und nach langer Zeit erfolgloser Mühen vergaß sie ihren Namen. Fortan hielt sie sich für eine Taube unter Tauben und eine Blinde unter Blinden und hielt die Schule auf dem Gipfel des Berges für ihr Heim.<br />
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Als drei Jahre nach dem Tod des Vaters vergangen waren und das Glück der verbliebenen Schwester wieder zu- und wieder abgenommen hatte, ohne dass ihre Schwestern zurückgekehrt waren, fand sie eines Mittags eine Lerche auf dem Zweig des Baumes, unter dem die Kälber Schatten suchen. Und zu ihrem Erstaunen ahmte die Lerche keinen Vogel, sondern eines der Kälber nach, welches sogleich antwortete.<br />
„Oh wie wunderbar!“ Sagte geduldige Schwester. „Du bist das Kalb, das wie die Lerche singt. Wenn du nun auch noch Federn hättest, hätte ich den letzten Wunsch meines Vaters erfüllt.“<br />
„Wenn du willst, dass mir Federn wachsen“, antwortete das Kalb, „dann musst du mich mit glühenden Kohlen füttern und mit Blut tränken.“<br />
Die Schwester gab dem Kalb was es verlangte und tatsächlich fraß es die Kohlen. Doch plötzlich war es ihr, als würde sie selbst die Glut auf der Zunge spüren. Da halfen weder Wasser noch Wein, die Schmerzen wollten erst enden, als das Kalb alles aufgefressen hatte. Und als es das Blut trank, schnürte sich der Schwester die Kehle zu und sie wurde von Mattigkeit und Schwindel erfasst. So sank sie hin und fiel in tiefen Schlummer.<br />
Im Traum erschienen ihr Mutter und Vater. <br />
Ihr Vater sprach: „Deine Schwester lebt im Wald der Gier und hat ihr Ziel verloren. Du musst sie retten und heimbringen. Dies soll dein Ziel sein, verliere es nicht!“<br />
Ihre Mutter sprach: „Deine Schwester lebt unter dem Dach der Irrtümer und hat ihren Namen vergessen. Du musst sie retten und heimbringen. Daran soll dein Name gebunden sein, vergiss ihn nicht!“<br />
„Wie soll ich das anstellen?“ Fragte die Tochter.<br />
Und sie sagten: „Beide suchten auf dem rechten Weg, aber nicht zur rechten Zeit. Doch sie werden gefunden werden von dem Tier, das sie nicht finden konnten so wie du es fandst, als du es nicht suchtest.“<br />
Als sie erwachte hatte das Kalb, das wie die Lerche singt, ein prächtiges weißes Federkleid bekommen. Da wusste die Schwester, was sie zu tun hatte. Doch weil sie fürchtete, sie könnte auf dem Weg ihr Ziel verlieren und ihren Namen vergessen, knotete sie das Garn ihrer magischen Spindel an ihren Herd. Denn sie wusste, dass es nie enden und ihr stets den Weg nach Hause zeigen würde.<br />
<br />
Auf verschlungenen Pfaden trabte das gefiederte Kalb so rasch davon, dass die geduldige Schwester kaum mit ihm Schritt halten konnte. Doch bevor es ihr endgültig entwischte, stach sie ihm die magische Spindel ins Federkleid. Dort blieb sie unablöslich hängen und spann ihr Garn von selbst, sodass die Schwester dem gefiederten Kalb stets auf der Spur blieb, indem sie dem Faden folgte.<br />
Sie fand es erst wieder an einem Feuer im Wald der Gier. Vorsichtig schlich sie sich heran und beobachtete heimlich aus der Dunkelheit, was dort vor sich ging. Am Feuer wärmte sich, einsam und verraten, ihre Schwester mit verschlissenen Kleidern und zerzaustem Haar. Sie saß zwischen zwei auf Stecken gespießten Köpfen und hatte soeben glühende Kohlen für das gefiederte Kalb aus ihrem Feuer geholt.<br />
„Wer waren die Zwei, mit deren Köpfen du dein Feuer teilst?“ Fragte das Kalb.<br />
Da berichtete die willensstarke Schwester. „Dieser war mein Knecht, der mich berauben wollte. Da schlug ich ihm den Kopf ab. Und jener war mein Gefährte, der mich bestehlen wollte. Da schlug ich ihm die Hand ab und als er verblutet war, nahm ich auch ihm den hübschen Kopf.“<br />
Das Kalb blickte hin und her und überlegte.<br />
„Du, der Räuber und der Dieb, ihr sollt meine Hirten sein!“<br />
So sprach es und fraß. Da brüllte die einsame Schwester vor Schmerz. Und als das gefiederte Kalb trank, da fiel sie in einen traumlosen Schlummer.<br />
Die Geduldige erinnerte sich gut an den Streit mit ihrer Schwester, der ohne Versöhnung geblieben war. Und weil sie sich vor dem wilden Anblick und den blutigen Trophäen fürchtete, wagte sie sich erst jetzt hervor. Sanft bettete sie ihre Schwester und flocht ihr das Haar.<br />
<br />
„Was ist nur mit meiner Schwester geschehen?“ Fragte sie das gefiederte Kalb.<br />
„Sie glaubte, über Lügner und Betrüger zu herrschen. Aber sie wurde belogen und betrogen. Gestern dachte sie: Morgen hole ich mir meinen Reichtum zurück. Vorgestern dachte sie: Morgen nehme ich Rache an jenen, die meinem Zorn entgingen. Und am Tag davor dachte sie: Morgen kehre ich heim. So ergeht es jenen, die einen starken Willen, aber kein Ziel mehr haben. Sie wärmen sich jeden Tag an einer anderen Lüge. Heute glaubt deine Schwester, in mir den Schatz eurer Mutter gefunden zu haben. Und sie weiß nichts damit anzufangen. Sie wird mich hüten und denken, dass sie mich von Weide zu Weide treibt, so wie sie es einst gelernt hat. Dann wird sie zweifacher Lüge verfallen sein. Nicht sie treibt mich auf dem Pfad ihrer Wahl, ich locke sie auf meinen Pfad. Und es wird auch nicht der Schatz eurer Mutter sein, den sie hütet. Denn nicht zu sein, was ihr glaubt, dass ich bin, ist meine Natur.“ Dies sprach das Kalb.<br />
Da erbebte die geduldige Schwester und rief unter Tränen: „Grausam bist du! Für dich haben wir unsere Münder mit Asche und Glut und unsere Hände mit Blut gefüllt. Und wie dankst du es? Bekümmert dich das Unglück nicht, das du über meine Schwester bringst?“<br />
„Nein.“ Sagte das Kalb ohne Bosheit.<br />
Da weinte die Geduldige die halbe Nacht und musste erkennen, dass das geheimnisvolle Tier ihre Schwester nicht freigeben würde, es gar nicht konnte, da ihre Mutter und ihr Vater und auch sie selbst sie an das gefiederte Kalb gefesselt hatten. So mühsam war ihr diese Erkenntnis, dass ihre Augen austrockneten wie Flüsse in der regenlosen Zeit. So flüsterte sie: „Der Pfad, auf den du meine Schwester lockst, wohin führt er dich?“<br />
„Dahin, wohin der Mond mich ruft.“ Bekam sie zur Antwort.<br />
„Dahin werde ich dir folgen, bis du meine Schwester freigegeben hast.“ Versprach sie.<br />
„Das kannst du nicht.“ Wandte das Kalb ein.<br />
„Wir werden ja sehen.“ Sagte die Geduldige.<br />
Am nächsten Tag versteckte sie sich wieder vor ihrer Schwester und wartete ab, bis sie sich mit ihren abgeschlagenen Köpfen auf den Weg machte, das Kalb auf seinen Weiden zu hüten. Obwohl der Berg voller Diebe und Räuber war, wagte niemand, ihren Schatz zu begehren. Denn wenn ein gefiedertes Kalb von Dreien gehütet wird, von denen zwei tot sind, dann wird es unsichtbar. So kam die Willensstarke mit ihrem wundersamen Tier bis auf den Gipfel und ihre geduldige Schwester folgte ihnen unbemerkt am Garn ihrer magischen Spindel.<br />
<br />
Die Wächter des Tores der Schule auf dem Gipfel des Berges sahen und hörten die Willensstarke schon von fern. Mit ihrem furchtlosen Gang, ihren abgeschlagenen Köpfen und ihrem geflochtenen Haar mussten sie sie für den Boten eines Feindes halten. Darum belegten sie sie mit Worten der Macht und warfen sie in den Kerker. Doch keinem Blinden und keinem Tauben offenbarte sie ihre Gründe noch ihre Absicht. Da war schließlich die Reihe an der klugen Schwester, der Fremden ihr Geheimnis zu entlocken. Die Willensstarke staunte nicht schlecht, als sie ihre Schwester erblickte und feststellen musste, dass sie nicht auf ihren Namen hörte und sich benahm, als spräche sie mit einer Unbekannten. So beschloss sie, der klugen Schwester nicht zu vertrauen und allen Fragen mit Schweigen zu begegnen. Nachdem sie sich zum ersten Mal begegnet waren, ohne dass der Willensstarken ein Wort über die Lippen gekommen war und die Kluge sie endlich allein gelassen hatte, um es ein anderes Mal zu versuchen, fragte sie das gefiederte Kalb: „Was ist nur mit meiner Schwester geschehen?“<br />
„So ergeht es den Klugen beim Versuch, unlösbare Rätsel zu ergründen. Sie müssen ihren Namen vergessen und wer seinen Namen vergessen hat, erkennt das eigene Blut nicht mehr. In ihrem unermüdlichen Streben, einen Weg zu deiner Befreiung zu erlernen, ist sie nun zu der geworden, die dich gefangen hält. Heute wird sie sogar noch größere Mühen auf sich nehmen als sonst. Denn obwohl ihr Geist dich nicht erkennt, hat dein Gesicht in ihrer Seele eine Erinnerung wachgerufen. Und weil sie auf Fehlern wandelt und Schutz unter Irrtümern sucht, muss sie es missverstehen. Statt dich zu erkennen und zu befreien will sie glauben, kurz vor der Lösung ihres Rätsels zu stehen.“ Erklärte das gefiederte Kalb.<br />
„Welches Rätsel plagt sie so sehr?“ Begehrte die Willensstarke zu wissen.<br />
„Das Rätsel meines unaussprechlichen Namens, der dennoch nicht verschwiegen werden kann.“ Bekam sie zur Antwort.<br />
<br />
Und so geschah es, dass die Kluge tatsächlich einen Verdacht schöpfte. Obwohl sie das gefiederte Kalb nicht sehen konnte, erinnerte sie sich sehr gut an die Worte des Geistes der Schule. Als sie zum zweiten Mal in den Kerker ging, um mit der Gefangenen zu sprechen, nahm sie eine Schale glühender Kohlen und eine Schale Blut mit sich. Die stellte sie vor die Willensstarke hin und wartete wachsam ab, was geschehen möge. Das Kalb fraß und trank und die Kluge brüllte, aber nicht allein vor Schmerzen, sondern auch weil sie darüber frohlockte, der Lösung ihres Rätsels nahe gekommen zu sein wie nie zuvor. Daher webte sie, als sie Müdigkeit verspürte, nur umso rastloser ihr Zaubernetz um das gefiederte Kalb herum. Mit Hilfe aller Geister, die ihr im Himmel, auf der Erde und in der Unterwelt dienstbar waren, verlangte sie vom gefiederten Kalb, es möge ihr seinen wahren Namen preisgeben.<br />
So sprach das gefiederte Kalb: „Mein Name liegt in vollkommener Offenheit vor dir. Er ist ebenso alt, wie die Verbannung der Götter der Unterwelt schon andauert. Er verleiht Macht über alle Wesen außer mir selbst. Mich selbst aber lässt mein Name nur verschwinden. Denn ich gleite durch Worte wie ein Fisch durch das Wasser.“ Und mit dieser Antwort entschwand es.<br />
<br />
In dem Moment, in dem das gefiederte Kalb in die unsichtbare Welt überging, wurde auch die geduldige Schwester unsichtbar und leise wie ein Windhauch. Denn sie berührte das Garn ihrer magischen Spindel und diese steckte ja noch immer im Federkleid des Kalbes, war also mit in die Geisterwelt entschwunden. Auf diese Weise gelang es ihr, an den Wächtern vorbei durch die Gänge der Schule bis in den Kerker zu gelangen. Dort fand sie ihre willensstarke Schwester zunächst allein vor, weil die Kluge sich, von Müdigkeit überwältigt, in ihre Kammer zurückgezogen hatte. Das Garn schien mitten in einer Kerkermauer zu enden, doch als die Geduldige genau hinsah, lauschte und fühlte, da meinte sie, die Lücken zwischen den Steinen wären gerade groß genug, um sich hindurchzwängen zu können. Als sie es bemerkte, hörte sie die Willensstarke nach dem Kalb rufen. „Wohin bist du gegangen? Ich fütterte dich, ich tränkte dich, ich hütete dich ohne Rast selbst noch im finsteren Kerker und wie dankst du es mir? Du bist kein geheimer Schatz, ein Fluch bist du!“ Rief sie.<br />
Die geduldige Schwester näherte sich dem Ohr der Willensstarken und flüsterte mit verstellter Stimme: „Nicht zu sein, was du glaubst, dass ich bin, ist meine Natur. Ich gehe dahin, wohin der Mond mich ruft. Dann erst offenbare ich meinen Segen. Warte geduldig, bis es soweit ist.“<br />
„Ach, wenn nur meine geduldige Schwester hier wäre.“ Entgegnete die Willensstarke. „Sie wäre besser geeignet für die Aufgabe, die du mir stellst. Ich verließ sie vor Jahren im Streit. Aber nun wünschte ich, es sei für die Versöhnung nicht zu spät.“<br />
„Wir werden ja sehen.“ Lächelte ihre Schwester.<br />
Da betrat die kluge Schwester zum dritten Mal den Kerker, um ihre Gefangene zu zwingen, ihr das Versteck des gefiederten Kalbes zu zeigen. Denn sie wusste und wollte nicht, dass sie das nicht konnte. Als die Willensstarke dabei zusah, wie die Kluge ihre Zaubermittel bereitete, packte sie das Grauen.<br />
So brüllte sie ihrer Schwester ins Gesicht: „Schläft denn deine Seele schon, während du noch am Leben bist? Erkennst du deine eigene Schwester nicht?“ Und sie sprach die Kluge mit ihrem Namen an und flehte, dass sie sich erinnern möge.<br />
Diese zögerte, antwortete dann jedoch: „Ich falle nicht auf deine List herein. Dein Flehen und Fluchen wird dir nichts nützen. Ich gebe dich erst frei von meinem Zwang, wenn du mir das Versteck des gefiederten Kalbes verraten hast.“<br />
Nun erkannte die geduldige Schwester, dass auch die Kluge dem Bann des wundersamen Tiers verfallen war. Darum flüsterte sie auch ihr zu: „Nur der Mond kennt mein Versteck. Dorthin kannst du mir nicht folgen. Doch bist du nicht ausgezogen, um deine Schwester zurückzuholen nachdem sie sich einst auf die Suche nach dem wahren Schatz eurer Mutter machte? Warte nur noch ein wenig. Wenn ich mein Ziel erreicht habe, dann hast du auch deins erreicht.“ <br />
Als die Kluge verwirrt innehielt, verlor die Geduldige keine Zeit, band ihr magisches Garn um beide Schwestern und zwängte sich durch die Spalte und Fugen der Kerkermauer.<br />
So gelangte sie in die unsichtbare Welt, die ihr wie eine mondlose Nacht auf schwarzem Meer unter dem Sternenzelt erschien. Weiter und weiter folgte sie dem Faden hinein, bis sie ein weiß erstrahlendes Schlangenei enddeckte. Klein sah es von Weitem aus, doch als sie es erreicht hatte, da war es sieben Ellen hoch, ohne jede Erhebung oder Kerbe und schöner als alles andere auf der weiten Welt. Verzückt stand das Geheimnistier davor. Kaum noch ein Kalb konnte man es nennen, so sehr war es gewachsen. Eben gerade so groß wie das Ei, aber nur, wenn es sich zusammenrollte.<br />
„Wie bist du nur so groß geworden?“ Fragte die geduldige Schwester das Kalb.<br />
„Wer das Unbekannte erblickt, dem erscheint es immer groß.“ Sagte das Kalb.<br />
„Das habe ich erkannt. Doch obwohl du mich durch unbekannte, gar unsichtbare Lande geführt hast, entstammst du dennoch der Herde meiner Mutter. Dank mir hast du Federn. An das Garn meiner magischen Spindel bist du gebunden. Mit deiner Lerchenstimme sprach ich zu meinen Schwestern. Und ich habe den Ort gesehen, an den der Mond dich ruft. Ich kenne dich. Du bist verborgene Wahrheit, die in Schönheit wohnt und dein Name ist das Geheimnis.“ Dies sprach die geduldige Schwester.<br />
„Ja, so ist es.“ Sagte das Geheimnistier. „Dennoch muss ich gehen, denn in dem Ei verborgen ist meine wahre Herde. Darum biete ich dir diesen Handel an: Jetzt ist die Stunde, in der die Herrin des Wissens ein weiteres Geheimnis verschließt. In der Welt der Sterblichen verfinstert sich der Mond. Nur jetzt ist es möglich, eines wieder herauszuholen. Und unter meinen hundert und tausend Geschwistertieren ist auch der wahre Schatz deiner Mutter. Schneide dein Garn ab und zum Lohn zeige ich ihn dir, auf dass du ihn herausholen kannst.“<br />
„Nicht diesen Handel will ich mit dir schließen. Mein Name ist an ein anderes Ziel gebunden. Zerschneide ich meinen Faden, muss ich für immer in der Geisterwelt bleiben. Was nützt mir selbst das schönste Geheimnis hier, am schönsten aller Orte? Ich will dich ziehen lassen. Im Austausch will ich nur eine Feder deines Kleides.“ Dies sprach die geduldige Schwester.<br />
„So ist es gesprochen und so soll es auch geschehen.“ Sagte das Geheimnistier.<br />
<br />
So wandte die Geduldige sich ab von dem Ei und kehrte zu ihren Schwestern zurück. Sie sagte ihnen, dass der wahre Schatz ihrer Mutter die Gemeinschaft ihrer Töchter sei. Und weil die Geduldige eine Feder des Geheimnistiers im Haar trug, glaubten sie ihr. Also kehrten sie, nicht ohne Mühen und Gefahren, doch geleitet vom magischen Garn, nach Hause zurück. Dort erinnerten sie sich an glückliche gemeinsame Tage, versöhnten sich und ehrten Mutter und Vater.<br />
Die Willensstarke hatte nie mehr das Gefühl, eine große Herde zu besitzen. Nach all ihren Erlebnissen kam ihr Erbe ihr klein und bescheiden vor. Auch die Kluge musste für den Rest ihres Lebens von Zeit zu Zeit an ihren Namen erinnert werden und verirrte sich zuweilen gar in ihrem eigenen Hof. Und die Geduldige dachte, wann immer sie eine Blume sah oder die Vögel an einem Frühlingsmorgen hörte, dass diese Dinge sehr gewöhnlich waren, nur ein blasser Abglanz göttlicher Schönheit. Doch die Drei suchten sich gute Männer, hatten viele Kinder und lehrten sie, stark im Willen, klug im Handeln und geduldig in ihren Werken zu sein. Sie erzählten ihnen die Geschichte vom gefiederten Kalb und dem wahren Schatz ihrer Mutter. Nur einen kleinen Teil verschwiegen sie: Keiner der Drei kam jemals ein Wort vom Garn der magischen Spindel über die Lippen. So geriet es mit den Jahren in Vergessenheit.<br />
<br />
Es mag sein, dass ihr Haus inzwischen verfallen und ihre Nachkommen über die weite Welt verstreut sind. Doch das Garn von der magischen Spindel ist noch immer fest verknotet an der Stelle, wo einst das Herdfeuer brannte. Es führt hinauf auf den Berg, dessen Rücken von Gier bewaldet ist und in dessen Tälern Verschwendung fließt. Auf verschlungenen Pfaden führt es bis zu seinem Gipfel. Scheinbar nur endet es im Kerker der Schule, die mit Fehlern gepflastert und mit Irrtümern gedeckt ist. Doch nur scheinbar: Tatsächlich aber geht es in die unsichtbare Welt über. Und von dort bis in den Himmel oder in die Unterwelt oder wo auch immer Riasina ihr Schlangenei verbergen mag. Jedes Mal, wenn Sie vom Himmel verschwindet um ein neues Geheimnistier darin zu verstecken, wird das Garn sichtbar für den, der geduldig genug ist um es zu sehen. Wer zudem über genügend Willenskraft und Klugheit verfügt, vermag ihm zu folgen um, wenn es dem Schicksal gefällt, der Göttin des Wissens ein Stück aus ihrer Herde abspenstig zu machen. Alles was dafür vonnöten ist, sind ein paar glühende Kohlen und ein wenig Blut.<br />
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[[Kategorie: Geschichte]]<br />
[[Kategorie: Überlieferungen]]<br />
[[Kategorie: Dichtung]]</div>RiaRetterspitzhttps://trigardon-larp.de/index.php?title=Datei:Trigardonische_M%C3%A4rchensammlung.pdfDatei:Trigardonische Märchensammlung.pdf2023-06-01T16:05:02Z<p>RiaRetterspitz: </p>
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<div></div>RiaRetterspitzhttps://trigardon-larp.de/index.php?title=Sammlung_von_M%C3%A4rchen_und_LegendenSammlung von Märchen und Legenden2023-06-01T16:03:55Z<p>RiaRetterspitz: Die Seite wurde neu angelegt: „ == Natans Blut und die Heilige Elea == ''IT: Von den Vorfahren des Kleinen Volkes mündlich überliefert seit Anbeginn von Tag und Nacht, in zwergischer Schr…“</p>
<hr />
<div><br />
== Natans Blut und die Heilige Elea ==<br />
<br />
''IT: Von den Vorfahren des Kleinen Volkes mündlich überliefert seit Anbeginn von Tag und Nacht, in zwergischer Schrift und Sprache seit unbekannter Vorzeit schriftlich überliefert, in unserer Sprache erstmals niedergeschrieben im Haus der Winde gegen Ende des zweiten Jahrzehnts.<br />
<br />
OT: Von Gösta''<br />
<br />
Es begab sich dereinst, als sich die Sterblichen aus Neid und Hass entzweiten, dass Weltvater Natan seinen Bruder Ischan zum Zweikampf forderte, um den Streit zu entscheiden. Weltvater Ischan jedoch, besorgt über die größere Zahl von Natans Stamm, fürchtete einen Betrug seines Bruders. <br />
Darum sprach er: „Nur dann werde ich mich zum Zweikampf stellen, wenn wir uns an einsamem Orte treffen, wo kein Mensch in den Kampf eingreifen kann!“ <br />
„So soll es geschehen,“ antwortete Natan, „aber einem von uns wird es die letzte Stunde sein. Und damit beide unserer Stämme die Nachricht von Sieg und Niederlage von einem der Ihren erfahren, soll es Zeugen für unseren Kampf geben.“<br />
<br />
Darauf einigten sie sich und wählten als Kampfplatz einen der Gipfel des Dugor Harog. Jener Berg war in diesen fernen Tagen den Menschen heilig, war er doch damals noch der höchste weit und breit, so hoch, dass sein Gipfel nahezu alle Zeit durch Wolken verdeckt war. Ischan wählte Bakir den Schmied, den geschicktesten seiner Schüler, als Zeugen aus und Natans Wahl fiel auf Elea, seine treueste Schülerin, die von der Göttin des Wissens geliebt wurde.<br />
<br />
Als sie seit sieben Tagnächten fortgegangen waren, erschütterten dumpfe Donnerschläge Riaplots Leib und so wussten die Menschen, dass der Kampf begonnen haben musste. Hatten sie doch Ischan mit mächtigen Waffen über der Schulter aufbrechen sehen, so groß und schrecklich, wie sie seither niemand mehr zu führen vermocht hat.<br />
<br />
Dies war der Beginn der letzten Tagnächte, denen alles Volk am Dugor Harog hernach als den langen Mond des Schreckens gedachte. Von Jenen, die dort an den steilen Hängen wohnten, starben schon viele in der ersten Tagnacht und noch ungezählte weitere bis sich die Herrin der Erleuchtung zur Nacht wieder in voller Pracht den Menschen zeigte. Viele von ihnen wohnten in Höhlen am Berge, von denen sie nicht wenige selbst hinein gehauen hatten. Obwohl sie schon damals kundig darin waren, in Riaplots Fleisch zu graben und seine Knochen zu formen, so konnten sie doch noch nicht wissen, wie man Gänge und Höhlen baut, die auch dann zu überdauern vermögen, wenn sich die Erde regt. Und nie wieder mussten die Sterblichen erleben, wie der Leib des Königs der Berge sich so sehr in Schmerzen winden musste, wie damals, als Ischan die Schluchten in seinen Leib schlug und Natan ihm tiefe Wunden riss, um seinen Bruder mit Felsen zu erschlagen.<br />
<br />
Nach sieben Tagnächten, als Ischans Arm erlahmte, schöpfte Natan neuen Atem, um seinem Bruder mächtige Flüche entgegen zu schleudern. Und weil er wusste, dass er auch Riamodan gegen sich hatte, rief er nach den Dienern der Riaranjoscha, auf dass sie die Leidenschaft in Ischan verlöschen mochten.<br />
Und als weitere sieben Tagnächte vergingen, da eilten die Nebelgeister auf himmlischen Rössern dem Natan zur Hilfe. Als die Sterblichen auch in der Ferne sie erblickten, erschraken alle, denn weithin sichtbar war ihr Heerzug ob seiner großen Zahl, größer als alle Reiterscharen in der Steppe und im Tal. Nie zuvor hatte die Herrin der Weisheit ihre Geister des Nebels mit solcher Stärke entsandt. Hoch über die Flüsse und Täler hinaus ragten sie, selbst zur wärmsten Stunde der Tagnacht ritten sie am Boden, wo sie doch sonst schon lange in den Himmel heimgekehrt wären. Als sie am Berg auf Ischan einstürmten, da erzitterte Riaplots Leib unter den Schlägen ihrer Hufe, viel mehr noch als unter Hieben des Weltvaters zuvor.<br />
<br />
<br />
Und als in der viermalsiebten Tagnacht Riamodan sein Antlitz auf dem Gipfel des Dugor Harog zeigte, da erschraken die Sterblichen noch mehr. Denn die Nebelgeister hatten in ihrem Ansturm auch Bakir, den jungen Schüler des Ischan, zu Tode gestampft, den Pakt der Weltväter missachtend, wonach er nur Zeuge, nicht aber Teil des Kampfes sein durfte. Daraufhin schrie der starke Weltvater voller Wut und Rachedurst zum Thron im Feuer hinab und Riamodan antwortete, indem er seinem Günstling für einen mächtigen Zorneshau seine Macht lieh. Damit erschlug Ischan den Heerführer der Nebelgeister, woraufhin die übrigen die Flucht ergriffen. Doch fanden sie den rechten Weg nicht, sondern stürmten vom Gipfel des Dugor Harog in alle Himmelsrichtungen hinab und zermalmten alles zu Staub, was das Unglück besaß, unter ihre Hufe zu geraten. Und die Opfer unter den Sippen, die dort am Berge lebten, waren gewaltig.<br />
<br />
Nun blieb Natan ohne Beistand dem flammenden Schwert des Ischan ausgeliefert und war schon auf seinen Knien, als Ischan zu seinem letzten Hieb ansetzte. So siegessicher war der stärkere Weltvater, dass er weithin ausholte und Natan Gelegenheit zu einer letzten List gab. Dieser umwickelte seine Hand mit seinem Mantel, schnellte vor und hielt die flache Klinge seines Bruders von sich fern. Doch Ischans Zorn war zu groß, statt mit der flammenden Klinge schlug er denn machtvoll und ohne Gnade mit des Schwertes Kloß hernieder, solange bis er Natan schrecklich zugerichtet hatte.<br />
<br />
Natan wiederum ergriff im Todeskampf Ischans Arm und als er mit zerbrochenen Gliedern herniedersank, da ließ er nicht mehr los, sondern zog Ischan mit sich zu Boden. Und weil dieser in seinem Eifer die Gefahr nicht bemerkte, so kam es dann zuletzt, dass er in seine eigene flammende Klinge stürzte und die Mächte, die er selbst im Zorn gerufen hatte, ihn von Kopf bis Fuß versengten. <br />
<br />
Als der Feuergott dies sah, erkannte er, dass kein Sterblicher zuvor und kein Sterblicher hernach seine Lieder in solcher Herrlichkeit würde erschallen lassen. Da weinte er Tränen, wie es sonst nur die Herrin der himmlischen Wolken zu tun vermag. Doch waren es graue Tränen, die sich auf Riaplots Leib herabsenkten wie Schnee. Dies war die dunkelste Stunde der Sippen unten am Berge und auch viele Menschen in der Steppe, im Wald und im Tal starben, denn Riamodans Tränen waren bitter und erstickten alles Leben.<br />
<br />
Schließlich kam Elea aus einem Versteck hervor, wo sie zuletzt ausgeharrt und die schreckliche Schlacht mit eigenen Augen geschaut hatte. Und als sie zu Natan kam, da war er bereits dem Tode geweiht und ihr blieb nichts anderes, als seinen Kopf in ihrem Schoße zu betten und seine zerschmetterte Hand zum Trost in die ihre zu legen. Da kam es, dass sich im heiligen Natan ein letztes Mal die Lebensgeister regten und er zu der frommen Elea sprach: "Sieh, die Zwietracht ist über uns gekommen und unser Streit muss unentschieden bleiben. In unserer Zwietracht haben mein Bruder und ich großes Unglück über alle unter dem Himmel gebracht. Die Geister, die ich rief, haben Heimstätten verwüstet und viele auf ihrem Weg erschlagen, die nicht hätten teilhaben sollen an unserem Kampf. Diese Schuld will ich nicht mit zur Herrin der Seelen nehmen, doch mein letzter Atem schwindet. So bitte ich dich, Elea, bete zu den sieben großen und herrlichen Göttern an meiner statt für die Gunst der Sippen unten am Berge.“ Elea sprach, dies wolle sie für ihren Meister gerne tun und darauf legte der heilige Natan dankbar seine blutige Hand auf Ihre Schulter und schloss für immer seine Augen.<br />
<br />
So kam es dann, dass die fromme Elea voller Hingabe zu den sieben großen und herrlichen Göttern zu beten begann. „Oh König der Berge,“ bat Elea, „möge das Blut, welches mein Meister vergoss, dein Opfer sein! Ich bitte dich, nimm diese Gabe an.“ <br />
Und weil sie nicht aufhörte, als Durst und Müdigkeit sie plagten, sondern tapfer ausharrte, erhörte Riaplot ihr Flehen und verwandelte Natans Mantel, mit dem er seine Hand umwickelt hatte, in den Mohn, der allen Schmerz besänftigt. Als Elea, die von ihrem Meister alles über die Kräuter, Moose und Pflanzen gelernt hatte, nun eine Blume sah, die ihr noch fremd war, verstand sie, dass sie erhört worden war. <br />
<br />
„Ihr großen und herrlichen Sieben, hört meinen Eid, der der Eid des Natan ist. Er gibt das von ihm vergossene Blut als Opfer, sein eigenes Blut aber, das von seinem Bruder vergossen wurde, soll das Pfand der Sippen unten am Berge werden, bis zu der Zeit, in der er wiedergeboren wird und seine Schuld bezahlen kann.“<br />
So betete sie, bis schließlich die erste Nacht der Welt hereinbrach und der erste Tag ihr folgte.<br />
<br />
An jenem ersten Tage stiegen Überlebende von den Sippen unten am Berg hinauf und erst am Abend fanden sie die fromme Elea im Gebet, den verbrannten Leib Ischans zu ihrer rechten, den zerbrochenen Leib Bakirs zu ihrer linken und den zerbrochenen Leib des Natan zu ihren Füßen, sein Blut an ihrer Hand, den Abdruck seiner Hand auf ihrem weißen Kleid. Daraufhin berichtete Elea den Sippen, die am Dugor Harog wohnten, von Natans letztem Wunsch. Und die Sterblichen staunten, denn als sie zu Boden blickten, da ward das viele Blut, welches Natan vergossen hatte, zu Silber verwandelt, wie ein Abbild des hellen Glanzes der Riasina.<br />
<br />
Und dies sprach Elea: "Seht, die sieben Großen und Herrlichen Götter haben meine Gebete erhört. Das Blut, welches Natan im Bruderzwist vergoss, ist Euch nun silbernes Pfand für das Unglück, welches Ihr erlitten. Und wenn ihr fragt, wann die Zeit gekommen sei, dass der weise Weltvater sein Pfand einlöse, so seht, dass nicht all sein Blut geronnen ist. Ein kleiner Teil ist noch immer flüssig, obgleich die Götter es zu Silber gemacht haben. Dieses Silber sollt ihr mit Ehrfurcht suchen und bewahren, denn ihm wohnt Natans letzte Kraft noch inne. Und erst wenn der letzte Tropfen geronnen ist, dann wird er wiedergeboren werden und seine Schuld begleichen. Doch seid demütig und verschwendet nicht, was die sieben Großen und Herrlichen gegeben, denn der König der Berge wird jene strafen, die zu gierig sind."<br />
<br />
Fortan holten die Nachkommen jener Sippen am Dugor Harog kostbares Silber aus dem Berg, wo vorher Natans Blut vergossen worden war. Und alle, die Freunde des Natan gewesen waren, zeigten sich dankbar und dienstbar, wann immer ihnen die Ehre zuteilwurde, sein nunmehr von göttlichem Segen erleuchtetes Blut zu schauen und zu besitzen. Denn durch Eleas Zeugnis galt das Silber aus dem Dugor Harog auch stets als ein Zeichen des Edelmutes und der Demut, die Natan mit seinen letzten Atemzügen gezeigt hatte. Damit war das Leid der Sippen, die dort am Berge wohnten, gemildert, konnten sie doch Silber gegen Brot und Bier und Dörrfleisch und Nüsse tauschen, als weithin um den Dugor Harog, ob der großen Schlacht die dort getobt hatte, für lange Zeit kein Strauch und kein Baum Früchte trug.<br />
<br />
Und so wie Ischan zu Asche verbrannt war, so verbrannten sie auch die Leiber seines Bruders und seines Schülers, um so wenigstens nach dem Tode der zänkischen Brüder ihrem Neid keine Nahrung mehr zu geben. Seitdem bestattet man die Toten auf diese Weise. Während die Weltväter noch heute auf ihre Wiedergeburt warten, so kehrte Bakirs Seele schon in der übernächsten Generation zurück ins Leben und wurde denen geboren, die von seiner Mutter abstammten. Zuvor aber wandelte sein Ahnengeist unter denen, die seine Urne befüllt hatten und ihn ehrten. Ihnen allein verriet er alle Geheimnisse der Schmiedekunst, die er von Ischan einst gelernt hatte. Und bis in unsere Tage werden diese Geheimnisse weiter gegeben von Meister zu Schüler.<br />
<br />
Auch die treue Elea verlebte ihre übrigen Tage unter den Sippen des Dugor Harog, pflegte den Mohn, den Riaplot ihr als Zeichen seiner Gunst geschenkt hatte und ihre Nachkommen pflegen ihn noch heute.<br />
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<br />
== Die Geburt von Sommer und Winter ==<br />
<br />
<br />
''IT: Seit unbekannter Vorzeit von den Stämmen Ischans und Natans mündlich überliefert, erstmals niedergeschrieben im Haus der Winde im ersten oder zweiten Jahrzehnt.''<br />
<br />
''OT: Von Anna''<br />
<br />
Dies ist die Geschichte von der Geburt von Winter und Sommer. So habe ich sie von meiner Großmutter gehört und so erzähle ich sie euch, meine Kindeskinder.<br />
<br />
Zu der Zeit als die Stämme Ischans und Natans sich entzweit hatten, tränkten Flüsse von Blut Riaplots Leib. Die Leben der Menschen und ihre ganze Kraft, viel zu früh vergossen und noch heiß und brodelnd sank tief in den Schoß des großen und herrlichen Gottes und ihm entsprang eine goldene Schlange, so heiß und so schön wie Riasions Auge. Ihr Name war Evörr und wohin sie auch ging, wurde das Land fruchtbar und alles wuchs und gedieh um sie. Doch war das Blut aus dem sie geboren war, zu heiß vom Kampfe. Wenn sie länger an einem Ort verweilte, wurde aus Fülle Dürre und aus Leidenschaft Raserei. So zog sie rastlos durch die Lande und hatte keine Ruhe. <br />
<br />
Das ständige Sterben der Menschen füllte auch Riadugoras Hallen mit dem kühlen Hauch der Seelen. Ihre Winde wurden nie müde, die Toten herbeizubringen. Ein solches Brausen herrschte in den Gewölben der Unterwelt, dass die Toten keine Ruhe finden konnten. So legte sich Riadugora also nieder und gebar eine silberne Schlange, so kalt und so schön wie Riasinas Auge. Sein Name war Jardo und wohin er auch ging, brachte er Ruhe und Andacht. Doch die Kälte des Todes und die neugewonnene Macht der Winde waren zu stark. Wenn er länger an einem Ort verweilte, wurde aus Ruhe Starre und aus Andacht Untätigkeit. So zog er rastlos durch die Lande und hatte keine Ruhe.<br />
<br />
Eines Tages begegneten sich Jardo und Evörr auf ihrer nie enden wollenden Reise. Die Liebe zwischen ihnen war bereits groß, als ihre Blicke sich trafen und sie wuchs mit jedem Tag. Von nun an wandelten sie gemeinsam und wohin auch immer sie gingen, blühte und grünte es und die Erde verschenkte ihre Gaben so bereitwillig wie zu den Zeiten vor dem Bruderkrieg. Als Riaplot dies sah, weinte er, denn er liebte seine Tochter sehr. Noch größer aber als seine Liebe war sein Zorn gegenüber den Menschen, sodass er Riason bat, Jardo und Evörr auf immer zu trennen. Riason kam dieser Bitte schweren Herzens nach, denn auch er erfreute sich an der Harmonie der beiden Liebenden. In seiner Weisheit kettete er Evörr an die Sonne und Jardo an den Mond. Wenn Götter und Menschen versöhnt sind und die ewige Tagnacht herrscht, werden auch die Kinder von Erde und Wind wieder zueinanderfinden. Bis dahin werden wir heiße Sommer und kalte Winter haben und besonders die Winter werden Riaplots Geschöpfen Mühe bereiten, denn Jardo ist nicht leicht versöhnt.<br />
<br />
<br />
== Der Yerig-Baum ==<br />
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<br />
''IT: Im südlichen Längstal mündlich überliefert seit einer Zeit, in der die Vergessene Sprache schon vergessen war und in der die Nurynaische Sippe schon Yergigar besaß, erstmals niedergeschrieben im Haus der Dämmerung Anfang des zweiten Jahrzehnts.''<br />
<br />
''OT: Von Franziska''<br />
<br />
Als die Zahl Menschen in Arbons grünen Auen noch gering war und man noch Tage wandern konnte, ohne den Rauch eines wärmenden Feuers zu sichten, lebte ein Jäger, dessen Name Yerig war. Er war der Sohn einer starken Sippe, Vater gesunder Kinder und seine Jagdkunst ward viel gelobt. Und war er auch ein götterfürchtiger Mann, dankte den Göttern jeden Morgen und jeden Abend, brachte Opfer zu den Hohen Tagen und nach jeder Geburt eines Kindes.<br />
<br />
So gab es ein Jahr, als das Vieh in den Wäldern wenig wurde und Yerig weite Wege und lange Tage laufen musste, bis er Wild legen konnte. Er fand sich in ungekannten Weiten, als er schließlich in der Ferne einen Hirsch zu sehen glaubte. So versessen auf die nahe Beute, blieb er blind für die Gefahr und hörte das Gebrüll des Bären, bevor er ihn sah. „Oh ihr Götter, lasst Gnade walten! Wendet des Bären tödliche Pranke ab!“<br />
<br />
Der Bär holte aus und schlug den Jäger nieder, seine Glieder brachen und sein Körper ging zwischen den Gräsern nieder. Mit dem letzten Atem sprach er an die Götter: „Ihr Großen und Herrlichen! Habe ich euch nicht geehrt? Habe ich nicht jeden Morgen und jeden Abend eure Namen gepriesen, euch gegeben von meinen Gütern, was ich entbehren konnte und nicht für jedes Kind mit Opfer gedankt? Habe ich nicht gelebt, wie es ein ehrfürchtiger Mann nur kann? Wie könnt ihr es Recht nennen, dass mein Körper, der eben noch den Hirsch mit einem Schuss zu töten vermochte, nun hier geschunden liegt und ich das Leben verliere fern von der Heimat und der Sippe? Wie könnt ihr es Recht nennen, dass die Tiere mich fressen werden anstatt einer würdigen Bestattung neben meinen Ahnen?“<br />
<br />
Als er nicht mehr sprach zogen die Wolken über der Ebene zusammen, der Himmel wurde dunkel und er vernahm die Stimme Riadoguras, die zu ihm sprach: „Was maßt es du dir an, einzelner Sterblicher, zu zweifeln an den Göttern und nicht zu danken, was dir gegeben ward! In eine ehrwürdige Sippe wurdest du geboren, einen starken Arm ließen wir dir wachsen, einem fruchtbaren Weib wurdest du gegeben und die dir geborenen Kinder ehrten dich. Willst du zweifeln, dass dies die rechte Zeit sei in meine Hallen einzukehren? So sei dir noch weitere Zeit auf dieser Erde gegeben. Dein Körper soll weilen auf diesem Fleck, so dass du Zeit hast, über deine Worte zu sinnen. Ein Baum sollst du werden und zu unseren Ehren sollst du wachsen.“<br />
<br />
Da erkannte der Jäger die Schande seiner Worte. „So will ich tun, wie mir befohlen, und in ehrfurchtsvoller Arbeit meine Tage verbringen, wie die Götter es bestimmten.“ Und seine Knochen wurzelten tief in die Erde und zogen mit aller Kraft Riaplots Geschenk des Lebens in sich auf. Und aus seinen Lenden wuchs ein Spross gen Himmel, der sich an Riasions Geschenk der Sonnenstrahlen wärmte. „Groß will ich werden und Blätter und Früchte tragen, tief verwurzelt will ich sein und meine Haut stark wie Stein. Zu Ehren der Götter will ich jeden Tag wachsen und danken für mein Leben.“<br />
<br />
Und so geschah es, und der Baum wurde stark und seine grüne Krone immer dichter. In den Ästen des Baumes ließen sich die Vögel des Himmels nieder und bauten ihre Nester. Kriechtiere bauten ihre Höhlen zwischen den Wurzeln und der einsame Wanderer fand Schatten unter seinem Blätterdach. So zog der Sommer voran und der Baum brachte hart arbeitend Früchte hervor, saftig waren sie, und wurden röter von Tag zu Tag.<br />
<br />
Voller Stolz mühte der Baum sich, sie immer größer und saftiger werden zu lassen, da begannen die Vögel bereits, die Früchte zu fressen und die vorbeiziehenden Wanderer zu pflücken, was sie tragen konnten. Da wurde der Baum betrübt und rief zu den Göttern: „Seht ihr großen Götter, getan habe ich, was mir befohlen ward. Gearbeitet habe ich jeden Tag und der Erde abgetrotzt, was ich konnte. All die Mühe habe ich in diese Früchte gesteckt und nun sollen die faulen Vögel sie fressen? Soll jeder Dahergelaufene einfach sich den Wanst mit meinem Tagewerk vollstopfen dürfen, ohne den Finger dafür krümmen zu müssen?“<br />
<br />
Da sprach Riaplot aus der Erde und den Pflanzen zu ihm: „Sterblicher, ein zweites Mal schon beklagst du dein Schicksal, obwohl die Götter dir mit vollen Händen geben! Wärmte die Sonne dich nicht durch Frühling und Sommer? Gab ich dir nicht aus der Erde all die Kraft, die zu brauchtest? Und stillte der Regen nicht deinen Durst alle Tage? Geize nicht mit deinen Früchten, was bringt es dir, wenn sie an deinen Ästen faulen? Ein Mensch bist du nicht mehr, die Früchte sind für andere.“<br />
<br />
Wieder erkannte der Baum Yerig seine Fehlerhaftigkeit: „Große Götter, ich danke euch abermals und bitte um Vergebung. Meiner Arbeit Früchte will ich geben, wer sie verlangt, auf dass sie einem anderen nutzen.“ Als dann die letzte Frucht gepflückt war, wollte der Baum noch immer nicht ruhen. Denn Arbeit war es, was die Götter den Sterblichen auferlegt hatten. Und so begann er sein Antlitz in prächtigen Farben zu schmücken. In Rot und Gold ließ er seine Blätter strahlen, auf dass von weit her seine prächtige Krone zu sehen war.<br />
<br />
Doch das prächtige Farbenspiel lockte die Kinder Riadugoras, die Winde: „Sie an, welch schönes Spielzeug! In Rot und Gold ist es aufgemacht!“ - „Lass uns hineinfahren in die Krone und sehen wie die Blätter fliegen!“ Und die wilden Winde fuhren in das Blätterdach, zupften an jedem Ast die Blätter und tanzten wild mit ihnen im Kreise. Doch unbeständig wie die Windeskinder sind, ließen sie ihr Spielzeug alsbald fallen, nur um am nächsten Tage noch einmal zurückzukehren und neues Blattwerk zu zupfen. Wie der Baum Yerig so seine Arbeit zu Boden gleiten sah, würde er traurig und rief die Götter ein drittes Mal an: „Seht ihr Großen, wieder habe ich getan, wie mir geheißen, Mühe und Fleiß in meine Arbeit gesteckt. Doch wie lohnen es mir die Winde? Sie zerreißen mein prächtiges Haupt und lassen die Fetzen arglos am Boden liegen!“<br />
<br />
Und wieder zogen die Wolken zusammen und aus ihrer grauen Mitte spricht Riadugoras Stimme: „Sterblicher wieder zweifelst du an uns. Doch was maßt du es dir an, dich zu schmücken in prächtigen Farben? Der eitle Tand steht dir nicht zu, so tragen die Winde ihn fort. Und auch ist es Zeit für dich, die Arbeit ruhen zu lassen. Was dem Mensch der Tag, ist dem Baum das Jahr. Und so wie der Mensch abends seine Glieder zur Ruhe bettet, ist es Zeit für dich, alle Anstrengungen sein zu lassen und über den Winter zu träumen. Doch fürchte dich nicht: Riaranjoscha wird eine Decke aus Schnee über dich breiten, auf dass du im Frühling die Arbeit erneut wirst aufnehmen können.“<br />
<br />
Als der Schnee aber gefallen war, ächzte der Yerig schwer unter dem Gewicht, schüttelte sich und warf ihn zornig hinfort. Noch ehe er aber diesmal ein Wort des Undankes sprechen konnte, fuhr ein Blitz in ihn ein, fällte ihn und verbrannte ihn zu Asche. Und da die Götter nun lange keine Klage mehr von Yerig hörten, erbarmten sie sich zum nächsten Frühjahr und ließen aus seiner Asche neunundvierzig Blumen spießen. Sie weilten in einem glücklichen, unbeschwerten Leben, tranken Riaranjoschas Wasser, wärmten sich unter Riasions Angesicht, speisten von Riaplots Gaben, vermehrten sich, um am Ende in Riadugoras hütende Arme zu sinken. Sie lebten nur um zu leben in Göttlichem Frieden. Und wie es war, so hatten die Götter ihre Freude daran, denn es war ihr Wille, weil sie es gemacht hatten wie es war.<br />
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<br />
== Wie der Schnee entstand ==<br />
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''IT: Seit unbekannter Zeit im Tejadun mündlich überliefert, erstmals niedergeschrieben im Haus der glänzenden Sonne im zweiten oder dritten Jahrzehnt.''<br />
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''OT: Von Alice''<br />
<br />
Es war wohl zu Zeiten des heiligen Timor - weder die Ältesten und Weisesten können dies jedoch mit Sicherheit sagen - dass am letzten Tag, bevor der erste grüne Halm des Frühlings in der Steppe spross und sich Jardo für den nahenden Frühling von Riaplots Angesicht verabschieden musste, er drei Schwestern erblickte, die in der Steppe ihre Stuten molken. Die Frauen gefielen ihm gut und so beschloss er, sich mit ihnen den letzten Tag vor seinem Abschied zu versüßen. In Schlangengestalt kroch er über die Wiese und nacheinander kroch er unter die Röcke aller drei.<br />
Die drei Schwestern, von denen keine verheiratet war, fanden sich nun bald schwanger und danken den Göttern für das Zeichen ihrer Fruchtbarkeit. Später im Jahr, in der Nacht des ersten schweren Wintersturmes gebaren alle drei ihre Söhne. <br />
<br />
Die große und herrliche Riadugora sah dies und wurde zornig. „Es soll nicht sein, dass mein Sohn, der Gefährte der Nacht, sich mit Sterblichen paart!“ Riadugora ließ die Nächte länger und finsterer als je zuvor werden. Vieh verirrte sich in der Dunkelheit und erfror und die Menschen bekamen Angst und trauten sich bald nicht mehr vor die eigene Tür.<br />
Die Mutter der Schwestern erschrak, denn sie erkannte dies als Zeichen des Zorns der Göttin und riet ihren Töchtern: Ihr müsst euch der Allverzeihenden stellen, wenn sie es will von Angesicht zu Angesicht, und zwar heute, denn dem Zögernden wird nur zögerlich verziehen.<br />
Die Schwestern fassten sich ein Herz und ritten hinaus in die Steppe zum Geisterhügel. Nach Sonnenuntergang riefen sie ihre Ahnen um Beistand an und boten der großen und herrlichen Riadugora ihr letztes Vieh als Opfergabe. Sie warteten beharrlich in der bitteren Kälte, bereit zu geben, was die Herrin des Atems ihnen nehmen wollte. Die Allverzeihende legte ihre Stirrn in tiefe Falten: Sie sah die Verzweiflung doch sah sie auch den Mut und die Aufrichtigkeit des Opfers. Die Schwestern harrten bis zum Morgen aus, und die Allverzeihende beschloss schließlich, dass sie den Frauen nicht das Leben nehmen wollte, und so verwandelte sie die Schwestern in drei schwarze Falken.<br />
Um zu verschleiern, wo ihre Seelen wandelten rief sie mit ihrer Schwester viele Nebelgeister zu sich und schickte sie in einer wilden Jagd über die Steppe, um ihren Sohn irrezuführen. Im Federkleid kehren die Schwestern vor Jardos Augen verborgen zu ihrer Sippe zurück, mit Falkenaugen wachten sie über ihr Heim, und mit ihren scharfen Klauen jagten sie fortan für ihre Kinder, die nie wieder Hunger hatten. Als die jungen Söhne herangewachsen waren, wurden sie zu großen Jägern und ihre Sippe groß und fruchtbar.<br />
<br />
Jardo wurde traurig, dass seine Mutter die Mütter seiner Kinder in der Kälte sterben lassen hatte und mit Hilfe ihrer Schwester ihre Seelen zu rastlosen Nebelgeistern gemacht hatte. In der Tat wurde er wütend, dass seine allverzeihende Mutter so unversöhnlich gegenüber seinen Kindern war und grausam zur alten Großmutter, die mit gebeugtem Rücken und trüben Augen weder Vieh hüten noch den Acker bestellen konnte. Alt wie sie war, hätte sie vor ihren Töchtern sterben sollen, doch nun musste sie noch die Kindeskinder ernähren. Er sann auf eine List um die grausame Tat seiner Mutter zu mildern. Lange saß er auf einem grauen Stein und grübelte, doch es wollte ihm nicht gelingen. Während er saß und grübelte, begann er, Wollflusen aus seinem Mantel zu rupfen und je mehr er nachdachte, desto mehr rupfte er Fussel aus. Diese Flusen fielen hell auf Riaplots Antlitz und wie er so dasaß und grübelte und rupfte, wurde die Erde ganz davon bedeckt. Die Decke vervielfachte in der Nacht das Licht Riasinas und der Sterne, und die Menschen schöpften neuen Mut.<br />
Riadugora blieb es nicht verborgen, dass ihr Sohn wütend gegen sie war, doch lächelte sie und befahl ihren Windgeistern, nun eine Weile zu ruhen. So blieben die Spuren von verirrtem Vieh noch lange bestehen, sodass kein Hirte mehr lange nach einem verlorenen Schaf suchen musste.<br />
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<br />
== Aynur, die Schäferin ==<br />
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<br />
''IT: Seit unbekannter Zeit im Tejadun mündlich überliefert, erstmals niedergeschrieben im Kloster des Heiligen Danason Anfang des fünften Jahrzehnts.''<br />
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''OT: Von Tobias''<br />
<br />
Früh im Sommer war eine junge Schäferin bei den Herden der Sippe, saß vor Ihrer Jurte und flickte gerade ihr Zaumzeug. Aus dem halbhohen Gras tapste ein Murmeltier auf sie zu, blieb vor ihr stehen und sprach sie an. "Wer bist du denn und was machst du hier?" <br />
„Ich heiße Aynur, bin Schäferin und hüte die Herden meines Vaters und meiner Sippe. Du musst müde sein, komm doch in meine Jurte, setz dich ans Feuer und iss und trink etwas - sei mein Gast.“ <br />
Das Murmeltier lief in die Jurte, trank Wasser und aß etwas von dem Brot mit Kümmel. Es erzählte der Schäferin von Wiesen mit süßen Kräutern und den Träumen die es im Winter geträumt hatte, bedankte sich und machte sich wieder davon.<br />
<br />
Etwas später im Sommer, die Nächte waren inzwischen frei von Frost, bekam die Schäferin erneut Besuch. Eine Gazelle trat vor die Jurte hin und fragte: "Wer bist du denn und was machst du hier?" <br />
„Ich heiße Aynur, bin Schäferin und hüte die Herden meines Vaters und meiner Sippe.<br />
Du musst müde sein, komm doch in meine Jurte, setz dich ans Feuer und iss und trink etwas - sei mein Gast.“ <br />
Nach dieser freundlichen Einladung rief die Gazelle ihr Junges aus dem hohen Gras und beide betraten die Jurte. Das Junge sprang in der Jurte über alle Kissen und Kisten, sie aßen und tranken und hatten einen vergnüglichen Abend.<br />
<br />
Einige Tage vergingen, es war schon beinahe Abend, da trottete ein Dachs auf die Jurte zu. "Wer bist du denn und was machst du hier?" <br />
„Ich heiße Aynur, bin Schäferin und hüte die Herden meines Vaters und meiner Sippe. Du musst müde sein, komm doch in meine Jurte, setz dich ans Feuer und iss und trink etwas - sei mein Gast.“ <br />
Der Dachs brummte zuerst etwas missmutig vor sich hin, nahm die Einladung aber doch an. Er nahm gerne von dem Trockenfleisch der Schäferin und davon durstig geworden noch mehr vom Wein, den sie ihm anbot. Mehr als ein bisschen betrunken sang er ihr alle Leider vor, die er kannte und schlief am Feuer ein.<br />
<br />
Im Lauf des Sommers besuchten weitere Tiere der Steppe die junge Schäferin. Eine Schlange verbrachte die Nacht um das Herdfeuer geringelt und deutete ihre Träume, ein stolzer Hirsch lief mit ihr und ihrem Pferd um die Wette, von den hohen Gipfeln kam ein Adler zu ihr herab, der ihr Geschichten von jenseits der Berge erzählte und einer der wilden Esel trug sie, nachdem sie ihn zu Gast geladen hatte auf seinem Rücken zu einem versteckten Wasserloch, das sie bis dahin noch nicht gekannt hatte. Ihnen allen stellte sich Aynur vor und sie alle lud sie zu Gast. <br />
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Am Ende des Sommers, die Nächte waren schon viel länger geworden und der Herbst färbte das Land hörte die junge Schäferin ein heulen das nicht der Wind war. Sie löschte das Feuer in der Jurte, trieb die Schafe ein gutes Stück weit weg und gürtete sich mit dem langen Messer. Zurück an der Jurte setzte sie sich vor den Eingang und wartete.<br />
Es wollte schon fast Nacht werden, als ein großer grauer Wolf vor sie hintrat. Seine gelben Augen leuchteten über den elfenbeinweißen Zähnen. Er knurrte leise. "Ein Menschenkind... Was machst du denn ganz alleine in der weiten Steppe?"<br />
Aynur antwortete ihm: "Ich hüte meinem Vater die Jurte, er ist beim ersten Morgengrauen fort auf die Jagd, das ist sein Handwerk. Das Feuer in der Jurte ist leider ausgegangen, aber du kannst gerne auf ihn warten, damit er es wieder entzündet. Ich erwarte ihn jeden Moment!" <br />
"Oh, keine Umstände meinethalben, Ich muss fort, ich habe dringende Geschäfte zu erledigen..." antwortete der Wolf.<br />
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== Jedermanns Bruder ==<br />
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''IT: Seit unbekannter Zeit von den Stämmen Ischans und Natans überliefert, erstmals niedergeschrieben im Haus der Winde im zweiten oder dritten Jahrzehnt.''<br />
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''OT: Von Alice''<br />
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Einst, vor langer, langer Zeit, als Riasina ihre Herde zu sich rief und ihr Antlitz vor den Menschen verschleierte, kam es zu den Ereignissen, von denen ich euch nun berichten will. Bei dieser Mondfinsternis nämlich, gelang es Jardo, dem Gefährten der Nacht, sich aus den silbernen Ketten des Wissens zu befreien, mit denen er an Riasinas Thron gekettet ist, seit Anbeginn von Tag und Nacht. Was folgte nun, da der Herr von Frost und Schnee nun frei war, zu tun, was er wollte? Überzog er alles mit Kälte und der unsichtbaren Macht seiner Mutter? Machte er sich auf den Weg, endlich seine Geliebte zu erreichen, nach der er sich so viele Menschenalter schon sehnte? Nichts von Alledem! Die Menschen bemerkten sein Fehlen erst gar nicht und erfreuten sich an einem langen, warmen Sommer. Der Sommer hatte das Korn reifen lassen, doch die Früchte an den Bäumen verdorrten, ehe sie reif wurden. Und das, was den Menschen von der Ernte übrigblieb, wurde von Fliegen heimgesucht. Niemand konnte mehr ruhig schlafen, so viele Plagegeister hielten die Menschen nachts wach.<br />
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Ein Bauer, der sein Haus am Fluß hatte, besah sich seine Felder, seinen Speicher und sein Haus, wo es von Fliegen und Schnaken nur so wimmelte, und sprach: „Dank sei dir Riaplot, doch wie sollen wir nur überleben, wenn unsere Vorräte verderben, noch ehe der weiße Mantel die Erde bedeckt? Wenn er doch nur kommen würde, der Gefährte der Nacht, mit Eis und Schnee, ehe es zu spät ist. Ich bitte dich, Gefiederte Schlange, kehre ein in mein Heim!“<br />
Der lange Sommer bescherte nicht nur Sonne. Nicht weit entfernt vom Bauern ging ein Jäger auf die Jagt. Eines Tages hatte der Jäger einen großen Hirsch verfolgt, als ein Unwetter aufzog und ein heftiger Regen ihn überraschte. Er zog einen Pfeil aus dem Köcher und zielte. Doch just in diesem Moment barst sein geliebter Bogen, denn der Regen hatte das Holz aufquellen lassen. Das Wasser klatschte und prasselte ihm nur so ins Gesicht, dass er bald rein gar nichts mehr sah und als er schließlich nach Hause kam, goss er ganze Bäche aus seinen Stiefeln. Der Hirsch war unterdessen in den Wald zurückgesprungen. Da rief der Jäger: „Wie soll ich nur jagen? Was wird aus mir? Bei diesem Regen muss ich mir bald eine Angel bauen und ein Netz knüpfen und auf die Pirsch gehen nach Hirsch-Fischen und Reh-Fischen! Wie glücklich wäre ich, wenn der Gefährte der Nacht die Blätter von den Bäumen fegen und mir ein paar schöne frost-klare Nächte bescheren könnte! Ich bitte dich, Gefiederte Schlange, kehre ein in mein Heim!“<br />
Der lange Sommer bescherte den Menschen viele saftige Weidegründe. Und so trieben die Hirten im Tal ihre Herden immer weiter und weiter. Doch die Mutter der Hirtensippe blieb allein zurück. Als die Zeit für die Herbstnächte immer näher rückte, sorgte sie sich sehr, denn noch war keines ihrer Kinder an das Herdfeuer ihres Heims zurückgekehrt. Die alte Frau rief: „Was wird nur aus mir altem Weib! Vor Sorge kann ich nicht schlafen und vor Einsamkeit werde ich noch ganz krank! Hilf mir, Gefährte der Nacht, und weise meinen Kindern den Weg zurück an mein Feuer! Dort wollen wir das Ende des Sommers feiern und dich preisen! Ich bitte dich, Gefiederte Schlange, kehre ein in mein Heim!“<br />
Landauf und landab im ganzen Tal riefen die Menschen bald: „Ich bitte dich, Gefiederte Schlange, kehre ein in mein Heim!“<br />
All dies Rufen und Bitten hörte Jardo und beschloss, in die Heime derer einzukehren, die so flehentlich um seine Hilfe baten. Er kehrte ein in das Haus des Bauern, brachte alle Fliegen und Schnaken zum Schweigen, sodass die Vorräte nicht verdarben und der Bauer nach langer Zeit endlich wieder ruhig schlafen konnte. Er fegte die Blätter von den Bäumen und brachte frostige Nächte, in denen der Jäger mit reicher Beute von der Jagt heimkehrte. Er geleitete mit eiskaltem Westwind und Raureif die Hirten zurück zu ihrem Heim, wo sie zum Festessen mit ihrer Mutter fette Schafe schlachteten. <br />
<br />
Als Wanderer ging er in den Häusern und Jurten ein und aus und zu den Menschen sprach er: <br />
„Ihr habt mich in euer Heim gerufen. Nun, hier bin ich, bereit zu bleiben und zu geben, was ihr so lange vermisst habt. Doch habe ich drei Bedingungen: Jedem, der an eurer Tür Gastrecht erbittet, dem sollt ihr es gewähren! Bruder sollt ihr mich nun nennen, wenn ich in eurem Heim wohne! Und die Vögel, die füttert nicht vor eurer Tür, sondern dort, wo ihr auch euer Vieh füttert! Und ganz besonders die Eule, die nachts durchs Fenster schaut, die sollt ihr vertreiben, denn sie erspäht für die mächtige Riadugora die Seelen, die sie bald holen kommen will! Verriegelt die Fenster, dass sie eure Kinder in ihren Betten nicht zu lange ansieht!“<br />
So verging die Zeit, in der der Gefährte der Nacht in den Häusern ein und aus ging. In den kurzen Tagen zehrten die Menschen von ihren Vorräten und fütterten ihr Vieh. Die wenigen Vögel, die sich an den Resten vom Viehfutter und Brotkrumen gütlich taten, hielten sie von ihren Türschwellen fern. Nachts kamen sie um die niedrig brennenden Herdfeuer zusammen, um zu erzählen. Sie hießen Gäste willkommen und waren froh und glücklich, Jedermanns Bruder in ihrer Mitte zu wissen. So vergingen Tag um Tag und Nacht um Nacht.<br />
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Die Große und Herrliche Riasina hatte sich derweil ihre Herde genug besehen, warf den Schleier ab und begab sich zu ihrem silbernen Thron, um ihre Reise fortzusetzen. Doch was fand sie dort? Leere Ketten und keine Spur der silbern gefiederten Schlange! Mit den geborstenen Ketten ging sie zu ihrer Schwester, damit sie ihr helfen könnte, den Flüchtigen zu finden. Die Allverzeihende kniff die Augen zusammen und siehe da: enddeckte sie Spuren ihres Sohnes im Tal zwischen den zwei Flüssen. So schickte sie ihre Vögel um Ausschau nach Jardo zu halten. besonders ihre alte treue Eule ließ sich nachts still und unentdeckt in den Bäumen nahe der Häuser nieder, um durch die Fenster zu spähen und zwischen all den Menschen den Sohn ihrer Gebieterin ausfindig zu machen. Doch es wollte ihr bei dem dichten Gewimmel an Menschen in den Häusern nicht gelingen. Tapfer saß sie Nacht um Nacht still ohne ein einziges, leises „Schuhu“ auf ihrem Baum und spitzte die Ohren. Doch hörte sie die Menschen sich untereinander nur Bruder nennen. <br />
Bald enddeckte sie manch ein Vater auf ihrem Baum und begann, Steine auf sie zu werfen und sie mit den Worten zu verscheuchen: „Fort mit dir, wag es ja nicht, meine Kinder anzusehen, wie sie in ihren Betten schlafen!“<br />
Das machte die alte, weise Eule stutzig. Hatten die Menschen sie nicht immer freundlich begrüßt, wenn sie auf einem Baum neben dem Haus saß, durch die Fenster die schlafenden Kinder besah und ihnen durch ihr „Schuhu“ gute Träume brachte? Hatte nicht manch eine Mutter nachts das Fenster offengelassen oder war gar mit einem weinenden Kind im Arm vor die Türe gegangen, damit es sich beruhigte und einschlief? <br />
Sie flog heim zu ihrer Gebieterin und berichtete von all dem was sie gehört und gesehen hatte. Die Allverzeihende ahnte, was geschehen war. Ihr Sohn weilte unter den Sterblichen und verweilte zwischen ihnen, um sich seiner Pflicht zu entziehen. Und so schickte sie die Eule zurück zu den Menschen mit einer List.<br />
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Im Tal zwischen den zwei Flüssen wurden derweil die Nächte immer länger und kälter, jetzt, da Jedermanns Bruder bei den Menschen eingezogen war. Der Bauer besah sich seinen leeren Speicher, in dem selbst die Mäuse erfroren waren. Er seufzte: „Wie sollen wir leben, wenn wir bald das Saatgetreide essen müssen?“ Der Jäger kehrte bald immer öfter mit leeren Händen von der Jagt zurück. Denn im tief verschneiten Wald war kaum noch Wild zu finden. Am Herdfeuer der Sippenmutter tranken die Hirten bald nur noch dünnen Tee. Und statt Geschichten und Gelächter hörte man oft nur noch Murren und Zank. Denn mit der Zeit wird, wie wir alle wissen, die Enge Manchem lästig. <br />
So kam es, dass eines Tages ein Mütterchen aus ihrer Jurte trat und nach ihren Tieren sah. Gerade hatte die Sippe das Abendgebet gehalten, schon stritten drinnen am Feuer ihre Töchter, während ihre Söhne grimmig und stumm in die Glut starrten. <br />
Da sah sie auf einem Baum die Eule sitzen. Alt wie sie war, hatte sie keine Angst vor ihr. Was Jedermanns Bruder über die Eule sagte, beeindruckte sie nicht sehr. Die Kindeskinder schliefen in diesen Nächten zwar schlecht, es war jedoch keines gestorben und sie selbst hatte schon seit langem ihren Frieden gemacht. Wenn Die, Deren Thron am Ende steht, sie durch ihre Dienerin in ihre Hallen einladen würde, so sollte es eben geschehen.<br />
„Grüß dich Mütterchen, Schuhu,“ rief die Eule. „Guten Abend, Eule,“ sprach das Mütterchen.<br />
„Kalt ist es, Schuhu! Alleine hier draußen?“, sagte die Eule.<br />
„Drinnen ist Streit, hier draußen ist Frieden. Zu viel Lärm für meine alten Ohren.“<br />
„Wie kommts? Schuhu,“ <br />
„Jedermanns Bruder treibt die Leute zusammen und die Zeit wird ihnen lang. Keine Butter im Tee, alle Wolle versponnen, alle Geschichten schon siebenmal erzählt. Dafür teilen wir uns jetzt die Läuse und die Wanzen.“<br />
„Jedermanns Bruder also, Schuhu! Wer mag er nur sein?“<br />
„Der Klein-Große, der Dick-Dünne, der Mit-Ohne-Bart, der genau ist es, der bei uns ein und aus geht.“<br />
„Der ist es also, Schuhu. Man freut sich ja über jeden Besuch. Bei Manchem bei Kommen, bei Manchem beim Abschied, nicht wahr?“<br />
Die alte Frau lächelte und sagte nichts mehr.<br />
„Schuhu, komm morgen wieder und bring einen leeren Schlauch mit.“, sagte die Eule und flog davon. <br />
Am nächsten Abend trat die alte Frau wieder aus ihrer Jurte, ging dahin, wo das Vieh zusammengetrieben worden war und wartete mit einer leeren Ziegenhaut auf die Eule. Als die Sonne ganz untergegangen war, kam sie schließlich geflogen.<br />
„Schuhu, Mütterchen, siehst du den Stein da? Nimm ihn und schlag die Eisdecke über dem Wasserloch ein, in dem ihr euer Vieh tränkt.“<br />
Der Stein war schwer, doch gesagt, getan.<br />
„Schuhu! Nun fülle den Schlauch und nimm eine Hand voll Schlamm vom Grund. Den Schlamm mischst du in den Gerstenbrei zuhause und lässt ihn stehen. Wirst schon sehen, was daraus wird. Und in den Schlauch sollst du jeden Sommer den Saft der reifsten und besten Früchte füllen und ihn aufheben, bis der Sommer vorbei ist. Der Trunk aus diesem Schlauch wird jeden, der davon trinkt, mit der Wärme des Sommers erfüllen. Einer, der vorm Feuer dies hier trinkt, wird offenbaren, ob er nun klein oder groß ist, ob dick oder dünn, ob er einen Bart hat oder keinen. Er wird seinen wahren Bruder Bruder nennen und seine wahre Schwester Schwester. Nun geh zurück in dein Haus.“<br />
<br />
Am Feuer schenkte die Frau allen von dem Wasser aus dem Schlauch ein. Doch wie sonderbar roch dieses Wasser! Es roch nach allen Früchten des Feldes, nach grünem Gras, nach Blumen, nach Honig und nach Harz von den Bäumen. Jeder, dem dieser betörende Duft in die Nase stieg, nahm einen tiefen Zug aus dem Becher. Und noch einen. Und noch einen. Eilig schenkte sie nach. Auch Jedermanns Bruder hatte sich am Feuer eingefunden und bereits gierig drei Becher geleert. <br />
je mehr er trank, desto mehr stieg die Wehmut in ihm auf. Bald erzählte er den Menschen am Feuer von seiner Geliebten und seiner immerwährenden Suche. Er beweinte sein Schicksal, klagte bitterlich darüber, wie er sich in silbernen Ketten auf rastlosen Reisen am Thron der Riasina plagen musste. Der Trank hatte alle Streitereien am Feuer verstummen lassen und es wurde immer stiller. <br />
<br />
Bald begannen sich die Brüder und Schwestern am Feuer aneinander zu lehnen, denn die Glieder waren ihnen schwer geworden. Nur Jedermanns Bruder trank und redete und trank und redete weiter. Schließlich merkte er, wie still es geworden war, erhob sich und trat vor die Tür. Dort setzte er sich auf einen Stein.<br />
„Ein Bruder draußen allein in der Nacht. Warum nur, Schuhu?“, fragte eine Stimme.<br />
„Ach, geh doch weg! Was verstehst du schon,“ sagte er.<br />
„Drinnen ist ein warmes Feuer und alles schläft und träumt.“<br />
„Weißt du wer ich bin? Die Nacht ist mir nicht fremd, die Kälte ist mir eigen. Alles war gut bis zu dieser Nacht. Nun zerreißt mich die Sehnsucht, wenn ich den Duft meiner Geliebten rieche, sie schmecke aber sie nicht sehen oder halten kann.“<br />
So fuhr er fort, bis er schließlich alles gesagt hatte, müde wurde und sich nur noch unter dem Stein verkriechen und ausruhen wollte. Da lag er nun und die weise Eule griff ihn und trug ihn fort.<br />
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== Das gefiederte Kalb ==<br />
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''IT: Seit unbekannter Zeit von den Kindern Ischans und Natans mündlich überliefert, erstmals niedergeschrieben erstmals niedergeschrieben im Haus der Dämmerung Anfang des vierten Jahrzehnts.''<br />
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''OT: Von Sebastian''<br />
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Einst verstarb die Mutter von drei Töchtern. Der Klugen vererbte sie den Hof, der Willensstarken die Herde und der Geduldigen die magische Spindel, deren Garn nicht endet. So gab sie jeder Tochter ihren Teil und eine jede war zufrieden. In vollem Glück lebten sie gemeinsam, bis auch das Leben ihres Vaters sich dem Ende näherte und er sie an sein Bett rief. Und wie er sie nun zum letzten Mal sah musste er weinen.<br />
„Weine nicht“, sagte die Willensstarke. „Denn auch nachdem du gestorben bist, werden deine Kinder und Kindeskinder deinen Namen kennen!“ Doch der Vater weinte nur noch mehr.<br />
„Warum weinst du denn?“ fragte die Kluge. „Was ist es, dass dir keine Ruhe gönnt?“<br />
„Ach meine Töchter“, sagte der Vater, „Ich versprach eurer Mutter, das Geheimnis ihres wahren Schatzes zu bewahren. Doch wenn ich gestorben bin, wird niemand mehr davon wissen. Dies betrübt mein Herz.“<br />
Nun verlangten die Kluge und die Willensstarke von ihrem Vater, ihnen vom wahren Schatz der Mutter zu berichten. Nur die Geduldige hielt seine Hand bis er starb. Und kurz vor seinem letzten Atemzug murmelte er ihr sonderbare Worte ins Ohr.<br />
<br />
Nachdem die Bestattung sittsam verrichtet war, beschuldigte die willensstarke Tochter ihre geduldige Schwester, das Wissen über den Schatz der Mutter vom Vater offenbart bekommen zu haben und Streit brach aus, weil die eine auf dem Vorwurf beharrte und die andere ihn stur von sich wies. Wie das Glück im Haus abnahm, fasste die kluge Schwester sich ein Herz und sprach zuerst mit der Willensstarken.<br />
„Warum beschuldigst du unsere Schwester, den Schatz unserer Mutter zu verbergen?“ Fragte sie. „Weißt du es nicht mehr? Die letzten Worte unseres Vaters galten ihr. Aber sie verrät uns nicht, was er ihr sagte.“ Entgegnete die willensstarke Schwester.<br />
„Sie wird dir nichts davon sagen, weil du sie im Zorn gefragt hast.“ Sagte daraufhin die kluge Schwester. „Aber mir wird sie es sagen, wenn ich sie danach frage.“<br />
So ging sie zur geduldigen Schwester. Anstatt sie nach den letzten Worten des Vaters zu fragen, wollte sie zunächst erfahren, wie denn der Streit begonnen hätte.<br />
„Unsere Schwester behauptet, Vater hätte mir mit seinen letzten Worten den Schatz verraten und dass ich ihn für mich allein behalten wolle. Das ist nicht wahr! Doch wo sie mich so frech beschuldigt, will ich ihr gar nichts davon sagen. Soll sie doch denken was sie will und an ihrem ungerechten Zorn ersticken, mir wird sie ohnehin nicht glauben.“<br />
„Mir aber, wenn ich die Worte kenne.“ Sagte da die kluge Schwester. „Bedenke, wenn der Streit zwischen euch nicht endet, wird das über uns alle Unglück bringen.<br />
Da gab die geduldige Schwester nach und gab die Worte preis: „Es waren die verwirrten Worte der Seele, die schon auf dem Wege ist. Er sagte: Finde das gefiederte Kalb, das wie die Lerche singt.“<br />
Als die kluge Schwester der Willensstarken nun davon berichtete, meinte diese, dass jenes Kalb der Schatz der Mutter sein müsse. Statt sich mit ihrer geduldigen Schwester zu versöhnen, gab sie die Herde ihrer klugen Schwester zur Aufsicht, nahm Bogen und Dolch und zog aus, das gefiederte Kalb zu suchen, das wie die Lerche singt. Der Streit war zwar nicht geschlichtet, wurde aber auch nicht fortgeführt. Also nahm das Glück der Drei wieder zu.<br />
<br />
Lang wanderte sie durch die Welt und bestand viele Abenteuer, ohne das wundersame Tier jemals zu finden. Eines Tages, als die Schatten schon lang waren, kam sie zu einem hohen Berg. Obwohl sie ihn sogleich besteigen wollte, wurde sie plötzlich von einer jähen Müdigkeit erfasst. Nachdem ihr Wille mit ihrer Vernunft gerungen und die Vernunft gesiegt hatte, schlug sie ihr Lager auf um zu rasten und ihr Werk am nächsten Tag zu tun.<br />
Im Traum erschien ihr eine verschleierte Gestalt, die aber keine Fremde war. <br />
„Oh mein Kind“, sagte sie, „Welches Ziel verfolgst du nur?“<br />
„Ich will den Schatz meiner Mutter finden!“ Gab die Tochter zu Antwort.<br />
„Wie willst du das anstellen?“ Fragte die Traumgestalt.<br />
„Ich fange das gefiederte Kalb, das wie die Lerche singt. Denn so sieht der Schatz meiner Mutter aus!“ Sagte die Tochter.<br />
„Und welchen Weg gehst du, um dieses geheimnisvolle Tier zu finden?“ Fragte die Traumgestalt.<br />
„Ich gehe den geraden Weg. Er führt mich auf den Gipfel dieses Berges!“ Sagte die Tochter entschlossen.<br />
Da seufzte die Traumgestalt und sprach: „Dann musst du diesen Weg gehen. Doch sei auf der Hut. Der Rücken dieses Berges ist von Gier bewaldet und in seinen Tälern fließt Verschwendung. Hier zeigen die Diebe die Wege, die von den Räubern angelegt wurden. Selbst wenn du nur den geraden Weg verfolgst mag es dennoch sein, dass du dein Ziel verlierst.“<br />
Mit dieser Warnung brach sie am nächsten Morgen auf. Nach kurzer Zeit begegnete sie einem starken Mann der behauptete, ihr den Weg zeigen zu wollen. Doch die Schwester dachte sich: Verschweigt er die Gefahr, dann ist er ein Feind. Also kämpfte sie mit ihm und siegte, obwohl er viel stärker war. Sodann zwang sie ihn, ihr einen geraden Weg auf den Gipfel des Berges zu hauen.<br />
Als sie ihr Ziel schon halb erreicht hatte, begegneten sie einem wunderschönen Mann, der sie freundlich nach ihrem Weg fragte. Doch die Schwester dachte sich: Verschweige ich meine Absicht, so hindert er mich nicht. Also sagte sie ihm, dass er ihr schon folgen müsse, um ihren Weg zu kennen. Und obwohl er ihr den blumigsten Wein und die köstlichsten Speisen anbot, wiederstand sie der Versuchung, zu rasten.<br />
Kurz bevor sie den Gipfel des Berges erreicht hatten, erlahmte ihrem Knecht der Arm und er wollte seinen Dienst nicht länger tun, selbst wenn er geschlagen würde. Da hatte ihr Gefährte auch schon das Lager aufgeschlagen und den Wein und die Speisen bereitet. Da dachte die Schwester sich: Will ich mich nicht im Dickicht verstricken, muss ich darauf warten, dass mein Knecht wieder zu Kräften kommt und rasten. Ich selber aber will nichts von dem kosten, was mir im Wald der Gier angeboten wird.<br />
Doch während der Rast kam die Nacht und am nächsten Morgen erkannte die Schwester den Wald nicht mehr. Sie konnte sich nicht daran erinnern, welches der gerade Weg auf den Gipfel sein mochte. Sie wollte aber auch ihre Absicht nicht verraten. Daher konnte sie nicht nach der Richtung fragen. So gab sie sich dem Wein, den Speisen und den Männern hin und die Zeit verging und sie vergaß das gefiederte Kalb, das wie die Lerche singt.<br />
<br />
Als drei Jahre nach dem Tod der Mutter vergangen waren und das Glück der beiden verbliebenen Schwestern wieder ab-, wieder zu und wieder abgenommen hatte, ohne dass ihre Schwester zurückgekehrt war, beschloss die Kluge, nach ihr zu suchen. Sie gab der Geduldigen die Aufsicht über den Hof und die Herde und zog in die Welt.<br />
Nach eiliger Suche erreichte sie den Berg, dessen Rücken von Gier bewaldet ist und in dessen Tälern Verschwendung fließt. Alle Diebe und Räuber dort hatte ihre Schwester sich inzwischen unterworfen. In der Hoffnung auf Beute führten sie die Kluge direkt zu ihrer Herrin. Die freute sich sehr über das Wiedersehen mit ihrer Schwester.<br />
Doch die kluge Schwester sagte: „Sag‘ mir wie es sein kann, dass du deine Schwestern und deine Herde und deine Suche nach dem Schatz unserer Mutter vergessen hast!“<br />
„Meine Herde habe ich vergessen, aber ich erinnere mich jetzt. Und es kümmert mich nicht, denn ich habe jetzt größeren Reichtum. Meine Schwestern hatte ich vergessen, aber ich erinnerte mich dank dir. Und ich will es wiedergutmachen: Geh‘ und bringe unsere Schwester her und lebt mit mir, denn hier wird es uns an nichts fehlen. Das gefiederte Kalb habe ich vergessen, aber ich erinnere mich jetzt. Doch glaube ich nicht, dass mehr daran ist als die verwirrten Worte unseres Vaters, die er sprach, als seine Seele schon auf dem Weg gewesen ist.“<br />
Da merkte die Kluge, dass sie ihre Schwester nur wirklich zurückbekommen würde, wenn sie das gefiederte Kalb fände. Also ging sie zum Schein auf das Angebot ein und bat um einen Knecht, der ihr den Weg zeigen sollte. Diesen aber wies sie an, sie zum Gipfel zu führen. Und als er diesen Dienst verrichtet hatte, schickte sie ihn fort.<br />
Auf dem Gipfel des Berges erblickte sie ein prachtvolles Haus. Doch ehe sie sich nähern konnte, wurde sie von rascher Müdigkeit übermannt und fiel in tiefen Schlummer.<br />
Im Traum erschien ihr eine verschleierte Gestalt, die aber kein Fremder war. „Oh mein Kind“, sagte sie. „Welches Ziel verfolgst du nur?“<br />
„Ich will meine Schwester zurück!“ Gab die Tochter zu Antwort.<br />
„Wie willst du das anstellen?“ Fragte die Traumgestalt.<br />
„Ich fange das gefiederte Kalb, das wie die Lerche singt. Denn wenn wir uns den wahren Schatz unserer Mutter teilen, werden ihre falschen Reichtümer sie nicht mehr blenden!“ Sagte die Tochter.<br />
„Und welchen Weg gehst du, um dieses geheimnisvolle Tier zu finden?“ Fragte die Traumgestalt.<br />
„Ich gehe den schnellen Weg. Er führt mich hinter die Türen dieses Hauses!“ Sagte die Tochter entschlossen.<br />
Da seufzte die Traumgestalt und sprach: „Dann musst du diesen Weg gehen. Doch sei auf der Hut, denn hinter diesen Türen liegt die Schule, deren Dach mit Irrtümern gedeckt und deren Boden mit Fehlern gepflastert ist. Hier lehren die Blinden das Lesen und die Tauben den Gesang. Selbst wenn du nur den kurzen Weg verfolgst, mag es sein, dass du deinen Namen vergisst.“<br />
Mit dieser Warnung brach sie am nächsten Morgen auf. Von fern sah sie zwei Dienerinnen mit geschorenen Köpfen, eine blind, die andere taub, wie sie das Tor bewachten. Mit lautlosen Schritten näherte sie sich. Sodann grüßte sie die Taube, die sie ja sehen konnte, ohne Stimme, indem sie nur ihre Lippen bewegte. Die fragte nun die Blinde, was die Fremde denn gesagt habe, doch jene gab mit Zeichen und Gebärden zur Antwort, nichts gehört zu haben und was für eine Fremde das denn sein solle. Da dachte die Taube, sie müsse einem Geist gegenüberstehen und sang einen Zauberspruch, um ihn zu binden. Die kluge Schwester merkte sich jeden Klang davon, doch als Wesen von Fleisch und Blut konnte sie damit nicht gebunden werden. Da fürchtete sich die Taube so sehr, dass sie es nicht wagte, ihr den Weg zu versperren.<br />
<br />
Hinter den Mauern lebte sie lange Zeit unter den Blinden und Tauben. Sie mimte, zu ihnen zu gehören und lernte von ihnen: Von den Tauben den Gesang und von den Blinden die Schriften, bis sie Klang und Bedeutung vieler Namen erfahren hatte. Doch weil die Blinden nur Schriften lehrten die sie gelernt hatten, als sie noch sehen konnten und die Tauben nur Lieder lehrten die sie gelernt hatten, als sie noch hören konnten, war es unmöglich, von ihnen den wahren Namen des gefiederten Kalbs zu lernen.<br />
<br />
Schließlich wagte sie es, den Geist des Hauses zu beschwören, um ihn nach dem wahren Namen des gefiederten Kalbes zu fragen. Der Geist des Hauses, das mit Fehlern gepflastert und mit Irrtümern gedeckt ist, gab der Schwester ohne Zögern Antwort auf ihre Frage und er sprach:<br />
„Ich kenne das gefiederte Kalb, das wie die Lerche singt. Sein Name ist verborgene Wahrheit, die in Schönheit wohnt. Es muss mit glühenden Kohlen gefüttert und mit Blut getränkt werden. Drei können es hüten, aber nur wenn zwei von ihnen tot sind. Es durchschaut alle Lügen, doch es ist davon gelangweilt. Es gleitet durch Worte wie ein Fisch durch das Wasser. Es gibt drei Wege es zu zähmen aber niemand kann diese Wege erlernen.“<br />
Da grübelte und grübelte die Schwester über dieses Rätsel und konnte es nicht lösen. Ohne Unterlass suchte sie in den Schriften der Blinden und den Liedern der Tauben nach dem richtigen Hinweis. Und nach langer Zeit erfolgloser Mühen vergaß sie ihren Namen. Fortan hielt sie sich für eine Taube unter Tauben und eine Blinde unter Blinden und hielt die Schule auf dem Gipfel des Berges für ihr Heim.<br />
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Als drei Jahre nach dem Tod des Vaters vergangen waren und das Glück der verbliebenen Schwester wieder zu- und wieder abgenommen hatte, ohne dass ihre Schwestern zurückgekehrt waren, fand sie eines Mittags eine Lerche auf dem Zweig des Baumes, unter dem die Kälber Schatten suchen. Und zu ihrem Erstaunen ahmte die Lerche keinen Vogel, sondern eines der Kälber nach, welches sogleich antwortete.<br />
„Oh wie wunderbar!“ Sagte geduldige Schwester. „Du bist das Kalb, das wie die Lerche singt. Wenn du nun auch noch Federn hättest, hätte ich den letzten Wunsch meines Vaters erfüllt.“<br />
„Wenn du willst, dass mir Federn wachsen“, antwortete das Kalb, „dann musst du mich mit glühenden Kohlen füttern und mit Blut tränken.“<br />
Die Schwester gab dem Kalb was es verlangte und tatsächlich fraß es die Kohlen. Doch plötzlich war es ihr, als würde sie selbst die Glut auf der Zunge spüren. Da halfen weder Wasser noch Wein, die Schmerzen wollten erst enden, als das Kalb alles aufgefressen hatte. Und als es das Blut trank, schnürte sich der Schwester die Kehle zu und sie wurde von Mattigkeit und Schwindel erfasst. So sank sie hin und fiel in tiefen Schlummer.<br />
Im Traum erschienen ihr Mutter und Vater. <br />
Ihr Vater sprach: „Deine Schwester lebt im Wald der Gier und hat ihr Ziel verloren. Du musst sie retten und heimbringen. Dies soll dein Ziel sein, verliere es nicht!“<br />
Ihre Mutter sprach: „Deine Schwester lebt unter dem Dach der Irrtümer und hat ihren Namen vergessen. Du musst sie retten und heimbringen. Daran soll dein Name gebunden sein, vergiss ihn nicht!“<br />
„Wie soll ich das anstellen?“ Fragte die Tochter.<br />
Und sie sagten: „Beide suchten auf dem rechten Weg, aber nicht zur rechten Zeit. Doch sie werden gefunden werden von dem Tier, das sie nicht finden konnten so wie du es fandst, als du es nicht suchtest.“<br />
Als sie erwachte hatte das Kalb, das wie die Lerche singt, ein prächtiges weißes Federkleid bekommen. Da wusste die Schwester, was sie zu tun hatte. Doch weil sie fürchtete, sie könnte auf dem Weg ihr Ziel verlieren und ihren Namen vergessen, knotete sie das Garn ihrer magischen Spindel an ihren Herd. Denn sie wusste, dass es nie enden und ihr stets den Weg nach Hause zeigen würde.<br />
<br />
Auf verschlungenen Pfaden trabte das gefiederte Kalb so rasch davon, dass die geduldige Schwester kaum mit ihm Schritt halten konnte. Doch bevor es ihr endgültig entwischte, stach sie ihm die magische Spindel ins Federkleid. Dort blieb sie unablöslich hängen und spann ihr Garn von selbst, sodass die Schwester dem gefiederten Kalb stets auf der Spur blieb, indem sie dem Faden folgte.<br />
Sie fand es erst wieder an einem Feuer im Wald der Gier. Vorsichtig schlich sie sich heran und beobachtete heimlich aus der Dunkelheit, was dort vor sich ging. Am Feuer wärmte sich, einsam und verraten, ihre Schwester mit verschlissenen Kleidern und zerzaustem Haar. Sie saß zwischen zwei auf Stecken gespießten Köpfen und hatte soeben glühende Kohlen für das gefiederte Kalb aus ihrem Feuer geholt.<br />
„Wer waren die Zwei, mit deren Köpfen du dein Feuer teilst?“ Fragte das Kalb.<br />
Da berichtete die willensstarke Schwester. „Dieser war mein Knecht, der mich berauben wollte. Da schlug ich ihm den Kopf ab. Und jener war mein Gefährte, der mich bestehlen wollte. Da schlug ich ihm die Hand ab und als er verblutet war, nahm ich auch ihm den hübschen Kopf.“<br />
Das Kalb blickte hin und her und überlegte.<br />
„Du, der Räuber und der Dieb, ihr sollt meine Hirten sein!“<br />
So sprach es und fraß. Da brüllte die einsame Schwester vor Schmerz. Und als das gefiederte Kalb trank, da fiel sie in einen traumlosen Schlummer.<br />
Die Geduldige erinnerte sich gut an den Streit mit ihrer Schwester, der ohne Versöhnung geblieben war. Und weil sie sich vor dem wilden Anblick und den blutigen Trophäen fürchtete, wagte sie sich erst jetzt hervor. Sanft bettete sie ihre Schwester und flocht ihr das Haar.<br />
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„Was ist nur mit meiner Schwester geschehen?“ Fragte sie das gefiederte Kalb.<br />
„Sie glaubte, über Lügner und Betrüger zu herrschen. Aber sie wurde belogen und betrogen. Gestern dachte sie: Morgen hole ich mir meinen Reichtum zurück. Vorgestern dachte sie: Morgen nehme ich Rache an jenen, die meinem Zorn entgingen. Und am Tag davor dachte sie: Morgen kehre ich heim. So ergeht es jenen, die einen starken Willen, aber kein Ziel mehr haben. Sie wärmen sich jeden Tag an einer anderen Lüge. Heute glaubt deine Schwester, in mir den Schatz eurer Mutter gefunden zu haben. Und sie weiß nichts damit anzufangen. Sie wird mich hüten und denken, dass sie mich von Weide zu Weide treibt, so wie sie es einst gelernt hat. Dann wird sie zweifacher Lüge verfallen sein. Nicht sie treibt mich auf dem Pfad ihrer Wahl, ich locke sie auf meinen Pfad. Und es wird auch nicht der Schatz eurer Mutter sein, den sie hütet. Denn nicht zu sein, was ihr glaubt, dass ich bin, ist meine Natur.“ Dies sprach das Kalb.<br />
Da erbebte die geduldige Schwester und rief unter Tränen: „Grausam bist du! Für dich haben wir unsere Münder mit Asche und Glut und unsere Hände mit Blut gefüllt. Und wie dankst du es? Bekümmert dich das Unglück nicht, das du über meine Schwester bringst?“<br />
„Nein.“ Sagte das Kalb ohne Bosheit.<br />
Da weinte die Geduldige die halbe Nacht und musste erkennen, dass das geheimnisvolle Tier ihre Schwester nicht freigeben würde, es gar nicht konnte, da ihre Mutter und ihr Vater und auch sie selbst sie an das gefiederte Kalb gefesselt hatten. So mühsam war ihr diese Erkenntnis, dass ihre Augen austrockneten wie Flüsse in der regenlosen Zeit. So flüsterte sie: „Der Pfad, auf den du meine Schwester lockst, wohin führt er dich?“<br />
„Dahin, wohin der Mond mich ruft.“ Bekam sie zur Antwort.<br />
„Dahin werde ich dir folgen, bis du meine Schwester freigegeben hast.“ Versprach sie.<br />
„Das kannst du nicht.“ Wandte das Kalb ein.<br />
„Wir werden ja sehen.“ Sagte die Geduldige.<br />
Am nächsten Tag versteckte sie sich wieder vor ihrer Schwester und wartete ab, bis sie sich mit ihren abgeschlagenen Köpfen auf den Weg machte, das Kalb auf seinen Weiden zu hüten. Obwohl der Berg voller Diebe und Räuber war, wagte niemand, ihren Schatz zu begehren. Denn wenn ein gefiedertes Kalb von Dreien gehütet wird, von denen zwei tot sind, dann wird es unsichtbar. So kam die Willensstarke mit ihrem wundersamen Tier bis auf den Gipfel und ihre geduldige Schwester folgte ihnen unbemerkt am Garn ihrer magischen Spindel.<br />
<br />
Die Wächter des Tores der Schule auf dem Gipfel des Berges sahen und hörten die Willensstarke schon von fern. Mit ihrem furchtlosen Gang, ihren abgeschlagenen Köpfen und ihrem geflochtenen Haar mussten sie sie für den Boten eines Feindes halten. Darum belegten sie sie mit Worten der Macht und warfen sie in den Kerker. Doch keinem Blinden und keinem Tauben offenbarte sie ihre Gründe noch ihre Absicht. Da war schließlich die Reihe an der klugen Schwester, der Fremden ihr Geheimnis zu entlocken. Die Willensstarke staunte nicht schlecht, als sie ihre Schwester erblickte und feststellen musste, dass sie nicht auf ihren Namen hörte und sich benahm, als spräche sie mit einer Unbekannten. So beschloss sie, der klugen Schwester nicht zu vertrauen und allen Fragen mit Schweigen zu begegnen. Nachdem sie sich zum ersten Mal begegnet waren, ohne dass der Willensstarken ein Wort über die Lippen gekommen war und die Kluge sie endlich allein gelassen hatte, um es ein anderes Mal zu versuchen, fragte sie das gefiederte Kalb: „Was ist nur mit meiner Schwester geschehen?“<br />
„So ergeht es den Klugen beim Versuch, unlösbare Rätsel zu ergründen. Sie müssen ihren Namen vergessen und wer seinen Namen vergessen hat, erkennt das eigene Blut nicht mehr. In ihrem unermüdlichen Streben, einen Weg zu deiner Befreiung zu erlernen, ist sie nun zu der geworden, die dich gefangen hält. Heute wird sie sogar noch größere Mühen auf sich nehmen als sonst. Denn obwohl ihr Geist dich nicht erkennt, hat dein Gesicht in ihrer Seele eine Erinnerung wachgerufen. Und weil sie auf Fehlern wandelt und Schutz unter Irrtümern sucht, muss sie es missverstehen. Statt dich zu erkennen und zu befreien will sie glauben, kurz vor der Lösung ihres Rätsels zu stehen.“ Erklärte das gefiederte Kalb.<br />
„Welches Rätsel plagt sie so sehr?“ Begehrte die Willensstarke zu wissen.<br />
„Das Rätsel meines unaussprechlichen Namens, der dennoch nicht verschwiegen werden kann.“ Bekam sie zur Antwort.<br />
<br />
Und so geschah es, dass die Kluge tatsächlich einen Verdacht schöpfte. Obwohl sie das gefiederte Kalb nicht sehen konnte, erinnerte sie sich sehr gut an die Worte des Geistes der Schule. Als sie zum zweiten Mal in den Kerker ging, um mit der Gefangenen zu sprechen, nahm sie eine Schale glühender Kohlen und eine Schale Blut mit sich. Die stellte sie vor die Willensstarke hin und wartete wachsam ab, was geschehen möge. Das Kalb fraß und trank und die Kluge brüllte, aber nicht allein vor Schmerzen, sondern auch weil sie darüber frohlockte, der Lösung ihres Rätsels nahe gekommen zu sein wie nie zuvor. Daher webte sie, als sie Müdigkeit verspürte, nur umso rastloser ihr Zaubernetz um das gefiederte Kalb herum. Mit Hilfe aller Geister, die ihr im Himmel, auf der Erde und in der Unterwelt dienstbar waren, verlangte sie vom gefiederten Kalb, es möge ihr seinen wahren Namen preisgeben.<br />
So sprach das gefiederte Kalb: „Mein Name liegt in vollkommener Offenheit vor dir. Er ist ebenso alt, wie die Verbannung der Götter der Unterwelt schon andauert. Er verleiht Macht über alle Wesen außer mir selbst. Mich selbst aber lässt mein Name nur verschwinden. Denn ich gleite durch Worte wie ein Fisch durch das Wasser.“ Und mit dieser Antwort entschwand es.<br />
<br />
In dem Moment, in dem das gefiederte Kalb in die unsichtbare Welt überging, wurde auch die geduldige Schwester unsichtbar und leise wie ein Windhauch. Denn sie berührte das Garn ihrer magischen Spindel und diese steckte ja noch immer im Federkleid des Kalbes, war also mit in die Geisterwelt entschwunden. Auf diese Weise gelang es ihr, an den Wächtern vorbei durch die Gänge der Schule bis in den Kerker zu gelangen. Dort fand sie ihre willensstarke Schwester zunächst allein vor, weil die Kluge sich, von Müdigkeit überwältigt, in ihre Kammer zurückgezogen hatte. Das Garn schien mitten in einer Kerkermauer zu enden, doch als die Geduldige genau hinsah, lauschte und fühlte, da meinte sie, die Lücken zwischen den Steinen wären gerade groß genug, um sich hindurchzwängen zu können. Als sie es bemerkte, hörte sie die Willensstarke nach dem Kalb rufen. „Wohin bist du gegangen? Ich fütterte dich, ich tränkte dich, ich hütete dich ohne Rast selbst noch im finsteren Kerker und wie dankst du es mir? Du bist kein geheimer Schatz, ein Fluch bist du!“ Rief sie.<br />
Die geduldige Schwester näherte sich dem Ohr der Willensstarken und flüsterte mit verstellter Stimme: „Nicht zu sein, was du glaubst, dass ich bin, ist meine Natur. Ich gehe dahin, wohin der Mond mich ruft. Dann erst offenbare ich meinen Segen. Warte geduldig, bis es soweit ist.“<br />
„Ach, wenn nur meine geduldige Schwester hier wäre.“ Entgegnete die Willensstarke. „Sie wäre besser geeignet für die Aufgabe, die du mir stellst. Ich verließ sie vor Jahren im Streit. Aber nun wünschte ich, es sei für die Versöhnung nicht zu spät.“<br />
„Wir werden ja sehen.“ Lächelte ihre Schwester.<br />
Da betrat die kluge Schwester zum dritten Mal den Kerker, um ihre Gefangene zu zwingen, ihr das Versteck des gefiederten Kalbes zu zeigen. Denn sie wusste und wollte nicht, dass sie das nicht konnte. Als die Willensstarke dabei zusah, wie die Kluge ihre Zaubermittel bereitete, packte sie das Grauen.<br />
So brüllte sie ihrer Schwester ins Gesicht: „Schläft denn deine Seele schon, während du noch am Leben bist? Erkennst du deine eigene Schwester nicht?“ Und sie sprach die Kluge mit ihrem Namen an und flehte, dass sie sich erinnern möge.<br />
Diese zögerte, antwortete dann jedoch: „Ich falle nicht auf deine List herein. Dein Flehen und Fluchen wird dir nichts nützen. Ich gebe dich erst frei von meinem Zwang, wenn du mir das Versteck des gefiederten Kalbes verraten hast.“<br />
Nun erkannte die geduldige Schwester, dass auch die Kluge dem Bann des wundersamen Tiers verfallen war. Darum flüsterte sie auch ihr zu: „Nur der Mond kennt mein Versteck. Dorthin kannst du mir nicht folgen. Doch bist du nicht ausgezogen, um deine Schwester zurückzuholen nachdem sie sich einst auf die Suche nach dem wahren Schatz eurer Mutter machte? Warte nur noch ein wenig. Wenn ich mein Ziel erreicht habe, dann hast du auch deins erreicht.“ <br />
Als die Kluge verwirrt innehielt, verlor die Geduldige keine Zeit, band ihr magisches Garn um beide Schwestern und zwängte sich durch die Spalte und Fugen der Kerkermauer.<br />
So gelangte sie in die unsichtbare Welt, die ihr wie eine mondlose Nacht auf schwarzem Meer unter dem Sternenzelt erschien. Weiter und weiter folgte sie dem Faden hinein, bis sie ein weiß erstrahlendes Schlangenei enddeckte. Klein sah es von Weitem aus, doch als sie es erreicht hatte, da war es sieben Ellen hoch, ohne jede Erhebung oder Kerbe und schöner als alles andere auf der weiten Welt. Verzückt stand das Geheimnistier davor. Kaum noch ein Kalb konnte man es nennen, so sehr war es gewachsen. Eben gerade so groß wie das Ei, aber nur, wenn es sich zusammenrollte.<br />
„Wie bist du nur so groß geworden?“ Fragte die geduldige Schwester das Kalb.<br />
„Wer das Unbekannte erblickt, dem erscheint es immer groß.“ Sagte das Kalb.<br />
„Das habe ich erkannt. Doch obwohl du mich durch unbekannte, gar unsichtbare Lande geführt hast, entstammst du dennoch der Herde meiner Mutter. Dank mir hast du Federn. An das Garn meiner magischen Spindel bist du gebunden. Mit deiner Lerchenstimme sprach ich zu meinen Schwestern. Und ich habe den Ort gesehen, an den der Mond dich ruft. Ich kenne dich. Du bist verborgene Wahrheit, die in Schönheit wohnt und dein Name ist das Geheimnis.“ Dies sprach die geduldige Schwester.<br />
„Ja, so ist es.“ Sagte das Geheimnistier. „Dennoch muss ich gehen, denn in dem Ei verborgen ist meine wahre Herde. Darum biete ich dir diesen Handel an: Jetzt ist die Stunde, in der die Herrin des Wissens ein weiteres Geheimnis verschließt. In der Welt der Sterblichen verfinstert sich der Mond. Nur jetzt ist es möglich, eines wieder herauszuholen. Und unter meinen hundert und tausend Geschwistertieren ist auch der wahre Schatz deiner Mutter. Schneide dein Garn ab und zum Lohn zeige ich ihn dir, auf dass du ihn herausholen kannst.“<br />
„Nicht diesen Handel will ich mit dir schließen. Mein Name ist an ein anderes Ziel gebunden. Zerschneide ich meinen Faden, muss ich für immer in der Geisterwelt bleiben. Was nützt mir selbst das schönste Geheimnis hier, am schönsten aller Orte? Ich will dich ziehen lassen. Im Austausch will ich nur eine Feder deines Kleides.“ Dies sprach die geduldige Schwester.<br />
„So ist es gesprochen und so soll es auch geschehen.“ Sagte das Geheimnistier.<br />
<br />
So wandte die Geduldige sich ab von dem Ei und kehrte zu ihren Schwestern zurück. Sie sagte ihnen, dass der wahre Schatz ihrer Mutter die Gemeinschaft ihrer Töchter sei. Und weil die Geduldige eine Feder des Geheimnistiers im Haar trug, glaubten sie ihr. Also kehrten sie, nicht ohne Mühen und Gefahren, doch geleitet vom magischen Garn, nach Hause zurück. Dort erinnerten sie sich an glückliche gemeinsame Tage, versöhnten sich und ehrten Mutter und Vater.<br />
Die Willensstarke hatte nie mehr das Gefühl, eine große Herde zu besitzen. Nach all ihren Erlebnissen kam ihr Erbe ihr klein und bescheiden vor. Auch die Kluge musste für den Rest ihres Lebens von Zeit zu Zeit an ihren Namen erinnert werden und verirrte sich zuweilen gar in ihrem eigenen Hof. Und die Geduldige dachte, wann immer sie eine Blume sah oder die Vögel an einem Frühlingsmorgen hörte, dass diese Dinge sehr gewöhnlich waren, nur ein blasser Abglanz göttlicher Schönheit. Doch die Drei suchten sich gute Männer, hatten viele Kinder und lehrten sie, stark im Willen, klug im Handeln und geduldig in ihren Werken zu sein. Sie erzählten ihnen die Geschichte vom gefiederten Kalb und dem wahren Schatz ihrer Mutter. Nur einen kleinen Teil verschwiegen sie: Keiner der Drei kam jemals ein Wort vom Garn der magischen Spindel über die Lippen. So geriet es mit den Jahren in Vergessenheit.<br />
<br />
Es mag sein, dass ihr Haus inzwischen verfallen und ihre Nachkommen über die weite Welt verstreut sind. Doch das Garn von der magischen Spindel ist noch immer fest verknotet an der Stelle, wo einst das Herdfeuer brannte. Es führt hinauf auf den Berg, dessen Rücken von Gier bewaldet ist und in dessen Tälern Verschwendung fließt. Auf verschlungenen Pfaden führt es bis zu seinem Gipfel. Scheinbar nur endet es im Kerker der Schule, die mit Fehlern gepflastert und mit Irrtümern gedeckt ist. Doch nur scheinbar: Tatsächlich aber geht es in die unsichtbare Welt über. Und von dort bis in den Himmel oder in die Unterwelt oder wo auch immer Riasina ihr Schlangenei verbergen mag. Jedes Mal, wenn Sie vom Himmel verschwindet um ein neues Geheimnistier darin zu verstecken, wird das Garn sichtbar für den, der geduldig genug ist um es zu sehen. Wer zudem über genügend Willenskraft und Klugheit verfügt, vermag ihm zu folgen um, wenn es dem Schicksal gefällt, der Göttin des Wissens ein Stück aus ihrer Herde abspenstig zu machen. Alles was dafür vonnöten ist, sind ein paar glühende Kohlen und ein wenig Blut.<br />
<br />
[[Kategorie: Geschichte]]<br />
[[Kategorie: Überlieferungen]]<br />
[[Kategorie: Dichtung]]</div>RiaRetterspitzhttps://trigardon-larp.de/index.php?title=Datei:Karte_Arbon.jpgDatei:Karte Arbon.jpg2022-10-28T20:55:16Z<p>RiaRetterspitz: RiaRetterspitz lud eine neue Version von „Datei:Karte Arbon.jpg“ hoch</p>
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<hr />
<div>__Notitle__<br />
<br />
<font size="6">Willkommen im Hochfürstentum Trigardon!</font><br><br><br />
<br />
[[File:Trigardon%26Nachbarschaft.jpg|thumb|800px|Landkarte der Stammlande]]<br />
<br />
[[Datei:Karte Arbon.jpg|thumb|800px|Landkarte der Grafschaft Arbon]]<br />
<br />
<br />
Trigardon ist ein fiktives Land in der [http://www.mittellande.de Mittellande Kampagne], welches als Hintergrund für eine low-fantasy Larp-Kampagne mit mittelalterlichen Elementen dient. Dargestellt wird eine feudal organisierte Stammesgesellschaft mit Anleihen aus Tolkiens Rohan, die eine polytheistische Schriftreligion mit starkem schamanistischem Erbe pflegt. Der seit Langem andauernde Austausch zwischen sesshaften, halb- und vollnomadischen Bevölkerungsgruppen führte zu einer eigenwilligen Mischkultur. <br />
<br />
Trigardon wurde von einer losen Interessengemeinschaft von Larpern seit ca. 1994 bespielt. Seit Anfang 2011 haben wir uns in zwei Gruppen aufgeteilt. Diese Spaltung ist auch in den Hintergrund übertragen worden. <br />
<br />
*Wir, der "[[Arbon e.V.]]", bespielen das Reich des Hochfürsten von Trigardon mit den Territorien [[Arbon]], [[Altberg]], [[Provincia Orientalis]], [[Ringland]] und [[Okostria - ein Reiseführer|Okostria]], <br />
<br />
*die "Freie Spielerschaft" bespielen das Reich der Hochfürstin von Trigardon mit den Territorien [[Flutland]], [[Dunkelwald]] und [[Wwestport]].<br />
<br />
*Das Fürstentum Yddland gehörte einige Jahre lang zu Trigardon, hat aber spielerisch und organisatorisch nur noch rudimentär mit uns zu tun. Seine Internetpräsenz ist hier [http://www.yddland.de/]<br />
<br />
<br />
== Kurzübersicht ==<br />
<br />
Für Eilige, die sich nur über die wichtigsten spielerischen Inhalte unseres Hintergrundes informieren wollen, haben wir diese [[Arbon/Trigardon Core-Facts|Kurzübersicht]] zusammen gestellt. <br />
<br />
Daneben findet ihr [[Spielphilosophie|hier]] Informationen über den Spielstil des Arbon e. V. und [[Simulation|hier]] Angaben darüber, welche Funktionen der Hintergrund in unserem Spiel erfüllen soll.<br />
<br />
== Herrscher ==<br />
<br />
An der Spitze des [[:Kategorie:Geschichte | noch sehr jungen Reiches]] stehen die Hochfürsten. Sie bzw. ihre Dynastie werden im [[Reichsthing]] gewählt, welchem die wichtigsten Adligen, Priester und Kundigen angehören. <br />
* Zum ersten Hochfürst des Reiches wurde im Jahr 19 n. K. [[Ardor anh Rhack]] gewählt. <br />
* Auf seine Herrschaft folgte eine kurze Zeit der Thronwirren, danach die Herrschaft des Hohepriesters [[Wastan]], dessen Abwahl und <br />
* die Wahl von Ardors Neffen, [[Karoman anh Rhack II.|Karoman II]]. <br />
* Nach dessen Ermordung leitete Erzkanzler [[Phosphoros anh Son]] die Regierungsgeschäfte kommissarisch. <br />
* Im Jahre 32 n. K. (2007 Realzeit) wurde dann schließlich das heutige Hochfürstenpaar [[Marsiane Aribor Feuerspeer anh Crul]] und [[Emendon anh Erlenfels]] auf den Thron gewählt. <br />
* Anfang 36 n. K. (2011) wurde Marsiane wahnsinnig, beschuldigte Emendon aberwitziger Verbrechen und rief dazu auf, ihn zu ermorden, woraufhin dieser schweren Herzens seine Streitkräfte an den Grenzen seiner Stammlande aufmarschieren ließ, um die Gefolgsleute der Hochfürstin davon abzuschrecken, einen sinnlosen Krieg vom Zaun zu brechen. Beide Seiten wachen seither aufmerksam über die Schritte der anderen, ohne wirkliches Blutvergießen zu wollen.<br />
<br />
Nominell ist Emendons Reich in drei gräfliche Gerichtsbezirke gegliedert, aber neben ihm selbst hält niemand einen Grafentitel. Daher ist der mächtigste Adel der Stand der Barone, der mit großem Selbstbewusstsein über seine Erbterritorien herrscht. Nachgeordnete Vasallen sind, selbst wenn sie nennenswerte Lehen halten, in ihrer politischen Bedeutung mit sehr deutlichem Abstand unter den Baronen angesiedelt.<br />
<br />
== Provinzen ==<br />
<br />
Trigardons Kernland besteht aus <br />
<br />
*der Grafschaft [[Arbon]]<br />
*der Grafschaft [[Altberg]]<br />
*der Freistatt [[Nordern]]<br />
*der Grafschaft [[Flutland]]<br />
*[[Dunkelwald|dem Dunklen Wald]]<br />
<br />
Zudem verfügt das Binnenland Trigardon über die Küstenbesitzungen <br />
*[[Provincia Orientalis]] <br />
*und den zu Flutland gehörenden [[Wwestport]].<br />
<br />
Weitere Territorien sind <br />
* das Fürstentum Okostria und <br />
* das Ringland.<br />
<br />
== Wirtschaft und Kultur ==<br />
<br />
Das Hochfürstentum ist insgesamt eher dünn besiedelt und der nomadische Lebensstil nichts Exotisches, wenngleich nur in Flutland und im Tejadun wirklich dominant. Die Zugehörigkeit zu [[:Kategorie:Stamm, Sippe, Familie | Stamm, Sippe und Familie]] ist eine der wichtigsten Fragen nicht nur der politischen Kultur. Wirtschaftliche Mittelpunkte sind das [[Längstal von Arbon]], welches auch die Getreidekammer des Reiches genannt wird, die Freistatt [[Nordern]] als uraltes Handelszentrum der nomadischen Sippen und späterem religiösen und politischen Zentrum, sowie die Häfen Tinarport und Drachenport in der [[Provincia Orientalis]], welche mit den Erblanden zusammen ein Nadelöhr des Schiffsverkehrs zwischen dem Tinarrischen und dem Drachenmeer bildet. Der Adel ist die Triebkraft von Handel und Geldwirtschaft. Mit Ausnahme von Tinarport und Drachenport hat sich nirgends die Grundlage für eine reiche Kaufmannschaft oder städtisch-bürgerliche Kultur herausgebildet. <br />
<br />
Ein gut gerüstetes Edlen-, und Stammeskriegerheer wird nur im Kriegsfall aufgestellt. Das Volk ist zwar zum Kriegsdienst und zum Tragen einer Waffe verpflichtet und die Wehrhaftigkeit ist eine soziale Norm für alle Freien. Aber die Edlen stellen das Gros der Berufskämpfer. Die einzigen Verbände, die Ähnlichkeit mit einem stehenden Heer aufweisen, sind die bewaffneten religiösen Orden. Ständig bewaffnete Söldnerverbände dagegen sind von eher lokaler Bedeutung, z. B. für die mitunter problematische Grenzsicherung.<br />
<br />
Die Exportgüter des Hochfürstentums bestehen maßgeblich aus Getreide, Pelzen, Häuten und natürlich Rauschmitteln aller Art. Besonders hervorgetan hat sich arbonisches Bier, welches aus hervorragendem arbonischem Getreide gewonnen wird, süße dunkelwäldische Met-Sorten und Wein, welcher in Arbon und Dunkelwald gekeltert wird. In manchen Klöstern versteht man sich auf die Herstellung konzentrierter Opiate, die ebenfalls in die ganzen Mittellande exportiert werden. Dazu kommen Papier, Holz und Holzkohle aus dem Dunkelwald. Trigardon produziert durch die geographische und z. T. auch einst politische Isolation weitestgehend zur Selbstversorgung. Der Handel mit Gütern des alltäglichen Lebens spielt eine untergeordnete Rolle. Wer allerdings Geld oder Edelmetalle anhäufen konnte – was wiederrum nur auf einen Teil des Adels und die oberste Geistlichkeit zutrifft – importiert Luxusgüter aller Art aus dem Ausland.<br />
<br />
Das [[Fest der Freundschaft]] ist der wichtigste Festtag des Hochfürstentums, sowie der wichtigste religiöse Feiertag der [[Einführung in die Siebenfaltigkeit | Siebenfaltigen Religion]]. An diesem Tag wird der Geist an Einigkeit im gemeinsamen Wettbewerb beschworen und der oberste Richter des [[Tribunal]]s nach einem Turnier von den Priestern für ein Jahr ernannt. Die aktuelle politische Situation hat jedoch ironischerweise dazu geführt, dass die Stämme beider Reichsteile dies nicht mehr gemeinsam tun, sondern getrennt voneinander und zu unterschiedlichen Terminen. Die religiösen Berater beider Hochfürsten sehen die Schuld dafür natürlich beim jeweils Anderen. Trotzdem ist die Siebenfaltigkeit die wichtigste, vielleicht letzte verbindende Klammer der auseinanderdriftenden Reichsteile und damit der einzige Garant für den Frieden. Ebenso wie das Reich ist auch der Klerus in seiner heutigen Form eine sehr junge Institution. Ein Großteil des spirituellen Lebens basiert auf den alten mündlichen Überlieferungen. Erst vor ein bis zwei Generationen entwickelte sich eine systematische Ausbildung des betenden Standes und eine Glaubenslehre auf schriftlicher Basis. Schrift genießt – auch wegen des geringen Alphabetisierungsgrades – einen fast magischen Status.<br />
<br />
== Geltendes Recht ==<br />
<br />
ist das sog. [[Corpus Iuris Trigardonis]] in Verbindung mit weiteren Gesetzeswerken, deren Wirksamkeit nicht das ganze Reichsgebiet umfassen (zum Beispiel das [[Arbonisches Ständeedikt|arbonische Ständeedikt]]), sowie dem mündlich überlieferten Gewohnheitsrecht der Stämme und Sippen. Im Wesentlichen basiert das Rechtssystem auf einer jungen Feudalordnung, der man ihre archaischen Vorläufer häufig noch anmerken kann.<br />
<br />
Wichtig ist es ein paar landestypische Eigenheiten zu beachten:<br />
<br />
*"Unwissenheit schützt vor Strafe nicht!" und <br />
*"Wo kein Kläger, da kein Richter!" lauten zwei der wichtigsten trigardonischen Rechtsnormen.<br />
*Gütliche Einigungen ohne eindeutige Schuldzuweisung werden harten Bestrafungen vorgezogen.<br />
*Durchreisende unterliegen formal der Gerichtsbarkeit des [[Tribunal]]s, des höchsten richterlichen Gremiums.<br />
*Über Streitigkeiten, die zwischen eigenen Hörigen, Gefolgs- oder Lehensleuten bestehen, richten die entsprechenden Adeligen und Sippenhäupter allein. Einmischung äußerer oder sogar höherer Instanzen kann heftigen Widerstand provozieren.<br />
*Rache gehört zu den gängigen Schutzpflichten von Lehens- und Familienverbänden und steht nicht per se in Konflikt mit dem Gesetz.<br />
*Die Ausübung von Schwarzer Magie (deren Definition durchaus variieren kann) ist verboten; <br />
*des Weiteren sind Drow, Orks und ähnlich aussehende Wesen unerwünscht (Trigardonen neigen dazu, recht drastische und undifferenzierte Meinungen über diese "Tiermenschen" zu haben). <br />
*Mit öffentlichem Spott wird unter Verweis auf die Bardenfreiheit recht großzügig umgegangen, andererseits schreckt man aber auch nicht davor zurück, Streitigkeiten mit tödlichen Waffengängen beizulegen.</div>RiaRetterspitzhttps://trigardon-larp.de/index.php?title=HauptseiteHauptseite2022-10-27T21:02:42Z<p>RiaRetterspitz: </p>
<hr />
<div>__Notitle__<br />
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<br><br><br />
<center><font size="5">'''Willkommen auf der Homepage des Arbon e. V.!'''</font></center><br />
<br />
<center><font size="2">''(ehemals Trigardon e.V.)''</font><br />
<br />
<br>Verein für Liverollenspiel, erlebte Geschichte und historischen Tanz</center><br><br />
<br />
<br />
<br />
{|<br />
| [[Datei:Karte Arbon.jpg|thumb|600px|verweis=Trigardon|Hochfürstentum Trigardon]]<br />
| align="left" | <font size="4">'''[[Trigardon|Das Hochfürstentum Trigardon]]'''</font><br>''(Grafschaften Arbon und Altberg, Provincia Orientalis und Fürstentum Okostria)''<br><br><br />
<font size="3">[http://www.larpwiki.de/LARP#('''L'''ive'''A'''ction'''R'''ole'''P'''layingGame)]: Die Mitglieder des Arbon e.V. bespielen als eine von zwei großen Spielergruppen <br> das gemeinsame fiktive Land "[[Trigardon|Hochfürstentum Trigardon]]", welches Teil der [http://www.mittellande.de/ Mittellandkampagne] ist.</font><br />
|-<br />
| [[Datei:WappenArbonundTrigardon.jpg|thumb|600px|verweis=Newsletter]]<br />
| align="left" | <font size="4">'''Aktuell:'''</font><br><br><font size="3">'''* Unsere [[Meine Braut, unsere Lehnsherren und ich|asfalonisch-arbonische Hochzeit]] ist leider abgesagt.'''<br><br><font size="3">'''* Neues im Forum, Wiki und im IT:''' [[Newsletter|Hier]] findet ihr den vierteljährlichen Newsletter des Arbon e.V.<br />
<br />
<br />
<br />
[[Kategorie:Gruppe und Verein]]</div>RiaRetterspitzhttps://trigardon-larp.de/index.php?title=ArbonArbon2022-10-27T20:49:21Z<p>RiaRetterspitz: </p>
<hr />
<div>[[Datei:Karte Arbon.jpg|thumb|400px|]]<br />
<br />
[[Datei:In_Riamodan_liegt_die_Herrlichkeit_unseres_Stammes.jpg|thumb|400px|"In Riamodan liegt die Herrlichkeit unseres Stammes!"]]<br />
<br />
<br />
<br />
'''''Dieser Artikel ist etwas in die Jahre gekommen. Die Informationen sind zwar im Großen und Ganzen nach wie vor richtig, eine Aktualisierung und Ergänzung steht jedoch an.'''''<br />
<br />
<br />
== Herrschaft ==<br />
<br />
*Die Grafschaft Arbon gehört zum Hochfürstentum Trigardon und stellt die Grundlage für die Hausmacht des Hochfürsten dar. Seit dem Sommer 32 n. K. (2007 Realzeit) sind der Graf von Arbon und der Hochfürst Trigardons ein und dieselbe Person: [[Emendon anh Erlenfels]], der damals seit zwei Jahren über Arbon herrschte. Während dieser zwei Jahre ließ er einen wichtigen Anteil des [[arbonisches Ständeedikt|arbonischen Rechts]] kodifizieren. Zwar muss er sich die Macht als Monarch mit seiner [[Marsiane Aribor Feuerspeer anh Crul|Gattin]] teilen, aber er ist der direkte Lehnsherr aller arbonischen Vasallen und zugleich Oberhaupt des arbonischen Stammes. <br />
*Neben ihm sind die mächtigsten Adligen Arbons die Barone, auf deren Territorien formal gesehen fast aller Boden der Grafschaft aufgeteilt ist (obwohl der Graf de facto einen Teil des Landes von einem [[Bruderschaft des Heiligen Danason|bewaffneten, religiösen Orden]] verwalten lässt, dessen Oberhaupt wiederum er selbst ist). Die meisten Barone, aber auch viele der geringeren Vasallen, blicken auf glänzende, uralte Familientraditionen zurück, was ihnen oft ein größeres Selbstbewusstsein verleiht, als es ihrer realen Macht und Position entspricht. <br />
*Die in Trigardon noch recht junge Form der feudalen Herrschaft durchdringt längst nicht alle Lebensbereiche und Regionen. Das arbonische [[Arbonisches Ständewesen | Adelssystem]] lässt sich sowohl als klassische Lehenspyramide, als auch als kriegerische Ausformung einer [[arbonisches Sippenwesen|Stammesgesellschaft]] verstehen. Auch eine Verbindung weltlicher und spiritueller Autorität ist auf Basis der Sippentraditionen durchaus üblich. Die doppelte Legitimation von Herrschaft (einerseits von einem Herrscher/König/Gottheit, andererseits von einer Stammesgemeinschaft/Tradition/Vorfahren) ist auch das, was sie in fremden Ländern vorzufinden erwarten, wenn sie sich dort aufhalten. Ihr Herrschaftssystem ist für Arbonier der gute, erfolgreiche Normalfall und der seit über dreissig Jahren andauernde wirtschaftliche Aufschwung des Landes gibt ihnen recht. So erlauben sich die Arbonier eine Mentalität, nach der sie sich selbst als von den Göttern geliebte kulturelle Krone ganz Trigardons verstehen.<br />
*Die Schulen des Ischan, welche auch für die hohe kulturelle und religiöse Befähigung ihrer Schüler gelobt werden, sind sowohl bei der Güte der militärischen Ausbildung, als auch bei der immensen Höhe des Schulgeldes in ganz Trigardon konkurrenzlos. Adlige, deren Familien sich die teure Ausbildung auf den Schulen des Ischan nicht leisten können, gehen nach den im Ausland so bewährten Ideen des Rittertums zu Freunden der Familie in den Pagen- und Knappendienst. Selbst die Zofenschaft ist nicht gänzlich frei von kriegerischen Inhalten und Prinzipien. Auch weiß jede arbonische Dame, dass der Erwerb und der Besitz von Waffen Selbstzweck ist. Obwohl der Kampf zu Fuß das mittelländische Kriegsgeschehen zu dominieren scheint, hat die schwer bewaffnete Elite der Ritter und Reiter das Heer der Freien Stammeskrieger längst in seiner Bedeutung abgelöst. Seine traditionellen Vorläufer sind der berittene Kampf der schwer bewaffneten Kriegsherren und Cirkater, die auch schon vor dem letzten Großen Stammeskrieg in dieser Weise zu Felde zogen. <br />
*Nach dem Stammeskrieg erfreuten sich viele Errungenschaften der benachbarten Feudalgesellschaften großer Beliebtheit in der arbonischen Oberschicht. Die Einführung des Rittertitels unter Karoman II. war kein Bruch mit der arbonischen Tradition, sondern Ergebnis einer kontinuierlichen Entwicklung. Die Herausbildung höfischer Kultur ist der letzte, bislang unvollendete Schritt in der Übernahme ausländischer Vorbilder.<br />
<br />
== Untertanen ==<br />
<br />
*Das einfache Volk hat auch seinen Anteil am Reichtum des Landes, wenngleich die Vermögen fest in der Hand des Adels liegen. Aber nirgends findet man schlecht genährte Leibeigene und selbst unter den Angehörigen des Standes der Freien muss niemand verhungern. Die meisten Menschen wachsen in intakten Familiensituationen auf, in denen überaus konservative Werte gesät und geerntet werden. Dies gilt selbst für Leibeigene, die sich für gewöhnlich schlicht mit der Familie ihrer Herrschaft identifizieren. Sie gelten nicht als Sache oder gar Handelsgut, sondern sind unmündige Personen, die zwar keinen Besitz erwerben dürfen und in fast allen Lebensbereichen Abhängige sind, sich jedoch auf eine materielle Grundversorgung und ausgezeichneten Rechtsschutz durch ihre Herrschaft verlassen können. <br />
*Grundsätzlich sind gebürtige Arbonier allesamt vom Leben auf dem Lande geprägt. Also gibt es zwei Dinge, die bei ihnen für ungläubiges Staunen sorgen werden, das schnell entweder in Ablehnung oder Begeisterung umschlagen wird: Große Städte und das weite Meer (von längeren Aufenthalten in städtischer Umgebung oder Schiffsreisen gar nicht erst zu reden). Aber Arbons Stärke bestand immer schon darin, neue Ideen und Verhältnisse den eigenen Bedürfnissen anzupassen.<br />
*Zwar sind die Zeiten vorbei, in denen sich alles Denken und Handeln alleine auf den Krieg mit den Flutländern bezog. Dennoch wird auch heute jede Sache noch auf ihre kriegerische Nützlichkeit geprüft. Der Wert von Personen richtet sich stark nach der Wehrfähigkeit. Handwerker und Bauern dieser Tage haben anderes im Sinn, als fremde Länder zu verheeren, aber nicht aus mangelnder Streitlust, sondern aus wirtschaftlicher Erwägung. Selbst freie Männer und Frauen, die durch Vergreisung oder Schwangerschaft vom Kriegsdienst befreit sind, tragen offen den schweren Dolch des Stammeskriegers. Den Umgang mit diesem und dem Bogen lernen alle freien Arbonier von Kindesbeinen an. Schon vor dem Abschluss des vierzehnten Lebensjahres, nach dem für gewöhnlich das heiratsfähige Alter beginnt, haben die Jungen und Mädchen gelernt, sich einem zermürbenden Mühlwerk von Pflicht, Tugend und Gehorsam unterzuordnen.<br />
<br />
== Alltag ==<br />
<br />
*Innerhalb der letzten zwei Generationen hat Arbon rapide gesellschaftliche und politische Umwälzungen durchgemacht. Neue politische, militärische und religiöse Ideen, neue Architektur und neue Anbautechniken und die Verfügbarkeit von Luxusartikeln wie etwa Papier und Glas haben fast alle Lebensbereiche fast aller Regionen Arbons beeinflusst. Für Aussenstehende mögen die althergebrachten Strukturen des arbonischen Stammes im Widerspruch zu all diesen Neuerungen stehen. Die Betreffenden selbst jedoch nehmen dies meist nicht als widersprüchlich wahr: Die Nachbarländer inspirierten genau so häufig zur Adaption wie zur Abgrenzung.<br />
*Sowohl im Adel als auch bei den einfachen Stammesleuten ist die Zugehörigkeit zu einem Sippenoberhaupt die wichtigste Ordnungskategorie. Die Sippenoberhäupter bestimmen über Berufsausbildung und Eheschließung, legen das Erbrecht und seine alltäglichen Konsequenzen aus und organisieren die Altersversorgung. Ackerland, Werkstätten, Viehbestände, Waffen und auch Adelstitel werden in verschiedenen Spielarten einer Senioratsordnung weiter gegeben. Dabei erbt das Sippenoberhaupt den wertvollsten in der Sippe zur Verfügung stehenden Besitz (oder den höchsten Titel), weitere Ressourcen werden absteigend nach Macht und Ansehen an die erbrechtlich näher stehenden Verwandten weiter verteilt.<br />
*Mit Stamm kann dieser Tage nicht nur bezeichnet werden, wer arbonische Vorfahren hat, sondern die Gemeinschaft aller, die in der Grafschaft Arbon leben, also auch Zwerge, Hobbits und die Kelten aus Montrowien. Die Stammesgemeinschaft schützt die Sippe vor äußeren Bedrohungen und hilft im Falle von Missernten etc. In der täglichen Wahrnehmung wird sie von den landhaltenden arbonischen Adligen repräsentiert, die rechtliche Probleme zwischen den Sippen regeln, die Kriegsfähigkeit zu gewährleisten haben und denen man Abgaben in Form von Gütern und Arbeitsleistungen schuldig ist.<br />
*Die Arbonier glauben fast ausnahmslos an das [[Einführung in die Siebenfaltigkeit|Riacommon]], die Einheit der Sieben Götter. Für die meisten (in der Landwirtschaft tätigen) Menschen ist sie eine Naturreligion, in der jeder Gott sich in einem Teil der Schöpfung manifestiert. Die Sieben werden von den Priestern repräsentiert. Ihre Aufgaben sind <br />
**Heilung von Körper und Seele: Krankheit oder soziale und seelische Probleme werden oft als Besessenheit von bösen Geistern interpretiert, den der Priester dann austreiben muss.<br />
**Mit den Göttern sprechen, also die lästigen Wünsche und Bitten der Sterblichen den viel beschäftigten Göttern weiter tragen.<br />
**Rituelle Handlungen vollziehen, also Eheschließungen, Bestattungen, das Gebet zu Sonnenauf- und Untergang leiten und allerlei mehr. <br />
**Rechtsberatung: Wenn die Sippen oder Adligen bei einem Rechtsfall nicht weiter wissen, fragt man die Priester um Rat. Man kann Priester auch bitten, einen gegen gewisses Entgelt (das bei Adligen in schwierigen Gerichtsverfahren recht hoch ausfallen kann) rechtlich zu vertreten. <br />
*Trigardonen es gewöhnt, das [[Corpus Iuris Trigardonis|Recht]] häufig in die eigene Hand nehmen zu müssen. Die kleinste juristische und ökonomische Organisationsform, die Sippe, ist dazu in der Lage, fast alle Streitigkeiten des täglichen Lebens gütlich und ohne äussere Einmischung zu regeln. Nur wenn die Interessen verschiedener Sippen miteinander oder mit den Interessen des Grundherren kollidieren, kommt die Gerichtsbarkeit des Adels zum Einsatz. Traditionell ist die höchste Strafe bei weltlichen Vergehen nicht die Hinrichtung, sondern die Vogelfreiheit (also die Hinrichtung nach einer zünftigen Menschenjagd). Es gibt bestimmte Verbrechen, mit denen man sich in Trigardon ganz ohne Gerichtsverhandlung zum Vogelfreien machen kann.<br />
**Mord: Zwischen Mord und Totschlag wird auch im mündlich überlieferten Gewohnheitsrecht klar differenziert. Ein Mord ist geplantes, heimtückisches Meucheln, das Töten Verwundeter ect. Ein Mord ist nicht das Töten Vogelfreier, ein Mord ist auch nicht, wenn ein Adliger grob beleidigt wird und den Unverschämten aus Wut so sehr verwundet, dass dieser nicht überlebt. Das Töten im ehrenhaften Zweikampf, bei dem der Tod als Ende nicht vereinbart war, ist Totschlag und kostet Wergeld und eventuell Blutrache. <br />
**Raub: Niederschlagen, ausplündern, wegrennen, das ist es, womit Vogelfreie ihren Lebensunterhalt verdienen. Weil man nicht immer, wenn ein Raub passiert, extra feststellen kann, ob der Räuber nun schon vogelfrei war oder nicht, ist ein Räuber selbstredend vogelfrei. <br />
**Tiermensch sein: [[Tiermenschen]] sind Orks, Trolle, Oger, Echsenmenschen, Katzenmenschen und überhaupt alles, was unmenschlich und bedrohlich aussieht. (Elben und andere Spitzohren sind keine Tiermenschen sondern Halbmenschen, also unheimlich und etwas weniger wert als Menschen, können sich aber durch frommes Verhalten Anerkennung verdienen.) Weil Tiermenschen durch ihre Existenz die Göttliche Ordnung herausfordern (und sie hässlich und furchteinflößend sind), sind sie immer böse und gehören erschlagen.<br />
<br />
== Regionen ==<br />
<br />
[[File:Karte_Arbon_klein.jpg|frame|Grafschaft Arbon]]<br />
<br />
[[Längstal von Arbon]]<br />
<br />
[[Tejadun]]<br />
<br />
[[Dugor Harog]]<br />
<br />
Baronie [[Erlenfels]]<br />
<br />
Baronie [[Argaine]]<br />
<br />
Baronie [[Arden]]<br />
<br />
Baronie [[Rhack]]<br />
<br />
Baronie [[Garesch]]<br />
<br />
Baronie [[Harog]]<br />
<br />
Baronie [[Montrowia]]<br />
<br />
== Besondere Orte ==<br />
<br />
Das [[Kloster des Heiligen Danason]]<br />
<br />
[[Burg Bärenfels]]<br />
<br />
Die [[Schulen des Ischan]]<br />
<br />
[[Jardoheim]]<br />
<br />
[[Argaine (Dorf und Gestüt)]]<br />
<br />
Das [[Kloster des Riason]]<br />
<br />
Der [[Hochtempel des Riamodan]]<br />
<br />
[[Der Erlenfels]]<br />
<br />
[[Caér'Na Dun]]<br />
<br />
[[Canuphers Wacht]]<br />
<br />
[[Parvynsbruecc]]<br />
<br />
[[Batruschar]]<br />
<br />
[[Carasevda]]<br />
<br />
[[Cajacale]]<br />
<br />
[[Kategorie: Regionen]]</div>RiaRetterspitzhttps://trigardon-larp.de/index.php?title=Datei:Karte_Arbon.jpgDatei:Karte Arbon.jpg2022-10-27T20:44:43Z<p>RiaRetterspitz: </p>
<hr />
<div></div>RiaRetterspitzhttps://trigardon-larp.de/index.php?title=Provincia_OrientalisProvincia Orientalis2022-08-17T21:09:21Z<p>RiaRetterspitz: </p>
<hr />
<div>[[File:Oostportkarte.JPG|thumb|350px|Provincia Orientalis]]<br />
<br />
==Politik==<br />
<br />
* Die Ostprovinz wurde vor etwa 20 Jahren (ungefähr von 27 bis 29 n. K.) von der Schreckensherrschaft fürchterlicher Orkstämme befreit. <br />
<br />
* Herr [[Algonkin aus Gerbruck, genannt von Weidenhain]] wurde zum Seneschall der Provincia Orientalis benannt und ist gleichzeitig an der Seite seiner Gattin [[Riane von Finsterwald]] Baron von Drachenport. <br />
<br />
* Die zweite Baronie der Ostprovinz heißt Tinar. Sie ist das Lehen von [[Said abu Saif Ibn Ahamed Ibn Said Razuli]] und seiner Gattin [[Sophie Viviane anh Quellgrund]].<br />
<br />
* Beide Barone teilen sich eine gemeinsame Haustruppe, die gut ausgerüsteten und disziplinierten [[Ritter vom Felsenturm]], die auch die einzigen permanent dafür vorgesehenen Kriegsschiffe in Emendons Reich stellen.<br />
<br />
* Der neu entstehende Kult um den [[Heiligen Cajetan]] gibt den Bewohnern der Ostprovinz zunehmend Halt und ein Zusammengehörigkeitsgefühl.<br />
<br />
* Die Mauten und Marktgebühren der Ostprovinz stellen eine der wichtigsten Einnahmequellen des Hochfürsten dar.<br />
<br />
<br />
==Geografie==<br />
<br />
Die Provinz Osttrigardon, mitunter auch Ostprovinz oder zuweilen in Urkunden “Provincia Orientalis” genannt, liegt weit entfernt vom trigardonischen Kernland zwischen dem sogenannten Drachenmeer (dem nordöstlichen Teil des Weltmeeres) und dem Tinarischen Meer, dem größten bekannten kontinentalen Binnenmeer. Ihre östliche Grenze wird vom Tinarischen Kanal gebildet, einem natürlichen Nadelöhr des Schiffsverkehrs zwischen beiden Gewässern.<br />
<br />
Ihren größten Wert macht die strategisch günstige Lage der beiden Hafenstädte Drachenport und Tinarport aus, die zu den größten Städten des Reiches gehören. Nirgendwo sonst in den trigardonischen Landen gibt es eine vergleichbare kulturelle Vielfalt. Die meisten Menschen leben in Streusiedlungen in relativer Nähe der Hafenstädte oder mit direktem Zugang zum Tinarischen Kanal. Doch das Binnenland ist geprägt von unbesiedelten Wald, Steppen- und Moorgebieten. Dazwischen gibt es immer wieder Flecken fruchtbarer, aber noch wenig erschlossener Böden mit kleineren Dörfern und Wehrgehöften, die immer seltener werden, je weiter man nach Westen kommt. Ansonsten ist es keine Seltenheit, halbwilde Rinder- und Schafherden zu Gesicht zu bekommen.<br />
<br />
In den nördlichen Wäldern liegen die Ruinen der Rabennest, einer großen, uralten Burg. In den ersten Jahren nach der Eroberung war dies der Sitz des ehemaligen Statthalters. Mittlerweile ist sie jedoch verlassen und verfällt zusehends; der Zugang wird durch eine sehr solide Palisade versperrt und von den Rittern vom Felsenturm streng bewacht.<br />
<br />
Etwa eine halbe Tagesreise vom Drachenport nach Süden liegt die Festung Weidenhain, die stetig ausgebaut wird. Auffällig an dieser Festung ist der Mix verschiedener Baustile, der sich dennoch zu einem einigermaßen harmonischen Ganzen fügt. So gibt es etwa inmitten der Festung zwei große Langhäuser nach nordischer Art, obwohl keine Nordmänner in den Reihen der Besatzung zu finden sind.<br />
<br />
Die Straßen sind in gutem Zustand, allerdings ist nur die Straße zwischen den beiden Hafenstädten gepflastert. Die Reise durch die Provinz gilt im Allgemeinen als sicher, da seit Jahren schon keine Räuber mehr gesichtet wurden und auch die Orks fast ausgerottet oder wenigstens vertrieben sind. Manchmal werden auch offizielle Orkhatzen veranstaltet.<br />
<br />
==Bevölkerung und Glaube==<br />
<br />
Die Einwohner der Ostprovinz werden zwar „Stamm des Cajetan“ genannt, sind aber nicht im eigentlichen Sinn eine ethnische Gruppe, sondern eine sehr heterogene Bevölkerung, denen der Kult um den Heiligen Cajetan aber zunehmend eine gemeinsame Identität verleiht. Die Region wurde erst in den Jahren von 26 bis 30 n. K. bestialischen Orks entrissen. Die wenigen menschlichen Ureinwohner sind Teil einer Gesellschaft geworden, die vor allem aus Siedlern besteht. Angehörige verschiedener Inselvölker und Arbonier stellen die beiden größten, aber bei weitem nicht die einzigen Siedlergruppen dar.<br />
<br />
Die Ostprovinz ist ein weites Land, in dem die adeligen Grundherren oft weit weg sind und die Sippenstrukturen wiet unzuverlässiger wirken als in Arbon. Darum sind die gewählten Ältesten oftmals die einzige Instanz, um die unverzichtbare bäuerliche Selbstorganisation zu dirigieren.<br />
<br />
Die Menschen, so nicht aus Trigardon eingewandert oder bekehrt, glauben an alle möglichen, meist nur lokal bekannten Götter und Geister, was im Rahmen der guten Sitten gestattet wird und mitunter zu kreativen Mischungen religiöser Vorstellungen führt. Hoheitlich gefördert wird aber natürlich nur der Siebenfaltigkeitsglaube und spielt im öffentlichen Leben eine große Rolle. Sollte es dennoch ein Missionar anderer Götter im Lande wagen, seinen Glauben zu bewerben, warten empfindliche Strafen auf ihn. <br />
<br />
Ergänzend zum Glauben an die Sieben wird der heilige Cajetan verehrt, ein frommer Krieger, der in weit entfernter Vergangenheit das mythische Königreich von Gar verließ und sich an der Mündung des Tinarischen Kanals niedergelassen haben soll. Für die Ureinwohner ist er der älteste bekannte Ahne, doch viele seiner Lehren gingen unter der brutalen Knechtschaft durch die Orks verloren. Heute gilt er vor allem als Schutzpatron der Reisenden, Händler und Krieger.<br />
<br />
==Kurioses und Trivia==<br />
<br />
Wer die Hafenstädte bereist, könnte an den Hafenmauern jeweils einer penibel blankgeputzen Messingtafel ansichtig werden, über der ein Balken angebracht ist: "Reserviert für Kapitän Piet Speigatt, soviel Zeit wird sein." Auf dem Land hingegen, besonders in den nördlichen Gebieten der Provinz, sind des Nachts mitunter einzelne Kerzen in den nach Norden zeigenden Fenstern der Häuser zu sehen. Die Leute nennen diese Kerzen "Arnulfslichter", und man erzählt sich, dass von Zeit zu Zeit denen auf geheimnisvolle Weise geholfe werde, die in Not geraten sind und ein solches Licht entzünden.<br />
<br />
==Wirtschaft==<br />
<br />
Was die Ostprovinz von Arbon mit am stärksten unterscheidet, ist die Art zu wirtschaften. So ist das Geldwesen in der Ostprovinz wesentlich ausgeprägter. Auch die Agrarwirtschaft ist darauf ausgerichtet, nicht nur die Bevölkerung von Stadt und Land zu versorgen, sondern gezielt den Bedarf des Schiffsverkehrs zu bedienen. <br />
<br />
Neben Agrargütern handelt Osttrigadon mit Holz und behauenem und unbehauenem Stein und es gibt kleinere Silbervorkommen im Land, die abgebaut werden. Die größte Bedeutung hat jedoch das im trigardonischen Kernland heiß begehrte Meersalz.<br />
Darüber hinaus gibt es über die Häfen einen regen Handel mit exotischen Gewürzen, Tabak und anderen Dingen, die von Schiffen mit hohen Heckkastellen, ohne Flagge, meist zweimal pro Jahr im Drachenport angelandet werden, ebenso wird mit Pelzen und Bernstein aus dem Norden Handel getrieben. Diese Dinge kommen mit Drachenboten ins Land.<br />
<br />
Der Orden der Ritter vom Felsenturm ist der wichtigste Geldverleiher der Ostprovinz. Er macht einträgliche Geschäfte mit der Umwandlung von Bargeld in persönliche Schuldverschreibungen, die bei Ritterbrüdern und Freunden im Ausland wieder in Bargeld gewechselt werden.<br />
Der Grundstock des Ordensvermögens ist jedoch die "Mitgift", die jeder der Ritter, die im Orden leben, oder der befreundeten Brüder im Ausland gegeben hat.<br />
Ein Teil der Einkünfte des Gutes Quellgrund in Arbon, die von der Dame Sophie Viviahne anh Quellgrund verwaltet wird, fließt ebenfalls dem Orden zu.<br />
Regelmäßig tauchen aber auch Amonlondische Goldmünzen in Osttrigardon auf, deren Herkunft aber unklar ist.<br />
Die Steuereinnahmen aus den Häfen Tinar und Drachenport sowie die Zehntabgaben aus den Amüsierbetrieben sind ebenfalls sichere Einnahmen für den Stadthalter, die Barone und den Orden.<br />
<br />
==Bespielte Orte==<br />
* Drachenport: Sitz von Algonkin, Ordensburg der Ritter vom Felsenturm.<br />
Im Wald um die Burg gibt es heiße Quellen und einen versteckten Tempel der Asen und Vanen.<br />
<br />
* Tinarport: Sitz von Said und Sophie – Herrenhaus und Hospital sind fertiggestellt. Gerüchte sagen, dass das Badehaus, das Said und Sophie für sich in Tinar bauen lassen, diesen Winter benutzt werden kann.<br />
<br />
* Das Jagdhaus zu den Eichen, wo das Danturnier im Jahre 38 n.K. stattgefunden hat.<br />
<br />
* Das Landgut Altweiler, ein Gutshof aus der Zeit vor dem Orkensturm, das wieder aufgebaut wurde und nun von Said und Sophie genutzt wird, um sich weitab der neugierigen Augen der Stadt mit Freunden und Verbündeten zu treffen, zu feiern oder auch nur sich zu entspannen.<br />
<br />
* Zweibrücken: Das Dorf lebt von Weinbau und Fischerei sowie dem Brückenzoll. Das Dorf mit allen Liegenschaften wurde Herrn Bernard von Zweibrücken, einem ehemaligen Knappen von Said, als Lehen gegeben.<br />
<br />
* Demyrcal (ehemals Lehen hinter den Brücken): Ein Lehen, das Narek Natan anh Garesch von Said und Sophie gegeben wurde und das von Camuran Barca anh Caja verwaltet wird. Bei ihrer Hochzeit bekamen sie und ihr Ehegatte Gareth von Darkenhowe von Narek die Grundherrenrechte und den Grundbesitz als Lehen.<br />
<br />
<br />
[[Kategorie: Regionen]]</div>RiaRetterspitzhttps://trigardon-larp.de/index.php?title=Provincia_OrientalisProvincia Orientalis2022-08-17T20:55:55Z<p>RiaRetterspitz: </p>
<hr />
<div>[[File:Oostportkarte.JPG|thumb|350px|Provincia Orientalis]]<br />
<br />
==Politik==<br />
<br />
* Die Ostprovinz wurde vor etwa 20 Jahren (ungefähr von 27 bis 29 n. K.) von der Schreckensherrschaft fürchterlicher Orkstämme befreit. <br />
<br />
* Herr [[Algonkin aus Gerbruck, genannt von Weidenhain]] wurde zum Seneschall der Provincia Orientalis benannt und ist gleichzeitig an der Seite seiner Gattin [[Riane von Finsterwald]] Baron von Drachenport. <br />
<br />
* Die zweite Baronie der Ostprovinz heißt Tinar. Sie ist das Lehen von [[Said abu Saif Ibn Ahamed Ibn Said Razuli]] und seiner Gattin [[Sophie Viviane anh Quellgrund]].<br />
<br />
* Beide Barone teilen sich eine gemeinsame Haustruppe, die gut ausgerüsteten und disziplinierten [[Ritter vom Felsenturm]], die auch die einzigen permanent dafür vorgesehenen Kriegsschiffe in Emendons Reich stellen.<br />
<br />
* Der neu entstehende Kult um den [[Heiligen Cajetan]] gibt den Bewohnern der Ostprovinz zunehmend Halt und ein Zusammengehörigkeitsgefühl.<br />
<br />
* Die Mauten und Marktgebühren der Ostprovinz stellen eine der wichtigsten Einnahmequellen des Hochfürsten dar.<br />
<br />
<br />
==Geografie==<br />
<br />
Die Provinz Osttrigardon, mitunter auch Ostprovinz oder zuweilen in Urkunden “Provincia Orientalis” genannt, liegt weit entfernt vom trigardonischen Kernland zwischen dem sogenannten Drachenmeer (dem nordöstlichen Teil des Weltmeeres) und dem Tinarischen Meer, dem größten bekannten kontinentalen Binnenmeer. Ihre östliche Grenze wird vom Tinarischen Kanal gebildet, einem natürlichen Nadelöhr des Schiffsverkehrs zwischen beiden Gewässern.<br />
<br />
Ihren größten Wert macht die strategisch günstige Lage der beiden Hafenstädte Drachenport und Tinarport aus, die zu den größten Städten des Reiches gehören. Nirgendwo sonst in den trigardonischen Landen gibt es eine vergleichbare kulturelle Vielfalt. Die meisten Menschen leben in Streusiedlungen in relativer Nähe der Hafenstädte oder mit direktem Zugang zum Tinarischen Kanal. Doch das Binnenland ist geprägt von unbesiedelten Wald, Steppen- und Moorgebieten. Dazwischen gibt es immer wieder Flecken fruchtbarer, aber noch wenig erschlossener Böden mit kleineren Dörfern und Wehrgehöften, die immer seltener werden, je weiter man nach Westen kommt. Ansonsten ist es keine Seltenheit, halbwilde Rinder- und Schafherden zu Gesicht zu bekommen.<br />
<br />
In den nördlichen Wäldern liegen die Ruinen der Rabennest, einer großen, uralten Burg. In den ersten Jahren nach der Eroberung war dies der Sitz des ehemaligen Statthalters. Mittlerweile ist sie jedoch verlassen und verfällt zusehends; der Zugang wird durch eine sehr solide Palisade versperrt und von den Rittern vom Felsenturm streng bewacht.<br />
<br />
Etwa eine halbe Tagesreise vom Drachenport nach Süden liegt die Festung Weidenhain, die stetig ausgebaut wird. Auffällig an dieser Festung ist der Mix verschiedener Baustile, der sich dennoch zu einem einigermaßen harmonischen Ganzen fügt. So gibt es etwa inmitten der Festung zwei große Langhäuser nach nordischer Art, obwohl keine Nordmänner in den Reihen der Besatzung zu finden sind.<br />
<br />
Die Straßen sind in gutem Zustand, allerdings ist nur die Straße zwischen den beiden Hafenstädten gepflastert. Die Reise durch die Provinz gilt im Allgemeinen als sicher, da seit Jahren schon keine Räuber mehr gesichtet wurden und auch die Orks fast ausgerottet oder wenigstens vertrieben sind. Manchmal werden auch offizielle Orkhatzen veranstaltet.<br />
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==Bevölkerung und Glaube==<br />
<br />
Die Einwohner der Ostprovinz werden zwar „Stamm des Cajetan“ genannt, sind aber nicht im eigentlichen Sinn eine ethnische Gruppe, sondern eine sehr heterogene Bevölkerung, denen der Kult um den Heiligen Cajetan aber zunehmend eine gemeinsame Identität verleiht. Die Region wurde erst in den Jahren von 26 bis 30 n. K. bestialischen Orks entrissen. Die wenigen menschlichen Ureinwohner sind Teil einer Gesellschaft geworden, die vor allem aus Siedlern besteht. Angehörige verschiedener Inselvölker und Arbonier stellen die beiden größten, aber bei weitem nicht die einzigen Siedlergruppen dar.<br />
<br />
Die Ostprovinz ist ein weites Land, in dem die adeligen Grundherren oft weit weg sind und die Sippenstrukturen wiet unzuverlässiger wirken als in Arbon. Darum sind die gewählten Ältesten oftmals die einzige Instanz, um die unverzichtbare bäuerliche Selbstorganisation zu dirigieren.<br />
<br />
Die Menschen, so nicht aus Trigardon eingewandert oder bekehrt, glauben an alle möglichen, meist nur lokal bekannten Götter und Geister, was im Rahmen der guten Sitten gestattet wird und mitunter zu kreativen Mischungen religiöser Vorstellungen führt. Hoheitlich gefördert wird aber natürlich nur der Siebenfaltigkeitsglaube und spielt im öffentlichen Leben eine große Rolle. Sollte es dennoch ein Missionar anderer Götter im Lande wagen, seinen Glauben zu bewerben, warten empfindliche Strafen auf ihn. <br />
<br />
Ergänzend zum Glauben an die Sieben wird der heilige Cajetan verehrt, ein frommer Krieger, der in weit entfernter Vergangenheit das mythische Königreich von Gar verließ und sich an der Mündung des Tinarischen Kanals niedergelassen haben soll. Für die Ureinwohner ist er der älteste bekannte Ahne, doch viele seiner Lehren gingen unter der brutalen Knechtschaft durch die Orks verloren. Heute gilt er vor allem als Schutzpatron der Reisenden, Händler und Krieger.<br />
<br />
==Kurioses und Trivia==<br />
<br />
Wer die Hafenstädte bereist, könnte an den Hafenmauern jeweils einer penibel blankgeputzen Messingtafel ansichtig werden, über der ein Balken angebracht ist: "Reserviert für Kapitän Piet Speigatt, soviel Zeit wird sein." Auf dem Land hingegen, besonders in den nördlichen Gebieten der Provinz, sind des Nachts mitunter einzelne Kerzen in den nach Norden zeigenden Fenstern der Häuser zu sehen. Die Leute nennen diese Kerzen "Arnulfslichter", und man erzählt sich, dass von Zeit zu Zeit denen auf geheimnisvolle Weise geholfe werde, die in Not geraten sind und ein solches Licht entzünden.<br />
<br />
==Wirtschaft==<br />
<br />
Was die Ostprovinz von Arbon mit am stärksten unterscheidet, ist die Art zu wirtschaften. So ist das Geldwesen in der Ostprovinz wesentlich ausgeprägter. Auch die Agrarwirtschaft ist darauf ausgerichtet, nicht nur die Bevölkerung von Stadt und Land zu versorgen, sondern gezielt den Bedarf des Schiffsverkehrs zu bedienen. <br />
<br />
Neben Agrargütern handelt Osttrigadon mit Holz und behauenem und unbehauenem Stein und es gibt kleinere Silbervorkommen im Land, die abgebaut werden. Die größte Bedeutung hat jedoch das im trigardonischen Kernland heiß begehrte Meersalz.<br />
Darüber hinaus gibt es über die Häfen einen regen Handel mit exotischen Gewürzen, Tabak und anderen Dingen, die von Schiffen mit hohen Heckkastellen, ohne Flagge, meist zweimal pro Jahr im Drachenport angelandet werden, ebenso wird mit Pelzen und Bernstein aus dem Norden Handel getrieben. Diese Dinge kommen mit Drachenboten ins Land.<br />
<br />
Der Orden der Ritter vom Felsenturm ist der wichtigste Geldverleiher der Ostprovinz. Er macht einträgliche Geschäfte mit der Umwandlung von Bargeld in persönliche Schuldverschreibungen, die bei Ritterbrüdern und Freunden im Ausland wieder in Bargeld gewechselt werden.<br />
Der Grundstock des Ordensvermögens ist jedoch die "Mitgift", die jeder der Ritter, die im Orden leben, oder der befreundeten Brüder im Ausland gegeben hat.<br />
Ein Teil der Einkünfte des Gutes Quellgrund in Arbon, die von der Dame Sophie Viviahne anh Quellgrund verwaltet wird, fließt ebenfalls dem Orden zu.<br />
Regelmäßig tauchen aber auch Amonlondische Goldmünzen in Osttrigardon auf, deren Herkunft aber unklar ist.<br />
Die Steuereinnahmen aus den Häfen Tinar und Drachenport sowie die Zehntabgaben aus den Amüsierbetrieben sind ebenfalls sichere Einnahmen für den Stadthalter, die Barone und den Orden.<br />
<br />
==Bespielte Orte==<br />
* Drachenport: Sitz von Algonkin, Ordensburg der Ritter vom Felsenturm.<br />
Im Wald um die Burg gibt es heiße Quellen und einen versteckten Tempel der Asen und Vanen.<br />
<br />
* Tinarport: Sitz von Said und Sophie – Herrenhaus und Hospital sind fertiggestellt. Gerüchte sagen, dass das Badehaus, das Said und Sophie für sich in Tinar bauen lassen, diesen Winter benutzt werden kann.<br />
<br />
* Das Jagdhaus zu den Eichen, wo das Danturnier im Jahre 38 n.K. stattgefunden hat.<br />
<br />
* Das Landgut Altweiler, ein Gutshof aus der Zeit vor dem Orkensturm, das wieder aufgebaut wurde und nun von Said und Sophie genutzt wird, um sich weitab der neugierigen Augen der Stadt mit Freunden und Verbündeten zu treffen, zu feiern oder auch nur sich zu entspannen.<br />
<br />
* Zweibrücken: Das Dorf lebt von Weinbau und Fischerei sowie dem Brückenzoll. Das Dorf mit allen Liegenschaften wurde Herrn Bernard von Zweibrücken, einem ehemaligen Knappen von Said, als Lehen gegeben.<br />
<br />
* Demyrcal (ehemals Lehen hinter den Brücken): Ein Lehen, das Narek Natan anh Garesch von Said und Sophie gegeben wurde und das von Camuran Barca anh Caja verwaltet wird.<br />
<br />
<br />
[[Kategorie: Regionen]]</div>RiaRetterspitzhttps://trigardon-larp.de/index.php?title=Hectors_HandbuchHectors Handbuch2022-08-06T12:37:11Z<p>RiaRetterspitz: </p>
<hr />
<div>==Hintergrund==<br />
„Ratschläge an die Heerführer von Natans Stamm“, umgangssprachlich „Hectors Handbuch“ genannt, ist eine Sammlung von Erkenntnissen und Überlegungen zur Kriegskunst. Auf das Bestreben von [[Hector Caroman anh Rhack]] wurden sie bei Gründung der [[Schulen des Ischan]] erstmals schriftlich niedergelegt und seitdem kontinuierlich ergänzt. Aus diesem Grund lässt sich nur noch vermuten, welche Teile von Hectors Handbuch tatsächlich auf ihn zurückgehen.<br />
Obwohl die Gesamtheit der Ratschläge nur auf den Schulen des Ischan gelehrt werden, sind bestimmte Teile davon im ganzen Land bekannt, da in ihnen die Grundlagen der Heeresorganisation und Kriegsführung von Emendons Reich formuliert sind. Sie werden zwar nicht perfekt, aber immerhin so gut umgesetzt, dass eine umwälzende Reform des Heerwesens unnötig erscheint.<br />
==Metaebene==<br />
Anstatt ein gesamtes Kriegshandbuch zu formulieren, beschränken wir uns auf Auszüge daraus, von denen wir glauben, dass sie auf Veranstaltungen darstellbar sind, die dem Hintergrund nach besondere Bekanntheit besitzen oder die wir aus anderen Gründen für besonders spielrelevant halten. Schließlich ist den meisten Trigardonen Hectors Handbuch auch nur Auszugsweise bekannt.<br />
Daher gehen wir auch davon aus, dass dieser Artikel hin und wieder Ergänzungen bekommen wird.<br />
==von der Ordnung des Heeres==<br />
<br />
"Des Heeres Finger und Zehen sind die Kriegerscharen, seine Hände und Füße die Banner, Arme und Beine die Heerhauffen und seine Leiber die Jurten.<br />
<br />
'''In dieser Weise sollen die Scharen geordnet sein:''' Nicht weniger als Fünf und nicht mehr als Neun Krieger sollen sie zählen. Und nur die Krieger sollen zu ihrer Ordnung gezählt werden, nicht die Hörigen, Heiler, Troßweiber, Pagen und zu jungen Knappen, gleich ob sie der Schar zugeteilt sind oder der Herdmutter dienen. Zur Zahl der Schar werden nur die Krieger gezählt und sie soll nicht kleiner als fünf und nicht größer als neun sein. Denn gesellt sich zur Schar der Zehnte, so sind es schon zwei Scharen geworden.<br />
<br />
Jeder in der Schar hat einen Rang, vom Ersten bis zum Fünften oder bis zum sechsten und wenn die Schar mehr als sechs Krieger zählt haben alle nach dem Fünften den sechsten Rang, da sich ja den siebten Rang die Ahnen des Heerführers teilen. Der Erste der Schar führt die übrigen, es sei denn er kann nicht auf seinen Füßen oder den Hufen seines Pferdes stehen oder er kann nicht sehen, nicht hören, nicht sprechen oder nicht Zeichen geben. Denn dann führt der Zweite oder auch der kann es nicht, sodann führt der Dritte und so fort. Denn jeder Krieger der Schar hat einen Rang und so lange die Schar besteht, so wird sie auch geführt.<br />
<br />
Die Schar lagert, marschiert, speist und wacht gemeinsam und kämpft gemeinsam in der Schlacht. Es ist nicht weise, die Krieger der Schar ohne Not voneinander zu trennen. Die Schar ist mit fünf Bögen oder mit fünf Speeren bewaffnet oder beides zugleich. Führt sie fünf Bögen, so ist es eine Schützenschar oder sie ist eine Lanze, wenn sie fünf Speere führt. Führt sie beides, so kann sie nach der Wahl ihres Herrn als Lanze oder Schützenschar kämpfen. Sind Einige in der Schar beritten und Andere nicht, so mag ihr Herr befehlen oder nicht befehlen, die Schar nach Reitern und Fußkämpfern zu trennen und neu zu ordnen. Dem Lande nach mag es weise sein, reine Reiterscharen ins Feld zu führen oder nicht. Ansonsten ist es nicht weise, die Krieger der Schar ohne Not voneinander zu trennen.<br />
<br />
In dieser Weise sollen die Kriegerscharen geordnet sein. Sie sind die Finger und Zehen des Heeres.<br />
<br />
<br />
'''Und in dieser Weise sollen die Banner geordnet sein:''' Nicht weniger als zwei und nicht mehr als fünf Scharen sollen sie zählen. Denn mit der sechsten Schar kommt auch das zweite Banner.<br />
Herr der Scharen ist der Bannerherr. Er ist der Erste seiner Schar, doch er führt nur den Zweiten seiner Schar und der führt die Schar des Bannerherrn. Neben seinem Zweiten führt der Bannerherr die Ersten der anderen Scharen. Und unter den Ersten gibt es zumindest einen, der Bannerherr anstelle des Bannerherrn ist, wenn der nicht auf seinen Füßen oder den Hufen seines Pferdes stehen, nicht sehen, nicht hören, nicht sprechen oder nicht Zeichen geben kann. Denn das Banner muss einen Bannerherrn haben.<br />
<br />
Auch muss das Banner Boten, ein Feldzeichen und ein Rufhorn ins Feld führen und wenn es ein Banner mit mehreren Schützenscharen ist, so muss es dazu auch eine laute, helle Pfeife führen. Es mag dem obersten Bannerherrn weise dünken oder nicht, reine Schützenbanner, reine Lanzenbanner, reine Reiterbanner zu haben oder nicht.<br />
<br />
Das Banner hat eine Bannerfrau. Sie mag das Banner begleiten oder der Herdmutter dienen. Doch ihr dient der Troß aller Scharen ihres Bannerherrn.<br />
<br />
In dieser Weise sollen die Banner geordnet sein. Sie sind die Hände und die Füße des Heeres.<br />
<br />
<br />
'''Und in dieser Weise sollen die Hauffe geordnet sein:''' Nicht weniger als zwei und nicht mehr als sechs Banner sollen sie zählen. Denn mit dem siebten Banner kommt auch die zweite Hauffe.<br />
<br />
Herr der Banner ist der oberste Bannerherr. Doch er führt nicht sein eigenes Banner, sondern einer seiner Ersten oder der Zweite seiner Schar führt dieses. Den und die anderen Bannerherrn führt der oberste Bannerherr. Und unter den Bannerherrn gibt es zumindest einen, der oberster Bannerherr anstelle des obersten Bannerherrn sein kann, weil die Hauffe stets einen obersten Bannerherrn haben muss.<br />
<br />
Der oberste Bannerherr kann alle Bannerherrn und Ersten unter seinem Dach versammeln. Die Hauffe hat eine oberste Bannerfrau. Sie dient der Herdmutter und führt die anderen Bannerfrauen.<br />
<br />
In dieser Weise sollen die Hauffen geordnet sein. Sie sind die Arme und Beine des Heeres.<br />
<br />
<br />
'''Doch die Leiber des Heeres sind die Jurten und sie sollen in dieser Weise geordnet sein:''' Nicht weniger als zwei Hauffe aber auch nicht weniger als sieben mal sieben mal sieben Krieger sollen sie zählen.<br />
<br />
Ihr Herr ist der Heerführer. Er selbst führt nicht mehr als eine Schar, doch ihm dienen alle Bannerherrn, die er gemeinsam mit allen Ersten unter seinem Dach versammeln kann.<br />
Und seine Herdmutter versammelt alle Bannerfrauen und alle Weisen und Kundigen der Hauffen an ihrem Feuer auf das sie ihr dienen und sie dem Heerführer dienen kann.<br />
<br />
So sind die Jurten unter den Heerführern geordnet, um dem obersten unter ihnen zu dienen."<br />
<br />
=="von den Signalen des Fußvolkes"==<br />
<br />
„'''Das Feldzeichen''' braucht jedes Banner zu Fuß, um sich darum zu versammeln und dem Heerführer seinen Ort anzuzeigen.<br />
<br />
Das Banner zu Fuß braucht keine Signalfahnen, weder die dunkle noch die helle. Es sei denn, der Heerführer verlangt es anders. Denn sie sind zumeist nur nützlich für die berittenen Banner.<br />
<br />
<br />
'''Mit Trommelschlägen''' mag das Banner zu Fuß sich den Marsch erleichtern. Ist es darin bewandert, mag es auf besondere Trommelschläge auch besondere Manöver auszuführen. Doch kein Signal durch Trommeln muss vom ganzen Heer verstanden werden.<br />
<br />
<br />
'''Die Signale durch das Horn''' müssen vom ganzen Heer verstanden werden. Sie richten sich an das Banner. Denn mag die Schar noch klein genug, das Nötige mit des Ersten lauter Stimme zu sagen, so ist das Banner schon zu groß dafür.<br />
<br />
Vom ganzen Heer verstanden werden müssen die Signale durch das Horn. Sie richten sich nicht nur an das Banner. Denn die Hornstöße eines Banners geben diesem Banner ein Kommando und zeigen auch zugleich den andern Bannern an, was diese wissen müssen.<br />
<br />
Darum müssen drei Hornsignale vom ganzen Heer verstanden werden:<br />
<br />
Das erste Signal gilt dem Angriff des Banners. Es wird mit langem Hornstoß gegeben, denn kein Echo wird daraus etwas anderes machen, als das Signal des Angriffs.<br />
<br />
Das zweite Signal gilt dem Ruf des Banners nach Unterstützung durch andere Banner. Es wird mit kurzen Hornstößen gegeben, denn kein Echo wird daraus etwas anderes machen, als den Ruf nach Hilfe.<br />
<br />
Das dritte Signal gilt dem Rückzug des Banners. Es wird mit abwechselndem langem und kurzem Hornstoß gegeben. Denn so wird das Signal für den Rückzug eines Banners nicht versehentlich gegeben.<br />
<br />
Diese drei Hornsignale müssen vom ganzen Heer verstanden werden.<br />
<br />
<br />
'''Die Signale durch die Pfeife''' müssen nur von dem Banner verstanden werden, denen sie gelten.<br />
<br />
Den Schützenscharen gibt die Pfeife das Signal, eine Salve zu entlassen und die vordersten Scharen auszuwechseln durch die Scharen hinter ihnen.<br />
<br />
Den Lanzenscharen gibt die Pfeife das Signal, die vordersten Scharen auszuwechseln durch die Scharen hinter ihnen.“<br />
<br />
[[Kategorie:Bibliothek]]<br />
[[Kategorie:Theologie und sonstige Wissenschaften]]</div>RiaRetterspitzhttps://trigardon-larp.de/index.php?title=Hectors_HandbuchHectors Handbuch2022-08-06T12:34:40Z<p>RiaRetterspitz: </p>
<hr />
<div>==Hintergrund==<br />
„Ratschläge an die Heerführer von Natans Stamm“, umgangssprachlich „Hectors Handbuch“ genannt, ist eine Sammlung von Erkenntnissen und Überlegungen zur Kriegskunst. Auf das Bestreben von [[Hector Caroman anh Rhack]] wurden sie bei Gründung der [[Schulen des Ischan]] erstmals schriftlich niedergelegt und seitdem kontinuierlich ergänzt. Aus diesem Grund lässt sich nur noch vermuten, welche Teile von Hectors Handbuch tatsächlich auf ihn zurückgehen.<br />
Obwohl die Gesamtheit der Ratschläge nur auf den Schulen des Ischan gelehrt werden, sind bestimmte Teile davon im ganzen Land bekannt, da in ihnen die Grundlagen der Heeresorganisation und Kriegsführung von Emendons Reich formuliert sind. Sie werden zwar nicht perfekt, aber immerhin so gut umgesetzt, dass eine umwälzende Reform des Heerwesens unnötig erscheint.<br />
==Metaebene==<br />
Anstatt ein gesamtes Kriegshandbuch zu formulieren, beschränken wir uns auf Auszüge daraus, von denen wir glauben, dass sie auf Veranstaltungen darstellbar sind, die dem Hintergrund nach besondere Bekanntheit besitzen oder die wir aus anderen Gründen für besonders spielrelevant halten. Schließlich ist den meisten Trigardonen Hectors Handbuch auch nur Auszugsweise bekannt.<br />
Daher gehen wir auch davon aus, dass dieser Artikel hin und wieder Ergänzungen bekommen wird.<br />
==von der Ordnung des Heeres==<br />
<br />
"Des Heeres Finger und Zehen sind die Kriegerscharen, seine Hände und Füße die Banner, Arme und Beine die Heerhauffen und seine Leiber die Jurten.<br />
<br />
'''In dieser Weise sollen die Scharen geordnet sein:''' Nicht weniger als Fünf und nicht mehr als Neun Krieger sollen sie zählen. Und nur die Krieger sollen zu ihrer Ordnung gezählt werden, nicht die Hörigen, Heiler, Troßweiber, Pagen und zu jungen Knappen, gleich ob sie der Schar zugeteilt sind oder der Herdmutter dienen. Zur Zahl der Schar werden nur die Krieger gezählt und sie soll nicht kleiner als fünf und nicht größer als neun sein. Denn gesellt sich zur Schar der Zehnte, so sind es schon zwei Scharen geworden.<br />
<br />
Jeder in der Schar hat einen Rang, vom Ersten bis zum Fünften oder bis zum sechsten und wenn die Schar mehr als sechs Krieger zählt haben alle nach dem Fünften den sechsten Rang, da sich ja den siebten Rang die Ahnen des Heerführers teilen. Der Erste der Schar führt die übrigen, es sei denn er kann nicht auf seinen Füßen oder den Hufen seines Pferdes stehen oder er kann nicht sehen, nicht hören, nicht sprechen oder nicht Zeichen geben. Denn dann führt der Zweite oder auch der kann es nicht, sodann führt der Dritte und so fort. Denn jeder Krieger der Schar hat einen Rang und so lange die Schar besteht, so wird sie auch geführt.<br />
<br />
Die Schar lagert, marschiert, speist und wacht gemeinsam und kämpft gemeinsam in der Schlacht. Es ist nicht weise, die Krieger der Schar ohne Not voneinander zu trennen. Die Schar ist mit fünf Bögen oder mit fünf Speeren bewaffnet oder beides zugleich. Führt sie fünf Bögen, so ist es eine Schützenschar oder sie ist eine Lanze, wenn sie fünf Speere führt. Führt sie beides, so kann sie nach der Wahl ihres Herrn als Lanze oder Schützenschar kämpfen. Sind Einige in der Schar beritten und Andere nicht, so mag ihr Herr befehlen oder nicht befehlen, die Schar nach Reitern und Fußkämpfern zu trennen und neu zu ordnen. Dem Lande nach mag es weise sein, reine Reiterscharen ins Feld zu führen oder nicht. Ansonsten ist es nicht weise, die Krieger der Schar ohne Not voneinander zu trennen.<br />
<br />
In dieser Weise sollen die Kriegerscharen geordnet sein. Sie sind die Finger und Zehen des Heeres.<br />
<br />
<br />
'''Und in dieser Weise sollen die Banner geordnet sein:''' Nicht weniger als zwei und nicht mehr als fünf Scharen sollen sie zählen. Denn mit der sechsten Schar kommt auch das zweite Banner.<br />
Herr der Scharen ist der Bannerherr. Er ist der Erste seiner Schar, doch er führt nur den Zweiten seiner Schar und der führt die Schar des Bannerherrn. Neben seinem Zweiten führt der Bannerherr die Ersten der anderen Scharen. Und unter den Ersten gibt es zumindest einen, der Bannerherr anstelle des Bannerherrn ist, wenn der nicht auf seinen Füßen oder den Hufen seines Pferdes stehen, nicht sehen, nicht hören, nicht sprechen oder nicht Zeichen geben kann. Denn das Banner muss einen Bannerherrn haben.<br />
<br />
Auch muss das Banner Boten, ein Feldzeichen und ein Rufhorn ins Feld führen und wenn es ein Banner mit mehreren Schützenscharen ist, so muss es dazu auch eine laute, helle Pfeife führen. Es mag dem obersten Bannerherrn weise dünken oder nicht, reine Schützenbanner, reine Lanzenbanner, reine Reiterbanner zu haben oder nicht.<br />
<br />
Das Banner hat eine Bannerfrau. Sie mag das Banner begleiten oder der Herdmutter dienen. Doch ihr dient der Troß aller Scharen ihres Bannerherrn.<br />
<br />
In dieser Weise sollen die Banner geordnet sein. Sie sind die Hände und die Füße des Heeres.<br />
<br />
<br />
'''Und in dieser Weise sollen die Hauffe geordnet sein:''' Nicht weniger als zwei und nicht mehr als sechs Banner sollen sie zählen. Denn mit dem siebten Banner kommt auch die zweite Hauffe.<br />
<br />
Herr der Banner ist der oberste Bannerherr. Doch er führt nicht sein eigenes Banner, sondern einer seiner Ersten oder der Zweite seiner Schar führt dieses. Den und die anderen Bannerherrn führt der oberste Bannerherr. Und unter den Bannerherrn gibt es zumindest einen, der oberster Bannerherr anstelle des obersten Bannerherrn sein kann, weil die Hauffe stets einen obersten Bannerherrn haben muss.<br />
<br />
Der oberste Bannerherr kann alle Bannerherrn und Ersten unter seinem Dach versammeln. Die Hauffe hat eine oberste Bannerfrau. Sie dient der Herdmutter und führt die anderen Bannerfrauen.<br />
<br />
In dieser Weise sollen die Hauffen geordnet sein. Sie sind die Arme und Beine des Heeres.<br />
<br />
<br />
'''Doch die Leiber des Heeres sind die Jurten und sie sollen in dieser Weise geordnet sein:''' Nicht weniger als zwei Hauffe aber auch nicht weniger als sieben mal sieben mal sieben Krieger sollen sie zählen.<br />
<br />
Ihr Herr ist der Heerführer. Er selbst führt nicht mehr als eine Schar, doch ihm dienen alle Bannerherrn, die er gemeinsam mit allen Ersten unter seinem Dach versammeln kann.<br />
Und seine Herdmutter versammelt alle Bannerfrauen und alle Weisen und Kundigen der Hauffen an ihrem Feuer auf das sie ihr dienen und sie dem Heerführer dienen kann.<br />
<br />
So sind die Jurten unter den Heerführern geordnet, um dem obersten unter ihnen zu dienen."<br />
<br />
=="von den Signalen des Fußvolkes"==<br />
<br />
„'''Das Feldzeichen''' braucht jedes Banner zu Fuß, um sich darum zu versammeln und dem Heerführer seinen Ort anzuzeigen.<br />
<br />
Das Banner zu Fuß braucht keine Signalfahnen, weder die dunkle noch die helle. Es sei denn, der Heerführer verlangt es anders. Denn sie sind zumeist nur nützlich für die berittenen Banner.<br />
<br />
<br />
'''Mit Trommelschlägen''' mag das Banner zu Fuß sich den Marsch erleichtern. Ist es darin bewandert, mag es auf besondere Trommelschläge auch besondere Manöver auszuführen. Doch kein Signal durch Trommeln muss vom ganzen Heer verstanden werden.<br />
<br />
<br />
'''Die Signale durch das Horn''' müssen vom ganzen Heer verstanden werden. Sie richten sich an das Banner. Denn mag die Schar noch klein genug, das Nötige mit des Ersten lauter Stimme zu sagen, so ist das Banner schon zu groß dafür.<br />
<br />
Vom ganzen Heer verstanden werden müssen die Signale durch das Horn. Sie richten sich nicht nur an das Banner. Denn die Hornstöße eines Banners geben diesem Banner ein Kommando und zeigen auch zugleich den andern Bannern an, was diese wissen müssen.<br />
<br />
Darum müssen drei Hornsignale vom ganzen Heer verstanden werden:<br />
<br />
Das erste Signal gilt dem Angriff des Banners. Es wird mit langem Hornstoß gegeben, denn kein Echo wird daraus etwas anderes machen, als das Signal des Angriffs.<br />
<br />
Das zweite Signal gilt dem Ruf des Banners nach Unterstützung durch andere Banner. Es wird mit kurzen Hornstößen gegeben, denn kein Echo wird daraus etwas anderes machen, als den Ruf nach Hilfe.<br />
<br />
Das dritte Signal gilt dem Rückzug des Banners. Es wird mit abwechselndem langem und kurzem Hornstoß gegeben. Denn so wird das Signal für den Rückzug eines Banners nicht versehentlich gegeben.<br />
<br />
Diese drei Hornsignale müssen vom ganzen Heer verstanden werden.<br />
<br />
<br />
'''Die Signale durch die Pfeife''' müssen nur von dem Banner verstanden werden, denen sie gelten.<br />
<br />
Den Schützenscharen gibt die Pfeife das Signal, eine Salve zu entlassen und die vordersten Scharen auszuwechseln durch die Scharen hinter ihnen.<br />
<br />
Den Lanzenscharen gibt die Pfeife das Signal, die vordersten Scharen auszuwechseln durch die Scharen hinter ihnen.“<br />
<br />
[Kategorie:Bibliothek]</div>RiaRetterspitzhttps://trigardon-larp.de/index.php?title=Hectors_HandbuchHectors Handbuch2022-08-06T12:33:55Z<p>RiaRetterspitz: Die Seite wurde neu angelegt: „==Hintergrund== „Ratschläge an die Heerführer von Natans Stamm“, umgangssprachlich „Hectors Handbuch“ genannt, ist eine Sammlung von Erkenntnissen un…“</p>
<hr />
<div>==Hintergrund==<br />
„Ratschläge an die Heerführer von Natans Stamm“, umgangssprachlich „Hectors Handbuch“ genannt, ist eine Sammlung von Erkenntnissen und Überlegungen zur Kriegskunst. Auf das Bestreben von [[Hector Caroman anh Rhack]] wurden sie bei Gründung der [[Schulen des Ischan]] erstmals schriftlich niedergelegt und seitdem kontinuierlich ergänzt. Aus diesem Grund lässt sich nur noch vermuten, welche Teile von Hectors Handbuch tatsächlich auf ihn zurückgehen.<br />
Obwohl die Gesamtheit der Ratschläge nur auf den Schulen des Ischan gelehrt werden, sind bestimmte Teile davon im ganzen Land bekannt, da in ihnen die Grundlagen der Heeresorganisation und Kriegsführung von Emendons Reich formuliert sind. Sie werden zwar nicht perfekt, aber immerhin so gut umgesetzt, dass eine umwälzende Reform des Heerwesens unnötig erscheint.<br />
==Metaebene==<br />
Anstatt ein gesamtes Kriegshandbuch zu formulieren, beschränken wir uns auf Auszüge daraus, von denen wir glauben, dass sie auf Veranstaltungen darstellbar sind, die dem Hintergrund nach besondere Bekanntheit besitzen oder die wir aus anderen Gründen für besonders spielrelevant halten. Schließlich ist den meisten Trigardonen Hectors Handbuch auch nur Auszugsweise bekannt.<br />
Daher gehen wir auch davon aus, dass dieser Artikel hin und wieder Ergänzungen bekommen wird.<br />
==von der Ordnung des Heeres==<br />
<br />
"Des Heeres Finger und Zehen sind die Kriegerscharen, seine Hände und Füße die Banner, Arme und Beine die Heerhauffen und seine Leiber die Jurten.<br />
<br />
'''In dieser Weise sollen die Scharen geordnet sein:''' Nicht weniger als Fünf und nicht mehr als Neun Krieger sollen sie zählen. Und nur die Krieger sollen zu ihrer Ordnung gezählt werden, nicht die Hörigen, Heiler, Troßweiber, Pagen und zu jungen Knappen, gleich ob sie der Schar zugeteilt sind oder der Herdmutter dienen. Zur Zahl der Schar werden nur die Krieger gezählt und sie soll nicht kleiner als fünf und nicht größer als neun sein. Denn gesellt sich zur Schar der Zehnte, so sind es schon zwei Scharen geworden.<br />
<br />
Jeder in der Schar hat einen Rang, vom Ersten bis zum Fünften oder bis zum sechsten und wenn die Schar mehr als sechs Krieger zählt haben alle nach dem Fünften den sechsten Rang, da sich ja den siebten Rang die Ahnen des Heerführers teilen. Der Erste der Schar führt die übrigen, es sei denn er kann nicht auf seinen Füßen oder den Hufen seines Pferdes stehen oder er kann nicht sehen, nicht hören, nicht sprechen oder nicht Zeichen geben. Denn dann führt der Zweite oder auch der kann es nicht, sodann führt der Dritte und so fort. Denn jeder Krieger der Schar hat einen Rang und so lange die Schar besteht, so wird sie auch geführt.<br />
<br />
Die Schar lagert, marschiert, speist und wacht gemeinsam und kämpft gemeinsam in der Schlacht. Es ist nicht weise, die Krieger der Schar ohne Not voneinander zu trennen. Die Schar ist mit fünf Bögen oder mit fünf Speeren bewaffnet oder beides zugleich. Führt sie fünf Bögen, so ist es eine Schützenschar oder sie ist eine Lanze, wenn sie fünf Speere führt. Führt sie beides, so kann sie nach der Wahl ihres Herrn als Lanze oder Schützenschar kämpfen. Sind Einige in der Schar beritten und Andere nicht, so mag ihr Herr befehlen oder nicht befehlen, die Schar nach Reitern und Fußkämpfern zu trennen und neu zu ordnen. Dem Lande nach mag es weise sein, reine Reiterscharen ins Feld zu führen oder nicht. Ansonsten ist es nicht weise, die Krieger der Schar ohne Not voneinander zu trennen.<br />
<br />
In dieser Weise sollen die Kriegerscharen geordnet sein. Sie sind die Finger und Zehen des Heeres.<br />
<br />
<br />
'''Und in dieser Weise sollen die Banner geordnet sein:''' Nicht weniger als zwei und nicht mehr als fünf Scharen sollen sie zählen. Denn mit der sechsten Schar kommt auch das zweite Banner.<br />
Herr der Scharen ist der Bannerherr. Er ist der Erste seiner Schar, doch er führt nur den Zweiten seiner Schar und der führt die Schar des Bannerherrn. Neben seinem Zweiten führt der Bannerherr die Ersten der anderen Scharen. Und unter den Ersten gibt es zumindest einen, der Bannerherr anstelle des Bannerherrn ist, wenn der nicht auf seinen Füßen oder den Hufen seines Pferdes stehen, nicht sehen, nicht hören, nicht sprechen oder nicht Zeichen geben kann. Denn das Banner muss einen Bannerherrn haben.<br />
<br />
Auch muss das Banner Boten, ein Feldzeichen und ein Rufhorn ins Feld führen und wenn es ein Banner mit mehreren Schützenscharen ist, so muss es dazu auch eine laute, helle Pfeife führen. Es mag dem obersten Bannerherrn weise dünken oder nicht, reine Schützenbanner, reine Lanzenbanner, reine Reiterbanner zu haben oder nicht.<br />
<br />
Das Banner hat eine Bannerfrau. Sie mag das Banner begleiten oder der Herdmutter dienen. Doch ihr dient der Troß aller Scharen ihres Bannerherrn.<br />
<br />
In dieser Weise sollen die Banner geordnet sein. Sie sind die Hände und die Füße des Heeres.<br />
<br />
<br />
'''Und in dieser Weise sollen die Hauffe geordnet sein:''' Nicht weniger als zwei und nicht mehr als sechs Banner sollen sie zählen. Denn mit dem siebten Banner kommt auch die zweite Hauffe.<br />
<br />
Herr der Banner ist der oberste Bannerherr. Doch er führt nicht sein eigenes Banner, sondern einer seiner Ersten oder der Zweite seiner Schar führt dieses. Den und die anderen Bannerherrn führt der oberste Bannerherr. Und unter den Bannerherrn gibt es zumindest einen, der oberster Bannerherr anstelle des obersten Bannerherrn sein kann, weil die Hauffe stets einen obersten Bannerherrn haben muss.<br />
<br />
Der oberste Bannerherr kann alle Bannerherrn und Ersten unter seinem Dach versammeln. Die Hauffe hat eine oberste Bannerfrau. Sie dient der Herdmutter und führt die anderen Bannerfrauen.<br />
<br />
In dieser Weise sollen die Hauffen geordnet sein. Sie sind die Arme und Beine des Heeres.<br />
<br />
<br />
'''Doch die Leiber des Heeres sind die Jurten und sie sollen in dieser Weise geordnet sein:''' Nicht weniger als zwei Hauffe aber auch nicht weniger als sieben mal sieben mal sieben Krieger sollen sie zählen.<br />
<br />
Ihr Herr ist der Heerführer. Er selbst führt nicht mehr als eine Schar, doch ihm dienen alle Bannerherrn, die er gemeinsam mit allen Ersten unter seinem Dach versammeln kann.<br />
Und seine Herdmutter versammelt alle Bannerfrauen und alle Weisen und Kundigen der Hauffen an ihrem Feuer auf das sie ihr dienen und sie dem Heerführer dienen kann.<br />
<br />
So sind die Jurten unter den Heerführern geordnet, um dem obersten unter ihnen zu dienen."<br />
<br />
=="von den Signalen des Fußvolkes"==<br />
<br />
„'''Das Feldzeichen''' braucht jedes Banner zu Fuß, um sich darum zu versammeln und dem Heerführer seinen Ort anzuzeigen.<br />
<br />
Das Banner zu Fuß braucht keine Signalfahnen, weder die dunkle noch die helle. Es sei denn, der Heerführer verlangt es anders. Denn sie sind zumeist nur nützlich für die berittenen Banner.<br />
<br />
<br />
'''Mit Trommelschlägen''' mag das Banner zu Fuß sich den Marsch erleichtern. Ist es darin bewandert, mag es auf besondere Trommelschläge auch besondere Manöver auszuführen. Doch kein Signal durch Trommeln muss vom ganzen Heer verstanden werden.<br />
<br />
<br />
'''Die Signale durch das Horn''' müssen vom ganzen Heer verstanden werden. Sie richten sich an das Banner. Denn mag die Schar noch klein genug, das Nötige mit des Ersten lauter Stimme zu sagen, so ist das Banner schon zu groß dafür.<br />
<br />
Vom ganzen Heer verstanden werden müssen die Signale durch das Horn. Sie richten sich nicht nur an das Banner. Denn die Hornstöße eines Banners geben diesem Banner ein Kommando und zeigen auch zugleich den andern Bannern an, was diese wissen müssen.<br />
<br />
Darum müssen drei Hornsignale vom ganzen Heer verstanden werden:<br />
<br />
Das erste Signal gilt dem Angriff des Banners. Es wird mit langem Hornstoß gegeben, denn kein Echo wird daraus etwas anderes machen, als das Signal des Angriffs.<br />
<br />
Das zweite Signal gilt dem Ruf des Banners nach Unterstützung durch andere Banner. Es wird mit kurzen Hornstößen gegeben, denn kein Echo wird daraus etwas anderes machen, als den Ruf nach Hilfe.<br />
<br />
Das dritte Signal gilt dem Rückzug des Banners. Es wird mit abwechselndem langem und kurzem Hornstoß gegeben. Denn so wird das Signal für den Rückzug eines Banners nicht versehentlich gegeben.<br />
<br />
Diese drei Hornsignale müssen vom ganzen Heer verstanden werden.<br />
<br />
<br />
'''Die Signale durch die Pfeife''' müssen nur von dem Banner verstanden werden, denen sie gelten.<br />
<br />
Den Schützenscharen gibt die Pfeife das Signal, eine Salve zu entlassen und die vordersten Scharen auszuwechseln durch die Scharen hinter ihnen.<br />
<br />
Den Lanzenscharen gibt die Pfeife das Signal, die vordersten Scharen auszuwechseln durch die Scharen hinter ihnen.“</div>RiaRetterspitzhttps://trigardon-larp.de/index.php?title=Meine_Braut,_unsere_Lehnsherren_und_ichMeine Braut, unsere Lehnsherren und ich2022-03-11T19:38:05Z<p>RiaRetterspitz: </p>
<hr />
<div>__Notitle__<br />
<center><br />
Der Arbon e.V. und die Asfalon-Nord-Orga laden euch zur asfalonisch-arbonischen Hochzeit ein. <br />
<br />
<br><font size="4">Auf unserer Con-Location, Gut Orla, werden kurzfristig ukrainische Flüchtlinge untergebracht und weitere werden bis auf unbestimmte Zeit folgen. Dies bedeutet das endgültige Aus für unsere Veranstaltung vom 08.03.22 bis zum 10.03.22. Der Trost ist lediglich der gute und absolut zu unterstützende Zweck, der damit erfüllt wird. Wie wir persönlich damit umgehen, dass wir unser Konzept trotz zweimaligem Verschieben nicht über die Pandemiezeit retten konnten, steht noch nicht fest. Es aber ein drittes Mal zu verschieben, haben wir intern bereits ausgeschlossen.</font><br><br />
<br />
<br><font size="5" color="b40404">'''Meine Braut, unsere Lehnsherren und ich'''</font><br><br />
<br />
<br />
<br><font size="5" color="b40404">findet leider nicht statt.</font><br>.<br />
</center><br />
<br />
<br />
== Spielinfos ==<br />
<br />
Der Schnee schmilzt, die ersten Blumen brechen aus dem kalten Boden und die Vögel beginnen mit ihrer Werbung - der Frühling bricht heran und mit ihm eine Zeit des Aufbruchs und Neuanfangs. Gleich zwei solcher Anlässe wollen wir mit euch, liebe Freunde, feiern: '''Garet Roderick von Moreshire''', Sohn und Knappe von Sir '''Pelindur von Darkenhowe''' aus Asfalon, wird in diesem Frühjahr zum Ritter geschlagen und geht als solcher den Bund der Ehe mit Frau '''Camuran Barca an Caja''' aus Trigardon ein. Lange haben nicht nur sie auf diese Tage gewartet und nun sollen diese freudigen Ereignisse im Kreise von Freunden und unter den Augen der Götter und Ahnen angemessen gefeiert werden.<br />
<br />
Kommt nach Asfalon und stoßt mit uns auf die freudigen Ereignisse an! <br />
<br />
<br />
=== Konzept ===<br />
<br />
„Meine Braut, unsere Lehnsherren und ich“ ist eine bodenständige Ambienteveranstaltung im Umfeld wohlhabenden Landadels. Im künftigen Lehen des Brautpaares, '''Gut Eichenbrück in Asfalon''', feiern wir die Verbindung des Asfalonischen mit dem Trigardonischen durch die Hochzeit von Garet Roderick von Moreshire und Camuran Barca an Caja.<br />
<br />
Wir werden die Schwerpunkte des Spiels ähnlich setzen, wie wir es von Hofhaltungen aus Arbon und Dros Rock inzwischen gewöhnt sind: Die politische Dimension dieser Hochzeit ist durchaus vorhanden und gehört klar zu den Spielinhalten, dennoch steht das Feiern im Vordergrund. Obwohl wir ein gesellschaftliches Ereignis der Oberschicht darstellen, isoliert der Adel sich zu diesem Anlass nicht von den einfachen Leuten, die durchaus Anteil am Leben und der Zukunft ihrer Grundherren nehmen. Wer also nicht mit Bauern tanzt, tanzt nicht. Zwanghafte Etikette nach viktorianischer Manier würden das von uns angestrebte Spiel nur stören.<br />
<br />
Ein starres Programm mit langwierigen Zeremonien, bei denen die Mehrheit der SpielerInnen zur Passivität verurteilt sind, wird es ebenfalls nicht geben. Die Verschiedenheit der Kulturen von Braut und Bräutigam, z. B. in der Frage wie „Der Schönste Tag Des Lebens!“ auszusehen hat, bietet viel Raum für spielerische Improvisation, kreative Lösungen oder auch absurde Missverständnisse.<br />
<br />
<br />
=== Regeln ===<br />
<br />
Wir werden nach DKWDDK (Du kannst, was du darstellen kannst) mit [[Opferregel]] als Spielphilosophie (Dir gelingt, was die Anderen dir glauben wollen) spielen.<br />
<br />
<br />
=== Was ihr von uns erwarten könnt ===<br />
<br />
* Ein stimmungsvolles Ambiente für euer Rollenspiel,<br />
<br />
* Verlässliche Angaben der VeranstalterInnen über das angestrebte Spiel.<br />
<br />
* Eine zwar nicht 24/7, aber zuverlässig ansprechbare Orga auch im Vorfeld,<br />
<br />
* Ausreichende Verpflegung,<br />
<br />
* Ein durchdachter Fantasy-Spielhintergrund,<br />
<br />
* Eine engagierte SL-Betreuung für die gSC, sowohl bei der Vorbereitung als auch bei Fragen und Problemen auf der eigentlichen Veranstaltung,<br />
<br />
<br />
=== Was wir von euch erwarten ===<br />
<br />
* Dass ihr das Spiel, das ihr haben wollt, selbstständig generieren könnt. Wir sind nicht für euren Spielspaß verantwortlich, sondern stellen nur den Rahmen.<br />
<br />
* Dass ihr die Angaben der VeranstalterInnen zur Kenntnis nehmt und euch dementsprechend verhaltet.<br />
<br />
* Dass ihr zum stimmigen Ambiente beitragt, insbesondere durch passende Gewandung, Zelte und Lichtquellen.<br />
<br />
* Dass ihr euch, wenn ihr aus irgend welchen Gründen gerade nicht am Rollenspiel teilnehmen wollt, dezent zurückzieht und nicht die, die spielen wollen, durch offensichtliches OT-Verhalten stört.<br />
<br />
* Dass ihr verantwortungsvoll mit eurem Wohlbefinden und dem eurer MitspielerInnen umgeht, insbesondere bei Alkoholkonsum.<br />
<br />
=== GSC: ===<br />
<br />
Es wird über einzelne Orga-Mitglieder hinaus keine klassischen NSCs oder Springer geben. Die ca. zehn Rollen, die wir als Orga zu vergeben haben, bekommen von uns nur ihren Hintergrund und allgemeine Hinweise zu Mode und Kultur. In diesem Rahmen sollen sie frei spielen. Auch als Orga werden wir in Rollen die meiste Zeit anspielbar sein. In den Hintergrundgeschichten der g(esetzten)SC werden wir Anregungen für mehr oder weniger dezente Nebenplots liefern.<br />
<br />
Die zu vergebenden Rollen sind vielseitig und reichen von der Magd und dem Knecht über den reichen Großbauern der Nachbarschaft bis hin zu Vasallen und Verwandten von Braut und Gastgeber. In gewissem Rahmen könnt ihr die Rollen in Absprache mit uns mitgestalten.<br />
<br />
<br />
=== SC: ===<br />
<br />
Der Con ist für Adelige niedriger und mittlerer Ränge sowie deren Gefolge konzipiert.<br />
<br />
<br />
== Organisatorisches ==<br />
<br />
* '''Wann:''' 8.-10. April 2022<br />
<br />
<br />
* '''Wo:''' Gut Orla, Salzwedeler Str. 5, 29633 Munster<br />
<br />
<br />
* '''Unterbringung:''' Mehrbettzimmer, Jugendherbergsstil<br />
<br />
<br />
* '''Verpflegung:''' Teilverpflegung: abends gibt es eine warme Mahlzeit unsererseits, alkoholfreie Getränke, Kaffee und Tee sind den Tag über vorhanden, Frühstück und Snacks über den Tag macht ihr selbst. <br />
<br />
<br />
=== Teilnehmerbeitrag ===<br />
<br />
'''Preise: SC'''<br />
<br />
Zahlungseingang...<br />
<br />
… bis 14.12.2021 - '''85€'''<br />
<br />
… bis 31.01.2022 - '''95€'''<br />
<br />
… bis 18.03.2022 - '''105€'''<br />
<br />
<br />
'''Preise GSC'''<br />
<br />
Zahlungseingang...<br />
<br />
… bis 14.12.2021 - '''60€'''<br />
<br />
… bis 31.01.2022 - '''70€'''<br />
<br />
… bis 18.03.2022 - '''80€'''<br />
<br />
<br />
'''Conzahler nur nach Absprache!'''<br />
<br />
=== Pandemiemaßnahmen ===<br />
<br />
Wir haben beschlossen, dass unser Treffen eine '''2-G-Veranstaltung''' sein wird, sie also nur nachgewiesen Genesenen und Geimpften offensteht. Darüber hinaus müssen alle Teilnehmenden sich selbst vor der Ankunft auf dem Gelände negativ getestet haben. Auf dem Gelände selbst werden wir ohne Mund-Nasen-Bedeckung spielen und keine strikte Abstandsregel einhalten.<br />
<br />
<br />
<br />
=== Team, Anmeldung und Kontakt ===<br />
<br />
<br />
* Die Orga, bestehend aus Anna, Basti, Lars und Lukas erreicht ihr unter: '''eichenbrueck-orga@gmx.de'''<br />
<br />
<br />
* Anmelden könnt ihr euch hier: [https://docs.google.com/forms/d/e/1FAIpQLSek8kcLS9NMYAfxD1Ehi-E8gUfYiEE77Fq3ZG5HLqol5Fg_wQ/viewform]<br />
<br />
<br />
* Hier sind unsere [[Allgemeine Geschäftsbedingungen des Veranstalters|AGB]]<br />
<br />
[[Kategorie: Veranstaltung]]</div>RiaRetterspitzhttps://trigardon-larp.de/index.php?title=HauptseiteHauptseite2022-03-11T19:34:18Z<p>RiaRetterspitz: </p>
<hr />
<div>__Notitle__<br />
<font size="1">Diese Seite benutzt Cookies. Cookies sind für die optimale Nutzung einer Website grundlegend. Man kann sagen, dass sie tatsächlich auf fast allen Websites zum Einsatz kommen. Mit Cookies werden deine bevorzugten Einstellungen und andere Informationen gespeichert, mit denen wir unsere Website verbessern können.</font><br />
<br><br><br />
<center><font size="5">'''Willkommen auf der Homepage des Arbon e. V.!'''</font></center><br />
<br />
<center><font size="2">''(ehemals Trigardon e.V.)''</font><br />
<br />
<br>Verein für Liverollenspiel, erlebte Geschichte und historischen Tanz</center><br><br />
<br />
<br />
<br />
{|<br />
| [[Datei:IMG 1155.jpg|170px|verweis=Trigardon|Hochfürstentum Trigardon]]<br />
| align="left" | <font size="4">'''[[Trigardon|LARP - das Hochfürstentum Trigardon]]'''</font><br>''(Grafschaften Arbon und Altberg, Provincia Orientalis und Fürstentum Okostria)''<br><br><br />
<font size="3">[http://www.larpwiki.de/LARP#('''L'''ive'''A'''ction'''R'''ole'''P'''layingGame)]: Die Mitglieder des Arbon e.V. bespielen als eine von zwei großen Spielergruppen <br> das gemeinsame fiktive Land "[[Trigardon|Hochfürstentum Trigardon]]", welches Teil der [http://www.mittellande.de/ Mittellandkampagne] ist.</font><br />
|-<br />
| [[Bild:LArpSymbolbild.jpg|verweis=Newsletter]]<br />
| align="left" | <font size="4">'''Aktuell:'''</font><br><br><font size="3">'''* Unsere [[Meine Braut, unsere Lehnsherren und ich|asfalonisch-arbonische Hochzeit]] ist leider abgesagt.'''<br><br><font size="3">'''* Neues im Forum, Wiki und im IT:''' [[Newsletter|Hier]] findet ihr den vierteljährlichen Newsletter des Arbon e.V.<br />
|-<br />
| [[Bild:TanzSymbolbild.jpg|verweis=Tanzen]]<br />
| align="left" | <font size="4">'''[[Tanzen|historischer Tanz:]]'''</font><br><br><font size="3">* Die Tanztrainings, Workshops und auch Bälle für historische und historisch inspirierte [[Tänze]] werden weitergeführt, aber nicht mehr unter arbonischer Flagge.<br />
<br />
<br />
[[Kategorie:Gruppe und Verein]]</div>RiaRetterspitzhttps://trigardon-larp.de/index.php?title=Meine_Braut,_unsere_Lehnsherren_und_ichMeine Braut, unsere Lehnsherren und ich2021-11-30T16:28:48Z<p>RiaRetterspitz: </p>
<hr />
<div>__Notitle__<br />
<center><br />
Der Arbon e.V. und die Asfalon-Nord-Orga laden euch zur asfalonisch-arbonischen Hochzeit ein. <br />
<br />
<br><font size="4">Momentan können wir bei SC-Anmeldungen leider nur noch Wartelistenplätze anbieten.</font><br><br />
<br />
<br><font size="5" color="b40404">'''Meine Braut, unsere Lehnsherren und ich'''</font><br><br />
<br />
<br />
<br><font size="5" color="b40404">findet vom 08.-10. April 2022 auf Gut Orla bei Munster statt.</font><br>.<br />
</center><br />
<br />
<br />
== Spielinfos ==<br />
<br />
Der Schnee schmilzt, die ersten Blumen brechen aus dem kalten Boden und die Vögel beginnen mit ihrer Werbung - der Frühling bricht heran und mit ihm eine Zeit des Aufbruchs und Neuanfangs. Gleich zwei solcher Anlässe wollen wir mit euch, liebe Freunde, feiern: '''Garet Roderick von Moreshire''', Sohn und Knappe von Sir '''Pelindur von Darkenhowe''' aus Asfalon, wird in diesem Frühjahr zum Ritter geschlagen und geht als solcher den Bund der Ehe mit Frau '''Camuran Barca an Caja''' aus Trigardon ein. Lange haben nicht nur sie auf diese Tage gewartet und nun sollen diese freudigen Ereignisse im Kreise von Freunden und unter den Augen der Götter und Ahnen angemessen gefeiert werden.<br />
<br />
Kommt nach Asfalon und stoßt mit uns auf die freudigen Ereignisse an! <br />
<br />
<br />
=== Konzept ===<br />
<br />
„Meine Braut, unsere Lehnsherren und ich“ ist eine bodenständige Ambienteveranstaltung im Umfeld wohlhabenden Landadels. Im künftigen Lehen des Brautpaares, '''Gut Eichenbrück in Asfalon''', feiern wir die Verbindung des Asfalonischen mit dem Trigardonischen durch die Hochzeit von Garet Roderick von Moreshire und Camuran Barca an Caja.<br />
<br />
Wir werden die Schwerpunkte des Spiels ähnlich setzen, wie wir es von Hofhaltungen aus Arbon und Dros Rock inzwischen gewöhnt sind: Die politische Dimension dieser Hochzeit ist durchaus vorhanden und gehört klar zu den Spielinhalten, dennoch steht das Feiern im Vordergrund. Obwohl wir ein gesellschaftliches Ereignis der Oberschicht darstellen, isoliert der Adel sich zu diesem Anlass nicht von den einfachen Leuten, die durchaus Anteil am Leben und der Zukunft ihrer Grundherren nehmen. Wer also nicht mit Bauern tanzt, tanzt nicht. Zwanghafte Etikette nach viktorianischer Manier würden das von uns angestrebte Spiel nur stören.<br />
<br />
Ein starres Programm mit langwierigen Zeremonien, bei denen die Mehrheit der SpielerInnen zur Passivität verurteilt sind, wird es ebenfalls nicht geben. Die Verschiedenheit der Kulturen von Braut und Bräutigam, z. B. in der Frage wie „Der Schönste Tag Des Lebens!“ auszusehen hat, bietet viel Raum für spielerische Improvisation, kreative Lösungen oder auch absurde Missverständnisse.<br />
<br />
<br />
=== Regeln ===<br />
<br />
Wir werden nach DKWDDK (Du kannst, was du darstellen kannst) mit [[Opferregel]] als Spielphilosophie (Dir gelingt, was die Anderen dir glauben wollen) spielen.<br />
<br />
<br />
=== Was ihr von uns erwarten könnt ===<br />
<br />
* Ein stimmungsvolles Ambiente für euer Rollenspiel,<br />
<br />
* Verlässliche Angaben der VeranstalterInnen über das angestrebte Spiel.<br />
<br />
* Eine zwar nicht 24/7, aber zuverlässig ansprechbare Orga auch im Vorfeld,<br />
<br />
* Ausreichende Verpflegung,<br />
<br />
* Ein durchdachter Fantasy-Spielhintergrund,<br />
<br />
* Eine engagierte SL-Betreuung für die gSC, sowohl bei der Vorbereitung als auch bei Fragen und Problemen auf der eigentlichen Veranstaltung,<br />
<br />
<br />
=== Was wir von euch erwarten ===<br />
<br />
* Dass ihr das Spiel, das ihr haben wollt, selbstständig generieren könnt. Wir sind nicht für euren Spielspaß verantwortlich, sondern stellen nur den Rahmen.<br />
<br />
* Dass ihr die Angaben der VeranstalterInnen zur Kenntnis nehmt und euch dementsprechend verhaltet.<br />
<br />
* Dass ihr zum stimmigen Ambiente beitragt, insbesondere durch passende Gewandung, Zelte und Lichtquellen.<br />
<br />
* Dass ihr euch, wenn ihr aus irgend welchen Gründen gerade nicht am Rollenspiel teilnehmen wollt, dezent zurückzieht und nicht die, die spielen wollen, durch offensichtliches OT-Verhalten stört.<br />
<br />
* Dass ihr verantwortungsvoll mit eurem Wohlbefinden und dem eurer MitspielerInnen umgeht, insbesondere bei Alkoholkonsum.<br />
<br />
=== GSC: ===<br />
<br />
Es wird über einzelne Orga-Mitglieder hinaus keine klassischen NSCs oder Springer geben. Die ca. zehn Rollen, die wir als Orga zu vergeben haben, bekommen von uns nur ihren Hintergrund und allgemeine Hinweise zu Mode und Kultur. In diesem Rahmen sollen sie frei spielen. Auch als Orga werden wir in Rollen die meiste Zeit anspielbar sein. In den Hintergrundgeschichten der g(esetzten)SC werden wir Anregungen für mehr oder weniger dezente Nebenplots liefern.<br />
<br />
Die zu vergebenden Rollen sind vielseitig und reichen von der Magd und dem Knecht über den reichen Großbauern der Nachbarschaft bis hin zu Vasallen und Verwandten von Braut und Gastgeber. In gewissem Rahmen könnt ihr die Rollen in Absprache mit uns mitgestalten.<br />
<br />
<br />
=== SC: ===<br />
<br />
Der Con ist für Adelige niedriger und mittlerer Ränge sowie deren Gefolge konzipiert.<br />
<br />
<br />
== Organisatorisches ==<br />
<br />
* '''Wann:''' 8.-10. April 2022<br />
<br />
<br />
* '''Wo:''' Gut Orla, Salzwedeler Str. 5, 29633 Munster<br />
<br />
<br />
* '''Unterbringung:''' Mehrbettzimmer, Jugendherbergsstil<br />
<br />
<br />
* '''Verpflegung:''' Teilverpflegung: abends gibt es eine warme Mahlzeit unsererseits, alkoholfreie Getränke, Kaffee und Tee sind den Tag über vorhanden, Frühstück und Snacks über den Tag macht ihr selbst. <br />
<br />
<br />
=== Teilnehmerbeitrag ===<br />
<br />
'''Preise: SC'''<br />
<br />
Zahlungseingang...<br />
<br />
… bis 14.12.2021 - '''85€'''<br />
<br />
… bis 31.01.2022 - '''95€'''<br />
<br />
… bis 18.03.2022 - '''105€'''<br />
<br />
<br />
'''Preise GSC'''<br />
<br />
Zahlungseingang...<br />
<br />
… bis 14.12.2021 - '''60€'''<br />
<br />
… bis 31.01.2022 - '''70€'''<br />
<br />
… bis 18.03.2022 - '''80€'''<br />
<br />
<br />
'''Conzahler nur nach Absprache!'''<br />
<br />
=== Pandemiemaßnahmen ===<br />
<br />
Wir haben beschlossen, dass unser Treffen eine '''2-G-Veranstaltung''' sein wird, sie also nur nachgewiesen Genesenen und Geimpften offensteht. Darüber hinaus müssen alle Teilnehmenden sich selbst vor der Ankunft auf dem Gelände negativ getestet haben. Auf dem Gelände selbst werden wir ohne Mund-Nasen-Bedeckung spielen und keine strikte Abstandsregel einhalten.<br />
<br />
<br />
<br />
=== Team, Anmeldung und Kontakt ===<br />
<br />
<br />
* Die Orga, bestehend aus Anna, Basti, Lars und Lukas erreicht ihr unter: '''eichenbrueck-orga@gmx.de'''<br />
<br />
<br />
* Anmelden könnt ihr euch hier: [https://docs.google.com/forms/d/e/1FAIpQLSek8kcLS9NMYAfxD1Ehi-E8gUfYiEE77Fq3ZG5HLqol5Fg_wQ/viewform]<br />
<br />
<br />
* Hier sind unsere [[Allgemeine Geschäftsbedingungen des Veranstalters|AGB]]<br />
<br />
[[Kategorie: Veranstaltung]]</div>RiaRetterspitzhttps://trigardon-larp.de/index.php?title=46/11/29_Zum_Rat_an_geheimem_Orte46/11/29 Zum Rat an geheimem Orte2021-11-29T22:44:53Z<p>RiaRetterspitz: </p>
<hr />
<div>Eine PDF-Version zum Download ist hier: [[Datei:Zum Rat an geheimem Orte.pdf]]<br />
<br />
Eine IT-Druckversion gibt es noch nicht<br />
<br />
== Wanderer siehe, ==<br />
<br />
einst, in der finsteren Zeit des Letzten Großen Stammeskrieges, zogen die Waffenprächtigen Ermengar aus Borunds Haus und Batruschec aus dem Hause Rhack in ein fernes Land, um ihrem Schicksal zu folgen. Ermengar war ein von Yddrasaje-Riaplot geliebter Mann, dessen Schild Verndarving vom Muttervater selbst gefertigt worden war, auf dass er Ermengars Sippe stets schützen möge. Denn Ermengars Sippe war so zäh und duldsam, als wären sie vom Kleinen Volke anstatt Menschen – eine Duldsamkeit und Kraft, wie man sie noch heute in ihren Nachfahren, dem Stamme der Dros-Rocker, erkennen kann.<br />
<br />
Die beiden Waffenbrüder erreichten eine sonderbare Insel, die wie kein Land war, dass sie je zuvor gesehen hatten. Auf seinen blühenden Auen weideten Auerochsen und in seinem Hochland hatten die Yaks silberne Hufe. Und nichts geringeres als leibhaftige Greifen machten Jagd auf sie. Die Menschen, die sie trafen, waren von hohem Wuchs und in gefärbtes Tuch gekleidet. Sie nannten ihre Insel Hallarand und berichteten von den vielen Völkern und Königen, die dieses Land ihre Heimat nannten.<br />
<br />
Ermengar und Batruschec bereisten einige dieser Reiche, doch sollten sie ihr Glück an diesen Orten nicht finden. Denn wie es schon einst gewesen, brachte der Fleiß der Götterfürchtigen den Faulen und Gottlosen die Muße, in Botans Erbe nach dem Geheimnis ewigen Lebens zu suchen. Und was sie fanden, verwandelte sie in Wesen der Gier, in Lebende Tote und in Bewohner der Schatten. Weil sie all jenen, deren Unterjochung ihnen gelingt, die Lebenszeit rauben, um ihr verdammtes Dasein zu verlängern, nennt das Kleine Volk sie die Schait-Ganabim, die Diebe der Zeit. Diese also überzogen Hallarand mit Krieg und blieben vorerst siegreich. Ermengar und Batruschec kämpften erbittert gegen den Feind, doch konnten sie ihm schließlich nicht mehr widerstehen. Als Ermengar fiel, konnte Batruschec nur noch den Kiefernzapfen seines Gefährten in die Heimat bringen, nicht aber seine Asche und auch Verndarving ging verloren. Batruschec aber gelangte nach langer Reise wieder in die Heimat, wo seine Urne gemeinsam mit Ermengars Kiefernzapfen bis in unsere Tage hinein aufbewahrt wurde, wenngleich man die Bedeutung der Waffenbrüder und ihrer Hinterlassenschaften mit der Zeit vergaß.<br />
<br />
Ungefähr zur gleichen Zeit, doch ohne Wissen um den arbonischen Königssohn oder den Schildkarl Ermengar, machte sich auch Jari anh Harog, in ihren Tagen die kundigste Lehrerin des Kleinen Volkes, auf den Weg nach Hallarand. Nachdem sie den Kindern Ischans und Natans das Grab der Weltväter gezeigt hatte, wo heute das Kloster Der Allverzeihenden steht, nachdem ihr Gatte aus dem Leben getreten war und nachdem sie Zeugin davon werden durfte, wie ihre Enkel das Laufen gelernt hatten, hörte sie erneut den Ruf der Götter. Im Schein Riasinas und Glanz Riasions trug es sie nach Morad Dûn, einem Königreich des Kleinen Volkes auf der Insel Hallarand, wo sie einen Ort finden durfte, an dem sie aus Geschichten lernen konnte. So stieß sie auf Geschichten vieler Sippen jener Länder und schloss sich schließlich einer verborgenen Gemeinschaft von Getreuen an. In dieser Gemeinschaft fand sie auch ihren neuen Gefährten, Periglom Mit-der-dunklen-Faust, den das Schicksal auf ähnlich wundersame Weise nach Hallarand verschlagen hatte, denn er stammte aus Nachal-Ewenn, das wir heute Steinbeck nennen, einem Land des ewigen Sommers jenseits von Hallarand.<br />
Doch auch die Gemeinschaft der Getreuen entging nicht der Verfolgung durch die Diebe der Zeit. Und als Jari zum Sterben kam, gab sie ihrem Gefährten ihre letzten drei Wünsche mit auf den Weg: Den geheimen Zufluchtsort der Getreuen zu schützen, ihrem Gefährten treu zu bleiben und in ihre Heimat zurückzukehren. Und in all der Zerstörung blieb ihr als Urne nur ein Schmuckkasten mit einem großen Stein.<br />
<br />
Periglom Mit-der-dunklen-Faust begab sich in den Dugor Harog und übergab die Urne an Jaris Sippe, um danach in seine eigene alte Heimat zurückzukehren. Den Stein indes erbat er für sich selbst als Erinnerung, was die anh Harog ihm gewährten.<br />
<br />
Mehr als sieben Menschenalter vergingen, in denen nicht nur die Taten Jaris und Batruschecs und Ermengars beinahe in Vergessenheit gerieten, sondern auch ganz Hallarand. Denn den Dieben der Zeit gelang es, auf der ganzen, gewaltigen Insel eine Herrschaft der Schatten zu errichten. Obwohl sie vom Neid auf die Lebenden zermartert wurden, obwohl die Gier auf das Leben sie blendete und obwohl die Saat der Zwietracht zwischen ihnen immer neue Früchte der Verderbnis trug, so waren sie sich doch einig in ihrer Furcht vor dem neuen Sonnenaufgang, den die Völker der Welt eines Tages auf ihre gestohlene Insel bringen würden. Um diesen Tag so weit wie möglich hinauszuzögern, schickten sie böse Geister an ihre Küsten, um alle mit Wahn zu schlagen, die sich von den Meeren her nähern wollten. Auch brachten sie eine Unzahl von Flüchen und Spionen an die Häfen der Welt, mordeten die Edlen unter den Seefahrern, bestachen den Abschaum unter ihnen und schüchterten die Übrigen so sehr ein, dass niemand mehr ein Wort über ihre ins Dunkel gefallenen Länder verlieren wollte. Und weil sie sich Botans Geheimnisse zunutze machten, verstrichen für sie die Jahre wie Monde, sodass sie noch selbst erleben konnten, wie die Menschengeschlechter Hallarand allmählich vergaßen.<br />
Die Zeit verging, es kamen und gingen die Tage Hectors und die des Heiligen Karoman, uns erreichten die Worte der Heiligen Schrift und die Gesetze der Hochfürsten, wir ertrugen die Montrowische Plage, schlugen die Bestienheere in Ost und West, unterwarfen Cajetans Land und Okostria und Weitere und fanden das Blut der Könige des Alten Gar unerwartet auch im Lande Dros Rock vor. Die Zeit verging und es kamen unsere Tage.<br />
<br />
Zum Erntefest im sechsundvierzigsten Jahr nach dem Martyrium des Heiligen Karoman erschien unserer lieben Frau Rycarda der Heilige Denubis im Traum. Er führte sie an den Ufern des Derian entlang, der rückwärts floss und sie schließlich fast bis zur Quelle führte. Doch die Quelle lag verborgen unter den Waffen ihres Gatten. „Nur der Besitzer dieser Waffen kann den Blick auf die Quelle freilegen!“, sprach der Heilige Denubis.<br />
<br />
Am nächsten Morgen drückte sie die Sorge, doch sprach sie ohne Zögern zu Laertes: „Der Heilige Denubis, der unsere Hochzeit schützte, will, dass du deine Waffen nimmst.“<br />
<br />
„Wohin soll ich ziehen?“, fragte der Landnehmer.<br />
<br />
„Ich weiß es nicht,“ entgegnete unsere liebe Frau Rycarda, „aber das Schicksal wird es uns früher offenbaren, als es uns jetzt noch gefällt.“<br />
<br />
Und so kam es. Wenige Tage später besuchte das Orakel des Heiligen Danason ein Gesicht, welches ihr Taten und Hinterlassenschaften von Batruschec und Ermengar offenbarte. Tief unten im Bärenfels suchte und fand sie Ermengars Kiefernzapfen bei Batruschecs Urne. <br />
<br />
Derweil erreichten uns zwei Briefe, einer ging an unseren hochfürstlichen Herrn, Emendon den Frommen, und einer an Laertes Landnehmer. Ihr fürderhin unbekannter Absender stellte sich als Alberic Ohneland vor und lud die Fürsten, die Weisen und die Waffenprächtigen vieler Völker zum Rat. Jener Bruder Alberic lebte ein Leben in vollendeter Demut und war von den Göttern für ein außergewöhnliches Schicksal vorgesehen, um den Sterblichen zugleich ein Wunder und ein Rätsel zu offenbaren: Das silberne Wissen um die verborgene Insel Hallarand erneut aufleuchten und die Lüftung des Geheimnisses unter dem Schutz von Geheimnissen geschehen zu lassen. Doch noch konnte das weder Emendon der Fromme, noch Laertes Landnehmer verstehen. So beschlossen sie zweierlei: Laertes sollte die Einladung annehmen, als wäre sie treuen Willens ausgesprochen, aber dennoch mit einer Falle ihrer zahllosen Feinde rechnen. Und nachdem sie es beschlossen hatten, prüften sie die Worte, die Bruder Alberic ihnen geschickt hatte. Denn Letztgenannter hatte ihnen sowohl von Ermengar, als auch von der weisen Jari geschrieben, wovon die meisten der Gelehrten der trigardonischen Lande nichts mehr wussten. Und siehe: Die Erinnerung an die Reisen der Ahnen nach Hallarand war noch nicht ganz verloren. So machte Laertes sich nicht ohne Misstrauen, doch mit der Mahnung an die Siebzehn Verse auf den Weg und mit ihm ging das Orakel des Heiligen Danason.<br />
<br />
<br />
== Zum Rat an geheimem Orte ==<br />
<br />
empfing sie bescheiden aber trefflich Bruder Alberic. Unter seinem Dach versammelten sich mit ihm und Laertes noch Königin Ain, Herzog Danwyn, ein Erbvasall von Königin Viviane, ein Vasall von Herzog Theoderic, ein Heerführer der Valaren, ein Bote der Priesterfürstin von Steinbeck, eine Botin aus Selphiriol und Weitere und sogar Boten der Verstoßenen.<br />
<br />
Zuvor hatte ein Geisterbote aus vergangenen Tagen auf verschlungenen Pfaden seinen Weg zu Bruder Alberic gefunden und ihm Einblicke in die Schicksale nicht nur von Ermengar, Batruschec und Jari, sondern auch von Vorfahren jener aus all dieser anderen Herren Länder gegeben, die dereinst mit ihren Taten je ihre eigenen Spuren in Hallarand hinterlassen hatten. Treu wie ein Hütehund erfüllte der Bote seinen Dienst weit über den Tod derer hinaus, die ihn dereinst geschickt hatten und war dabei um ein vielfaches weiter gekommen, als jede Brieftaube fliegen kann.<br />
<br />
Die Gäste staunten und verwunderten sich sehr über das erstaunliche Geistertier, das sie an Alberics Seite erblickten, als er sie empfing. Denn es hatte sich für die Augen der Lebenden sichtbar gemacht mit einer Gestalt, wie keiner der Gesandten sie je zuvor gesehen hatte: Wie ein Geschöpf aus Meerestiefen, aber kein Fisch, in den Farben von Sternenlicht und Regenbogen, aus Fleisch wie gewobenem Licht. Seine Art die Nüstern zu blähen, die Mähne zu schütteln, zu knurren, zu schnurren oder zu wedeln war es, seine Farbe zu verändern. Leider verstand es niemand. Obgleich es viele Menschenalter überdauert hatte, war es dennoch sterblich, wie sich später erweisen sollte. Und weil es so alt war und vielen dabei half, ihr verschüttetes Ahnenwissen freizulegen, benannte man es mit einem Wort der alten jovischen Sprache: Das Luminare, womit man eine Art von Blendlaterne beschreibt. Man sollte es mit „Erleuchter“ übersetzen, wenngleich sein wahrer Name vergessen ist, obwohl er gepriesen sein sollte. Zunächst misstrauten alle dem Geistertier ob seiner Fremdheit und fragten, ob es ein Spion des Feindes sei. Ein schlechter Spion wäre es aus zwei Gründen gewesen: Der Feind hatte weit bessere Spione, wie sich später zeigen sollte, die weniger auffielen. Daneben ist fraglich, ob es die Worte der Menschen überhaupt verstand, denn seine eigene Sprache bestand aus Bildern und Erinnerungen, die allein mit dem sechsten Sinn gehört werden können. Worte waren zwar auch Teil seiner Botschaft, doch blieben es stets die Worte Anderer, die seiner Herren aus der vergangenen Zeit.<br />
<br />
Eine dritte Wissensquelle hatte Bruder Alberic an diesem Ort zusammengetragen. Neben dem Ahnenwissen der Versammelten und den Botschaften des Enthüllers war auch ein Schiffskapitän in seiner Gewalt, der für die Schattenherrscher Hallarands Ware geschmuggelt hatte und voller Scham und Schrecken über den eigenen schwärenden Wahn seine Verderbnis gestand. Im Grunde seines Herzens sehnte er sich nach Sühne für seine Schlechtigkeiten, doch nur mit der Mühe einer harten Hand ließen sich ihm die Geheimnisse der Seewege nach Hallarand abringen.<br />
<br />
Gemeinsam berieten die Gesandten mit Bruder Alberic alles, was sie über die Vergangenheit der vergessenen Insel noch zusammentragen konnten. Auch brachten die Boten aus Steinbeck den Stein von Periglom mit. Diesem Stein sei es gegeben, sagten sie, den Übergang gesprochener Worte von der sichtbaren Welt in die Unsichtbare, wie auch das Umgekehrte, zu erleichtern. Das Orakel des Heiligen Danason wusste, dass Jaris Geist sich seit je her nicht dazu hingab, mit ihren Nachkommen nur vermittels Weihrauches an ihrer Urne zu sprechen und die Träume, die sie gesandt hatte, waren stets undeutbar geblieben. Der Stein des Periglom musste nun aber das Zeichen sein, Worte mit der alten Lehrerin zu wechseln.<br />
<br />
Jari sprach das Folgende: In den vergangenen Jahrhunderten sei es für sie zu früh gewesen, in den Hallen der Allverzeihenden auf die Wiedergeburt zu warten. Denn die Pflichten ihres Lebens seien unerfüllt geblieben. <br />
Fürderhin sprach sie das Folgende: In Hallarand gebe es unzählige geheime Orte, die gewiss noch heute der Verderbnis durch die bösen Geister der Schait-Ganabim trotzten. Allein sie heute noch zu offenbaren, sei ihr von Ferne aus unmöglich. <br />
<br />
Sie sprach auch von einem Ort der gestaltgewordenen Treue, einem Ort also, der in besonderem Maße vom silbernen Licht der Göttin der Treue berührt worden sein muss. Doch ihr blutete das Herz, als sie erkannte, dass die Natur dieses Mysteriums, das sie dereinst erfahren hatte, bereits in den Nebeln des Vergessens lag.<br />
<br />
Folgendes sprach die alte Lehrerin: Sie erfreute sich daran, dass die Versammelten Steine des Schutzes gefunden hatten, mit denen sich die Fluchbringer des Feindes bannen ließen und wünschte sich, sie hätte solche Segensbringer selber schon zu Lebzeiten gehabt.<br />
<br />
Jenen Rat gab uns die Kundige: So wie Hallarand groß und weit ist, so hatte es schon vor der Schattenherrschaft viele Völker und Herrscher gekannt, die einander nicht immer friedlich begegnet waren. Und nicht anders sei es heute zwischen den Herren der Lebenden Toten, die einander stets misstrauten.<br />
<br />
Folgende Warnung sprach Jari: Das schwarze Pech der Verderbnis dürfe niemals und von keinem je berührt werden. Es erscheine an den schlimmsten Orten der Verfluchung in Hallarand.<br />
<br />
Nichts wusste sie zu berichten von den Menschenkindern, die Hallarand bereist hatten und deren Namen die Versammelten inzwischen zusammengetragen hatten. So sprach Jari anh Harog, Tochter der Guril anh Harog, gepriesen sei ihr Name. <br />
Man berichtete ihr von den Taten ihrer Nachkommen, so wie es Sitte ist. Man weiß nicht, ob sie erneut zu uns sprechen wird oder ob sie ihre Pflicht nun als erfüllt ansah, da sie von der Nachwelt die Versicherung erhalten hatte, dass man die geheime Insel nicht im Dunklen belassen würde.<br />
<br />
Auf diese und viele andere Arten berieten die Gesandten mit Bruder Alberic also alles, was sie über die Vergangenheit der vergessenen Insel noch zusammentragen konnten.<br />
<br />
Dabei ereilte den Hochfürsten besorgniserregende Kunde aus dem Phönixreich. Der Großen Und Herrlichen Riaranjoscha wird es bald schon gefallen, sich selbst zur Königin über dieses Land zu machen und es mit Fischen zu bevölkern. Daher sucht das Volk von Königin Ain eine neue Heimat. Emendon der Fromme versprach Hilfe in zweierlei Weise: Getreide und Zuflucht.<br />
<br />
Schreckliche Kunde brachte Vivianes Erbvasall aus Kirson: Schon vor fünf Jahren hatten die Lebenden Toten es mordbrennend in die Finsternis gestoßen und alle getötet, die nicht hatten fliehen können. Wir beten für die Lebenden und für die Seelen der Märtyrer.<br />
<br />
Die Anwesenden versprachen einander gegenseitig Rat und Hilfe.<br />
<br />
Die Anwesenden beschlossen auch das Folgende: Bruder Alberic wird an geheimem Orte mit seinem Haushalt Zuflucht finden und nur jene, die es beschlossen, wissen, wer in den Kreisen des Rates ihm seinen Schutz gewährt. Und nur jener allein darf wissen, wo Bruder Alberic künftig mit dem gesammelten Wissen leben wird.<br />
<br />
Fürderhin fasste der Rat folgenden Beschluss: Laertes Landnehmer wird das Licht des Wissens ins Dunkel Hallarands bringen. Wer ihm folgen will, den verlorenen Verndarving erneut zu gewinnen, Häfen und Orte der Zuflucht in Hallarand zu finden, den Kampfeswillen der Geknechteten in den Reichen der Schattenherrscher anzufachen und die Diebe der Zeit herauszufordern, der solle seiner Führung vertrauen. Alle jubelten. Und seinem Ratschluss soll es obliegen, von welchem Hafen und mit wie vielen Schiffen sie in See stechen werden. Alle sagten, dass es so sein solle. So wurde am dreizehnten Sion der elften Sina im sechsundvierzigsten Jahr nach dem Martyrium des Heiligen Karoman Laertes Landnehmer aus Borunds Haus zum Heerführer gewählt. So wurde es gesprochen und so soll es geschehen.<br />
Als dies gesprochen und geschehen war, warnte uns der Erleuchter noch ein letztes Mal vor dem Hochmut seiner alten Herren, der seinen Beitrag zu ihrer Niederlage beigesteuert hatte. Sodann verstarb das treue Geistertier.<br />
Im Kreis seiner Getreuen übergab Laertes Landnehmer den Kiefernzapfen Ermengars, der sieben Menschenalter an Batruschecs Urne gewartet hatte, dem König der Unterwelt und versprach Rache.<br />
<br />
<br />
== Drei Hiebe führte der Feind ==<br />
<br />
gegen uns aus: Einen durch Flüche, einen durch Spione und einen durch Verlockung. Denn obwohl man an geheimem Orte Rat hielt, war es dem Feind dennoch nicht gänzlich verborgen geblieben.<br />
<br />
Der erste Hieb brachte böse Geister ins Haus von Bruder Alberic. Zunächst befielen sie die Gemüter mit einer Kälte, die mächtig genug gewesen wäre, um Einsamkeit, Furchtstarre und Irrsinn auszulösen. Die Versammelten aber unterwarfen sich dem Gastrecht mit einer Strenge, die den Rössern der Zwietracht alle Freiheit nahm. Sie ehrten das Herdfeuer mit Liedern und Geschichten. Sie lachten laut an der Tafel und keiner verstieß seinen Tocelem aus dem Kreis. Vor so viel Sittsamkeit konnten die Schadgeister des Feindes nicht bestehen, weshalb sie einen anderen Weg suchen mussten.<br />
<br />
Leider fanden sie ihn. Die Mägde und Knechte Bruder Alberics waren wenige an der Zahl und hielten ihm wie auch einander stets die Treue. Mit ihm hatten sie bereits stattliche Reisen bewältigt, da er schon seit längerer Zeit den Nachstellungen des Feindes auszuweichen gelernt hatte. Daher waren alle auch fremd an dem geheimen Orte des Ratschlusses. Alle bis auf einen, denn einen Getreuen muss man stets haben, der den Ort des Herdfeuers aller besser kennt. Dieser war Jäger am Orte und hatte schon zu lang allein dort gelebt, man weiß nicht, aufgrund welchen Zwists mit seinen Ahnen. Er war es gewohnt, allein im tiefen Wald zu wandeln. Weil er ein Geschick darin besaß, brachte er oftmals reiche Beute heim und keiner fragte, wie weit ihn seine Füße das nächste Mal tragen würden. Und da er noch wenig vertraut mit Alberics Haushalt war, unterschätzte er die Gefahr, die von der Ankunft der Gäste auch für ihn ausging. So fanden die bösen Geister der Schait-Ganabim, die im Hause sich geschlagen geben mussten, den Jäger einsam in der Dunkelheit. Es gelang ihnen, von seinem Geist in seinen Leib zu fahren und mehr zu tun, als nur Fieber oder Ausschlag zu bringen, wie andere Geister es tun. Mit der gestohlenen Macht aus Botans Erbe waren sie fähig, sich in sein Fleisch zu kleiden durch eine perverse Verhöhnung des heiligen Geburtsaktes, was freilich den Jäger mit qualvoller Langsamkeit zu Tode brachte. Durch dieses Schicksal wurde sein Name zur grausigen Mahnung daran, dass der Einzelne nichts, der Haushalt aber alles ist. Und sein Name war Jakob Feldhaas, der ohne Schande und Verrat sein Leben geben musste am zwölften Sion der elften Sina im sechsundvierzigsten Jahr nach Karomans Martyrium. Möge seine Seele den Weg in ein besseres Leben finden und die Warnung seines Todes, dass die Einsamen eine Gefahr für alle sind, niemals verhallen.<br />
<br />
Die fleischgewordenen Daimonen, nun ausgestattet mit Macht, in der sichtbaren und in der unsichtbaren Welt zugleich zu wirken, zögerten nicht, das Haus mit ihrer Schlechtigkeit zu überziehen. Dazu begingen sie dreierlei Taten: Ihre giftige Saat derart zu versprühen, dass die Sterblichen ihrer üblen Frucht zur Nahrung werden würden. Die Kundigen unter den Gästen aber wussten Rat, denn es ist ein Kraut gegen Solcherlei gewachsen. Durch die Gnade der Meret-Riaplot forderten die gifttriefenden Klauen der Unholde keine weiteren Todesopfer. Zugleich hörten sie nicht damit auf, den Seelen der Anwesenden nachzustellen. Sie erschienen ihnen in Träumen, in Schatten und sogar über dem heiligen Herdfeuer. Nur Schrecken zu verbreiten und auf Gelegenheit zur Mordtat zu warten war die Absicht ihrer Taten, wie es zunächst schien. Doch diente ihnen das auch zur Ausführung ihrer dritten Tat: Der Herbeirufung ihres Leitwolfs, eines in nachtschwarze Häute gekleideten Wesens von unbeschreiblicher Hässlichkeit, einer Harpye nicht unähnlich, doch nur so, wie eine Fratze einem Lächeln ähnelt. Von dessen Hilfe erhofften sich die Ungeheuer den Sieg im Kampfe. Dies Wesen brauchte, um leibhaftig zu erscheinen, die Witterung der Beute. Nicht selten nehmen Geisterwesen die Witterung auf, indem sie zuerst die Träume ihrer Opfer vom Ahnensegen trennen und sich als Alpdruck auf die Herzen setzen. Doch dadurch sind auch die Opfer gewarnt. Diesen Umstand wussten die Kundigen zu nutzen, indem sie sich nicht auf ein langwieriges Kräftemessen aus Bann und neuerlichem Fluch und neuem Bann einließen, sondern indem sie selbst die Scheußlichkeit zum Schlachtfeld ihrer Wahl riefen. Und dort obsiegten die Unseren. Denn ein auf Sicht geschossener Pfeil bringt Gefahr, ein Pfeil aber der dorthin fliegt, wo der Feind stehen wird, bevor er es noch selber weiß, der bringt den Tod.<br />
<br />
Dies war der erste Hieb der Schait-Ganabim. Sie führten ihn mit Flüchen aus und wir parierten ihn.<br />
<br />
Der zweite Hieb, nicht weniger tückisch, wurde gleichzeitig mit dem ersten ausgeführt. Er machte sich die Schwäche der Menschen zu nutze. So hatten die Diebe der Zeit sich der Lieben eines Kundigen bemächtigt und ihn durch Drohung dazu gebracht, ihr widerwilliger Knecht zu werden. Er streute falschen Rat und lauschte allen Einsichten, um sie später an seine Herren weiter zu geben, was ihm später vermutlich auch gelang. Doch weil er sich stets hüten musste, seine Absicht zu verschleiern, hielt sich der Schaden, den er damit brachte, in Grenzen. Auch hatte der Feind keine Gelegenheit gehabt, sich einen besseren Spion zu suchen. Der Kundige, den er gefunden hatte, besaß zwar Wissen und Macht in seinem Lande aber keinen guten Leumund unter den Gesandten oder dem Gastgeber. So dachte jeder zweimal darüber nach, was man ihm sagte und prüfte seinen Rat stets gegen die Weisheit und das Wissen anderer. Schließlich muss gesagt sein, dass der Spion seine Taten des Verrats nur widerwillig beging und er sich daher stets für das kleinere Übel entschied. <br />
<br />
So wollte er auch Zwietracht schüren, als die Verstoßenen mal wieder unerträglich wurden. Theoderics Vasall hatte schon gefordert, dass der Preis für eine Einigung das Versprechen der Elben sein müsse, im Walde von Brionne niemals wieder Menschenkinder zu stehlen. Dies Versprechen wurde nur zu billig von den anwesenden Verstoßenen gegeben, die keinen Hehl daraus machten, dass sie nie von Brionne gehört hatten und auf diese Weise der gerechten Forderung entsprachen und sie zugleich verspotteten. Es muss jedoch gesagt sein, dass es den meisten Elben die meiste Zeit gelang, ihren Hochmut zu zügeln. Denn sie verstanden die Gefahr durch den Feind genau und hatten also gute Gründe.<br />
Nachdem also Theoderics Vasall die Größe gezeigt hatte, den Verlockungen der Zwietracht zu entsagen, versuchte der Kundige im Dienst des Feindes es bei den Trigardonen. Diesen sagte er, dass es doch sehr unvorsichtig sei, sich mit dem Elbenvolke einzulassen, das für seinen Eigensinn bekannt sei. Die Trigardonen gaben ihm zur Antwort, dass sie sehr dankbar für seine Wachsamkeit seien. Denn auf diese Weise könnten sie selbst beruhigt auf ihre Herzen vertrauen. Gewiss sei ihr Verstand voll Misstrauen, doch in der Lage, in der sie alle waren, konnte man dem Verstande allein nicht alle Entscheidungen überlassen. Denn zu gering sei noch das Wissen über all die rätselhaften Dinge, denen man gegenüberstehe. Ihre Herzen aber sagten ihnen, dass alle hier versammelten einander brauchen würden.<br />
<br />
So scheiterte die Saat der Zwietracht an der Weisheit.<br />
<br />
Einen zweiten Spion schickten uns die Diebe der Zeit. Dieser war ein scheußlicher Wechselbalg von so vollendeter Verdorbenheit in seiner dunklen Kunst, dass er selbst die Geister zu täuschen vermochte, als er die Züge des Hofkundigen von Königin Ain annahm. Er belauschte ihren Rat und versuchte sich daran, die gesegneten Bannsteine zu stehlen, die Jari so gelobt hatte. Doch ob seiner Schlechtigkeit konnte er sie nicht berühren und versengte sich, als er es versuchte. Obgleich es keine Zeugen für diese Tat gegeben hatte und er in allem sehr vortrefflich log, konnte er dennoch nicht bestehen vor dem schicksalhaften Glück der Phönixkönigin. Nach zwei Tagen und einer Nacht an der Seite des Wechselbalges bemerkte sie doch noch, dass ihr vermeintlicher Berater sich eines Betragens befleißigte, das ihr sonderbar erschien. Schließlich folgte sie ihrem Herzen anstatt dem Augenschein und vertraute sich einer Kundigen der Verstoßenen an. Diese, eingeweiht in die Geheimnisse der Täuschung, tilgte den Wechselbalg mit Mut und Mühe.<br />
<br />
Dies war der zweite Hieb der Schait-Ganabim. Sie führten ihn mit Spionen aus und wir parierten ihn.<br />
<br />
Ihr dritter Hieb überraschte uns am meisten. Sie schickten einen Boten, der stolz verkündete, Herold aller Schattenreiche Hallarands zugleich zu sein. Er schmähte, höhnte und drohte. Aber man sagt, dass er einigen der Gesandten heimlich noch ein zweites Angebot machte: Er sei zwar mit dem Worte aller Schattenherrscher ausgestattet, diene aber eigentlich nur einem davon. Dieser müsse vor seinen Brüdern und Schwestern den Schein wahren, wolle sich aber eigentlich mit den Menschenvölkern, die ja nun den Weg in seine Heimat kennen würden, verbünden. Denn die Schait-Ganabim kennen weder Stamm noch Sippe noch Familie, sondern nur den eigenen Vorteil.<br />
<br />
Man kann nicht sagen, ob dies geheime Angebot, so es denn wirklich erfolgte, nur eine Prüfung unseres Bundes oder ein echtes Geschäft sein sollte und, falls Letztgenanntes zuträfe, wann seine Herren die erste Gelegenheit zum Betrug gesehen hätten. Doch wir werden es nicht mehr erfahren, denn wir übergaben den Boten der Lebenden Toten dem König der Unterwelt.<br />
<br />
Dies war der dritte Hieb der Schait-Ganabim. Sie führten ihn stümperhaft aus.<br />
<br />
Der Feind besitzt Reichtümer, Mächte und Wissen im Überfluss und mag uns darin weit überragen. Doch hätte es ihm mit wenig Mühe gelingen können, den neuen Bund zu zerschlagen, noch ehe er sich gefunden hatte. Die Verlockung zu einem früheren Zeitpunkt, die Spione mit Wissen über die fluchbringenden Geister und umgekehrt, die Tötung des Erleuchters oder nur eine Fackel im Dachstuhl im richtigen Moment, damit hätte der Feind unseren Bund gewiss verhindern können. Doch er vermochte es nicht und vermag es nun nie mehr. Denn trotz all seines Reichtums, seiner Macht und seinem Wissen kann es ihm nicht gelingen, dem eigenen Diener zu vertrauen und auch nicht dem eigenen Herrn. Die einen werden stets Gründe haben, ihr Versagen, und die anderen, ihr Wissen zu verschweigen. Denn sie sind Wesen der Gier und können kein Herdfeuer pflegen. Und wer das Herdfeuer nicht ehrt, dessen Haus muss einstürzen.<br />
<br />
Es gelang dem Feind nicht länger, Hallarands neuen Sonnenaufgang weiter zu verzögern. Damit diese geheimnisvolle Insel nicht erneut in Vergessenheit geraten möge, beschloss unser hochfürstlicher Herr, sein Wissen über dieses Land und seine Lage beim Kristallmeer zu teilen. <br />
<br />
Er teilte es mit der Hochfürstin, König Hagen, Königin Adelheit und König Heinrich, König Richard, König Ferdinand, König Heinrich dem Normonter, König Hector, König Desmond, Königin Katharina, König Corvinius und Herzog Heinrich dem Avarier, Königin Celeste, Königin Sirinhilde, König Ramiro, Fürstin Amsira, Fürst Wilmar und Graf Sieghard, Fürst Xarxon, Fürst Janal, Herzog Johann, Freigräfin Yasmeen und König Galhádon, Freigräfin Sophie-Christine, den Lichtbrüdern im Lande der Lesath, den Erbländern und Kriegsherren der Inselvölker und Weiteren und dem Tassilo. Wenn König Rasim Emendons Boten empfangen würde, hätte er es sogar mit ihm geteilt.<br />
<br />
[[Kategorie:Bibliothek]]<br />
[[Kategorie:Überlieferungen]]<br />
[[Kategorie:Bekanntmachungen]]</div>RiaRetterspitzhttps://trigardon-larp.de/index.php?title=46/11/29_Zum_Rat_an_geheimem_Orte46/11/29 Zum Rat an geheimem Orte2021-11-29T22:44:06Z<p>RiaRetterspitz: </p>
<hr />
<div>Eine PDF-Version zum Download ist hier: [[Datei:Zum Rat an geheimem Orte.pdf]]<br />
<br />
Eine IT-Druckversion gibt es noch nicht<br />
<br />
== Wanderer siehe, ==<br />
<br />
einst, in der finsteren Zeit des Letzten Großen Stammeskrieges, zogen die Waffenprächtigen Ermengar aus Borunds Haus und Batruschec aus dem Hause Rhack in ein fernes Land, um ihrem Schicksal zu folgen. Ermengar war ein von Yddrasaje-Riaplot geliebter Mann, dessen Schild Verndarving vom Muttervater selbst gefertigt worden war, auf dass er Ermengars Sippe stets schützen möge. Denn Ermengars Sippe war so zäh und duldsam, als wären sie vom Kleinen Volke anstatt Menschen – eine Duldsamkeit und Kraft, wie man sie noch heute in ihren Nachfahren, dem Stamme der Dros-Rocker, erkennen kann.<br />
<br />
Die beiden Waffenbrüder erreichten eine sonderbare Insel, die wie kein Land war, dass sie je zuvor gesehen hatten. Auf seinen blühenden Auen weideten Auerochsen und in seinem Hochland hatten die Yaks silberne Hufe. Und nichts geringeres als leibhaftige Greifen machten Jagd auf sie. Die Menschen, die sie trafen, waren von hohem Wuchs und in gefärbtes Tuch gekleidet. Sie nannten ihre Insel Hallarand und berichteten von den vielen Völkern und Königen, die dieses Land ihre Heimat nannten.<br />
<br />
Ermengar und Batruschec bereisten einige dieser Reiche, doch sollten sie ihr Glück an diesen Orten nicht finden. Denn wie es schon einst gewesen, brachte der Fleiß der Götterfürchtigen den Faulen und Gottlosen die Muße, in Botans Erbe nach dem Geheimnis ewigen Lebens zu suchen. Und was sie fanden, verwandelte sie in Wesen der Gier, in Lebende Tote und in Bewohner der Schatten. Weil sie all jenen, deren Unterjochung ihnen gelingt, die Lebenszeit rauben, um ihr verdammtes Dasein zu verlängern, nennt das Kleine Volk sie die Schait-Ganabim, die Diebe der Zeit. Diese also überzogen Hallarand mit Krieg und blieben vorerst siegreich. Ermengar und Batruschec kämpften erbittert gegen den Feind, doch konnten sie ihm schließlich nicht mehr widerstehen. Als Ermengar fiel, konnte Batruschec nur noch den Kiefernzapfen seines Gefährten in die Heimat bringen, nicht aber seine Asche und auch Verndarving ging verloren. Batruschec aber gelangte nach langer Reise wieder in die Heimat, wo seine Urne gemeinsam mit Ermengars Kiefernzapfen bis in unsere Tage hinein aufbewahrt wurde, wenngleich man die Bedeutung der Waffenbrüder und ihrer Hinterlassenschaften mit der Zeit vergaß.<br />
<br />
Ungefähr zur gleichen Zeit, doch ohne Wissen um den arbonischen Königssohn oder den Schildkarl Ermengar, machte sich auch Jari anh Harog, in ihren Tagen die kundigste Lehrerin des Kleinen Volkes, auf den Weg nach Hallarand. Nachdem sie den Kindern Ischans und Natans das Grab der Weltväter gezeigt hatte, wo heute das Kloster Der Allverzeihenden steht, nachdem ihr Gatte aus dem Leben getreten war und nachdem sie Zeugin davon werden durfte, wie ihre Enkel das Laufen gelernt hatten, hörte sie erneut den Ruf der Götter. Im Schein Riasinas und Glanz Riasions trug es sie nach Morad Dûn, einem Königreich des Kleinen Volkes auf der Insel Hallarand, wo sie einen Ort finden durfte, an dem sie aus Geschichten lernen konnte. So stieß sie auf Geschichten vieler Sippen jener Länder und schloss sich schließlich einer verborgenen Gemeinschaft von Getreuen an. In dieser Gemeinschaft fand sie auch ihren neuen Gefährten, Periglom Mit-der-dunklen-Faust, den das Schicksal auf ähnlich wundersame Weise nach Hallarand verschlagen hatte, denn er stammte aus Nachal-Ewenn, das wir heute Steinbeck nennen, einem Land des ewigen Sommers jenseits von Hallarand.<br />
Doch auch die Gemeinschaft der Getreuen entging nicht der Verfolgung durch die Diebe der Zeit. Und als Jari zum Sterben kam, gab sie ihrem Gefährten ihre letzten drei Wünsche mit auf den Weg: Den geheimen Zufluchtsort der Getreuen zu schützen, ihrem Gefährten treu zu bleiben und in ihre Heimat zurückzukehren. Und in all der Zerstörung blieb ihr als Urne nur ein Schmuckkasten mit einem großen Stein.<br />
<br />
Periglom Mit-der-dunklen-Faust begab sich in den Dugor Harog und übergab die Urne an Jaris Sippe, um danach in seine eigene alte Heimat zurückzukehren. Den Stein indes erbat er für sich selbst als Erinnerung, was die anh Harog ihm gewährten.<br />
<br />
Mehr als sieben Menschenalter vergingen, in denen nicht nur die Taten Jaris und Batruschecs und Ermengars beinahe in Vergessenheit gerieten, sondern auch ganz Hallarand. Denn den Dieben der Zeit gelang es, auf der ganzen, gewaltigen Insel eine Herrschaft der Schatten zu errichten. Obwohl sie vom Neid auf die Lebenden zermartert wurden, obwohl die Gier auf das Leben sie blendete und obwohl die Saat der Zwietracht zwischen ihnen immer neue Früchte der Verderbnis trug, so waren sie sich doch einig in ihrer Furcht vor dem neuen Sonnenaufgang, den die Völker der Welt eines Tages auf ihre gestohlene Insel bringen würden. Um diesen Tag so weit wie möglich hinauszuzögern, schickten sie böse Geister an ihre Küsten, um alle mit Wahn zu schlagen, die sich von den Meeren her nähern wollten. Auch brachten sie eine Unzahl von Flüchen und Spionen an die Häfen der Welt, mordeten die Edlen unter den Seefahrern, bestachen den Abschaum unter ihnen und schüchterten die Übrigen so sehr ein, dass niemand mehr ein Wort über ihre ins Dunkel gefallenen Länder verlieren wollte. Und weil sie sich Botans Geheimnisse zunutze machten, verstrichen für sie die Jahre wie Monde, sodass sie noch selbst erleben konnten, wie die Menschengeschlechter Hallarand allmählich vergaßen.<br />
Die Zeit verging, es kamen und gingen die Tage Hectors und die des Heiligen Karoman, uns erreichten die Worte der Heiligen Schrift und die Gesetze der Hochfürsten, wir ertrugen die Montrowische Plage, schlugen die Bestienheere in Ost und West, unterwarfen Cajetans Land und Okostria und Weitere und fanden das Blut der Könige des Alten Gar unerwartet auch im Lande Dros Rock vor. Die Zeit verging und es kamen unsere Tage.<br />
<br />
Zum Erntefest im sechsundvierzigsten Jahr nach dem Martyrium des Heiligen Karoman erschien unserer lieben Frau Rycarda der Heilige Denubis im Traum. Er führte sie an den Ufern des Derian entlang, der rückwärts floss und sie schließlich fast bis zur Quelle führte. Doch die Quelle lag verborgen unter den Waffen ihres Gatten. „Nur der Besitzer dieser Waffen kann den Blick auf die Quelle freilegen!“, sprach der Heilige Denubis.<br />
<br />
Am nächsten Morgen drückte sie die Sorge, doch sprach sie ohne Zögern zu Laertes: „Der Heilige Denubis, der unsere Hochzeit schützte, will, dass du deine Waffen nimmst.“<br />
<br />
„Wohin soll ich ziehen?“, fragte der Landnehmer.<br />
<br />
„Ich weiß es nicht,“ entgegnete unsere liebe Frau Rycarda, „aber das Schicksal wird es uns früher offenbaren, als es uns jetzt noch gefällt.“<br />
<br />
Und so kam es. Wenige Tage später besuchte das Orakel des Heiligen Danason ein Gesicht, welches ihr Taten und Hinterlassenschaften von Batruschec und Ermengar offenbarte. Tief unten im Bärenfels suchte und fand sie Ermengars Kiefernzapfen bei Batruschecs Urne. <br />
<br />
Derweil erreichten uns zwei Briefe, einer ging an unseren hochfürstlichen Herrn, Emendon den Frommen, und einer an Laertes Landnehmer. Ihr fürderhin unbekannter Absender stellte sich als Alberic Ohneland vor und lud die Fürsten, die Weisen und die Waffenprächtigen vieler Völker zum Rat. Jener Bruder Alberic lebte ein Leben in vollendeter Demut und war von den Göttern für ein außergewöhnliches Schicksal vorgesehen, um den Sterblichen zugleich ein Wunder und ein Rätsel zu offenbaren: Das silberne Wissen um die verborgene Insel Hallarand erneut aufleuchten und die Lüftung des Geheimnisses unter dem Schutz von Geheimnissen geschehen zu lassen. Doch noch konnte das weder Emendon der Fromme, noch Laertes Landnehmer verstehen. So beschlossen sie zweierlei: Laertes sollte die Einladung annehmen, als wäre sie treuen Willens ausgesprochen, aber dennoch mit einer Falle ihrer zahllosen Feinde rechnen. Und nachdem sie es beschlossen hatten, prüften sie die Worte, die Bruder Alberic ihnen geschickt hatte. Denn Letztgenannter hatte ihnen sowohl von Ermengar, als auch von der weisen Jari geschrieben, wovon die meisten der Gelehrten der trigardonischen Lande nichts mehr wussten. Und siehe: Die Erinnerung an die Reisen der Ahnen nach Hallarand war noch nicht ganz verloren. So machte Laertes sich nicht ohne Misstrauen, doch mit der Mahnung an die Siebzehn Verse auf den Weg und mit ihm ging das Orakel des Heiligen Danason.<br />
<br />
<br />
== Zum Rat an geheimem Orte ==<br />
<br />
empfing sie bescheiden aber trefflich Bruder Alberic. Unter seinem Dach versammelten sich mit ihm und Laertes noch Königin Ain, Herzog Danwyn, ein Erbvasall von Königin Viviane, ein Vasall von Herzog Theoderic, ein Heerführer der Valaren, ein Bote der Priesterfürstin von Steinbeck, eine Botin aus Selphiriol und Weitere und sogar Boten der Verstoßenen.<br />
<br />
Zuvor hatte ein Geisterbote aus vergangenen Tagen auf verschlungenen Pfaden seinen Weg zu Bruder Alberic gefunden und ihm Einblicke in die Schicksale nicht nur von Ermengar, Batruschec und Jari, sondern auch von Vorfahren jener aus all dieser anderen Herren Länder gegeben, die dereinst mit ihren Taten je ihre eigenen Spuren in Hallarand hinterlassen hatten. Treu wie ein Hütehund erfüllte der Bote seinen Dienst weit über den Tod derer hinaus, die ihn dereinst geschickt hatten und war dabei um ein vielfaches weiter gekommen, als jede Brieftaube fliegen kann.<br />
<br />
Die Gäste staunten und verwunderten sich sehr über das erstaunliche Geistertier, das sie an Alberics Seite erblickten, als er sie empfing. Denn es hatte sich für die Augen der Lebenden sichtbar gemacht mit einer Gestalt, wie keiner der Gesandten sie je zuvor gesehen hatte: Wie ein Geschöpf aus Meerestiefen, aber kein Fisch, in den Farben von Sternenlicht und Regenbogen, aus Fleisch wie gewobenem Licht. Seine Art die Nüstern zu blähen, die Mähne zu schütteln, zu knurren, zu schnurren oder zu wedeln war es, seine Farbe zu verändern. Leider verstand es niemand. Obgleich es viele Menschenalter überdauert hatte, war es dennoch sterblich, wie sich später erweisen sollte. Und weil es so alt war und vielen dabei half, ihr verschüttetes Ahnenwissen freizulegen, benannte man es mit einem Wort der alten jovischen Sprache: Das Luminare, womit man eine Art von Blendlaterne beschreibt. Man sollte es mit „Erleuchter“ übersetzen, wenngleich sein wahrer Name vergessen ist, obwohl er gepriesen sein sollte. Zunächst misstrauten alle dem Geistertier ob seiner Fremdheit und fragten, ob es ein Spion des Feindes sei. Ein schlechter Spion wäre es aus zwei Gründen gewesen: Der Feind hatte weit bessere Spione, wie sich später zeigen sollte, die weniger auffielen. Daneben ist fraglich, ob es die Worte der Menschen überhaupt verstand, denn seine eigene Sprache bestand aus Bildern und Erinnerungen, die allein mit dem sechsten Sinn gehört werden können. Worte waren zwar auch Teil seiner Botschaft, doch blieben es stets die Worte Anderer, die seiner Herren aus der vergangenen Zeit.<br />
<br />
Eine dritte Wissensquelle hatte Bruder Alberic an diesem Ort zusammengetragen. Neben dem Ahnenwissen der Versammelten und den Botschaften des Enthüllers war auch ein Schiffskapitän in seiner Gewalt, der für die Schattenherrscher Hallarands Ware geschmuggelt hatte und voller Scham und Schrecken über den eigenen schwärenden Wahn seine Verderbnis gestand. Im Grunde seines Herzens sehnte er sich nach Sühne für seine Schlechtigkeiten, doch nur mit der Mühe einer harten Hand ließen sich ihm die Geheimnisse der Seewege nach Hallarand abringen.<br />
<br />
Gemeinsam berieten die Gesandten mit Bruder Alberic alles, was sie über die Vergangenheit der vergessenen Insel noch zusammentragen konnten. Auch brachten die Boten aus Steinbeck den Stein von Periglom mit. Diesem Stein sei es gegeben, sagten sie, den Übergang gesprochener Worte von der sichtbaren Welt in die Unsichtbare, wie auch das Umgekehrte, zu erleichtern. Das Orakel des Heiligen Danason wusste, dass Jaris Geist sich seit je her nicht dazu hingab, mit ihren Nachkommen nur vermittels Weihrauches an ihrer Urne zu sprechen und die Träume, die sie gesandt hatte, waren stets undeutbar geblieben. Der Stein des Periglom musste nun aber das Zeichen sein, Worte mit der alten Lehrerin zu wechseln.<br />
<br />
Jari sprach das Folgende: In den vergangenen Jahrhunderten sei es für sie zu früh gewesen, in den Hallen der Allverzeihenden auf die Wiedergeburt zu warten. Denn die Pflichten ihres Lebens seien unerfüllt geblieben. <br />
Fürderhin sprach sie das Folgende: In Hallarand gebe es unzählige geheime Orte, die gewiss noch heute der Verderbnis durch die bösen Geister der Schait-Ganabim trotzten. Allein sie heute noch zu offenbaren, sei ihr von Ferne aus unmöglich. <br />
<br />
Sie sprach auch von einem Ort der gestaltgewordenen Treue, einem Ort also, der in besonderem Maße vom silbernen Licht der Göttin der Treue berührt worden sein muss. Doch ihr blutete das Herz, als sie erkannte, dass die Natur dieses Mysteriums, das sie dereinst erfahren hatte, bereits in den Nebeln des Vergessens lag.<br />
<br />
Folgendes sprach die alte Lehrerin: Sie erfreute sich daran, dass die Versammelten Steine des Schutzes gefunden hatten, mit denen sich die Fluchbringer des Feindes bannen ließen und wünschte sich, sie hätte solche Segensbringer selber schon zu Lebzeiten gehabt.<br />
<br />
Jenen Rat gab uns die Kundige: So wie Hallarand groß und weit ist, so hatte es schon vor der Schattenherrschaft viele Völker und Herrscher gekannt, die einander nicht immer friedlich begegnet waren. Und nicht anders sei es heute zwischen den Herren der Lebenden Toten, die einander stets misstrauten.<br />
<br />
Folgende Warnung sprach Jari: Das schwarze Pech der Verderbnis dürfe niemals und von keinem je berührt werden. Es erscheine an den schlimmsten Orten der Verfluchung in Hallarand.<br />
<br />
Nichts wusste sie zu berichten von den Menschenkindern, die Hallarand bereist hatten und deren Namen die Versammelten inzwischen zusammengetragen hatten. So sprach Jari anh Harog, Tochter der Guril anh Harog, gepriesen sei ihr Name. <br />
Man berichtete ihr von den Taten ihrer Nachkommen, so wie es Sitte ist. Man weiß nicht, ob sie erneut zu uns sprechen wird oder ob sie ihre Pflicht nun als erfüllt ansah, da sie von der Nachwelt die Versicherung erhalten hatte, dass man die geheime Insel nicht im Dunklen belassen würde.<br />
<br />
Auf diese und viele andere Arten berieten die Gesandten mit Bruder Alberic also alles, was sie über die Vergangenheit der vergessenen Insel noch zusammentragen konnten.<br />
<br />
Dabei ereilte den Hochfürsten besorgniserregende Kunde aus dem Phönixreich. Der Großen Und Herrlichen Riaranjoscha wird es bald schon gefallen, sich selbst zur Königin über dieses Land zu machen und es mit Fischen zu bevölkern. Daher sucht das Volk von Königin Ain eine neue Heimat. Emendon der Fromme versprach Hilfe in zweierlei Weise: Getreide und Zuflucht.<br />
<br />
Schreckliche Kunde brachte Vivianes Erbvasall aus Kirson: Schon vor fünf Jahren hatten die Lebenden Toten es mordbrennend in die Finsternis gestoßen und alle getötet, die nicht hatten fliehen können. Wir beten für die Lebenden und für die Seelen der Märtyrer.<br />
<br />
Die Anwesenden versprachen einander gegenseitig Rat und Hilfe.<br />
<br />
Die Anwesenden beschlossen auch das Folgende: Bruder Alberic wird an geheimem Orte mit seinem Haushalt Zuflucht finden und nur jene, die es beschlossen, wissen, wer in den Kreisen des Rates ihm seinen Schutz gewährt. Und nur jener allein darf wissen, wo Bruder Alberic künftig mit dem gesammelten Wissen leben wird.<br />
<br />
Fürderhin fasste der Rat folgenden Beschluss: Laertes Landnehmer wird das Licht des Wissens ins Dunkel Hallarands bringen. Wer ihm folgen will, den verlorenen Verndarving erneut zu gewinnen, Häfen und Orte der Zuflucht in Hallarand zu finden, den Kampfeswillen der Geknechteten in den Reichen der Schattenherrscher anzufachen und die Diebe der Zeit herauszufordern, der solle seiner Führung vertrauen. Alle jubelten. Und seinem Ratschluss soll es obliegen, von welchem Hafen und mit wie vielen Schiffen sie in See stechen werden. Alle sagten, dass es so sein solle. So wurde am dreizehnten Sion der elften Sina im sechsundvierzigsten Jahr nach dem Martyrium des Heiligen Karoman Laertes Landnehmer aus Borunds Haus zum Heerführer gewählt. So wurde es gesprochen und so soll es geschehen.<br />
Als dies gesprochen und geschehen war, warnte uns der Erleuchter noch ein letztes Mal vor dem Hochmut seiner alten Herren, der seinen Beitrag zu ihrer Niederlage beigesteuert hatte. Sodann verstarb das treue Geistertier.<br />
Im Kreis seiner Getreuen übergab Laertes Landnehmer den Kiefernzapfen Ermengars, der sieben Menschenalter an Batruschecs Urne gewartet hatte, dem König der Unterwelt und versprach Rache.<br />
<br />
<br />
== Drei Hiebe führte der Feind ==<br />
<br />
gegen uns aus: Einen durch Flüche, einen durch Spione und einen durch Verlockung. Denn obwohl man an geheimem Orte Rat hielt, war es dem Feind dennoch nicht gänzlich verborgen geblieben.<br />
<br />
Der erste Hieb brachte böse Geister ins Haus von Bruder Alberic. Zunächst befielen sie die Gemüter mit einer Kälte, die mächtig genug gewesen wäre, um Einsamkeit, Furchtstarre und Irrsinn auszulösen. Die Versammelten aber unterwarfen sich dem Gastrecht mit einer Strenge, die den Rössern der Zwietracht alle Freiheit nahm. Sie ehrten das Herdfeuer mit Liedern und Geschichten. Sie lachten laut an der Tafel und keiner verstieß seinen Tocelem aus dem Kreis. Vor so viel Sittsamkeit konnten die Schadgeister des Feindes nicht bestehen, weshalb sie einen anderen Weg suchen mussten.<br />
<br />
Leider fanden sie ihn. Die Mägde und Knechte Bruder Alberics waren wenige an der Zahl und hielten ihm wie auch einander stets die Treue. Mit ihm hatten sie bereits stattliche Reisen bewältigt, da er schon seit längerer Zeit den Nachstellungen des Feindes auszuweichen gelernt hatte. Daher waren alle auch fremd an dem geheimen Orte des Ratschlusses. Alle bis auf einen, denn einen Getreuen muss man stets haben, der den Ort des Herdfeuers aller besser kennt. Dieser war Jäger am Orte und hatte schon zu lang allein dort gelebt, man weiß nicht, aufgrund welchen Zwists mit seinen Ahnen. Er war es gewohnt, allein im tiefen Wald zu wandeln. Weil er ein Geschick darin besaß, brachte er oftmals reiche Beute heim und keiner fragte, wie weit ihn seine Füße das nächste Mal tragen würden. Und da er noch wenig vertraut mit Alberics Haushalt war, unterschätzte er die Gefahr, die von der Ankunft der Gäste auch für ihn ausging. So fanden die bösen Geister der Schait-Ganabim, die im Hause sich geschlagen geben mussten, den Jäger einsam in der Dunkelheit. Es gelang ihnen, von seinem Geist in seinen Leib zu fahren und mehr zu tun, als nur Fieber oder Ausschlag zu bringen, wie andere Geister es tun. Mit der gestohlenen Macht aus Botans Erbe waren sie fähig, sich in sein Fleisch zu kleiden durch eine perverse Verhöhnung des heiligen Geburtsaktes, was freilich den Jäger mit qualvoller Langsamkeit zu Tode brachte. Durch dieses Schicksal wurde sein Name zur grausigen Mahnung daran, dass der Einzelne nichts, der Haushalt aber alles ist. Und sein Name war Jakob Feldhaas, der ohne Schande und Verrat sein Leben geben musste am zwölften Sion der elften Sina im sechsundvierzigsten Jahr nach Karomans Martyrium. Möge seine Seele den Weg in ein besseres Leben finden und die Warnung seines Todes, dass die Einsamen eine Gefahr für alle sind, niemals verhallen.<br />
<br />
Die fleischgewordenen Daimonen, nun ausgestattet mit Macht, in der sichtbaren und in der unsichtbaren Welt zugleich zu wirken, zögerten nicht, das Haus mit ihrer Schlechtigkeit zu überziehen. Dazu begingen sie dreierlei Taten: Ihre giftige Saat derart zu versprühen, dass die Sterblichen ihrer üblen Frucht zur Nahrung werden würden. Die Kundigen unter den Gästen aber wussten Rat, denn es ist ein Kraut gegen Solcherlei gewachsen. Durch die Gnade der Meret-Riaplot forderten die gifttriefenden Klauen der Unholde keine weiteren Todesopfer. Zugleich hörten sie nicht damit auf, den Seelen der Anwesenden nachzustellen. Sie erschienen ihnen in Träumen, in Schatten und sogar über dem heiligen Herdfeuer. Nur Schrecken zu verbreiten und auf Gelegenheit zur Mordtat zu warten war die Absicht ihrer Taten, wie es zunächst schien. Doch diente ihnen das auch zur Ausführung ihrer dritten Tat: Der Herbeirufung ihres Leitwolfs, eines in nachtschwarze Häute gekleideten Wesens von unbeschreiblicher Hässlichkeit, einer Harpye nicht unähnlich, doch nur so, wie eine Fratze einem Lächeln ähnelt. Von dessen Hilfe erhofften sich die Ungeheuer den Sieg im Kampfe. Dies Wesen brauchte, um leibhaftig zu erscheinen, die Witterung der Beute. Nicht selten nehmen Geisterwesen die Witterung auf, indem sie zuerst die Träume ihrer Opfer vom Ahnensegen trennen und sich als Alpdruck auf die Herzen setzen. Doch dadurch sind auch die Opfer gewarnt. Diesen Umstand wussten die Kundigen zu nutzen, indem sie sich nicht auf ein langwieriges Kräftemessen aus Bann und neuerlichem Fluch und neuem Bann einließen, sondern indem sie selbst die Scheußlichkeit zum Schlachtfeld ihrer Wahl riefen. Und dort obsiegten die Unseren. Denn ein auf Sicht geschossener Pfeil bringt Gefahr, ein Pfeil aber der dorthin fliegt, wo der Feind stehen wird, bevor er es noch selber weiß, der bringt den Tod.<br />
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Dies war der erste Hieb der Schait-Ganabim. Sie führten ihn mit Flüchen aus und wir parierten ihn.<br />
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Der zweite Hieb, nicht weniger tückisch, wurde gleichzeitig mit dem ersten ausgeführt. Er machte sich die Schwäche der Menschen zu nutze. So hatten die Diebe der Zeit sich der Lieben eines Kundigen bemächtigt und ihn durch Drohung dazu gebracht, ihr widerwilliger Knecht zu werden. Er streute falschen Rat und lauschte allen Einsichten, um sie später an seine Herren weiter zu geben, was ihm später vermutlich auch gelang. Doch weil er sich stets hüten musste, seine Absicht zu verschleiern, hielt sich der Schaden, den er damit brachte, in Grenzen. Auch hatte der Feind keine Gelegenheit gehabt, sich einen besseren Spion zu suchen. Der Kundige, den er gefunden hatte, besaß zwar Wissen und Macht in seinem Lande aber keinen guten Leumund unter den Gesandten oder dem Gastgeber. So dachte jeder zweimal darüber nach, was man ihm sagte und prüfte seinen Rat stets gegen die Weisheit und das Wissen anderer. Schließlich muss gesagt sein, dass der Spion seine Taten des Verrats nur widerwillig beging und er sich daher stets für das kleinere Übel entschied. <br />
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So wollte er auch Zwietracht schüren, als die Verstoßenen mal wieder unerträglich wurden. Theoderics Vasall hatte schon gefordert, dass der Preis für eine Einigung das Versprechen der Elben sein müsse, im Walde von Brionne niemals wieder Menschenkinder zu stehlen. Dies Versprechen wurde nur zu billig von den anwesenden Verstoßenen gegeben, die keinen Hehl daraus machten, dass sie nie von Brionne gehört hatten und auf diese Weise der gerechten Forderung entsprachen und sie zugleich verspotteten. Es muss jedoch gesagt sein, dass es den meisten Elben die meiste Zeit gelang, ihren Hochmut zu zügeln. Denn sie verstanden die Gefahr durch den Feind genau und hatten also gute Gründe.<br />
Nachdem also Theoderics Vasall die Größe gezeigt hatte, den Verlockungen der Zwietracht zu entsagen, versuchte der Kundige im Dienst des Feindes es bei den Trigardonen. Diesen sagte er, dass es doch sehr unvorsichtig sei, sich mit dem Elbenvolke einzulassen, das für seinen Eigensinn bekannt sei. Die Trigardonen gaben ihm zur Antwort, dass sie sehr dankbar für seine Wachsamkeit seien. Denn auf diese Weise könnten sie selbst beruhigt auf ihre Herzen vertrauen. Gewiss sei ihr Verstand voll Misstrauen, doch in der Lage, in der sie alle waren, konnte man dem Verstande allein nicht alle Entscheidungen überlassen. Denn zu gering sei noch das Wissen über all die rätselhaften Dinge, denen man gegenüberstehe. Ihre Herzen aber sagten ihnen, dass alle hier versammelten einander brauchen würden.<br />
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So scheiterte die Saat der Zwietracht an der Weisheit.<br />
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Einen zweiten Spion schickten uns die Diebe der Zeit. Dieser war ein scheußlicher Wechselbalg von so vollendeter Verdorbenheit in seiner dunklen Kunst, dass er selbst die Geister zu täuschen vermochte, als er die Züge des Hofkundigen von Königin Ain annahm. Er belauschte ihren Rat und versuchte sich daran, die gesegneten Bannsteine zu stehlen, die Jari so gelobt hatte. Doch ob seiner Schlechtigkeit konnte er sie nicht berühren und versengte sich, als er es versuchte. Obgleich es keine Zeugen für diese Tat gegeben hatte und er in allem sehr vortrefflich log, konnte er dennoch nicht bestehen vor dem schicksalhaften Glück der Phönixkönigin. Nach zwei Tagen und einer Nacht an der Seite des Wechselbalges bemerkte sie doch noch, dass ihr vermeintlicher Berater sich eines Betragens befleißigte, das ihr sonderbar erschien. Schließlich folgte sie ihrem Herzen anstatt dem Augenschein und vertraute sich einer Kundigen der Verstoßenen an. Diese, eingeweiht in die Geheimnisse der Täuschung, tilgte den Wechselbalg mit Mut und Mühe.<br />
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Dies war der zweite Hieb der Schait-Ganabim. Sie führten ihn mit Spionen aus und wir parierten ihn.<br />
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Ihr dritter Hieb überraschte uns am meisten. Sie schickten einen Boten, der stolz verkündete, Herold aller Schattenreiche Hallarands zugleich zu sein. Er schmähte, höhnte und drohte. Aber man sagt, dass er einigen der Gesandten heimlich noch ein zweites Angebot machte: Er sei zwar mit dem Worte aller Schattenherrscher ausgestattet, diene aber eigentlich nur einem davon. Dieser müsse vor seinen Brüdern und Schwestern den Schein wahren, wolle sich aber eigentlich mit den Menschenvölkern, die ja nun den Weg in seine Heimat kennen würden, verbünden. Denn die Schait-Ganabim kennen weder Stamm noch Sippe noch Familie, sondern nur den eigenen Vorteil.<br />
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Man kann nicht sagen, ob dies geheime Angebot, so es denn wirklich erfolgte, nur eine Prüfung unseres Bundes oder ein echtes Geschäft sein sollte und, falls Letztgenanntes zuträfe, wann seine Herren die erste Gelegenheit zum Betrug gesehen hätten. Doch wir werden es nicht mehr erfahren, denn wir übergaben den Boten der Lebenden Toten dem König der Unterwelt.<br />
<br />
Dies war der dritte Hieb der Schait-Ganabim. Sie führten ihn stümperhaft aus.<br />
<br />
Der Feind besitzt Reichtümer, Mächte und Wissen im Überfluss und mag uns darin weit überragen. Doch hätte es ihm mit wenig Mühe gelingen können, den neuen Bund zu zerschlagen, noch ehe er sich gefunden hatte. Die Verlockung zu einem früheren Zeitpunkt, die Spione mit Wissen über die fluchbringenden Geister und umgekehrt, die Tötung des Erleuchters oder nur eine Fackel im Dachstuhl im richtigen Moment, damit hätte der Feind unseren Bund gewiss verhindern können. Doch er vermochte es nicht und vermag es nun nie mehr. Denn trotz all seines Reichtums, seiner Macht und seinem Wissen kann es ihm nicht gelingen, dem eigenen Diener zu vertrauen und auch nicht dem eigenen Herrn. Die einen werden stets Gründe haben, ihr Versagen, und die anderen, ihr Wissen zu verschweigen. Denn sie sind Wesen der Gier und können kein Herdfeuer pflegen. Und wer das Herdfeuer nicht ehrt, dessen Haus muss einstürzen.<br />
<br />
Es gelang dem Feind nicht länger, Hallarands neuen Sonnenaufgang weiter zu verzögern. Damit diese geheimnisvolle Insel nicht erneut in Vergessenheit geraten möge, beschloss unser hochfürstlicher Herr, sein Wissen über dieses Land und seine Lage beim Kristallmeer zu teilen. <br />
<br />
Er teilte es mit der Hochfürstin, König Hagen, Königin Adelheit und König Heinrich, König Richard, König Ferdinand, König Heinrich dem Normonter, König Hector, König Desmond, Königin Katharina, König Corvinius und Herzog Heinrich dem Avarier, Königin Celeste, Königin Sirinhilde, König Ramiro, Fürstin Amsira, Fürst Wilmar und Graf Sieghard, Fürst Xarxon, Fürst Janal, Herzog Johann, Freigräfin Yasmeen und König Galhádon, Freigräfin Sophie-Christine, den Lichtbrüdern im Lande der Lesath, den Erbländern und Kriegsherren der Inselvölker und Weiteren und dem Tassilo. Wenn König Rasim Emendons Boten empfangen würde, hätte er es sogar mit ihm geteilt.<br />
<br />
[[Kategorie:Bibliothek]]<br />
[[Kategorie:Überlieferungen]]</div>RiaRetterspitzhttps://trigardon-larp.de/index.php?title=Datei:Zum_Rat_an_geheimem_Orte.pdfDatei:Zum Rat an geheimem Orte.pdf2021-11-29T22:40:56Z<p>RiaRetterspitz: </p>
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== Wanderer siehe, ==<br />
<br />
einst, in der finsteren Zeit des Letzten Großen Stammeskrieges, zogen die Waffenprächtigen Ermengar aus Borunds Haus und Batruschec aus dem Hause Rhack in ein fernes Land, um ihrem Schicksal zu folgen. Ermengar war ein von Yddrasaje-Riaplot geliebter Mann, dessen Schild Verndarving vom Muttervater selbst gefertigt worden war, auf dass er Ermengars Sippe stets schützen möge. Denn Ermengars Sippe war so zäh und duldsam, als wären sie vom Kleinen Volke anstatt Menschen – eine Duldsamkeit und Kraft, wie man sie noch heute in ihren Nachfahren, dem Stamme der Dros-Rocker, erkennen kann.<br />
<br />
Die beiden Waffenbrüder erreichten eine sonderbare Insel, die wie kein Land war, dass sie je zuvor gesehen hatten. Auf seinen blühenden Auen weideten Auerochsen und in seinem Hochland hatten die Yaks silberne Hufe. Und nichts geringeres als leibhaftige Greifen machten Jagd auf sie. Die Menschen, die sie trafen, waren von hohem Wuchs und in gefärbtes Tuch gekleidet. Sie nannten ihre Insel Hallarand und berichteten von den vielen Völkern und Königen, die dieses Land ihre Heimat nannten.<br />
<br />
Ermengar und Batruschec bereisten einige dieser Reiche, doch sollten sie ihr Glück an diesen Orten nicht finden. Denn wie es schon einst gewesen, brachte der Fleiß der Götterfürchtigen den Faulen und Gottlosen die Muße, in Botans Erbe nach dem Geheimnis ewigen Lebens zu suchen. Und was sie fanden, verwandelte sie in Wesen der Gier, in Lebende Tote und in Bewohner der Schatten. Weil sie all jenen, deren Unterjochung ihnen gelingt, die Lebenszeit rauben, um ihr verdammtes Dasein zu verlängern, nennt das Kleine Volk sie die Schait-Ganabim, die Diebe der Zeit. Diese also überzogen Hallarand mit Krieg und blieben vorerst siegreich. Ermengar und Batruschec kämpften erbittert gegen den Feind, doch konnten sie ihm schließlich nicht mehr widerstehen. Als Ermengar fiel, konnte Batruschec nur noch den Kiefernzapfen seines Gefährten in die Heimat bringen, nicht aber seine Asche und auch Verndarving ging verloren. Batruschec aber gelangte nach langer Reise wieder in die Heimat, wo seine Urne gemeinsam mit Ermengars Kiefernzapfen bis in unsere Tage hinein aufbewahrt wurde, wenngleich man die Bedeutung der Waffenbrüder und ihrer Hinterlassenschaften mit der Zeit vergaß.<br />
<br />
Ungefähr zur gleichen Zeit, doch ohne Wissen um den arbonischen Königssohn oder den Schildkarl Ermengar, machte sich auch Jari anh Harog, in ihren Tagen die kundigste Lehrerin des Kleinen Volkes, auf den Weg nach Hallarand. Nachdem sie den Kindern Ischans und Natans das Grab der Weltväter gezeigt hatte, wo heute das Kloster Der Allverzeihenden steht, nachdem ihr Gatte aus dem Leben getreten war und nachdem sie Zeugin davon werden durfte, wie ihre Enkel das Laufen gelernt hatten, hörte sie erneut den Ruf der Götter. Im Schein Riasinas und Glanz Riasions trug es sie nach Morad Dûn, einem Königreich des Kleinen Volkes auf der Insel Hallarand, wo sie einen Ort finden durfte, an dem sie aus Geschichten lernen konnte. So stieß sie auf Geschichten vieler Sippen jener Länder und schloss sich schließlich einer verborgenen Gemeinschaft von Getreuen an. In dieser Gemeinschaft fand sie auch ihren neuen Gefährten, Periglom Mit-der-dunklen-Faust, den das Schicksal auf ähnlich wundersame Weise nach Hallarand verschlagen hatte, denn er stammte aus Nachal-Ewenn, das wir heute Steinbeck nennen, einem Land des ewigen Sommers jenseits von Hallarand.<br />
Doch auch die Gemeinschaft der Getreuen entging nicht der Verfolgung durch die Diebe der Zeit. Und als Jari zum Sterben kam, gab sie ihrem Gefährten ihre letzten drei Wünsche mit auf den Weg: Den geheimen Zufluchtsort der Getreuen zu schützen, ihrem Gefährten treu zu bleiben und in ihre Heimat zurückzukehren. Und in all der Zerstörung blieb ihr als Urne nur ein Schmuckkasten mit einem großen Stein.<br />
<br />
Periglom Mit-der-dunklen-Faust begab sich in den Dugor Harog und übergab die Urne an Jaris Sippe, um danach in seine eigene alte Heimat zurückzukehren. Den Stein indes erbat er für sich selbst als Erinnerung, was die anh Harog ihm gewährten.<br />
<br />
Mehr als sieben Menschenalter vergingen, in denen nicht nur die Taten Jaris und Batruschecs und Ermengars beinahe in Vergessenheit gerieten, sondern auch ganz Hallarand. Denn den Dieben der Zeit gelang es, auf der ganzen, gewaltigen Insel eine Herrschaft der Schatten zu errichten. Obwohl sie vom Neid auf die Lebenden zermartert wurden, obwohl die Gier auf das Leben sie blendete und obwohl die Saat der Zwietracht zwischen ihnen immer neue Früchte der Verderbnis trug, so waren sie sich doch einig in ihrer Furcht vor dem neuen Sonnenaufgang, den die Völker der Welt eines Tages auf ihre gestohlene Insel bringen würden. Um diesen Tag so weit wie möglich hinauszuzögern, schickten sie böse Geister an ihre Küsten, um alle mit Wahn zu schlagen, die sich von den Meeren her nähern wollten. Auch brachten sie eine Unzahl von Flüchen und Spionen an die Häfen der Welt, mordeten die Edlen unter den Seefahrern, bestachen den Abschaum unter ihnen und schüchterten die Übrigen so sehr ein, dass niemand mehr ein Wort über ihre ins Dunkel gefallenen Länder verlieren wollte. Und weil sie sich Botans Geheimnisse zunutze machten, verstrichen für sie die Jahre wie Monde, sodass sie noch selbst erleben konnten, wie die Menschengeschlechter Hallarand allmählich vergaßen.<br />
Die Zeit verging, es kamen und gingen die Tage Hectors und die des Heiligen Karoman, uns erreichten die Worte der Heiligen Schrift und die Gesetze der Hochfürsten, wir ertrugen die Montrowische Plage, schlugen die Bestienheere in Ost und West, unterwarfen Cajetans Land und Okostria und Weitere und fanden das Blut der Könige des Alten Gar unerwartet auch im Lande Dros Rock vor. Die Zeit verging und es kamen unsere Tage.<br />
<br />
Zum Erntefest im sechsundvierzigsten Jahr nach dem Martyrium des Heiligen Karoman erschien unserer lieben Frau Rycarda der Heilige Denubis im Traum. Er führte sie an den Ufern des Derian entlang, der rückwärts floss und sie schließlich fast bis zur Quelle führte. Doch die Quelle lag verborgen unter den Waffen ihres Gatten. „Nur der Besitzer dieser Waffen kann den Blick auf die Quelle freilegen!“, sprach der Heilige Denubis.<br />
<br />
Am nächsten Morgen drückte sie die Sorge, doch sprach sie ohne Zögern zu Laertes: „Der Heilige Denubis, der unsere Hochzeit schützte, will, dass du deine Waffen nimmst.“<br />
<br />
„Wohin soll ich ziehen?“, fragte der Landnehmer.<br />
<br />
„Ich weiß es nicht,“ entgegnete unsere liebe Frau Rycarda, „aber das Schicksal wird es uns früher offenbaren, als es uns jetzt noch gefällt.“<br />
<br />
Und so kam es. Wenige Tage später besuchte das Orakel des Heiligen Danason ein Gesicht, welches ihr Taten und Hinterlassenschaften von Batruschec und Ermengar offenbarte. Tief unten im Bärenfels suchte und fand sie Ermengars Kiefernzapfen bei Batruschecs Urne. <br />
<br />
Derweil erreichten uns zwei Briefe, einer ging an unseren hochfürstlichen Herrn, Emendon den Frommen, und einer an Laertes Landnehmer. Ihr fürderhin unbekannter Absender stellte sich als Alberic Ohneland vor und lud die Fürsten, die Weisen und die Waffenprächtigen vieler Völker zum Rat. Jener Bruder Alberic lebte ein Leben in vollendeter Demut und war von den Göttern für ein außergewöhnliches Schicksal vorgesehen, um den Sterblichen zugleich ein Wunder und ein Rätsel zu offenbaren: Das silberne Wissen um die verborgene Insel Hallarand erneut aufleuchten und die Lüftung des Geheimnisses unter dem Schutz von Geheimnissen geschehen zu lassen. Doch noch konnte das weder Emendon der Fromme, noch Laertes Landnehmer verstehen. So beschlossen sie zweierlei: Laertes sollte die Einladung annehmen, als wäre sie treuen Willens ausgesprochen, aber dennoch mit einer Falle ihrer zahllosen Feinde rechnen. Und nachdem sie es beschlossen hatten, prüften sie die Worte, die Bruder Alberic ihnen geschickt hatte. Denn Letztgenannter hatte ihnen sowohl von Ermengar, als auch von der weisen Jari geschrieben, wovon die meisten der Gelehrten der trigardonischen Lande nichts mehr wussten. Und siehe: Die Erinnerung an die Reisen der Ahnen nach Hallarand war noch nicht ganz verloren. So machte Laertes sich nicht ohne Misstrauen, doch mit der Mahnung an die Siebzehn Verse auf den Weg und mit ihm ging das Orakel des Heiligen Danason.<br />
<br />
<br />
== Zum Rat an geheimem Orte ==<br />
<br />
empfing sie bescheiden aber trefflich Bruder Alberic. Unter seinem Dach versammelten sich mit ihm und Laertes noch Königin Ain, Herzog Danwyn, ein Erbvasall von Königin Viviane, ein Vasall von Herzog Theoderic, ein Heerführer der Valaren, ein Bote der Priesterfürstin von Steinbeck, eine Botin aus Selphiriol und Weitere und sogar Boten der Verstoßenen.<br />
<br />
Zuvor hatte ein Geisterbote aus vergangenen Tagen auf verschlungenen Pfaden seinen Weg zu Bruder Alberic gefunden und ihm Einblicke in die Schicksale nicht nur von Ermengar, Batruschec und Jari, sondern auch von Vorfahren jener aus all dieser anderen Herren Länder gegeben, die dereinst mit ihren Taten je ihre eigenen Spuren in Hallarand hinterlassen hatten. Treu wie ein Hütehund erfüllte der Bote seinen Dienst weit über den Tod derer hinaus, die ihn dereinst geschickt hatten und war dabei um ein vielfaches weiter gekommen, als jede Brieftaube fliegen kann.<br />
<br />
Die Gäste staunten und verwunderten sich sehr über das erstaunliche Geistertier, das sie an Alberics Seite erblickten, als er sie empfing. Denn es hatte sich für die Augen der Lebenden sichtbar gemacht mit einer Gestalt, wie keiner der Gesandten sie je zuvor gesehen hatte: Wie ein Geschöpf aus Meerestiefen, aber kein Fisch, in den Farben von Sternenlicht und Regenbogen, aus Fleisch wie gewobenem Licht. Seine Art die Nüstern zu blähen, die Mähne zu schütteln, zu knurren, zu schnurren oder zu wedeln war es, seine Farbe zu verändern. Leider verstand es niemand. Obgleich es viele Menschenalter überdauert hatte, war es dennoch sterblich, wie sich später erweisen sollte. Und weil es so alt war und vielen dabei half, ihr verschüttetes Ahnenwissen freizulegen, benannte man es mit einem Wort der alten jovischen Sprache: Das Luminare, womit man eine Art von Blendlaterne beschreibt. Man sollte es mit „Erleuchter“ übersetzen, wenngleich sein wahrer Name vergessen ist, obwohl er gepriesen sein sollte. Zunächst misstrauten alle dem Geistertier ob seiner Fremdheit und fragten, ob es ein Spion des Feindes sei. Ein schlechter Spion wäre es aus zwei Gründen gewesen: Der Feind hatte weit bessere Spione, wie sich später zeigen sollte, die weniger auffielen. Daneben ist fraglich, ob es die Worte der Menschen überhaupt verstand, denn seine eigene Sprache bestand aus Bildern und Erinnerungen, die allein mit dem sechsten Sinn gehört werden können. Worte waren zwar auch Teil seiner Botschaft, doch blieben es stets die Worte Anderer, die seiner Herren aus der vergangenen Zeit.<br />
<br />
Eine dritte Wissensquelle hatte Bruder Alberic an diesem Ort zusammengetragen. Neben dem Ahnenwissen der Versammelten und den Botschaften des Enthüllers war auch ein Schiffskapitän in seiner Gewalt, der für die Schattenherrscher Hallarands Ware geschmuggelt hatte und voller Scham und Schrecken über den eigenen schwärenden Wahn seine Verderbnis gestand. Im Grunde seines Herzens sehnte er sich nach Sühne für seine Schlechtigkeiten, doch nur mit der Mühe einer harten Hand ließen sich ihm die Geheimnisse der Seewege nach Hallarand abringen.<br />
<br />
Gemeinsam berieten die Gesandten mit Bruder Alberic alles, was sie über die Vergangenheit der vergessenen Insel noch zusammentragen konnten. Auch brachten die Boten aus Steinbeck den Stein von Periglom mit. Diesem Stein sei es gegeben, sagten sie, den Übergang gesprochener Worte von der sichtbaren Welt in die Unsichtbare, wie auch das Umgekehrte, zu erleichtern. Das Orakel des Heiligen Danason wusste, dass Jaris Geist sich seit je her nicht dazu hingab, mit ihren Nachkommen nur vermittels Weihrauches an ihrer Urne zu sprechen und die Träume, die sie gesandt hatte, waren stets undeutbar geblieben. Der Stein des Periglom musste nun aber das Zeichen sein, Worte mit der alten Lehrerin zu wechseln.<br />
<br />
Jari sprach das Folgende: In den vergangenen Jahrhunderten sei es für sie zu früh gewesen, in den Hallen der Allverzeihenden auf die Wiedergeburt zu warten. Denn die Pflichten ihres Lebens seien unerfüllt geblieben. <br />
Fürderhin sprach sie das Folgende: In Hallarand gebe es unzählige geheime Orte, die gewiss noch heute der Verderbnis durch die bösen Geister der Schait-Ganabim trotzten. Allein sie heute noch zu offenbaren, sei ihr von Ferne aus unmöglich. <br />
<br />
Sie sprach auch von einem Ort der gestaltgewordenen Treue, einem Ort also, der in besonderem Maße vom silbernen Licht der Göttin der Treue berührt worden sein muss. Doch ihr blutete das Herz, als sie erkannte, dass die Natur dieses Mysteriums, das sie dereinst erfahren hatte, bereits in den Nebeln des Vergessens lag.<br />
<br />
Folgendes sprach die alte Lehrerin: Sie erfreute sich daran, dass die Versammelten Steine des Schutzes gefunden hatten, mit denen sich die Fluchbringer des Feindes bannen ließen und wünschte sich, sie hätte solche Segensbringer selber schon zu Lebzeiten gehabt.<br />
<br />
Jenen Rat gab uns die Kundige: So wie Hallarand groß und weit ist, so hatte es schon vor der Schattenherrschaft viele Völker und Herrscher gekannt, die einander nicht immer friedlich begegnet waren. Und nicht anders sei es heute zwischen den Herren der Lebenden Toten, die einander stets misstrauten.<br />
<br />
Folgende Warnung sprach Jari: Das schwarze Pech der Verderbnis dürfe niemals und von keinem je berührt werden. Es erscheine an den schlimmsten Orten der Verfluchung in Hallarand.<br />
<br />
Nichts wusste sie zu berichten von den Menschenkindern, die Hallarand bereist hatten und deren Namen die Versammelten inzwischen zusammengetragen hatten. So sprach Jari anh Harog, Tochter der Guril anh Harog, gepriesen sei ihr Name. <br />
Man berichtete ihr von den Taten ihrer Nachkommen, so wie es Sitte ist. Man weiß nicht, ob sie erneut zu uns sprechen wird oder ob sie ihre Pflicht nun als erfüllt ansah, da sie von der Nachwelt die Versicherung erhalten hatte, dass man die geheime Insel nicht im Dunklen belassen würde.<br />
<br />
Auf diese und viele andere Arten berieten die Gesandten mit Bruder Alberic also alles, was sie über die Vergangenheit der vergessenen Insel noch zusammentragen konnten.<br />
<br />
Dabei ereilte den Hochfürsten besorgniserregende Kunde aus dem Phönixreich. Der Großen Und Herrlichen Riaranjoscha wird es bald schon gefallen, sich selbst zur Königin über dieses Land zu machen und es mit Fischen zu bevölkern. Daher sucht das Volk von Königin Ain eine neue Heimat. Emendon der Fromme versprach Hilfe in zweierlei Weise: Getreide und Zuflucht.<br />
<br />
Schreckliche Kunde brachte Vivianes Erbvasall aus Kirson: Schon vor fünf Jahren hatten die Lebenden Toten es mordbrennend in die Finsternis gestoßen und alle getötet, die nicht hatten fliehen können. Wir beten für die Lebenden und für die Seelen der Märtyrer.<br />
<br />
Die Anwesenden versprachen einander gegenseitig Rat und Hilfe.<br />
<br />
Die Anwesenden beschlossen auch das Folgende: Bruder Alberic wird an geheimem Orte mit seinem Haushalt Zuflucht finden und nur jene, die es beschlossen, wissen, wer in den Kreisen des Rates ihm seinen Schutz gewährt. Und nur jener allein darf wissen, wo Bruder Alberic künftig mit dem gesammelten Wissen leben wird.<br />
<br />
Fürderhin fasste der Rat folgenden Beschluss: Laertes Landnehmer wird das Licht des Wissens ins Dunkel Hallarands bringen. Wer ihm folgen will, den verlorenen Verndarving erneut zu gewinnen, Häfen und Orte der Zuflucht in Hallarand zu finden, den Kampfeswillen der Geknechteten in den Reichen der Schattenherrscher anzufachen und die Diebe der Zeit herauszufordern, der solle seiner Führung vertrauen. Alle jubelten. Und seinem Ratschluss soll es obliegen, von welchem Hafen und mit wie vielen Schiffen sie in See stechen werden. Alle sagten, dass es so sein solle. So wurde am dreizehnten Sion der elften Sina im sechsundvierzigsten Jahr nach dem Martyrium des Heiligen Karoman Laertes Landnehmer aus Borunds Haus zum Heerführer gewählt. So wurde es gesprochen und so soll es geschehen.<br />
Als dies gesprochen und geschehen war, warnte uns der Erleuchter noch ein letztes Mal vor dem Hochmut seiner alten Herren, der seinen Beitrag zu ihrer Niederlage beigesteuert hatte. Sodann verstarb das treue Geistertier.<br />
Im Kreis seiner Getreuen übergab Laertes Landnehmer den Kiefernzapfen Ermengars, der sieben Menschenalter an Batruschecs Urne gewartet hatte, dem König der Unterwelt und versprach Rache.<br />
<br />
<br />
== Drei Hiebe führte der Feind ==<br />
<br />
gegen uns aus: Einen durch Flüche, einen durch Spione und einen durch Verlockung. Denn obwohl man an geheimem Orte Rat hielt, war es dem Feind dennoch nicht gänzlich verborgen geblieben.<br />
<br />
Der erste Hieb brachte böse Geister ins Haus von Bruder Alberic. Zunächst befielen sie die Gemüter mit einer Kälte, die mächtig genug gewesen wäre, um Einsamkeit, Furchtstarre und Irrsinn auszulösen. Die Versammelten aber unterwarfen sich dem Gastrecht mit einer Strenge, die den Rössern der Zwietracht alle Freiheit nahm. Sie ehrten das Herdfeuer mit Liedern und Geschichten. Sie lachten laut an der Tafel und keiner verstieß seinen Tocelem aus dem Kreis. Vor so viel Sittsamkeit konnten die Schadgeister des Feindes nicht bestehen, weshalb sie einen anderen Weg suchen mussten.<br />
<br />
Leider fanden sie ihn. Die Mägde und Knechte Bruder Alberics waren wenige an der Zahl und hielten ihm wie auch einander stets die Treue. Mit ihm hatten sie bereits stattliche Reisen bewältigt, da er schon seit längerer Zeit den Nachstellungen des Feindes auszuweichen gelernt hatte. Daher waren alle auch fremd an dem geheimen Orte des Ratschlusses. Alle bis auf einen, denn einen Getreuen muss man stets haben, der den Ort des Herdfeuers aller besser kennt. Dieser war Jäger am Orte und hatte schon zu lang allein dort gelebt, man weiß nicht, aufgrund welchen Zwists mit seinen Ahnen. Er war es gewohnt, allein im tiefen Wald zu wandeln. Weil er ein Geschick darin besaß, brachte er oftmals reiche Beute heim und keiner fragte, wie weit ihn seine Füße das nächste Mal tragen würden. Und da er noch wenig vertraut mit Alberics Haushalt war, unterschätzte er die Gefahr, die von der Ankunft der Gäste auch für ihn ausging. So fanden die bösen Geister der Schait-Ganabim, die im Hause sich geschlagen geben mussten, den Jäger einsam in der Dunkelheit. Es gelang ihnen, von seinem Geist in seinen Leib zu fahren und mehr zu tun, als nur Fieber oder Ausschlag zu bringen, wie andere Geister es tun. Mit der gestohlenen Macht aus Botans Erbe waren sie fähig, sich in sein Fleisch zu kleiden durch eine perverse Verhöhnung des heiligen Geburtsaktes, was freilich den Jäger mit qualvoller Langsamkeit zu Tode brachte. Durch dieses Schicksal wurde sein Name zur grausigen Mahnung daran, dass der Einzelne nichts, der Haushalt aber alles ist. Und sein Name war Jakob Feldhaas, der ohne Schande und Verrat sein Leben geben musste am zwölften Sion der elften Sina im sechsundvierzigsten Jahr nach Karomans Martyrium. Möge seine Seele den Weg in ein besseres Leben finden und die Warnung seines Todes, dass die Einsamen eine Gefahr für alle sind, niemals verhallen.<br />
<br />
Die fleischgewordenen Daimonen, nun ausgestattet mit Macht, in der sichtbaren und in der unsichtbaren Welt zugleich zu wirken, zögerten nicht, das Haus mit ihrer Schlechtigkeit zu überziehen. Dazu begingen sie dreierlei Taten: Ihre giftige Saat derart zu versprühen, dass die Sterblichen ihrer üblen Frucht zur Nahrung werden würden. Die Kundigen unter den Gästen aber wussten Rat, denn es ist ein Kraut gegen Solcherlei gewachsen. Durch die Gnade der Meret-Riaplot forderten die gifttriefenden Klauen der Unholde keine weiteren Todesopfer. Zugleich hörten sie nicht damit auf, den Seelen der Anwesenden nachzustellen. Sie erschienen ihnen in Träumen, in Schatten und sogar über dem heiligen Herdfeuer. Nur Schrecken zu verbreiten und auf Gelegenheit zur Mordtat zu warten war die Absicht ihrer Taten, wie es zunächst schien. Doch diente ihnen das auch zur Ausführung ihrer dritten Tat: Der Herbeirufung ihres Leitwolfs, eines in nachtschwarze Häute gekleideten Wesens von unbeschreiblicher Hässlichkeit, einer Harpye nicht unähnlich, doch nur so, wie eine Fratze einem Lächeln ähnelt. Von dessen Hilfe erhofften sich die Ungeheuer den Sieg im Kampfe. Dies Wesen brauchte, um leibhaftig zu erscheinen, die Witterung der Beute. Nicht selten nehmen Geisterwesen die Witterung auf, indem sie zuerst die Träume ihrer Opfer vom Ahnensegen trennen und sich als Alpdruck auf die Herzen setzen. Doch dadurch sind auch die Opfer gewarnt. Diesen Umstand wussten die Kundigen zu nutzen, indem sie sich nicht auf ein langwieriges Kräftemessen aus Bann und neuerlichem Fluch und neuem Bann einließen, sondern indem sie selbst die Scheußlichkeit zum Schlachtfeld ihrer Wahl riefen. Und dort obsiegten die Unseren. Denn ein auf Sicht geschossener Pfeil bringt Gefahr, ein Pfeil aber der dorthin fliegt, wo der Feind stehen wird, bevor er es noch selber weiß, der bringt den Tod.<br />
<br />
Dies war der erste Hieb der Schait-Ganabim. Sie führten ihn mit Flüchen aus und wir parierten ihn.<br />
<br />
Der zweite Hieb, nicht weniger tückisch, wurde gleichzeitig mit dem ersten ausgeführt. Er machte sich die Schwäche der Menschen zu nutze. So hatten die Diebe der Zeit sich der Lieben eines Kundigen bemächtigt und ihn durch Drohung dazu gebracht, ihr widerwilliger Knecht zu werden. Er streute falschen Rat und lauschte allen Einsichten, um sie später an seine Herren weiter zu geben, was ihm später vermutlich auch gelang. Doch weil er sich stets hüten musste, seine Absicht zu verschleiern, hielt sich der Schaden, den er damit brachte, in Grenzen. Auch hatte der Feind keine Gelegenheit gehabt, sich einen besseren Spion zu suchen. Der Kundige, den er gefunden hatte, besaß zwar Wissen und Macht in seinem Lande aber keinen guten Leumund unter den Gesandten oder dem Gastgeber. So dachte jeder zweimal darüber nach, was man ihm sagte und prüfte seinen Rat stets gegen die Weisheit und das Wissen anderer. Schließlich muss gesagt sein, dass der Spion seine Taten des Verrats nur widerwillig beging und er sich daher stets für das kleinere Übel entschied. <br />
<br />
So wollte er auch Zwietracht schüren, als die Verstoßenen mal wieder unerträglich wurden. Theoderics Vasall hatte schon gefordert, dass der Preis für eine Einigung das Versprechen der Elben sein müsse, im Walde von Brionne niemals wieder Menschenkinder zu stehlen. Dies Versprechen wurde nur zu billig von den anwesenden Verstoßenen gegeben, die keinen Hehl daraus machten, dass sie nie von Brionne gehört hatten und auf diese Weise der gerechten Forderung entsprachen und sie zugleich verspotteten. Es muss jedoch gesagt sein, dass es den meisten Elben die meiste Zeit gelang, ihren Hochmut zu zügeln. Denn sie verstanden die Gefahr durch den Feind genau und hatten also gute Gründe.<br />
Nachdem also Theoderics Vasall die Größe gezeigt hatte, den Verlockungen der Zwietracht zu entsagen, versuchte der Kundige im Dienst des Feindes es bei den Trigardonen. Diesen sagte er, dass es doch sehr unvorsichtig sei, sich mit dem Elbenvolke einzulassen, das für seinen Eigensinn bekannt sei. Die Trigardonen gaben ihm zur Antwort, dass sie sehr dankbar für seine Wachsamkeit seien. Denn auf diese Weise könnten sie selbst beruhigt auf ihre Herzen vertrauen. Gewiss sei ihr Verstand voll Misstrauen, doch in der Lage, in der sie alle waren, konnte man dem Verstande allein nicht alle Entscheidungen überlassen. Denn zu gering sei noch das Wissen über all die rätselhaften Dinge, denen man gegenüberstehe. Ihre Herzen aber sagten ihnen, dass alle hier versammelten einander brauchen würden.<br />
<br />
So scheiterte die Saat der Zwietracht an der Weisheit.<br />
<br />
Einen zweiten Spion schickten uns die Diebe der Zeit. Dieser war ein scheußlicher Wechselbalg von so vollendeter Verdorbenheit in seiner dunklen Kunst, dass er selbst die Geister zu täuschen vermochte, als er die Züge des Hofkundigen von Königin Ain annahm. Er belauschte ihren Rat und versuchte sich daran, die gesegneten Bannsteine zu stehlen, die Jari so gelobt hatte. Doch ob seiner Schlechtigkeit konnte er sie nicht berühren und versengte sich, als er es versuchte. Obgleich es keine Zeugen für diese Tat gegeben hatte und er in allem sehr vortrefflich log, konnte er dennoch nicht bestehen vor dem schicksalhaften Glück der Phönixkönigin. Nach zwei Tagen und einer Nacht an der Seite des Wechselbalges bemerkte sie doch noch, dass ihr vermeintlicher Berater sich eines Betragens befleißigte, das ihr sonderbar erschien. Schließlich folgte sie ihrem Herzen anstatt dem Augenschein und vertraute sich einer Kundigen der Verstoßenen an. Diese, eingeweiht in die Geheimnisse der Täuschung, tilgte den Wechselbalg mit Mut und Mühe.<br />
<br />
Dies war der zweite Hieb der Schait-Ganabim. Sie führten ihn mit Spionen aus und wir parierten ihn.<br />
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Ihr dritter Hieb überraschte uns am meisten. Sie schickten einen Boten, der stolz verkündete, Herold aller Schattenreiche Hallarands zugleich zu sein. Er schmähte, höhnte und drohte. Aber man sagt, dass er einigen der Gesandten heimlich noch ein zweites Angebot machte: Er sei zwar mit dem Worte aller Schattenherrscher ausgestattet, diene aber eigentlich nur einem davon. Dieser müsse vor seinen Brüdern und Schwestern den Schein wahren, wolle sich aber eigentlich mit den Menschenvölkern, die ja nun den Weg in seine Heimat kennen würden, verbünden. Denn die Schait-Ganabim kennen weder Stamm noch Sippe noch Familie, sondern nur den eigenen Vorteil.<br />
<br />
Man kann nicht sagen, ob dies geheime Angebot, so es denn wirklich erfolgte, nur eine Prüfung unseres Bundes oder ein echtes Geschäft sein sollte und, falls Letztgenanntes zuträfe, wann seine Herren die erste Gelegenheit zum Betrug gesehen hätten. Doch wir werden es nicht mehr erfahren, denn wir übergaben den Boten der Lebenden Toten dem König der Unterwelt.<br />
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Dies war der dritte Hieb der Schait-Ganabim. Sie führten ihn stümperhaft aus.<br />
<br />
Der Feind besitzt Reichtümer, Mächte und Wissen im Überfluss und mag uns darin weit überragen. Doch hätte es ihm mit wenig Mühe gelingen können, den neuen Bund zu zerschlagen, noch ehe er sich gefunden hatte. Die Verlockung zu einem früheren Zeitpunkt, die Spione mit Wissen über die fluchbringenden Geister und umgekehrt, die Tötung des Erleuchters oder nur eine Fackel im Dachstuhl im richtigen Moment, damit hätte der Feind unseren Bund gewiss verhindern können. Doch er vermochte es nicht und vermag es nun nie mehr. Denn trotz all seines Reichtums, seiner Macht und seinem Wissen kann es ihm nicht gelingen, dem eigenen Diener zu vertrauen und auch nicht dem eigenen Herrn. Die einen werden stets Gründe haben, ihr Versagen, und die anderen, ihr Wissen zu verschweigen. Denn sie sind Wesen der Gier und können kein Herdfeuer pflegen. Und wer das Herdfeuer nicht ehrt, dessen Haus muss einstürzen.<br />
<br />
Es gelang dem Feind nicht länger, Hallarands neuen Sonnenaufgang weiter zu verzögern. Damit diese geheimnisvolle Insel nicht erneut in Vergessenheit geraten möge, beschloss unser hochfürstlicher Herr, sein Wissen über dieses Land und seine Lage beim Kristallmeer zu teilen. <br />
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Er teilte es mit der Hochfürstin, König Hagen, Königin Adelheit und König Heinrich, König Richard, König Ferdinand, König Heinrich dem Normonter, König Hector, König Desmond, Königin Katharina, König Corvinius und Herzog Heinrich dem Avarier, Königin Celeste, Königin Sirinhilde, König Ramiro, Fürstin Amsira, Fürst Wilmar und Graf Sieghard, Fürst Xarxon, Fürst Janal, Herzog Johann, Freigräfin Yasmeen und König Galhádon, Freigräfin Sophie-Christine, den Lichtbrüdern im Lande der Lesath, den Erbländern und Kriegsherren der Inselvölker und Weiteren und dem Tassilo. Wenn König Rasim Emendons Boten empfangen würde, hätte er es sogar mit ihm geteilt.<br />
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[[Kategorie:Bibliothek]]<br />
[[Kategorie:Überlieferungen]]</div>RiaRetterspitzhttps://trigardon-larp.de/index.php?title=Meine_Braut,_unsere_Lehnsherren_und_ichMeine Braut, unsere Lehnsherren und ich2021-11-26T09:12:01Z<p>RiaRetterspitz: /* Organisatorisches */</p>
<hr />
<div>__Notitle__<br />
<center><br />
Der Arbon e.V. und die Asfalon-Nord-Orga laden euch zur asfalonisch-arbonischen Hochzeit ein. <br />
<br />
Momentan können wir bei SC-Anmeldungen leider nur noch Wartelistenplätze anbieten.<br />
<br />
<br><font size="5" color="b40404">'''Meine Braut, unsere Lehnsherren und ich'''</font><br><br />
<br />
<br />
<br><font size="5" color="b40404">findet vom 08.-10. April 2022 auf Gut Orla bei Munster statt.</font><br>.<br />
</center><br />
<br />
<br />
== Spielinfos ==<br />
<br />
Der Schnee schmilzt, die ersten Blumen brechen aus dem kalten Boden und die Vögel beginnen mit ihrer Werbung - der Frühling bricht heran und mit ihm eine Zeit des Aufbruchs und Neuanfangs. Gleich zwei solcher Anlässe wollen wir mit euch, liebe Freunde, feiern: '''Garet Roderick von Moreshire''', Sohn und Knappe von Sir '''Pelindur von Darkenhowe''' aus Asfalon, wird in diesem Frühjahr zum Ritter geschlagen und geht als solcher den Bund der Ehe mit Frau '''Camuran Barca an Caja''' aus Trigardon ein. Lange haben nicht nur sie auf diese Tage gewartet und nun sollen diese freudigen Ereignisse im Kreise von Freunden und unter den Augen der Götter und Ahnen angemessen gefeiert werden.<br />
<br />
Kommt nach Asfalon und stoßt mit uns auf die freudigen Ereignisse an! <br />
<br />
<br />
=== Konzept ===<br />
<br />
„Meine Braut, unsere Lehnsherren und ich“ ist eine bodenständige Ambienteveranstaltung im Umfeld wohlhabenden Landadels. Im künftigen Lehen des Brautpaares, '''Gut Eichenbrück in Asfalon''', feiern wir die Verbindung des Asfalonischen mit dem Trigardonischen durch die Hochzeit von Garet Roderick von Moreshire und Camuran Barca an Caja.<br />
<br />
Wir werden die Schwerpunkte des Spiels ähnlich setzen, wie wir es von Hofhaltungen aus Arbon und Dros Rock inzwischen gewöhnt sind: Die politische Dimension dieser Hochzeit ist durchaus vorhanden und gehört klar zu den Spielinhalten, dennoch steht das Feiern im Vordergrund. Obwohl wir ein gesellschaftliches Ereignis der Oberschicht darstellen, isoliert der Adel sich zu diesem Anlass nicht von den einfachen Leuten, die durchaus Anteil am Leben und der Zukunft ihrer Grundherren nehmen. Wer also nicht mit Bauern tanzt, tanzt nicht. Zwanghafte Etikette nach viktorianischer Manier würden das von uns angestrebte Spiel nur stören.<br />
<br />
Ein starres Programm mit langwierigen Zeremonien, bei denen die Mehrheit der SpielerInnen zur Passivität verurteilt sind, wird es ebenfalls nicht geben. Die Verschiedenheit der Kulturen von Braut und Bräutigam, z. B. in der Frage wie „Der Schönste Tag Des Lebens!“ auszusehen hat, bietet viel Raum für spielerische Improvisation, kreative Lösungen oder auch absurde Missverständnisse.<br />
<br />
<br />
=== Regeln ===<br />
<br />
Wir werden nach DKWDDK (Du kannst, was du darstellen kannst) mit [[Opferregel]] als Spielphilosophie (Dir gelingt, was die Anderen dir glauben wollen) spielen.<br />
<br />
<br />
=== Was ihr von uns erwarten könnt ===<br />
<br />
* Ein stimmungsvolles Ambiente für euer Rollenspiel,<br />
<br />
* Verlässliche Angaben der VeranstalterInnen über das angestrebte Spiel.<br />
<br />
* Eine zwar nicht 24/7, aber zuverlässig ansprechbare Orga auch im Vorfeld,<br />
<br />
* Ausreichende Verpflegung,<br />
<br />
* Ein durchdachter Fantasy-Spielhintergrund,<br />
<br />
* Eine engagierte SL-Betreuung für die gSC, sowohl bei der Vorbereitung als auch bei Fragen und Problemen auf der eigentlichen Veranstaltung,<br />
<br />
<br />
=== Was wir von euch erwarten ===<br />
<br />
* Dass ihr das Spiel, das ihr haben wollt, selbstständig generieren könnt. Wir sind nicht für euren Spielspaß verantwortlich, sondern stellen nur den Rahmen.<br />
<br />
* Dass ihr die Angaben der VeranstalterInnen zur Kenntnis nehmt und euch dementsprechend verhaltet.<br />
<br />
* Dass ihr zum stimmigen Ambiente beitragt, insbesondere durch passende Gewandung, Zelte und Lichtquellen.<br />
<br />
* Dass ihr euch, wenn ihr aus irgend welchen Gründen gerade nicht am Rollenspiel teilnehmen wollt, dezent zurückzieht und nicht die, die spielen wollen, durch offensichtliches OT-Verhalten stört.<br />
<br />
* Dass ihr verantwortungsvoll mit eurem Wohlbefinden und dem eurer MitspielerInnen umgeht, insbesondere bei Alkoholkonsum.<br />
<br />
=== GSC: ===<br />
<br />
Es wird über einzelne Orga-Mitglieder hinaus keine klassischen NSCs oder Springer geben. Die ca. zehn Rollen, die wir als Orga zu vergeben haben, bekommen von uns nur ihren Hintergrund und allgemeine Hinweise zu Mode und Kultur. In diesem Rahmen sollen sie frei spielen. Auch als Orga werden wir in Rollen die meiste Zeit anspielbar sein. In den Hintergrundgeschichten der g(esetzten)SC werden wir Anregungen für mehr oder weniger dezente Nebenplots liefern.<br />
<br />
Die zu vergebenden Rollen sind vielseitig und reichen von der Magd und dem Knecht über den reichen Großbauern der Nachbarschaft bis hin zu Vasallen und Verwandten von Braut und Gastgeber. In gewissem Rahmen könnt ihr die Rollen in Absprache mit uns mitgestalten.<br />
<br />
<br />
=== SC: ===<br />
<br />
Der Con ist für Adelige niedriger und mittlerer Ränge sowie deren Gefolge konzipiert.<br />
<br />
<br />
== Organisatorisches ==<br />
<br />
* '''Wann:''' 8.-10. April 2022<br />
<br />
<br />
* '''Wo:''' Gut Orla, Salzwedeler Str. 5, 29633 Munster<br />
<br />
<br />
* '''Unterbringung:''' Mehrbettzimmer, Jugendherbergsstil<br />
<br />
<br />
* '''Verpflegung:''' Teilverpflegung: abends gibt es eine warme Mahlzeit unsererseits, alkoholfreie Getränke, Kaffee und Tee sind den Tag über vorhanden, Frühstück und Snacks über den Tag macht ihr selbst. <br />
<br />
<br />
=== Teilnehmerbeitrag ===<br />
<br />
'''Preise: SC'''<br />
<br />
Zahlungseingang...<br />
<br />
… bis 14.12.2021 - '''85€'''<br />
<br />
… bis 31.01.2022 - '''95€'''<br />
<br />
… bis 18.03.2022 - '''105€'''<br />
<br />
<br />
'''Preise GSC'''<br />
<br />
Zahlungseingang...<br />
<br />
… bis 14.12.2021 - '''60€'''<br />
<br />
… bis 31.01.2022 - '''70€'''<br />
<br />
… bis 18.03.2022 - '''80€'''<br />
<br />
<br />
'''Conzahler nur nach Absprache!'''<br />
<br />
=== Pandemiemaßnahmen ===<br />
<br />
Wir haben beschlossen, dass unser Treffen eine '''2-G-Veranstaltung''' sein wird, sie also nur nachgewiesen Genesenen und Geimpften offensteht. Darüber hinaus müssen alle Teilnehmenden sich selbst vor der Ankunft auf dem Gelände negativ getestet haben. Auf dem Gelände selbst werden wir ohne Mund-Nasen-Bedeckung spielen und keine strikte Abstandsregel einhalten.<br />
<br />
<br />
<br />
=== Team, Anmeldung und Kontakt ===<br />
<br />
<br />
* Die Orga, bestehend aus Anna, Basti, Lars und Lukas erreicht ihr unter: '''eichenbrueck-orga@gmx.de'''<br />
<br />
<br />
* Anmelden könnt ihr euch hier: [https://docs.google.com/forms/d/e/1FAIpQLSek8kcLS9NMYAfxD1Ehi-E8gUfYiEE77Fq3ZG5HLqol5Fg_wQ/viewform]<br />
<br />
<br />
* Hier sind unsere [[Allgemeine Geschäftsbedingungen des Veranstalters|AGB]]<br />
<br />
[[Kategorie: Veranstaltung]]</div>RiaRetterspitzhttps://trigardon-larp.de/index.php?title=Meine_Braut,_unsere_Lehnsherren_und_ichMeine Braut, unsere Lehnsherren und ich2021-11-25T17:17:58Z<p>RiaRetterspitz: </p>
<hr />
<div>__Notitle__<br />
<center><br />
Der Arbon e.V. und die Asfalon-Nord-Orga laden euch zur asfalonisch-arbonischen Hochzeit ein. <br />
<br />
Momentan können wir bei SC-Anmeldungen leider nur noch Wartelistenplätze anbieten.<br />
<br />
<br><font size="5" color="b40404">'''Meine Braut, unsere Lehnsherren und ich'''</font><br><br />
<br />
<br />
<br><font size="5" color="b40404">findet vom 08.-10. April 2022 auf Gut Orla bei Munster statt.</font><br>.<br />
</center><br />
<br />
<br />
== Spielinfos ==<br />
<br />
Der Schnee schmilzt, die ersten Blumen brechen aus dem kalten Boden und die Vögel beginnen mit ihrer Werbung - der Frühling bricht heran und mit ihm eine Zeit des Aufbruchs und Neuanfangs. Gleich zwei solcher Anlässe wollen wir mit euch, liebe Freunde, feiern: '''Garet Roderick von Moreshire''', Sohn und Knappe von Sir '''Pelindur von Darkenhowe''' aus Asfalon, wird in diesem Frühjahr zum Ritter geschlagen und geht als solcher den Bund der Ehe mit Frau '''Camuran Barca an Caja''' aus Trigardon ein. Lange haben nicht nur sie auf diese Tage gewartet und nun sollen diese freudigen Ereignisse im Kreise von Freunden und unter den Augen der Götter und Ahnen angemessen gefeiert werden.<br />
<br />
Kommt nach Asfalon und stoßt mit uns auf die freudigen Ereignisse an! <br />
<br />
<br />
=== Konzept ===<br />
<br />
„Meine Braut, unsere Lehnsherren und ich“ ist eine bodenständige Ambienteveranstaltung im Umfeld wohlhabenden Landadels. Im künftigen Lehen des Brautpaares, '''Gut Eichenbrück in Asfalon''', feiern wir die Verbindung des Asfalonischen mit dem Trigardonischen durch die Hochzeit von Garet Roderick von Moreshire und Camuran Barca an Caja.<br />
<br />
Wir werden die Schwerpunkte des Spiels ähnlich setzen, wie wir es von Hofhaltungen aus Arbon und Dros Rock inzwischen gewöhnt sind: Die politische Dimension dieser Hochzeit ist durchaus vorhanden und gehört klar zu den Spielinhalten, dennoch steht das Feiern im Vordergrund. Obwohl wir ein gesellschaftliches Ereignis der Oberschicht darstellen, isoliert der Adel sich zu diesem Anlass nicht von den einfachen Leuten, die durchaus Anteil am Leben und der Zukunft ihrer Grundherren nehmen. Wer also nicht mit Bauern tanzt, tanzt nicht. Zwanghafte Etikette nach viktorianischer Manier würden das von uns angestrebte Spiel nur stören.<br />
<br />
Ein starres Programm mit langwierigen Zeremonien, bei denen die Mehrheit der SpielerInnen zur Passivität verurteilt sind, wird es ebenfalls nicht geben. Die Verschiedenheit der Kulturen von Braut und Bräutigam, z. B. in der Frage wie „Der Schönste Tag Des Lebens!“ auszusehen hat, bietet viel Raum für spielerische Improvisation, kreative Lösungen oder auch absurde Missverständnisse.<br />
<br />
<br />
=== Regeln ===<br />
<br />
Wir werden nach DKWDDK (Du kannst, was du darstellen kannst) mit [[Opferregel]] als Spielphilosophie (Dir gelingt, was die Anderen dir glauben wollen) spielen.<br />
<br />
<br />
=== Was ihr von uns erwarten könnt ===<br />
<br />
* Ein stimmungsvolles Ambiente für euer Rollenspiel,<br />
<br />
* Verlässliche Angaben der VeranstalterInnen über das angestrebte Spiel.<br />
<br />
* Eine zwar nicht 24/7, aber zuverlässig ansprechbare Orga auch im Vorfeld,<br />
<br />
* Ausreichende Verpflegung,<br />
<br />
* Ein durchdachter Fantasy-Spielhintergrund,<br />
<br />
* Eine engagierte SL-Betreuung für die gSC, sowohl bei der Vorbereitung als auch bei Fragen und Problemen auf der eigentlichen Veranstaltung,<br />
<br />
<br />
=== Was wir von euch erwarten ===<br />
<br />
* Dass ihr das Spiel, das ihr haben wollt, selbstständig generieren könnt. Wir sind nicht für euren Spielspaß verantwortlich, sondern stellen nur den Rahmen.<br />
<br />
* Dass ihr die Angaben der VeranstalterInnen zur Kenntnis nehmt und euch dementsprechend verhaltet.<br />
<br />
* Dass ihr zum stimmigen Ambiente beitragt, insbesondere durch passende Gewandung, Zelte und Lichtquellen.<br />
<br />
* Dass ihr euch, wenn ihr aus irgend welchen Gründen gerade nicht am Rollenspiel teilnehmen wollt, dezent zurückzieht und nicht die, die spielen wollen, durch offensichtliches OT-Verhalten stört.<br />
<br />
* Dass ihr verantwortungsvoll mit eurem Wohlbefinden und dem eurer MitspielerInnen umgeht, insbesondere bei Alkoholkonsum.<br />
<br />
=== GSC: ===<br />
<br />
Es wird über einzelne Orga-Mitglieder hinaus keine klassischen NSCs oder Springer geben. Die ca. zehn Rollen, die wir als Orga zu vergeben haben, bekommen von uns nur ihren Hintergrund und allgemeine Hinweise zu Mode und Kultur. In diesem Rahmen sollen sie frei spielen. Auch als Orga werden wir in Rollen die meiste Zeit anspielbar sein. In den Hintergrundgeschichten der g(esetzten)SC werden wir Anregungen für mehr oder weniger dezente Nebenplots liefern.<br />
<br />
Die zu vergebenden Rollen sind vielseitig und reichen von der Magd und dem Knecht über den reichen Großbauern der Nachbarschaft bis hin zu Vasallen und Verwandten von Braut und Gastgeber. In gewissem Rahmen könnt ihr die Rollen in Absprache mit uns mitgestalten.<br />
<br />
<br />
=== SC: ===<br />
<br />
Der Con ist für Adelige niedriger und mittlerer Ränge sowie deren Gefolge konzipiert.<br />
<br />
<br />
== Organisatorisches ==<br />
<br />
* '''Wann:''' 17.-19. April 2020<br />
<br />
<br />
* '''Wo:''' Gut Orla, Salzwedeler Str. 5, 29633 Munster<br />
<br />
<br />
* '''Unterbringung:''' Mehrbettzimmer, Jugendherbergsstil<br />
<br />
<br />
* '''Verpflegung:''' Teilverpflegung: abends gibt es eine warme Mahlzeit unsererseits, alkoholfreie Getränke, Kaffee und Tee sind den Tag über vorhanden, Frühstück und Snacks über den Tag macht ihr selbst. <br />
<br />
<br />
=== Teilnehmerbeitrag ===<br />
<br />
'''Preise: SC'''<br />
<br />
Zahlungseingang...<br />
<br />
… bis 14.12.2021 - '''85€'''<br />
<br />
… bis 31.01.2022 - '''95€'''<br />
<br />
… bis 18.03.2022 - '''105€'''<br />
<br />
<br />
'''Preise GSC'''<br />
<br />
Zahlungseingang...<br />
<br />
… bis 14.12.2021 - '''60€'''<br />
<br />
… bis 31.01.2022 - '''70€'''<br />
<br />
… bis 18.03.2022 - '''80€'''<br />
<br />
<br />
'''Conzahler nur nach Absprache!'''<br />
<br />
=== Pandemiemaßnahmen ===<br />
<br />
Wir haben beschlossen, dass unser Treffen eine '''2-G-Veranstaltung''' sein wird, sie also nur nachgewiesen Genesenen und Geimpften offensteht. Darüber hinaus müssen alle Teilnehmenden sich selbst vor der Ankunft auf dem Gelände negativ getestet haben. Auf dem Gelände selbst werden wir ohne Mund-Nasen-Bedeckung spielen und keine strikte Abstandsregel einhalten.<br />
<br />
<br />
<br />
=== Team, Anmeldung und Kontakt ===<br />
<br />
<br />
* Die Orga, bestehend aus Anna, Basti, Lars und Lukas erreicht ihr unter: '''eichenbrueck-orga@gmx.de'''<br />
<br />
<br />
* Anmelden könnt ihr euch hier: [https://docs.google.com/forms/d/e/1FAIpQLSek8kcLS9NMYAfxD1Ehi-E8gUfYiEE77Fq3ZG5HLqol5Fg_wQ/viewform]<br />
<br />
<br />
* Hier sind unsere [[Allgemeine Geschäftsbedingungen des Veranstalters|AGB]]<br />
<br />
[[Kategorie: Veranstaltung]]</div>RiaRetterspitzhttps://trigardon-larp.de/index.php?title=Meine_Braut,_unsere_Lehnsherren_und_ichMeine Braut, unsere Lehnsherren und ich2021-11-25T07:23:02Z<p>RiaRetterspitz: </p>
<hr />
<div>__Notitle__<br />
<center><br />
Der Arbon e.V. und die Asfalon-Nord-Orga laden euch zur asfalonisch-arbonischen Hochzeit ein. <br />
<br />
<br><font size="5" color="b40404">'''Meine Braut, unsere Lehnsherren und ich'''</font><br><br />
<br />
<br />
<br><font size="5" color="b40404">findet vom 08.-10. April 2022 auf Gut Orla bei Munster statt.</font><br>.<br />
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<br />
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== Spielinfos ==<br />
<br />
Der Schnee schmilzt, die ersten Blumen brechen aus dem kalten Boden und die Vögel beginnen mit ihrer Werbung - der Frühling bricht heran und mit ihm eine Zeit des Aufbruchs und Neuanfangs. Gleich zwei solcher Anlässe wollen wir mit euch, liebe Freunde, feiern: '''Garet Roderick von Moreshire''', Sohn und Knappe von Sir '''Pelindur von Darkenhowe''' aus Asfalon, wird in diesem Frühjahr zum Ritter geschlagen und geht als solcher den Bund der Ehe mit Frau '''Camuran Barca an Caja''' aus Trigardon ein. Lange haben nicht nur sie auf diese Tage gewartet und nun sollen diese freudigen Ereignisse im Kreise von Freunden und unter den Augen der Götter und Ahnen angemessen gefeiert werden.<br />
<br />
Kommt nach Asfalon und stoßt mit uns auf die freudigen Ereignisse an! <br />
<br />
<br />
=== Konzept ===<br />
<br />
„Meine Braut, unsere Lehnsherren und ich“ ist eine bodenständige Ambienteveranstaltung im Umfeld wohlhabenden Landadels. Im künftigen Lehen des Brautpaares, '''Gut Eichenbrück in Asfalon''', feiern wir die Verbindung des Asfalonischen mit dem Trigardonischen durch die Hochzeit von Garet Roderick von Moreshire und Camuran Barca an Caja.<br />
<br />
Wir werden die Schwerpunkte des Spiels ähnlich setzen, wie wir es von Hofhaltungen aus Arbon und Dros Rock inzwischen gewöhnt sind: Die politische Dimension dieser Hochzeit ist durchaus vorhanden und gehört klar zu den Spielinhalten, dennoch steht das Feiern im Vordergrund. Obwohl wir ein gesellschaftliches Ereignis der Oberschicht darstellen, isoliert der Adel sich zu diesem Anlass nicht von den einfachen Leuten, die durchaus Anteil am Leben und der Zukunft ihrer Grundherren nehmen. Wer also nicht mit Bauern tanzt, tanzt nicht. Zwanghafte Etikette nach viktorianischer Manier würden das von uns angestrebte Spiel nur stören.<br />
<br />
Ein starres Programm mit langwierigen Zeremonien, bei denen die Mehrheit der SpielerInnen zur Passivität verurteilt sind, wird es ebenfalls nicht geben. Die Verschiedenheit der Kulturen von Braut und Bräutigam, z. B. in der Frage wie „Der Schönste Tag Des Lebens!“ auszusehen hat, bietet viel Raum für spielerische Improvisation, kreative Lösungen oder auch absurde Missverständnisse.<br />
<br />
<br />
=== Regeln ===<br />
<br />
Wir werden nach DKWDDK (Du kannst, was du darstellen kannst) mit [[Opferregel]] als Spielphilosophie (Dir gelingt, was die Anderen dir glauben wollen) spielen.<br />
<br />
<br />
=== Was ihr von uns erwarten könnt ===<br />
<br />
* Ein stimmungsvolles Ambiente für euer Rollenspiel,<br />
<br />
* Verlässliche Angaben der VeranstalterInnen über das angestrebte Spiel.<br />
<br />
* Eine zwar nicht 24/7, aber zuverlässig ansprechbare Orga auch im Vorfeld,<br />
<br />
* Ausreichende Verpflegung,<br />
<br />
* Ein durchdachter Fantasy-Spielhintergrund,<br />
<br />
* Eine engagierte SL-Betreuung für die gSC, sowohl bei der Vorbereitung als auch bei Fragen und Problemen auf der eigentlichen Veranstaltung,<br />
<br />
<br />
=== Was wir von euch erwarten ===<br />
<br />
* Dass ihr das Spiel, das ihr haben wollt, selbstständig generieren könnt. Wir sind nicht für euren Spielspaß verantwortlich, sondern stellen nur den Rahmen.<br />
<br />
* Dass ihr die Angaben der VeranstalterInnen zur Kenntnis nehmt und euch dementsprechend verhaltet.<br />
<br />
* Dass ihr zum stimmigen Ambiente beitragt, insbesondere durch passende Gewandung, Zelte und Lichtquellen.<br />
<br />
* Dass ihr euch, wenn ihr aus irgend welchen Gründen gerade nicht am Rollenspiel teilnehmen wollt, dezent zurückzieht und nicht die, die spielen wollen, durch offensichtliches OT-Verhalten stört.<br />
<br />
* Dass ihr verantwortungsvoll mit eurem Wohlbefinden und dem eurer MitspielerInnen umgeht, insbesondere bei Alkoholkonsum.<br />
<br />
=== GSC: ===<br />
<br />
Es wird über einzelne Orga-Mitglieder hinaus keine klassischen NSCs oder Springer geben. Die ca. zehn Rollen, die wir als Orga zu vergeben haben, bekommen von uns nur ihren Hintergrund und allgemeine Hinweise zu Mode und Kultur. In diesem Rahmen sollen sie frei spielen. Auch als Orga werden wir in Rollen die meiste Zeit anspielbar sein. In den Hintergrundgeschichten der g(esetzten)SC werden wir Anregungen für mehr oder weniger dezente Nebenplots liefern.<br />
<br />
Die zu vergebenden Rollen sind vielseitig und reichen von der Magd und dem Knecht über den reichen Großbauern der Nachbarschaft bis hin zu Vasallen und Verwandten von Braut und Gastgeber. In gewissem Rahmen könnt ihr die Rollen in Absprache mit uns mitgestalten.<br />
<br />
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=== SC: ===<br />
<br />
Der Con ist für Adelige niedriger und mittlerer Ränge sowie deren Gefolge konzipiert.<br />
<br />
<br />
== Organisatorisches ==<br />
<br />
* '''Wann:''' 17.-19. April 2020<br />
<br />
<br />
* '''Wo:''' Gut Orla, Salzwedeler Str. 5, 29633 Munster<br />
<br />
<br />
* '''Unterbringung:''' Mehrbettzimmer, Jugendherbergsstil<br />
<br />
<br />
* '''Verpflegung:''' Teilverpflegung: abends gibt es eine warme Mahlzeit unsererseits, alkoholfreie Getränke, Kaffee und Tee sind den Tag über vorhanden, Frühstück und Snacks über den Tag macht ihr selbst. <br />
<br />
<br />
=== Teilnehmerbeitrag ===<br />
<br />
'''Preise: SC'''<br />
<br />
Zahlungseingang...<br />
<br />
… bis 14.12.2021 - '''85€'''<br />
<br />
… bis 31.01.2022 - '''95€'''<br />
<br />
… bis 18.03.2022 - '''105€'''<br />
<br />
<br />
'''Preise GSC'''<br />
<br />
Zahlungseingang...<br />
<br />
… bis 14.12.2021 - '''60€'''<br />
<br />
… bis 31.01.2022 - '''70€'''<br />
<br />
… bis 18.03.2022 - '''80€'''<br />
<br />
<br />
'''Conzahler nur nach Absprache!'''<br />
<br />
=== Pandemiemaßnahmen ===<br />
<br />
Wir haben beschlossen, dass unser Treffen eine '''2-G-Veranstaltung''' sein wird, sie also nur nachgewiesen Genesenen und Geimpften offensteht. Darüber hinaus müssen alle Teilnehmenden sich selbst vor der Ankunft auf dem Gelände negativ getestet haben. Auf dem Gelände selbst werden wir ohne Mund-Nasen-Bedeckung spielen und keine strikte Abstandsregel einhalten.<br />
<br />
<br />
<br />
=== Team, Anmeldung und Kontakt ===<br />
<br />
<br />
* Die Orga, bestehend aus Anna, Basti, Lars und Lukas erreicht ihr unter: '''eichenbrueck-orga@gmx.de'''<br />
<br />
<br />
* Anmelden könnt ihr euch hier: [https://docs.google.com/forms/d/e/1FAIpQLSek8kcLS9NMYAfxD1Ehi-E8gUfYiEE77Fq3ZG5HLqol5Fg_wQ/viewform]<br />
<br />
<br />
* Hier sind unsere [[Allgemeine Geschäftsbedingungen des Veranstalters|AGB]]<br />
<br />
[[Kategorie: Veranstaltung]]</div>RiaRetterspitzhttps://trigardon-larp.de/index.php?title=Meine_Braut,_unsere_Lehnsherren_und_ichMeine Braut, unsere Lehnsherren und ich2021-11-24T12:15:51Z<p>RiaRetterspitz: </p>
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Der Arbon e.V. und die Asfalon-Nord-Orga laden euch zur asfalonisch-arbonischen Hochzeit ein. <br />
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<br><font size="5" color="b40404">'''Meine Braut, unsere Lehnsherren und ich'''</font><br><br />
<br />
<br />
<br><font size="5" color="b40404">findet vom 08.-10. April 2022 auf Gut Orla bei Munster statt.</font><br>.<br />
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== Spielinfos ==<br />
<br />
Der Schnee schmilzt, die ersten Blumen brechen aus dem kalten Boden und die Vögel beginnen mit ihrer Werbung - der Frühling bricht heran und mit ihm eine Zeit des Aufbruchs und Neuanfangs. Gleich zwei solcher Anlässe wollen wir mit euch, liebe Freunde, feiern: '''Garet Roderick von Moreshire''', Sohn und Knappe von Sir '''Pelindur von Darkenhowe''' aus Asfalon, wird in diesem Frühjahr zum Ritter geschlagen und geht als solcher den Bund der Ehe mit Frau '''Camuran Barca an Caja''' aus Trigardon ein. Lange haben nicht nur sie auf diese Tage gewartet und nun sollen diese freudigen Ereignisse im Kreise von Freunden und unter den Augen der Götter und Ahnen angemessen gefeiert werden.<br />
<br />
Kommt nach Asfalon und stoßt mit uns auf die freudigen Ereignisse an! <br />
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=== Konzept ===<br />
<br />
„Meine Braut, unsere Lehnsherren und ich“ ist eine bodenständige Ambienteveranstaltung im Umfeld wohlhabenden Landadels. Im künftigen Lehen des Brautpaares, '''Gut Eichenbrück in Asfalon''', feiern wir die Verbindung des Asfalonischen mit dem Trigardonischen durch die Hochzeit von Garet Roderick von Moreshire und Camuran Barca an Caja.<br />
<br />
Wir werden die Schwerpunkte des Spiels ähnlich setzen, wie wir es von Hofhaltungen aus Arbon und Dros Rock inzwischen gewöhnt sind: Die politische Dimension dieser Hochzeit ist durchaus vorhanden und gehört klar zu den Spielinhalten, dennoch steht das Feiern im Vordergrund. Obwohl wir ein gesellschaftliches Ereignis der Oberschicht darstellen, isoliert der Adel sich zu diesem Anlass nicht von den einfachen Leuten, die durchaus Anteil am Leben und der Zukunft ihrer Grundherren nehmen. Wer also nicht mit Bauern tanzt, tanzt nicht. Zwanghafte Etikette nach viktorianischer Manier würden das von uns angestrebte Spiel nur stören.<br />
<br />
Ein starres Programm mit langwierigen Zeremonien, bei denen die Mehrheit der SpielerInnen zur Passivität verurteilt sind, wird es ebenfalls nicht geben. Die Verschiedenheit der Kulturen von Braut und Bräutigam, z. B. in der Frage wie „Der Schönste Tag Des Lebens!“ auszusehen hat, bietet viel Raum für spielerische Improvisation, kreative Lösungen oder auch absurde Missverständnisse.<br />
<br />
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=== Regeln ===<br />
<br />
Wir werden nach DKWDDK (Du kannst, was du darstellen kannst) mit [[Opferregel]] als Spielphilosophie (Dir gelingt, was die Anderen dir glauben wollen) spielen.<br />
<br />
<br />
=== Was ihr von uns erwarten könnt ===<br />
<br />
* Ein stimmungsvolles Ambiente für euer Rollenspiel,<br />
<br />
* Verlässliche Angaben der VeranstalterInnen über das angestrebte Spiel.<br />
<br />
* Eine zwar nicht 24/7, aber zuverlässig ansprechbare Orga auch im Vorfeld,<br />
<br />
* Ausreichende Verpflegung,<br />
<br />
* Ein durchdachter Fantasy-Spielhintergrund,<br />
<br />
* Eine engagierte SL-Betreuung für die gSC, sowohl bei der Vorbereitung als auch bei Fragen und Problemen auf der eigentlichen Veranstaltung,<br />
<br />
<br />
=== Was wir von euch erwarten ===<br />
<br />
* Dass ihr das Spiel, das ihr haben wollt, selbstständig generieren könnt. Wir sind nicht für euren Spielspaß verantwortlich, sondern stellen nur den Rahmen.<br />
<br />
* Dass ihr die Angaben der VeranstalterInnen zur Kenntnis nehmt und euch dementsprechend verhaltet.<br />
<br />
* Dass ihr zum stimmigen Ambiente beitragt, insbesondere durch passende Gewandung, Zelte und Lichtquellen.<br />
<br />
* Dass ihr euch, wenn ihr aus irgend welchen Gründen gerade nicht am Rollenspiel teilnehmen wollt, dezent zurückzieht und nicht die, die spielen wollen, durch offensichtliches OT-Verhalten stört.<br />
<br />
* Dass ihr verantwortungsvoll mit eurem Wohlbefinden und dem eurer MitspielerInnen umgeht, insbesondere bei Alkoholkonsum.<br />
<br />
=== GSC: ===<br />
<br />
Es wird über einzelne Orga-Mitglieder hinaus keine klassischen NSCs oder Springer geben. Die ca. zehn Rollen, die wir als Orga zu vergeben haben, bekommen von uns nur ihren Hintergrund und allgemeine Hinweise zu Mode und Kultur. In diesem Rahmen sollen sie frei spielen. Auch als Orga werden wir in Rollen die meiste Zeit anspielbar sein. In den Hintergrundgeschichten der g(esetzten)SC werden wir Anregungen für mehr oder weniger dezente Nebenplots liefern.<br />
<br />
Die zu vergebenden Rollen sind vielseitig und reichen von der Magd und dem Knecht über den reichen Großbauern der Nachbarschaft bis hin zu Vasallen und Verwandten von Braut und Gastgeber. In gewissem Rahmen könnt ihr die Rollen in Absprache mit uns mitgestalten.<br />
<br />
<br />
=== SC: ===<br />
<br />
Der Con ist für Adelige niedriger und mittlerer Ränge sowie deren Gefolge konzipiert.<br />
<br />
<br />
== Organisatorisches ==<br />
<br />
* '''Wann:''' 17.-19. April 2020<br />
<br />
<br />
* '''Wo:''' Gut Orla, Salzwedeler Str. 5, 29633 Munster<br />
<br />
<br />
* '''Unterbringung:''' Mehrbettzimmer, Jugendherbergsstil<br />
<br />
<br />
* '''Verpflegung:''' Teilverpflegung: abends gibt es eine warme Mahlzeit unsererseits, alkoholfreie Getränke, Kaffee und Tee sind den Tag über vorhanden, Frühstück und Snacks über den Tag macht ihr selbst. <br />
<br />
<br />
=== Teilnehmerbeitrag ===<br />
<br />
'''Preise: SC'''<br />
<br />
Zahlungseingang...<br />
<br />
… bis 14.12.2021 - '''85€'''<br />
<br />
… bis 04.01.2022 - '''95€'''<br />
<br />
… bis 18.03.2022 - '''105€'''<br />
<br />
<br />
'''Preise GSC'''<br />
<br />
Zahlungseingang...<br />
<br />
… bis 14.12.2021 - '''60€'''<br />
<br />
… bis 04.01.2022 - '''70€'''<br />
<br />
… bis 18.03.2022 - '''80€'''<br />
<br />
<br />
'''Conzahler nur nach Absprache!'''<br />
<br />
=== Pandemiemaßnahmen ===<br />
<br />
Wir haben beschlossen, dass unser Treffen eine '''2-G-Veranstaltung''' sein wird, sie also nur nachgewiesen Genesenen und Geimpften offensteht. Darüber hinaus müssen alle Teilnehmenden sich selbst vor der Ankunft auf dem Gelände negativ getestet haben. Auf dem Gelände selbst werden wir ohne Mund-Nasen-Bedeckung spielen und keine strikte Abstandsregel einhalten.<br />
<br />
<br />
<br />
=== Team, Anmeldung und Kontakt ===<br />
<br />
<br />
* Die Orga, bestehend aus Anna, Basti, Lars und Lukas erreicht ihr unter: '''eichenbrueck-orga@gmx.de'''<br />
<br />
<br />
* Anmelden könnt ihr euch hier: [https://docs.google.com/forms/d/e/1FAIpQLSek8kcLS9NMYAfxD1Ehi-E8gUfYiEE77Fq3ZG5HLqol5Fg_wQ/viewform]<br />
<br />
<br />
* Hier sind unsere [[Allgemeine Geschäftsbedingungen des Veranstalters|AGB]]<br />
<br />
[[Kategorie: Veranstaltung]]</div>RiaRetterspitzhttps://trigardon-larp.de/index.php?title=Meine_Braut,_unsere_Lehnsherren_und_ichMeine Braut, unsere Lehnsherren und ich2021-10-25T10:49:06Z<p>RiaRetterspitz: </p>
<hr />
<div>__Notitle__<br />
<center><br />
Der Arbon e.V. und die Asfalon-Nord-Orga laden euch zur asfalonisch-arbonischen Hochzeit ein. <br />
<br />
<br><font size="5" color="b40404">'''Meine Braut, unsere Lehnsherren und ich'''</font><br><br />
<br />
<br />
<br><font size="5" color="b40404">findet vom 08.-10. April 2022 auf Gut Orla bei Munster statt.</font><br>.<br />
</center><br />
<br />
<br />
== Spielinfos ==<br />
<br />
Der Schnee schmilzt, die ersten Blumen brechen aus dem kalten Boden und die Vögel beginnen mit ihrer Werbung - der Frühling bricht heran und mit ihm eine Zeit des Aufbruchs und Neuanfangs. Gleich zwei solcher Anlässe wollen wir mit euch, liebe Freunde, feiern: '''Garet Roderick von Moreshire''', Sohn und Knappe von Sir '''Pelindur von Darkenhowe''' aus Asfalon, wird in diesem Frühjahr zum Ritter geschlagen und geht als solcher den Bund der Ehe mit Frau '''Camuran Barca an Caja''' aus Trigardon ein. Lange haben nicht nur sie auf diese Tage gewartet und nun sollen diese freudigen Ereignisse im Kreise von Freunden und unter den Augen der Götter und Ahnen angemessen gefeiert werden.<br />
<br />
Kommt nach Asfalon und stoßt mit uns auf die freudigen Ereignisse an! <br />
<br />
<br />
=== Konzept ===<br />
<br />
„Meine Braut, unsere Lehnsherren und ich“ ist eine bodenständige Ambienteveranstaltung im Umfeld wohlhabenden Landadels. Im künftigen Lehen des Brautpaares, '''Gut Eichenbrück in Asfalon''', feiern wir die Verbindung des Asfalonischen mit dem Trigardonischen durch die Hochzeit von Garet Roderick von Moreshire und Camuran Barca an Caja.<br />
<br />
Wir werden die Schwerpunkte des Spiels ähnlich setzen, wie wir es von Hofhaltungen aus Arbon und Dros Rock inzwischen gewöhnt sind: Die politische Dimension dieser Hochzeit ist durchaus vorhanden und gehört klar zu den Spielinhalten, dennoch steht das Feiern im Vordergrund. Obwohl wir ein gesellschaftliches Ereignis der Oberschicht darstellen, isoliert der Adel sich zu diesem Anlass nicht von den einfachen Leuten, die durchaus Anteil am Leben und der Zukunft ihrer Grundherren nehmen. Wer also nicht mit Bauern tanzt, tanzt nicht. Zwanghafte Etikette nach viktorianischer Manier würden das von uns angestrebte Spiel nur stören.<br />
<br />
Ein starres Programm mit langwierigen Zeremonien, bei denen die Mehrheit der SpielerInnen zur Passivität verurteilt sind, wird es ebenfalls nicht geben. Die Verschiedenheit der Kulturen von Braut und Bräutigam, z. B. in der Frage wie „Der Schönste Tag Des Lebens!“ auszusehen hat, bietet viel Raum für spielerische Improvisation, kreative Lösungen oder auch absurde Missverständnisse.<br />
<br />
<br />
=== Regeln ===<br />
<br />
Wir werden nach DKWDDK (Du kannst, was du darstellen kannst) mit [[Opferregel]] als Spielphilosophie (Dir gelingt, was die Anderen dir glauben wollen) spielen.<br />
<br />
<br />
=== Was ihr von uns erwarten könnt ===<br />
<br />
* Ein stimmungsvolles Ambiente für euer Rollenspiel,<br />
<br />
* Verlässliche Angaben der VeranstalterInnen über das angestrebte Spiel.<br />
<br />
* Eine zwar nicht 24/7, aber zuverlässig ansprechbare Orga auch im Vorfeld,<br />
<br />
* Ausreichende Verpflegung,<br />
<br />
* Ein durchdachter Fantasy-Spielhintergrund,<br />
<br />
* Eine engagierte SL-Betreuung für die gSC, sowohl bei der Vorbereitung als auch bei Fragen und Problemen auf der eigentlichen Veranstaltung,<br />
<br />
<br />
=== Was wir von euch erwarten ===<br />
<br />
* Dass ihr das Spiel, das ihr haben wollt, selbstständig generieren könnt. Wir sind nicht für euren Spielspaß verantwortlich, sondern stellen nur den Rahmen.<br />
<br />
* Dass ihr die Angaben der VeranstalterInnen zur Kenntnis nehmt und euch dementsprechend verhaltet.<br />
<br />
* Dass ihr zum stimmigen Ambiente beitragt, insbesondere durch passende Gewandung, Zelte und Lichtquellen.<br />
<br />
* Dass ihr euch, wenn ihr aus irgend welchen Gründen gerade nicht am Rollenspiel teilnehmen wollt, dezent zurückzieht und nicht die, die spielen wollen, durch offensichtliches OT-Verhalten stört.<br />
<br />
* Dass ihr verantwortungsvoll mit eurem Wohlbefinden und dem eurer MitspielerInnen umgeht, insbesondere bei Alkoholkonsum.<br />
<br />
=== GSC: ===<br />
<br />
Es wird über einzelne Orga-Mitglieder hinaus keine klassischen NSCs oder Springer geben. Die ca. zehn Rollen, die wir als Orga zu vergeben haben, bekommen von uns nur ihren Hintergrund und allgemeine Hinweise zu Mode und Kultur. In diesem Rahmen sollen sie frei spielen. Auch als Orga werden wir in Rollen die meiste Zeit anspielbar sein. In den Hintergrundgeschichten der g(esetzten)SC werden wir Anregungen für mehr oder weniger dezente Nebenplots liefern.<br />
<br />
Die zu vergebenden Rollen sind vielseitig und reichen von der Magd und dem Knecht über den reichen Großbauern der Nachbarschaft bis hin zu Vasallen und Verwandten von Braut und Gastgeber. In gewissem Rahmen könnt ihr die Rollen in Absprache mit uns mitgestalten.<br />
<br />
<br />
=== SC: ===<br />
<br />
Der Con ist für Adelige niedriger und mittlerer Ränge sowie deren Gefolge konzipiert.<br />
<br />
<br />
== Organisatorisches ==<br />
<br />
* '''Wann:''' 17.-19. April 2020<br />
<br />
<br />
* '''Wo:''' Gut Orla, Salzwedeler Str. 5, 29633 Munster<br />
<br />
<br />
* '''Unterbringung:''' Mehrbettzimmer, Jugendherbergsstil<br />
<br />
<br />
* '''Verpflegung:''' Teilverpflegung: abends gibt es eine warme Mahlzeit unsererseits, alkoholfreie Getränke, Kaffee und Tee sind den Tag über vorhanden, Frühstück und Snacks über den Tag macht ihr selbst. <br />
<br />
<br />
=== Teilnehmerbeitrag ===<br />
<br />
'''Preise: SC'''<br />
<br />
Zahlungseingang...<br />
<br />
… bis 30.11.2021 - '''85€'''<br />
<br />
… bis 04.01.2022 - '''95€'''<br />
<br />
… bis 18.03.2022 - '''105€'''<br />
<br />
<br />
'''Preise GSC'''<br />
<br />
Zahlungseingang...<br />
<br />
… bis 30.11.2021 - '''60€'''<br />
<br />
… bis 04.01.2022 - '''70€'''<br />
<br />
… bis 18.03.2022 - '''80€'''<br />
<br />
<br />
'''Conzahler nur nach Absprache!'''<br />
<br />
=== Pandemiemaßnahmen ===<br />
<br />
Wir haben beschlossen, dass unser Treffen eine '''2-G-Veranstaltung''' sein wird, sie also nur nachgewiesen Genesenen und Geimpften offensteht. Darüber hinaus müssen alle Teilnehmenden sich selbst vor der Ankunft auf dem Gelände negativ getestet haben. Auf dem Gelände selbst werden wir ohne Mund-Nasen-Bedeckung spielen und keine strikte Abstandsregel einhalten.<br />
<br />
<br />
<br />
=== Team, Anmeldung und Kontakt ===<br />
<br />
<br />
* Die Orga, bestehend aus Anna, Basti, Lars und Lukas erreicht ihr unter: '''eichenbrueck-orga@gmx.de'''<br />
<br />
<br />
* Anmelden könnt ihr euch hier: [https://docs.google.com/forms/d/e/1FAIpQLSek8kcLS9NMYAfxD1Ehi-E8gUfYiEE77Fq3ZG5HLqol5Fg_wQ/viewform]<br />
<br />
<br />
* Hier sind unsere [[Allgemeine Geschäftsbedingungen des Veranstalters|AGB]]<br />
<br />
[[Kategorie: Veranstaltung]]</div>RiaRetterspitzhttps://trigardon-larp.de/index.php?title=Meine_Braut,_unsere_Lehnsherren_und_ichMeine Braut, unsere Lehnsherren und ich2021-10-25T10:42:24Z<p>RiaRetterspitz: </p>
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Der Arbon e.V. und die Asfalon-Nord-Orga laden euch zur asfalonisch-arbonischen Hochzeit ein. <br />
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<br><font size="5" color="b40404">'''Meine Braut, unsere Lehnsherren und ich'''</font><br><br />
<br />
<br />
<br><font size="5" color="b40404">findet vom 08.-10. April 2022 auf Gut Orla bei Munster statt.</font><br>.<br />
</center><br />
<br />
<br />
== Spielinfos ==<br />
<br />
Der Schnee schmilzt, die ersten Blumen brechen aus dem kalten Boden und die Vögel beginnen mit ihrer Werbung - der Frühling bricht heran und mit ihm eine Zeit des Aufbruchs und Neuanfangs. Gleich zwei solcher Anlässe wollen wir mit euch, liebe Freunde, feiern: '''Garet Roderick von Moreshire''', Sohn und Knappe von Sir '''Pelindur von Darkenhowe''' aus Asfalon, wird in diesem Frühjahr zum Ritter geschlagen und geht als solcher den Bund der Ehe mit Frau '''Camuran Barca an Caja''' aus Trigardon ein. Lange haben nicht nur sie auf diese Tage gewartet und nun sollen diese freudigen Ereignisse im Kreise von Freunden und unter den Augen der Götter und Ahnen angemessen gefeiert werden.<br />
<br />
Kommt nach Asfalon und stoßt mit uns auf die freudigen Ereignisse an! <br />
<br />
<br />
=== Konzept ===<br />
<br />
„Meine Braut, unsere Lehnsherren und ich“ ist eine bodenständige Ambienteveranstaltung im Umfeld wohlhabenden Landadels. Im künftigen Lehen des Brautpaares, '''Gut Eichenbrück in Asfalon''', feiern wir die Verbindung des Asfalonischen mit dem Trigardonischen durch die Hochzeit von Garet Roderick von Moreshire und Camuran Barca an Caja.<br />
<br />
Wir werden die Schwerpunkte des Spiels ähnlich setzen, wie wir es von Hofhaltungen aus Arbon und Dros Rock inzwischen gewöhnt sind: Die politische Dimension dieser Hochzeit ist durchaus vorhanden und gehört klar zu den Spielinhalten, dennoch steht das Feiern im Vordergrund. Obwohl wir ein gesellschaftliches Ereignis der Oberschicht darstellen, isoliert der Adel sich zu diesem Anlass nicht von den einfachen Leuten, die durchaus Anteil am Leben und der Zukunft ihrer Grundherren nehmen. Wer also nicht mit Bauern tanzt, tanzt nicht. Zwanghafte Etikette nach viktorianischer Manier würden das von uns angestrebte Spiel nur stören.<br />
<br />
Ein starres Programm mit langwierigen Zeremonien, bei denen die Mehrheit der SpielerInnen zur Passivität verurteilt sind, wird es ebenfalls nicht geben. Die Verschiedenheit der Kulturen von Braut und Bräutigam, z. B. in der Frage wie „Der Schönste Tag Des Lebens!“ auszusehen hat, bietet viel Raum für spielerische Improvisation, kreative Lösungen oder auch absurde Missverständnisse.<br />
<br />
<br />
=== Regeln ===<br />
<br />
Wir werden nach DKWDDK (Du kannst, was du darstellen kannst) mit [[Opferregel]] als Spielphilosophie (Dir gelingt, was die Anderen dir glauben wollen) spielen.<br />
<br />
<br />
=== Was ihr von uns erwarten könnt ===<br />
<br />
* Ein stimmungsvolles Ambiente für euer Rollenspiel,<br />
<br />
* Verlässliche Angaben der VeranstalterInnen über das angestrebte Spiel.<br />
<br />
* Eine zwar nicht 24/7, aber zuverlässig ansprechbare Orga auch im Vorfeld,<br />
<br />
* Ausreichende Verpflegung,<br />
<br />
* Ein durchdachter Fantasy-Spielhintergrund,<br />
<br />
* Eine engagierte SL-Betreuung für die gSC, sowohl bei der Vorbereitung als auch bei Fragen und Problemen auf der eigentlichen Veranstaltung,<br />
<br />
<br />
=== Was wir von euch erwarten ===<br />
<br />
* Dass ihr das Spiel, das ihr haben wollt, selbstständig generieren könnt. Wir sind nicht für euren Spielspaß verantwortlich, sondern stellen nur den Rahmen.<br />
<br />
* Dass ihr die Angaben der VeranstalterInnen zur Kenntnis nehmt und euch dementsprechend verhaltet.<br />
<br />
* Dass ihr zum stimmigen Ambiente beitragt, insbesondere durch passende Gewandung, Zelte und Lichtquellen.<br />
<br />
* Dass ihr euch, wenn ihr aus irgend welchen Gründen gerade nicht am Rollenspiel teilnehmen wollt, dezent zurückzieht und nicht die, die spielen wollen, durch offensichtliches OT-Verhalten stört.<br />
<br />
* Dass ihr verantwortungsvoll mit eurem Wohlbefinden und dem eurer MitspielerInnen umgeht, insbesondere bei Alkoholkonsum.<br />
<br />
=== GSC: ===<br />
<br />
Es wird über einzelne Orga-Mitglieder hinaus keine klassischen NSCs oder Springer geben. Die ca. zehn Rollen, die wir als Orga zu vergeben haben, bekommen von uns nur ihren Hintergrund und allgemeine Hinweise zu Mode und Kultur. In diesem Rahmen sollen sie frei spielen. Auch als Orga werden wir in Rollen die meiste Zeit anspielbar sein. In den Hintergrundgeschichten der g(esetzten)SC werden wir Anregungen für mehr oder weniger dezente Nebenplots liefern.<br />
<br />
Die zu vergebenden Rollen sind vielseitig und reichen von der Magd und dem Knecht über den reichen Großbauern der Nachbarschaft bis hin zu Vasallen und Verwandten von Braut und Gastgeber. In gewissem Rahmen könnt ihr die Rollen in Absprache mit uns mitgestalten.<br />
<br />
<br />
=== SC: ===<br />
<br />
Der Con ist für Adelige niedriger und mittlerer Ränge sowie deren Gefolge konzipiert.<br />
<br />
<br />
== Organisatorisches ==<br />
<br />
* '''Wann:''' 17.-19. April 2020<br />
<br />
<br />
* '''Wo:''' Gut Orla, Salzwedeler Str. 5, 29633 Munster<br />
<br />
<br />
* '''Unterbringung:''' Mehrbettzimmer, Jugendherbergsstil<br />
<br />
<br />
* '''Verpflegung:''' Teilverpflegung: abends gibt es eine warme Mahlzeit unsererseits, alkoholfreie Getränke, Kaffee und Tee sind den Tag über vorhanden, Frühstück und Snacks über den Tag macht ihr selbst. <br />
<br />
<br />
=== Teilnehmerbeitrag ===<br />
<br />
'''Preise: SC'''<br />
<br />
Zahlungseingang...<br />
<br />
… bis 30.11.2020 - '''85€'''<br />
<br />
… bis 04.01.2021 - '''95€'''<br />
<br />
… bis 01.03.2021 - '''105€'''<br />
<br />
<br />
'''Preise GSC'''<br />
<br />
Zahlungseingang...<br />
<br />
… bis 26.10.2020 - '''60€'''<br />
<br />
… bis 21.12.2020 - '''70€'''<br />
<br />
… bis 01.03.2021 - '''80€'''<br />
<br />
<br />
'''Conzahler nur nach Absprache!'''<br />
<br />
<br />
=== Team, Anmeldung und Kontakt ===<br />
<br />
<br />
* Die Orga, bestehend aus Anna, Basti, Lars und Lukas erreicht ihr unter: '''eichenbrueck-orga@gmx.de'''<br />
<br />
<br />
* Anmelden könnt ihr euch hier: [https://docs.google.com/forms/d/e/1FAIpQLSek8kcLS9NMYAfxD1Ehi-E8gUfYiEE77Fq3ZG5HLqol5Fg_wQ/viewform]<br />
<br />
<br />
* Hier sind unsere [[Allgemeine Geschäftsbedingungen des Veranstalters|AGB]]<br />
<br />
[[Kategorie: Veranstaltung]]</div>RiaRetterspitzhttps://trigardon-larp.de/index.php?title=HauptseiteHauptseite2021-10-25T10:41:33Z<p>RiaRetterspitz: </p>
<hr />
<div>__Notitle__<br />
<font size="1">Diese Seite benutzt Cookies. Cookies sind für die optimale Nutzung einer Website grundlegend. Man kann sagen, dass sie tatsächlich auf fast allen Websites zum Einsatz kommen. Mit Cookies werden deine bevorzugten Einstellungen und andere Informationen gespeichert, mit denen wir unsere Website verbessern können.</font><br />
<br><br><br />
<center><font size="5">'''Willkommen auf der Homepage des Arbon e. V.!'''</font></center><br />
<br />
<center><font size="2">''(ehemals Trigardon e.V.)''</font><br />
<br />
<br>Verein für Liverollenspiel, erlebte Geschichte und historischen Tanz</center><br><br />
<br />
<br />
<br />
{|<br />
| [[Datei:IMG 1155.jpg|170px|verweis=Trigardon|Hochfürstentum Trigardon]]<br />
| align="left" | <font size="4">'''[[Trigardon|LARP - das Hochfürstentum Trigardon]]'''</font><br>''(Grafschaften Arbon und Altberg, Provincia Orientalis und Fürstentum Okostria)''<br><br><br />
<font size="3">[http://www.larpwiki.de/LARP#('''L'''ive'''A'''ction'''R'''ole'''P'''layingGame)]: Die Mitglieder des Arbon e.V. bespielen als eine von zwei großen Spielergruppen <br> das gemeinsame fiktive Land "[[Trigardon|Hochfürstentum Trigardon]]", welches Teil der [http://www.mittellande.de/ Mittellandkampagne] ist.</font><br />
|-<br />
| [[Bild:LArpSymbolbild.jpg|verweis=Newsletter]]<br />
| align="left" | <font size="4">'''Aktuell:'''</font><br><br><font size="3">'''* Unsere [[Meine Braut, unsere Lehnsherren und ich|asfalonisch-arbonische Hochzeit]] ist auf den 08. - 10. April 2022 verschoben.'''<br><br><font size="3">'''* Neues im Forum, Wiki und im IT:''' [[Newsletter|Hier]] findet ihr den vierteljährlichen Newsletter des Arbon e.V.<br />
|-<br />
| [[Bild:TanzSymbolbild.jpg|verweis=Tanzen]]<br />
| align="left" | <font size="4">'''[[Tanzen|historischer Tanz:]]'''</font><br><br><font size="3">* Die Tanztrainings, Workshops und auch Bälle für historische und historisch inspirierte [[Tänze]] werden weitergeführt, aber nicht mehr unter arbonischer Flagge.<br />
<br />
<br />
[[Kategorie:Gruppe und Verein]]</div>RiaRetterspitzhttps://trigardon-larp.de/index.php?title=HauptseiteHauptseite2021-05-08T18:26:23Z<p>RiaRetterspitz: </p>
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<br><br><br />
<center><font size="5">'''Willkommen auf der Homepage des Arbon e. V.!'''</font></center><br />
<br />
<center><font size="2">''(ehemals Trigardon e.V.)''</font><br />
<br />
<br>Verein für Liverollenspiel, erlebte Geschichte und historischen Tanz</center><br><br />
<br />
<br />
<br />
{|<br />
| [[Datei:IMG 1155.jpg|170px|verweis=Trigardon|Hochfürstentum Trigardon]]<br />
| align="left" | <font size="4">'''[[Trigardon|LARP - das Hochfürstentum Trigardon]]'''</font><br>''(Grafschaften Arbon und Altberg, Provincia Orientalis und Fürstentum Okostria)''<br><br><br />
<font size="3">[http://www.larpwiki.de/LARP#('''L'''ive'''A'''ction'''R'''ole'''P'''layingGame)]: Die Mitglieder des Arbon e.V. bespielen als eine von zwei großen Spielergruppen <br> das gemeinsame fiktive Land "[[Trigardon|Hochfürstentum Trigardon]]", welches Teil der [http://www.mittellande.de/ Mittellandkampagne] ist.</font><br />
|-<br />
| [[Bild:LArpSymbolbild.jpg|verweis=Newsletter]]<br />
| align="left" | <font size="4">'''Aktuell:'''</font><br><br><font size="3">'''* Unsere [[Meine Braut, unsere Lehnsherren und ich|asfalonisch-arbonische Hochzeit]] ist auf den 19. - 21. März 2021 verschoben.'''<br><br><font size="3">'''* Neues im Forum, Wiki und im IT:''' [[Newsletter|Hier]] findet ihr den vierteljährlichen Newsletter des Arbon e.V.<br />
|-<br />
| [[Bild:TanzSymbolbild.jpg|verweis=Tanzen]]<br />
| align="left" | <font size="4">'''[[Tanzen|historischer Tanz:]]'''</font><br><br><font size="3">* Die Tanztrainings, Workshops und auch Bälle für historische und historisch inspirierte [[Tänze]] werden weitergeführt, aber nicht mehr unter arbonischer Flagge.<br />
<br />
<br />
[[Kategorie:Gruppe und Verein]]</div>RiaRetterspitzhttps://trigardon-larp.de/index.php?title=Meine_Braut,_unsere_Lehnsherren_und_ichMeine Braut, unsere Lehnsherren und ich2020-06-27T11:21:41Z<p>RiaRetterspitz: /* Team, Anmeldung und Kontakt */</p>
<hr />
<div>__Notitle__<br />
<center><br />
Der Arbon e.V. und die Asfalon-Nord-Orga laden euch zur asfalonisch-arbonischen Hochzeit ein. <br />
<br />
<br><font size="5" color="b40404">'''Meine Braut, unsere Lehnsherren und ich'''</font><br><br />
<br />
<br />
<br><font size="5" color="b40404">findet vom 19.-21. März 2021 auf Gut Orla bei Munster statt.</font><br>.<br />
</center><br />
<br />
<br />
== Spielinfos ==<br />
<br />
Der Schnee schmilzt, die ersten Blumen brechen aus dem kalten Boden und die Vögel beginnen mit ihrer Werbung - der Frühling bricht heran und mit ihm eine Zeit des Aufbruchs und Neuanfangs. Gleich zwei solcher Anlässe wollen wir mit euch, liebe Freunde, feiern: '''Garet Roderick von Moreshire''', Sohn und Knappe von Sir '''Pelindur von Darkenhowe''' aus Asfalon, wird in diesem Frühjahr zum Ritter geschlagen und geht als solcher den Bund der Ehe mit Frau '''Camuran Barca an Caja''' aus Trigardon ein. Lange haben nicht nur sie auf diese Tage gewartet und nun sollen diese freudigen Ereignisse im Kreise von Freunden und unter den Augen der Götter und Ahnen angemessen gefeiert werden.<br />
<br />
Kommt nach Asfalon und stoßt mit uns auf die freudigen Ereignisse an! <br />
<br />
<br />
=== Konzept ===<br />
<br />
„Meine Braut, unsere Lehnsherren und ich“ ist eine bodenständige Ambienteveranstaltung im Umfeld wohlhabenden Landadels. Im künftigen Lehen des Brautpaares, '''Gut Eichenbrück in Asfalon''', feiern wir die Verbindung des Asfalonischen mit dem Trigardonischen durch die Hochzeit von Garet Roderick von Moreshire und Camuran Barca an Caja.<br />
<br />
Wir werden die Schwerpunkte des Spiels ähnlich setzen, wie wir es von Hofhaltungen aus Arbon und Dros Rock inzwischen gewöhnt sind: Die politische Dimension dieser Hochzeit ist durchaus vorhanden und gehört klar zu den Spielinhalten, dennoch steht das Feiern im Vordergrund. Obwohl wir ein gesellschaftliches Ereignis der Oberschicht darstellen, isoliert der Adel sich zu diesem Anlass nicht von den einfachen Leuten, die durchaus Anteil am Leben und der Zukunft ihrer Grundherren nehmen. Wer also nicht mit Bauern tanzt, tanzt nicht. Zwanghafte Etikette nach viktorianischer Manier würden das von uns angestrebte Spiel nur stören.<br />
<br />
Ein starres Programm mit langwierigen Zeremonien, bei denen die Mehrheit der SpielerInnen zur Passivität verurteilt sind, wird es ebenfalls nicht geben. Die Verschiedenheit der Kulturen von Braut und Bräutigam, z. B. in der Frage wie „Der Schönste Tag Des Lebens!“ auszusehen hat, bietet viel Raum für spielerische Improvisation, kreative Lösungen oder auch absurde Missverständnisse.<br />
<br />
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=== Regeln ===<br />
<br />
Wir werden nach DKWDDK (Du kannst, was du darstellen kannst) mit [[Opferregel]] als Spielphilosophie (Dir gelingt, was die Anderen dir glauben wollen) spielen.<br />
<br />
<br />
=== Was ihr von uns erwarten könnt ===<br />
<br />
* Ein stimmungsvolles Ambiente für euer Rollenspiel,<br />
<br />
* Verlässliche Angaben der VeranstalterInnen über das angestrebte Spiel.<br />
<br />
* Eine zwar nicht 24/7, aber zuverlässig ansprechbare Orga auch im Vorfeld,<br />
<br />
* Ausreichende Verpflegung,<br />
<br />
* Ein durchdachter Fantasy-Spielhintergrund,<br />
<br />
* Eine engagierte SL-Betreuung für die gSC, sowohl bei der Vorbereitung als auch bei Fragen und Problemen auf der eigentlichen Veranstaltung,<br />
<br />
<br />
=== Was wir von euch erwarten ===<br />
<br />
* Dass ihr das Spiel, das ihr haben wollt, selbstständig generieren könnt. Wir sind nicht für euren Spielspaß verantwortlich, sondern stellen nur den Rahmen.<br />
<br />
* Dass ihr die Angaben der VeranstalterInnen zur Kenntnis nehmt und euch dementsprechend verhaltet.<br />
<br />
* Dass ihr zum stimmigen Ambiente beitragt, insbesondere durch passende Gewandung, Zelte und Lichtquellen.<br />
<br />
* Dass ihr euch, wenn ihr aus irgend welchen Gründen gerade nicht am Rollenspiel teilnehmen wollt, dezent zurückzieht und nicht die, die spielen wollen, durch offensichtliches OT-Verhalten stört.<br />
<br />
* Dass ihr verantwortungsvoll mit eurem Wohlbefinden und dem eurer MitspielerInnen umgeht, insbesondere bei Alkoholkonsum.<br />
<br />
=== GSC: ===<br />
<br />
Es wird über einzelne Orga-Mitglieder hinaus keine klassischen NSCs oder Springer geben. Die ca. zehn Rollen, die wir als Orga zu vergeben haben, bekommen von uns nur ihren Hintergrund und allgemeine Hinweise zu Mode und Kultur. In diesem Rahmen sollen sie frei spielen. Auch als Orga werden wir in Rollen die meiste Zeit anspielbar sein. In den Hintergrundgeschichten der g(esetzten)SC werden wir Anregungen für mehr oder weniger dezente Nebenplots liefern.<br />
<br />
Die zu vergebenden Rollen sind vielseitig und reichen von der Magd und dem Knecht über den reichen Großbauern der Nachbarschaft bis hin zu Vasallen und Verwandten von Braut und Gastgeber. In gewissem Rahmen könnt ihr die Rollen in Absprache mit uns mitgestalten.<br />
<br />
<br />
=== SC: ===<br />
<br />
Der Con ist für Adelige niedriger und mittlerer Ränge sowie deren Gefolge konzipiert.<br />
<br />
<br />
== Organisatorisches ==<br />
<br />
* '''Wann:''' 17.-19. April 2020<br />
<br />
<br />
* '''Wo:''' Gut Orla, Salzwedeler Str. 5, 29633 Munster<br />
<br />
<br />
* '''Unterbringung:''' Mehrbettzimmer, Jugendherbergsstil<br />
<br />
<br />
* '''Verpflegung:''' Teilverpflegung: abends gibt es eine warme Mahlzeit unsererseits, alkoholfreie Getränke, Kaffee und Tee sind den Tag über vorhanden, Frühstück und Snacks über den Tag macht ihr selbst. <br />
<br />
<br />
=== Teilnehmerbeitrag ===<br />
<br />
'''Preise: SC'''<br />
<br />
Zahlungseingang...<br />
<br />
… bis 30.11.2020 - '''85€'''<br />
<br />
… bis 04.01.2021 - '''95€'''<br />
<br />
… bis 01.03.2021 - '''105€'''<br />
<br />
<br />
'''Preise GSC'''<br />
<br />
Zahlungseingang...<br />
<br />
… bis 26.10.2020 - '''60€'''<br />
<br />
… bis 21.12.2020 - '''70€'''<br />
<br />
… bis 01.03.2021 - '''80€'''<br />
<br />
<br />
'''Conzahler nur nach Absprache!'''<br />
<br />
<br />
=== Team, Anmeldung und Kontakt ===<br />
<br />
<br />
* Die Orga, bestehend aus Anna, Basti, Lars und Lukas erreicht ihr unter: '''eichenbrueck-orga@gmx.de'''<br />
<br />
<br />
* Anmelden könnt ihr euch hier: [https://docs.google.com/forms/d/e/1FAIpQLSek8kcLS9NMYAfxD1Ehi-E8gUfYiEE77Fq3ZG5HLqol5Fg_wQ/viewform]<br />
<br />
<br />
* Hier sind unsere [[Allgemeine Geschäftsbedingungen des Veranstalters|AGB]]<br />
<br />
[[Kategorie: Veranstaltung]]</div>RiaRetterspitzhttps://trigardon-larp.de/index.php?title=Kategorie:HintergrundKategorie:Hintergrund2020-06-11T13:31:30Z<p>RiaRetterspitz: </p>
<hr />
<div>__Notitle__<br />
<br />
<font size="6">Willkommen im Hochfürstentum Trigardon!</font><br><br><br />
<br />
Trigardon ist ein fiktives Land in der [http://www.mittellande.de Mittellande Kampagne], welches als Hintergrund für eine low-fantasy Larp-Kampagne mit mittelalterlichen Elementen dient. Dargestellt wird eine feudal organisierte Stammesgesellschaft mit Anleihen aus Tolkiens Rohan, die eine polytheistische Schriftreligion mit starkem schamanistischem Erbe pflegt. Der seit Langem andauernde Austausch zwischen sesshaften, halb- und vollnomadischen Bevölkerungsgruppen führte zu einer eigenwilligen Mischkultur. <br />
<br />
Trigardon wurde von einer losen Interessengemeinschaft von Larpern seit ca. 1994 bespielt. Seit Anfang 2011 haben wir uns in zwei Gruppen aufgeteilt. Diese Spaltung ist auch in den Hintergrund übertragen worden. <br />
<br />
*Wir, der "[[Arbon e.V.]]", bespielen das Reich des Hochfürsten von Trigardon mit den Territorien [[Arbon]], [[Altberg]], [[Provincia Orientalis]], [[Ringland]] und [[Okostria - ein Reiseführer|Okostria]], <br />
<br />
*die "Freie Spielerschaft" bespielen das Reich der Hochfürstin von Trigardon mit den Territorien [[Flutland]], [[Dunkelwald]] und [[Wwestport]].<br />
<br />
*Das Fürstentum Yddland gehörte einige Jahre lang zu Trigardon, hat aber spielerisch und organisatorisch nur noch rudimentär mit uns zu tun. Seine Internetpräsenz ist hier [http://www.yddland.de/]<br />
<br />
<br />
<br />
== Kurzübersicht ==<br />
<br />
Für Eilige, die sich nur über die wichtigsten spielerischen Inhalte unseres Hintergrundes informieren wollen, haben wir diese [[Arbon/Trigardon Core-Facts|Kurzübersicht]] zusammen gestellt. <br />
<br />
Daneben findet ihr [[Spielphilosophie|hier]] Informationen über den Spielstil des Arbon e. V. und [[Simulation|hier]] Angaben darüber, welche Funktionen der Hintergrund in unserem Spiel erfüllen soll.<br />
<br />
== Herrscher ==<br />
<br />
An der Spitze des [[:Kategorie:Geschichte | noch sehr jungen Reiches]] stehen die Hochfürsten. Sie bzw. ihre Dynastie werden im [[Reichsthing]] gewählt, welchem die wichtigsten Adligen, Priester und Kundigen angehören. <br />
* Zum ersten Hochfürst des Reiches wurde im Jahr 19 n. K. [[Ardor anh Rhack]] gewählt. <br />
* Auf seine Herrschaft folgte eine kurze Zeit der Thronwirren, danach die Herrschaft des Hohepriesters [[Wastan]], dessen Abwahl und <br />
* die Wahl von Ardors Neffen, [[Karoman anh Rhack II.|Karoman II]]. <br />
* Nach dessen Ermordung leitete Erzkanzler [[Phosphoros anh Son]] die Regierungsgeschäfte kommissarisch. <br />
* Im Jahre 32 n. K. (2007 Realzeit) wurde dann schließlich das heutige Hochfürstenpaar [[Marsiane Aribor Feuerspeer anh Crul]] und [[Emendon anh Erlenfels]] auf den Thron gewählt. <br />
* Anfang 36 n. K. (2011) wurde Marsiane wahnsinnig, beschuldigte Emendon aberwitziger Verbrechen und rief dazu auf, ihn zu ermorden, woraufhin dieser schweren Herzens seine Streitkräfte an den Grenzen seiner Stammlande aufmarschieren ließ, um die Gefolgsleute der Hochfürstin davon abzuschrecken, einen sinnlosen Krieg vom Zaun zu brechen. Beide Seiten wachen seither aufmerksam über die Schritte der anderen, ohne wirkliches Blutvergießen zu wollen.<br />
<br />
[[File:Trigardon%26Nachbarschaft.jpg|thumb|400px|Landkarte der Stammlande]]<br />
<br />
Nominell ist Emendons Reich in drei gräfliche Gerichtsbezirke gegliedert, aber neben ihm selbst hält niemand einen Grafentitel. Daher ist der mächtigste Adel der Stand der Barone, der mit großem Selbstbewusstsein über seine Erbterritorien herrscht. Nachgeordnete Vasallen sind, selbst wenn sie nennenswerte Lehen halten, in ihrer politischen Bedeutung mit sehr deutlichem Abstand unter den Baronen angesiedelt.<br />
<br />
== Provinzen ==<br />
<br />
Trigardons Kernland besteht aus <br />
<br />
*der Grafschaft [[Arbon]]<br />
*der Grafschaft [[Altberg]]<br />
*der Freistatt [[Nordern]]<br />
*der Grafschaft [[Flutland]]<br />
*[[Dunkelwald|dem Dunklen Wald]]<br />
<br />
Zudem verfügt das Binnenland Trigardon über die Küstenbesitzungen <br />
*[[Provincia Orientalis]] <br />
*und den zu Flutland gehörenden [[Wwestport]].<br />
<br />
Weitere Territorien sind <br />
* das Fürstentum Okostria und <br />
* das Ringland.<br />
<br />
== Wirtschaft und Kultur ==<br />
<br />
Das Hochfürstentum ist insgesamt eher dünn besiedelt und der nomadische Lebensstil nichts Exotisches, wenngleich nur in Flutland und im Tejadun wirklich dominant. Die Zugehörigkeit zu [[:Kategorie:Stamm, Sippe, Familie | Stamm, Sippe und Familie]] ist eine der wichtigsten Fragen nicht nur der politischen Kultur. Wirtschaftliche Mittelpunkte sind das [[Längstal von Arbon]], welches auch die Getreidekammer des Reiches genannt wird, die Freistatt [[Nordern]] als uraltes Handelszentrum der nomadischen Sippen und späterem religiösen und politischen Zentrum, sowie die Häfen Tinarport und Drachenport in der [[Provincia Orientalis]], welche mit den Erblanden zusammen ein Nadelöhr des Schiffsverkehrs zwischen dem Tinarrischen und dem Drachenmeer bildet. Der Adel ist die Triebkraft von Handel und Geldwirtschaft. Mit Ausnahme von Tinarport und Drachenport hat sich nirgends die Grundlage für eine reiche Kaufmannschaft oder städtisch-bürgerliche Kultur herausgebildet. <br />
<br />
Ein gut gerüstetes Edlen-, und Stammeskriegerheer wird nur im Kriegsfall aufgestellt. Das Volk ist zwar zum Kriegsdienst und zum Tragen einer Waffe verpflichtet und die Wehrhaftigkeit ist eine soziale Norm für alle Freien. Aber die Edlen stellen das Gros der Berufskämpfer. Die einzigen Verbände, die Ähnlichkeit mit einem stehenden Heer aufweisen, sind die bewaffneten religiösen Orden. Ständig bewaffnete Söldnerverbände dagegen sind von eher lokaler Bedeutung, z. B. für die mitunter problematische Grenzsicherung.<br />
<br />
Die Exportgüter des Hochfürstentums bestehen maßgeblich aus Getreide, Pelzen, Häuten und natürlich Rauschmitteln aller Art. Besonders hervorgetan hat sich arbonisches Bier, welches aus hervorragendem arbonischem Getreide gewonnen wird, süße dunkelwäldische Met-Sorten und Wein, welcher in Arbon und Dunkelwald gekeltert wird. In manchen Klöstern versteht man sich auf die Herstellung konzentrierter Opiate, die ebenfalls in die ganzen Mittellande exportiert werden. Dazu kommen Papier, Holz und Holzkohle aus dem Dunkelwald. Trigardon produziert durch die geographische und z. T. auch einst politische Isolation weitestgehend zur Selbstversorgung. Der Handel mit Gütern des alltäglichen Lebens spielt eine untergeordnete Rolle. Wer allerdings Geld oder Edelmetalle anhäufen konnte – was wiederrum nur auf einen Teil des Adels und die oberste Geistlichkeit zutrifft – importiert Luxusgüter aller Art aus dem Ausland.<br />
<br />
Das [[Fest der Freundschaft]] ist der wichtigste Festtag des Hochfürstentums, sowie der wichtigste religiöse Feiertag der [[Einführung in die Siebenfaltigkeit | Siebenfaltigen Religion]]. An diesem Tag wird der Geist an Einigkeit im gemeinsamen Wettbewerb beschworen und der oberste Richter des [[Tribunal]]s nach einem Turnier von den Priestern für ein Jahr ernannt. Die aktuelle politische Situation hat jedoch ironischerweise dazu geführt, dass die Stämme beider Reichsteile dies nicht mehr gemeinsam tun, sondern getrennt voneinander und zu unterschiedlichen Terminen. Die religiösen Berater beider Hochfürsten sehen die Schuld dafür natürlich beim jeweils Anderen. Trotzdem ist die Siebenfaltigkeit die wichtigste, vielleicht letzte verbindende Klammer der auseinanderdriftenden Reichsteile und damit der einzige Garant für den Frieden. Ebenso wie das Reich ist auch der Klerus in seiner heutigen Form eine sehr junge Institution. Ein Großteil des spirituellen Lebens basiert auf den alten mündlichen Überlieferungen. Erst vor ein bis zwei Generationen entwickelte sich eine systematische Ausbildung des betenden Standes und eine Glaubenslehre auf schriftlicher Basis. Schrift genießt – auch wegen des geringen Alphabetisierungsgrades – einen fast magischen Status.<br />
<br />
== Geltendes Recht ==<br />
<br />
ist das sog. [[Corpus Iuris Trigardonis]] in Verbindung mit weiteren Gesetzeswerken, deren Wirksamkeit nicht das ganze Reichsgebiet umfassen (zum Beispiel das [[Arbonisches Ständeedikt|arbonische Ständeedikt]]), sowie dem mündlich überlieferten Gewohnheitsrecht der Stämme und Sippen. Im Wesentlichen basiert das Rechtssystem auf einer jungen Feudalordnung, der man ihre archaischen Vorläufer häufig noch anmerken kann.<br />
<br />
Wichtig ist es ein paar landestypische Eigenheiten zu beachten:<br />
<br />
*"Unwissenheit schützt vor Strafe nicht!" und <br />
*"Wo kein Kläger, da kein Richter!" lauten zwei der wichtigsten trigardonischen Rechtsnormen.<br />
*Gütliche Einigungen ohne eindeutige Schuldzuweisung werden harten Bestrafungen vorgezogen.<br />
*Durchreisende unterliegen formal der Gerichtsbarkeit des [[Tribunal]]s, des höchsten richterlichen Gremiums.<br />
*Über Streitigkeiten, die zwischen eigenen Hörigen, Gefolgs- oder Lehensleuten bestehen, richten die entsprechenden Adeligen und Sippenhäupter allein. Einmischung äußerer oder sogar höherer Instanzen kann heftigen Widerstand provozieren.<br />
*Rache gehört zu den gängigen Schutzpflichten von Lehens- und Familienverbänden und steht nicht per se in Konflikt mit dem Gesetz.<br />
*Die Ausübung von Schwarzer Magie (deren Definition durchaus variieren kann) ist verboten; <br />
*des Weiteren sind Drow, Orks und ähnlich aussehende Wesen unerwünscht (Trigardonen neigen dazu, recht drastische und undifferenzierte Meinungen über diese "Tiermenschen" zu haben). <br />
*Mit öffentlichem Spott wird unter Verweis auf die Bardenfreiheit recht großzügig umgegangen, andererseits schreckt man aber auch nicht davor zurück, Streitigkeiten mit tödlichen Waffengängen beizulegen.</div>RiaRetterspitzhttps://trigardon-larp.de/index.php?title=Meine_Braut,_unsere_Lehnsherren_und_ichMeine Braut, unsere Lehnsherren und ich2020-06-11T13:29:47Z<p>RiaRetterspitz: </p>
<hr />
<div>__Notitle__<br />
<center><br />
Der Arbon e.V. und die Asfalon-Nord-Orga laden euch zur asfalonisch-arbonischen Hochzeit ein. <br />
<br />
<br><font size="5" color="b40404">'''Meine Braut, unsere Lehnsherren und ich'''</font><br><br />
<br />
<br />
<br><font size="5" color="b40404">findet vom 19.-21. März 2021 auf Gut Orla bei Munster statt.</font><br>.<br />
</center><br />
<br />
<br />
== Spielinfos ==<br />
<br />
Der Schnee schmilzt, die ersten Blumen brechen aus dem kalten Boden und die Vögel beginnen mit ihrer Werbung - der Frühling bricht heran und mit ihm eine Zeit des Aufbruchs und Neuanfangs. Gleich zwei solcher Anlässe wollen wir mit euch, liebe Freunde, feiern: '''Garet Roderick von Moreshire''', Sohn und Knappe von Sir '''Pelindur von Darkenhowe''' aus Asfalon, wird in diesem Frühjahr zum Ritter geschlagen und geht als solcher den Bund der Ehe mit Frau '''Camuran Barca an Caja''' aus Trigardon ein. Lange haben nicht nur sie auf diese Tage gewartet und nun sollen diese freudigen Ereignisse im Kreise von Freunden und unter den Augen der Götter und Ahnen angemessen gefeiert werden.<br />
<br />
Kommt nach Asfalon und stoßt mit uns auf die freudigen Ereignisse an! <br />
<br />
<br />
=== Konzept ===<br />
<br />
„Meine Braut, unsere Lehnsherren und ich“ ist eine bodenständige Ambienteveranstaltung im Umfeld wohlhabenden Landadels. Im künftigen Lehen des Brautpaares, '''Gut Eichenbrück in Asfalon''', feiern wir die Verbindung des Asfalonischen mit dem Trigardonischen durch die Hochzeit von Garet Roderick von Moreshire und Camuran Barca an Caja.<br />
<br />
Wir werden die Schwerpunkte des Spiels ähnlich setzen, wie wir es von Hofhaltungen aus Arbon und Dros Rock inzwischen gewöhnt sind: Die politische Dimension dieser Hochzeit ist durchaus vorhanden und gehört klar zu den Spielinhalten, dennoch steht das Feiern im Vordergrund. Obwohl wir ein gesellschaftliches Ereignis der Oberschicht darstellen, isoliert der Adel sich zu diesem Anlass nicht von den einfachen Leuten, die durchaus Anteil am Leben und der Zukunft ihrer Grundherren nehmen. Wer also nicht mit Bauern tanzt, tanzt nicht. Zwanghafte Etikette nach viktorianischer Manier würden das von uns angestrebte Spiel nur stören.<br />
<br />
Ein starres Programm mit langwierigen Zeremonien, bei denen die Mehrheit der SpielerInnen zur Passivität verurteilt sind, wird es ebenfalls nicht geben. Die Verschiedenheit der Kulturen von Braut und Bräutigam, z. B. in der Frage wie „Der Schönste Tag Des Lebens!“ auszusehen hat, bietet viel Raum für spielerische Improvisation, kreative Lösungen oder auch absurde Missverständnisse.<br />
<br />
<br />
=== Regeln ===<br />
<br />
Wir werden nach DKWDDK (Du kannst, was du darstellen kannst) mit [[Opferregel]] als Spielphilosophie (Dir gelingt, was die Anderen dir glauben wollen) spielen.<br />
<br />
<br />
=== Was ihr von uns erwarten könnt ===<br />
<br />
* Ein stimmungsvolles Ambiente für euer Rollenspiel,<br />
<br />
* Verlässliche Angaben der VeranstalterInnen über das angestrebte Spiel.<br />
<br />
* Eine zwar nicht 24/7, aber zuverlässig ansprechbare Orga auch im Vorfeld,<br />
<br />
* Ausreichende Verpflegung,<br />
<br />
* Ein durchdachter Fantasy-Spielhintergrund,<br />
<br />
* Eine engagierte SL-Betreuung für die gSC, sowohl bei der Vorbereitung als auch bei Fragen und Problemen auf der eigentlichen Veranstaltung,<br />
<br />
<br />
=== Was wir von euch erwarten ===<br />
<br />
* Dass ihr das Spiel, das ihr haben wollt, selbstständig generieren könnt. Wir sind nicht für euren Spielspaß verantwortlich, sondern stellen nur den Rahmen.<br />
<br />
* Dass ihr die Angaben der VeranstalterInnen zur Kenntnis nehmt und euch dementsprechend verhaltet.<br />
<br />
* Dass ihr zum stimmigen Ambiente beitragt, insbesondere durch passende Gewandung, Zelte und Lichtquellen.<br />
<br />
* Dass ihr euch, wenn ihr aus irgend welchen Gründen gerade nicht am Rollenspiel teilnehmen wollt, dezent zurückzieht und nicht die, die spielen wollen, durch offensichtliches OT-Verhalten stört.<br />
<br />
* Dass ihr verantwortungsvoll mit eurem Wohlbefinden und dem eurer MitspielerInnen umgeht, insbesondere bei Alkoholkonsum.<br />
<br />
=== GSC: ===<br />
<br />
Es wird über einzelne Orga-Mitglieder hinaus keine klassischen NSCs oder Springer geben. Die ca. zehn Rollen, die wir als Orga zu vergeben haben, bekommen von uns nur ihren Hintergrund und allgemeine Hinweise zu Mode und Kultur. In diesem Rahmen sollen sie frei spielen. Auch als Orga werden wir in Rollen die meiste Zeit anspielbar sein. In den Hintergrundgeschichten der g(esetzten)SC werden wir Anregungen für mehr oder weniger dezente Nebenplots liefern.<br />
<br />
Die zu vergebenden Rollen sind vielseitig und reichen von der Magd und dem Knecht über den reichen Großbauern der Nachbarschaft bis hin zu Vasallen und Verwandten von Braut und Gastgeber. In gewissem Rahmen könnt ihr die Rollen in Absprache mit uns mitgestalten.<br />
<br />
<br />
=== SC: ===<br />
<br />
Der Con ist für Adelige niedriger und mittlerer Ränge sowie deren Gefolge konzipiert.<br />
<br />
<br />
== Organisatorisches ==<br />
<br />
* '''Wann:''' 17.-19. April 2020<br />
<br />
<br />
* '''Wo:''' Gut Orla, Salzwedeler Str. 5, 29633 Munster<br />
<br />
<br />
* '''Unterbringung:''' Mehrbettzimmer, Jugendherbergsstil<br />
<br />
<br />
* '''Verpflegung:''' Teilverpflegung: abends gibt es eine warme Mahlzeit unsererseits, alkoholfreie Getränke, Kaffee und Tee sind den Tag über vorhanden, Frühstück und Snacks über den Tag macht ihr selbst. <br />
<br />
<br />
=== Teilnehmerbeitrag ===<br />
<br />
'''Preise: SC'''<br />
<br />
Zahlungseingang...<br />
<br />
… bis 30.11.2020 - '''85€'''<br />
<br />
… bis 04.01.2021 - '''95€'''<br />
<br />
… bis 01.03.2021 - '''105€'''<br />
<br />
<br />
'''Preise GSC'''<br />
<br />
Zahlungseingang...<br />
<br />
… bis 26.10.2020 - '''60€'''<br />
<br />
… bis 21.12.2020 - '''70€'''<br />
<br />
… bis 01.03.2021 - '''80€'''<br />
<br />
<br />
'''Conzahler nur nach Absprache!'''<br />
<br />
<br />
=== Team, Anmeldung und Kontakt ===<br />
<br />
<br />
* Die Orga, bestehend aus Anna, Basti, Lars und Lukas erreicht ihr unter: '''eichenbrueck-orga@gmx.de'''<br />
<br />
<br />
* Anmelden könnt ihr euch hier: [https://docs.google.com/forms/d/1rBqz1IiLZRZaSI0VgHWqIKZtiDlwHXwoNq0On6gt3xY/edit]<br />
<br />
<br />
* Hier sind unsere [[Allgemeine Geschäftsbedingungen des Veranstalters|AGB]]<br />
<br />
[[Kategorie: Veranstaltung]]</div>RiaRetterspitzhttps://trigardon-larp.de/index.php?title=WinningenWinningen2020-06-10T21:29:43Z<p>RiaRetterspitz: </p>
<hr />
<div>Winningen ist Trigardons südwestliches Nachbarland und der Legende nach Teil des [[Altgar|Königreichs von Gar]]. In nördlicher Richtung grenzt es an [[Burgund]], in westlicher an [[Bretonien]], in südlicher an die [[Orklande]] und in südöstlicher an [[Anrea]]. Es wird von dem großen Fluss Winning durchzogen. Zweitwichtigster Handels- und Verkehrsweg für Trigardonen außerhalb Trigardons. Auch wenn Winning in Trigardon keinen Kult hat, nimmt man natürlich an, dass es die gleichnamige Flussgöttin gibt. Als rechtmäßige Herrscherin Winningens sieht man in Emendons Reich Gräfin Yasmeen von Crombach an, die angeblich auch eine lockere Vorherrschaft über den Elbenkönig des [[Taur Kyriad]] ausübt.<br />
<br />
[[Kategorie: Regionen]]</div>RiaRetterspitzhttps://trigardon-larp.de/index.php?title=WinningenWinningen2020-06-10T21:28:46Z<p>RiaRetterspitz: </p>
<hr />
<div>Winningen ist Trigardons südwestliches Nachbarland und der Legende nach Teil des [[Altgar|Königreichs von Gar]]. In nördlicher Richtung grenzt es an [[Burgund]], in westlicher an [[Bretonien]], in südlicher an die [[Orklande]] und in südöstlicher an [[Anrea]]. Es wird von dem großen Fluss "Winning" durchzogen. Zweitwichtigster Handels- und Verkehrsweg für Trigardonen außerhalb Trigardons. Auch wenn Winning in Trigardon keinen Kult hat, nimmt man natürlich an, dass es die gleichnamige Flussgöttin gibt. Als rechtmäßige Herrscherin Winningens sieht man in Emendons Reich Gräfin Yasmeen von Crombach an, die angeblich auch eine lockere Vorherrschaft über den Elbenkönig des [[Taur Kyriad]] ausübt.<br />
<br />
[[Kategorie: Regionen]]</div>RiaRetterspitzhttps://trigardon-larp.de/index.php?title=BurgundBurgund2020-06-10T21:28:10Z<p>RiaRetterspitz: </p>
<hr />
<div>Burgund ist Trigardons nördliches und östliches Nachbarland. Es ist ein Reich riesenhafter Ausdehnung mit märchenhaften Reichtümern und kontrolliert einen großen Teil des [[Thalan]]. Man muss es durchqueren, um nach [[Okostria - ein Reiseführer|Okostria]] oder das benachbarte [[Taëria]] (und von dort ins [[Ringland]] oder nach Dros Rock) zu gelangen. Auch wenn man über die [[Winningen|Winning]] zum Meer will, führt der Weg irgendwann durch Burgund.<br />
<br />
[[Kategorie: Regionen]]</div>RiaRetterspitzhttps://trigardon-larp.de/index.php?title=BretonienBretonien2020-06-10T21:26:22Z<p>RiaRetterspitz: </p>
<hr />
<div>Bretonien ist ein mit [[Burgund]] verfeindetes Nachbarland von Diesem. Es liegt an der Nordküste der Mittellande und grenzt auch an [[Winningen]] an. Mehr hier: [http://www.bretonien.de/]<br />
<br />
[[Kategorie: Regionen]]</div>RiaRetterspitzhttps://trigardon-larp.de/index.php?title=Taur_KyriadTaur Kyriad2020-06-10T21:24:54Z<p>RiaRetterspitz: </p>
<hr />
<div>Der Taur Kyriad ist Elbisches Waldkönigreich südlich des [[Dunkelwald|Dunklen Waldes]]. Galadhon, der König von Taur Kyriad, unterwirft sich dem Vorrang der Grafen von [[Winningen]], auch wenn diese keine reale Herrschaft über ihn ausüben. Der Taur Kyriad wird von mächtigen Zaubern geschützt: Wer nicht von seinen Bewohnern hineingeleitet wird, verirrt sich unweigerlich und kommt im besten Falle wieder da an, wo er das Gebiet betreten hat.<br />
<br />
[[Kategorie: Regionen]]</div>RiaRetterspitzhttps://trigardon-larp.de/index.php?title=WinningenWinningen2020-06-10T21:24:26Z<p>RiaRetterspitz: </p>
<hr />
<div>Winningen ist Trigardons südwestliches Nachbarland und der Legende nach Teil des [[Altgar|Königreichs von Gar]]. In nördlicher Richtung grenzt es an [[Burgund]], in westlicher an [[Bretonien]], in südlicher an die [[Orklande]] und in südöstlicher an [[Anrea]]. Es wird von dem großen Fluss "Winning" durchzogen. Zweitwichtigster Handels- und Verkehrsweg für Trigardonen außerhalb Trigardons. Auch wenn Winning in Trigardon keinen Kult hat, nimmt man natürlich an, dass es den gleichnamigen Flussgott gibt. Als rechtmäßige Herrscherin Winningens sieht man in Emendons Reich Gräfin Yasmeen von Crombach an, die angeblich auch eine lockere Vorherrschaft über den Elbenkönig des [[Taur Kyriad]] ausübt.<br />
<br />
[[Kategorie: Regionen]]</div>RiaRetterspitzhttps://trigardon-larp.de/index.php?title=Ta%C3%ABriaTaëria2020-06-10T21:17:03Z<p>RiaRetterspitz: </p>
<hr />
<div>Taëria ist ein seit 24 n. K. eng mit Trigardon verbündetes Reich östlich von [[Burgund]], nördlich von [[Okostria - ein Reiseführer|Okostria]], südlich von [[Harnac]] und [[Ringland]] und westlich von Dros Rock.<br />
<br />
Einige Jahre lang hatten seine ritterlichen Traditionen großen Einfluß auch in Arbon. Doch seit innere Glaubenskonflikte und politische Winkelzüge in den Jahren 30 und 31 n. K. viele taërianische Adelige ins Exil getrieben haben, hat es viel von seiner Strahlkraft verloren.<br />
<br />
[[Kategorie: Regionen]]</div>RiaRetterspitzhttps://trigardon-larp.de/index.php?title=BurgundBurgund2020-06-10T21:14:25Z<p>RiaRetterspitz: </p>
<hr />
<div>Burgund ist Trigardons nördliches und östliches Nachbarland. Es ist ein Reich riesenhafter Ausdehnung mit märchenhaften Reichtümern und kontrolliert einen großen Teil des [[Thalan]]. Man muss es durchqueren, um nach [[Okostria - ein Reiseführer|Okostria]] oder das benachbarte [[Taëria]] (und von dort ins [[Ringland]] oder nach Dros Rock) zu gelangen. <br />
<br />
[[Kategorie: Regionen]]</div>RiaRetterspitzhttps://trigardon-larp.de/index.php?title=HarnacHarnac2020-06-10T21:06:35Z<p>RiaRetterspitz: </p>
<hr />
<div>Harnac ist ein fremdes Land voller Schrecken. Man schickt hin und wieder Krieger zum Grenzwall, der zwischen Diesem und [[Taëria]] bzw. dem [[Ringland]] liegt.<br />
<br />
[[Kategorie: Regionen]]</div>RiaRetterspitzhttps://trigardon-larp.de/index.php?title=RinglandRingland2020-06-10T21:05:55Z<p>RiaRetterspitz: </p>
<hr />
<div>Das Ringland ist ein kleines, [[Taëria]] und [[Harnac]] benachbartes, dünn besiedeltes Land. Es gehört nur zu Trigardon, weil man auf dem Rückzug von einem erfolglosen Feldzug sichere Winterlager brauchte und es seit dem mit ein paar Wachtürmen gesichert hat. Doch vom kaum bekannten Landesinnern werden immer wieder wunderliche Geschichten erzählt.<br />
<br />
[[Kategorie: Regionen]]</div>RiaRetterspitzhttps://trigardon-larp.de/index.php?title=Okostria_-_ein_Reisef%C3%BChrerOkostria - ein Reiseführer2020-06-10T21:05:20Z<p>RiaRetterspitz: </p>
<hr />
<div>'''Das Folgende ist ein IT-Dokument mit zum Teil absichtlich zweifelhaften Angaben. Eine aktuelle Beschreibung dieses in den Jahren 42 und 43 n. K. von Emendons Heer verwüsteten und eroberten Landes ist in Arbeit.''' <br />
<br />
Gedruckt in Gutingy 1002 (26 n.K.)<br />
<br />
[[Achtung: Auf Erlaß von de Vries verboten!]]<br />
<br />
<br />
'''1. Einleitung:''' <br />
Okostria ist ein kleines Land, die wichtigen Städte sind Okosta, Alaine, Alast, Saline und Rekos. Seit einigen Jahren gibt es zwei Provinzen, wobei die eine freiwillig (Niederwalden, Hauptstadt Kareas) , die andere unfreiwillig (Benlavion, Hauptstadt Sennedorf) hinzugekommen sind. Allerdings waren beide Länder schon immer stark mit Okostria verknüpft. Das Herrscherhaus von Okostria ist das Haus des Thronräubers de Vries mit dem Fürst Vladimir. Die Herrscherhäuser der Grafen von Niederwalden, sowie der Grafen von Benlavion wurden vertrieben und sind seitdem steckbrieflich gesucht. Das Land lebt vor allem durch den Handel mit aller Welt und die Händlergilde hat eine beträchtliche Macht. Im Moment hat der Fürst allerdings mit sämtlichen Nachbarländern Krieg, wodurch die Steuern immer höher und der Handel immer schwieriger werden. Da der Unmut immer weiter steigt, wird auch der Orden, der Geheimdienst des Tyrannen immer weiter aufgestockt. Aufgrund der Kriege ist die Armee sehr groß (4000 Mann) und in vier Heere aufgeteilt. Sie besteht zum großen Teil aus Söldnern aus anderen Ländern.<br />
Wichtige Handelsgüter sind Schwarzbier (vor allem von den Hobbits) , Metalle (von den Zwergen), handwerkliche Erzeugnisse und Heiltränke, sowie andere alchimistische Erzeugnisse. <br />
<br />
==Die Städte: ==<br />
<br />
<br />
'''Okosta:''' <br />
Ist die Hauptstadt mit dem Fürstenpalast, dem Ordensquartier und sehr stark befestigt. Hier ist, im Palast auch die gefürchtete Garde des Tyrannen untergebracht. Ihre Farben sind rot und weiß, da sie direkt De Vries unterstellt sind. Okosta liegt im Westen Okostrias an der Hauptstraße nach Westen in Richtung Falen. Vor der Grenze kommt dann nur noch das kleine Örtchen Madrigal, das im Prinzip auch zum Bereich Okosta gehört und in dem jetzt das Hauptquartier der 3. Armee steht.<br />
<br />
'''Alast:''' <br />
Ist nach Okosta die nächste Stadt nach Osten und liegt an den großen Straßen nach Norden und Osten. Es ist vor allem eine Stadt des Handels mit einer mächtigen Gilde und kaum befestigt. Die Anwohner glaubten, sie könnten alles und jeden kaufen, der sie bedroht. Und der Tyrann sieht keinen Grund diese renitenten Händler beschützen zu wollen, in dem er ihnen eine teure Stadtmauer baut. Inzwischen, nach der steigenden Bedrohung durch den Bürgerkrieg half das Rabenbanner bei einer Errichtung einer Palisade. Es wurde auch eine Bürgerwehr aufgestellt. Inzwischen wollen auch die Zwerge die Palisade durch eine Mauer ersetzen. In Alast sind vor allem die Alchimisten tätig, aber auch viele andere Händler verkaufen Stoffe, Waffen und sonstiges. Das Badehaus ist berühmt und nicht nur bei den Alastern sehr beliebt. Sehenswert sind sicherlich auch das große Zwergenviertel mit einem recht eigenwilligen Architekturstil und der „Große Goldyrtempel zu Alast“. Der Einzugsbereich der Gilde Alast ist sehr groß, was zum Teil an der Macht der Gilde liegt, andererseits aber auch dadurch wieder zu mehr Macht führt. Viele Wirte an der Straße, von Fis bis hinunter zur großen Kreuzung und bis zum Drachenkeller sind in der Gilde von Alast organisiert. Und einige der wichtigen Leute des Rabenbanners sind in Alast als Heimat gemeldet. <br />
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'''Alaine:''' <br />
Ist die Stadt der Pferdehändler. Rund um Alaine liegen sehr viele Höfe und dadurch ist die Kornkammer Okostrias und die Pferdezucht ist auch dadurch sehr begünstigt. Im Moment jammern die Alainer allerdings oft darüber, daß ihre guten Pferde vom Tyrannen beschlagnahmt werden und in der Armee zu Grunde gehen. Diese Stadt ist recht nahe an der Grenze zu Benlavion gelegen und schon aus dem Grunde befestigt. Inzwischen liegt Alaine im Gebiet der Truppen von van Dyke, der auch noch ganz Benlavion beherrscht.<br />
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'''Rekos:'''<br />
Liegt im Süden Okostrias, nahe an der Grenze zu Niederwalden. Rekos hat einige seltsame Eigenheiten und Bräuche. Es gibt einen Stadtrat aus drei Personen, Bürgermeister, Kämmerer und Wallmeister. Der Bürgermeister wird „gewählt“, in dem alle Kandidaten mit 12 Ronden ausgestattet losziehen und ihren „Reichtum“ mehren müssen. Am Ende des Tages müssen sie von diesen Geld ein Festmahl geben und der mit dem prächtigsten Mahl wird Bürgermeister. Er darf den Kämmerer bestimmen. Wenn die Bürger der Meinung sind, daß der Kämmerer nicht zum Wohl der Stadt und ihres Reichtums arbeitet, kann er durch ein Münzgericht abgewählt werden. Ein Faß wird auf dem Markt aufgestellt und jeder, der nicht mit dem Kämmerer einverstanden ist, wirft einen Durgon hinein. Wenn mehr als die Hälfte der Bürger gegen ihn gewählt haben, so ist er abgewählt und das Geld kommt dem neuen Kämmerer zu Gute. Wird er nicht abgewählt, darf er das Geld behalten, daß zusammengekommen ist. Der Wallmeister ist für den Erhalt der Stadtmauer und der Wache zuständig. Er wird von Rat der Händlergilde Rekos bestimmt. <br />
Seit dem Oktober 1001 ist Rekos in der Hand von Retraris, der aber die Stadtverwaltung nicht großartig änderte.<br />
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'''Saline:''' <br />
Ist eine kleine Stadt, die vor allem vom Fischfang lebt. Alles was mit Fischen oder Wasser zu tun hat, kann man hier käuflich erwerben. Auch der Hafen ist ein wichtiger Handelspunkt, denn die Erinelle ist bis hierher gut schiffbar. Außerdem gibt es in den Hügeln Salzbergwerke, die einen großen Teil des Reichtums ausmachen. <br />
<br />
Andere Ortschaften und seltsame Orte:<br />
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'''Felsensee:'''<br />
Hier hat die Söldnereinheit des Rabenbanners ihr Hauptquartier. Es ist nah genug nach Alast, vor allem ins Badehaus und nur 1 Stunde bei schnellem Marsch zum Drachenkeller.<br />
<br />
'''Drachenkeller:'''<br />
Der Drachenkeller ist die berühmt - berüchtigte Taverne Okostrias. Der Wirt Hiatus ist in vielerlei Geschäften verstrickt und erfährt so manches Gerücht. Seine Wirtschaft ist seit Jahren im wachsen, vor allem, nach dem vor zwei Jahren in seinem Flur eine Bombe explodierte und er einen große Summe Schadensersatz von einem unbekannten Spender erhielt. Fast jeder ist in seinem Haus willkommen und sollte es einmal Ärger geben sorgt das Rabenbanner schnell für Ruhe, denn sie wollen ihr gutes Verhältnis zum Wirt ihrer Stammkneipe wahren. <br />
<br />
'''Fis:'''<br />
Ein kleiner Ort in dem vor allem Winzer leben. Die besten Weine der Okostrier kommen aus Fis und auch so manch guter Met.<br />
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'''Erlgrund:'''<br />
In Erlgrund liegt die beliebte Taverne „Zum Hobbit“, in der schon einige denkwürdige Ereignisse stattfanden. Vor allem in dem Teich hinter der Taverne wurden mehrere Leichen gefunden. Sie sollen sich mit dem Orden angelegt haben. Die Wirte dieser Taverne haben ebenfalls meist kein langes Leben. Der letzte wurde auf der Straße zu Tode gestürzt aufgefunden, nachdem man sein Pferd erschossen hatte. <br />
<br />
'''Madrigal:''' <br />
Ein kleiner Ort an der Grenze zu Falen, im Moment Hauptquartier der 3. Armee. Madrigal ist vor allem durch seine Schlickschiffer bekannt. Außerdem kommt die Horde aus Madrigal, eine kleine, bisher unbekannte Söldnergruppe, tarnen sich oft als Räuber. <br />
<br />
'''Hopfstedt:'''<br />
Hier leben vor allem Hobbits. Der Ort liegt in den Bergen im Norden. Durch das gute klare Wasser und die hervorragende Braukunst der Halblinge ist das Schwarzbier aus Hopfstedt weithin bekannt. Da es an der Grenze zu Taeria liegt, mit denen Okostria ebenfalls im Krieg liegt, haben die Bürger von Hopfstedt die „Bier- und Bürgerwehr Hopfstedt“ gegründet, um ihre Höfe und ihr Leben vor den Invasoren zu schützen. Inzwischen erweist sich das auch gegen die plündernden okostrischen Deserteure als sehr wirkungsvoll.<br />
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'''Durgons Feste:'''<br />
Ist ein sehr unheimlicher Ort, nur noch eine Ruine, in welcher der mächtige Magier Durgon, der Gründer Okostrias gelebt haben soll. Viele Abenteurer, die die Ruinen nach Schätzen durchsucht haben, sollen nicht mehr zurückgekehrt sein. Oft wird von Lichtern und seltsamen Geräuschen von der Ruine berichtet. Inzwischen ist Durgon tatsächlich im April 999 bei einem Ritual verzweifelter Wanderer bei Alaine erschienen und war entsetzt über das, was der Tyrann de Vries Okostria antut und versprach Hilfe.<br />
<br />
'''Die Große Lichtung:''' <br />
Hier leben die sagenumwobenen Riesenamöben in ihrem Staatenbund. Man weiß nicht viel von den manchmal einen Meter langen und hohen Tieren (?). Sie scheinen einen hochentwickelten Staat mit einer Königin zu haben, vielleicht wie Ameisen. Sie produzieren einen Schleim, wenn sie sich irgendwo lang bewegen, der für Heiltränke und andere alchimistische Tränke von großer Wichtigkeit sind. Es gibt einige Menschen, die telepathisch mit ihnen kommunizieren können. Einige von ihnen haben es sich zur Aufgabe gemacht, diese Wesen zu beschützen und lassen niemand zu dieser Lichtung. Dafür dürfen sie den Schleim ernten und verkaufen ihn zu hohen Preisen. Manchmal kommen auch Kampfamöben in der Armee vor, aber ohne ihren Menschen, der mit ihnen reden kann, sind sie sehr gefährlich. Aber es scheint nur ihre Kriegerkaste so aggressiv zu sein. Ein Kuriosum dieser Art, aber natürlich keine Kampfamöbe, lebt im Drachenkeller als eine Art Müllvertilger. Ihr Name ist Plato und Hiatus scheint sehr zufrieden mit ihr zu sein. Allerdings sind diese Wesen als Haustiere sehr selten und es nicht so ganz klar, wer da Haustier und wer das Herrchen ist.<br />
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'''Halfhill:'''<br />
Auf diesem Hügel soll im Jahre 502 Durgon gegen den Magier Zurg gekämpft und verloren haben. In der gewaltigen Magischen Schlacht ist der halbe Hügel weggesprengt worden. Daher kommt sein Name. Im Jahre 972 kam es an den Hängen des Halfhills zur Schlacht der fürstliche Truppen des Fürst Retraris gegen die Truppen des aufständischen Frederik de Vries, der die Macht in Okostria durch einen blutigen Sieg an sich reißen konnte. Im allgemeinen wird der Halfhill von der Bevölkerung gemieden, es soll dort spuken. Die Rekoser sagen zu einer vielbefahrenen Straße: „So tot wie der Halfhill“.<br />
<br />
'''Wasser der Seeligkeit'''<br />
Ein See im „Großen Holz“ der von den Elfen gemieden wird. Angeblich macht das Wasser krank, Menschen können aber gefahrlos baden und sogar das Wasser trinken (wenn man von einigen gegebenenfalls auftretenden harmlosen Verdauungsstörungen nicht abgeschreckt wird). Manche Alchemisten benutzen das Wasser für diverse Tränke.<br />
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'''Karte:'''<br />
[[File:Karte-okostria.gif]]<br />
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== Die Provinzen: ==<br />
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'''Niederwalden:''' <br />
Niederwalden ist die südliche Provinz Okostrias und gehörte lange Zeit sowieso in einer Art Staatenbund zu Okostria. Niederwalden liegt südlich des großen Holzes und ist sehr stark im Holzhandel. Die Hauptstadt von Niederwalden ist Kareas, ansonsten sind noch die Orte Waldorf, Ostenholz und Stammermond zu erwähnen, die kleine Bauern- und Holzhackerdörfer sind. Stammermond ist allerdings eine Streitfrage, ob es auf der okostrischen oder der Niederwaldener Seite der Grenze liegt.<br />
Als der Tyrann Vladimir de Vries, Sohn des Thronräubers Frederik de Vries mit seiner Armee in Niederwalden einmarschierte und vorschlug, daß es viel besser sei, wenn es Okostria angegliedert würde, erhoben die Niederwaldener kaum Gegenstimmen.<br />
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'''Benlavion: ''' <br />
In Benlavion waren die Gegenstimmen bei einem solchen Versuch viel lauter und es kam zu einem Krieg, der sieben Jahre lang dauerte. Nachdem der Feldmarschall Vincent van Dyke die Hauptstadt Sennedorf erobert hatte, gab es aber immer noch viele benlavische Splittergruppen in den Wäldern. Und ihre Zahl scheint inzwischen wieder anzuwachsen, vor allem nach dem in dem kleinen Örtchen Rabenacker ein Trupp der okostrischen Armee unter Oberst Dragan sämtliche Dorfbewohner wegen Verbindung zu den Rebellen festsetzen und verhören ließ, wobei einige zu Tode gekommen sein sollen. Dadurch heißt Dragan nur noch der „Schlächter von Rabenacker“ . Der Tyrann und sein Feldmarschall sind in Benlavion verständlicherweise ebenfalls sehr wenig beliebt. Allerdings soll es vielfältige Kontakte zwischen der Händlergilde und den Rebellen geben, aber bis jetzt hat man noch nichts nachweisen können. Es ist natürlich nur ein Gerücht, daß alle Benlavier sehr klein seien.<br />
Es wurde ein Befehl vom Tyrann erlassen, daß „Senneburg schon immer Senneburg geheißen hat“, weil es ihm zu peinlich war, sieben Jahre lang ein Dorf belagert zu haben.<br />
Inzwischen wurde auch eine Händlergilde in Senneburg gegründet, die mehr und mehr an Einfluß gewinnt. Die Haupteinnahmequelle der Benalvier sind Kartoffeln.<br />
Eine typische benlavische Haartracht, die kleinen Zöpfe links und rechts des Gesichtes, sind inzwischen ebenfalls verboten.<br />
<br />
<br />
== Wichtige Organisationen: ==<br />
<br />
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'''Orden:''' <br />
Ist der Geheimdienst des Tyrann Vladimir de Vries. Sein Hauptquartier liegt in Okosta. Die Offiziellen Mitglieder sind meist an den typischen Pelzmützen und der dunklen Kleidung, oft in Verbindung mit einem Tuch oder einer Maske im Gesicht zu erkennen. Außerdem haben sie eine metallene Marke. Jeder Bürger Okostrias ist verpflichtet, dem Orden zu helfen, wenn dieser ihn mit so einer Marke dazu auffordert. Allerdings gibt es auch sehr viele Leute, die im Orden sind und es nicht offen zeigen, was zu großen Angst der Bevölkerung vor dem Orden beiträgt. Auch die Zahl der Zuträger scheint sehr groß zu sein. In letzer Zeit findet man immer wieder tote Ordensleute mit Zeichen des benlavischen Widerstandes oder der Anhänger der rechtmäßigen Fürstenfamilie Retraris. Die Mitglieder des Ordens sind absolut loyal, meist sind sie als Waisenkinder in der Burg abgegeben worden und werden vom Orden aufgezogen. Die Ordenshäuser sind der übliche Ort, außer Tempeln, an die man Kinder bringt, die man selbst nicht ernähren kann, oder eben Waisenkinder. Und nicht alle bleiben in den Diensten des Ordens. Aber man kann sich natürlich nie sicher sein...<br />
Erwähnenswert scheint zu sein, das schon mehrfach Ordensmänner des Mordes angeklagt waren, aber niemals verurteilt wurden. Zudem erlitten die Kläger häufig tödliche „Unfälle“...<br />
<br />
'''Armee:'''<br />
Es gibt vier Heere, das erste unter Feldmarschall Vincent van Dyke trägt die Farben schwarz–weiß und ist in Benlavion stationiert. Die Hauptquartiere sind in Senneburg und Alaine. Seit dem Bürgerkrieg hat van Dyke diese Armee unter seiner Kontrolle und bekämpft den Fürsten.<br />
Das zweite Heer trägt die Farben grün-blau und ist unter General Bergfeld in Niederwalden stationiert. Seit Anfang des Bürgerkriegs sind viele seiner Soldaten zu Retraris übergelaufen. <br />
Das 3. Heer trägt die Farben grün-weiß und steht an der Westgrenze gegen Falen. Das Hauptquartier ist in Madrigal. General Freiherr von Thanoras ist kürzlich verstorben (Januar 1000) und der neue General ist noch stärker auf der Linie des Tyranne. Sein Name ist Jan van Oster. <br />
Das vierte Heer ist grün-gelb und untersteht General Bassendorf. Es steht an der Grenze zu Gutingy. Seit dem Bürgerkrieg sind auch aus diesem Heer viele zu retraris übergelaufen oder einfach desertiert. <br />
Im allgemeinen sind fast nur fremde Söldner im übergroßen Heer vertreten. Die Offiziere sind allerdings oft Okostrier, die Generäle zum Teil Verwandte von De Vries (die Armeen, die weiß in ihren Farben tragen). In letzer Zeit mußten aber auch einige Okostrier der Armee beitreten, da die Lage an den Grenzen immer schlechter wird. Anderseits haben auch viele der fremden Söldner inzwischen Familien in Okostria gegründet. Im allgemeinen wird die Lage in der Armee immer schlechter, da der Tyrann kein Geld mehr hat, sie zu bezahlen. Aus diesem Grund sind immer mehr Leute krank oder desertieren. Die Kampfkraft der noch fürstlichen Truppen ist tatsächlich auf unter die Hälfte gesunken. <br />
<br />
'''Händlergilde:''' <br />
Die Händlergilde ist in sieben , relativ unabhängige Städte aufgeteilt. Diese lassen sich untereinander auch nicht besonders gerne reinreden.<br />
Grundsätzliches Prinzip der Gilde ist es, daß jeder Händler alle Informationen, die nicht für sein eigenes Geschäft relevant sind, an die Gilde weitergibt, wo sie von anderen Gildenmitgliedern eingesehen werden können, so daß die Mitglieder einen erheblichen Informationsvorteil haben. Zudem werden von der Gilde Kontrolle über die Händler ausgeübt und Betrüger radikal aus der Gilde verstoßen. Okostrier, die unabhängig (d.h. als Nicht-Mitglieder oder schlimmer noch, Verstoßene) Handel in Okostria treiben und damit einem Gildenmitglied in die Quere kommen, werden mit teilweise sehr unfeinen Mitteln eines Besseren belehrt. Außerdem bilden die 8 reichsten Händler, wobei nur erworbenes, nicht ererbtes Gut zählt, und die 7 Vorsitzenden der einzelnen Ortsgilden, den Rat der Weisen. Inzwischen wurde Andrea Klingenmeister zum Meisterhändler, das heißt zum Oberhaupt aller Gilden, gewählt, um damit die zersplitterte Macht der Gilde zu bündeln. Andererseits lassen sich die Händler nicht gerne Befehle geben. Sie sind viel zu sehr auf ihren eigenen Vorteil bedacht. Was allerdings einen Nutzen verspricht, der alle betrifft, wird auch durchgeführt. Aber selten ist etwas für alle von Vorteil.. Die Händler wissen fast alles, da sie viel herumkommen und können fast alle möglichen Gegner kaufen. In den Händlergilden organisiert sind Händler, Wirte, Handwerker mit eigenem Laden, Alchimisten etc. Inzwischen hat die Händlergilde zu ihrem eigenen Schutz Söldnergruppen angeheuert, von denen die größte das Rabenbanner ist. <br />
Mitglied der Gilden kann jeder okostrische Bürger werden, der seit mehr als 5 Jahren in Okostria registriert ist und nicht von einer Gilde gesperrt wurde<br />
<br />
Die Händlergilde gibt die Zeitung : „Herold von Okostria“ heraus, die leider immer seltener erscheint, weil der Tyrann sich sehr viel Mühe gibt, dieses „Propagandablatt“ zum Schweigen zu bringen. <br />
<br />
'''Rabenbanner:'''<br />
Das Rabenbanner ist eine Söldnereinheit, deren ältesten Mitglieder aus den Kriegern des Lichtes stammen. Ihr Hauptmann ist der Ritter Peregrin Othar. Ihr Hauptquartier wird langsam immer stärker befestigt und liegt am Felsensee, auf halben Weg zwischen Alast und dem Drachenkeller. Die Farben ihrer Wappenröcke sind schwarz und rot, ihr Wappen ist der Rabe im Lichtkreis. In den folgenden Städten sind sie von der Händlergilde zum Schutze angestellt und haben kleine Büros, in denen die Händler ihre Reisen anmelden können und von wo der Wunsch nach einer Wache weitergeleitet wird: Alast, Alaine, Rekos, Saline, Kareas. Mindestens einmal im Jahr, meist im Frühling am ersten Mai, finden Rekruten anwerben und ausbilden in einem Lager im Wald statt. Zur Zeit besteht das Rabenbanner aus ca. 140 Söldnern. Zum Teil sind sie im Patroulliendienst auf den wichtigen Handelsstraßen Okostrias tätig, zum anderen schützen sie einzelne Händler oder ihre Karawanen im in und Ausland. Wenn sie einen Händler ins Ausland begleiten, nutzen sie oft die „Verhandlungspausen“, bis der Händler wieder zurück möchte, in den Diensten der dortigen Obrigkeit und verdienen sich so etwas dazu. So waren sie schon häufiger Wache in Scato und in Astrachan. <br />
<br />
<br />
<br />
'''Retraris-Anhänger:''' <br />
Seit 998 hat es Johann von Retraris (s.u.), der rechtmäßige Fürst, geschafft, aus einer Vielzahl von zersplittert operierenden Gruppen einen schlagkräftigen und gut organisierten Widerstand zu formen. Neben zwei seit kurzem aus Verstecken operierenden kleineren militärischen Einheiten (ca. 20 Mann), gibt es in Okostria selber vor allem Gruppen, die sich nur für einzelne Aktionen zusammenfinden, die dank der loyalen Bevölkerung den unfähigen Truppen des Tyrannen entkommen. Des weiteren erfolgen Nachrichtenbeschaffung und -übermittlung durch dauerhaft verdeckt lebende Agenten. Seit dem Ausbruch des Bürgerkrieges im April 999 treten seine Truppen offen in Okostria auf, besonders in Niederwalden, wo sich viele Truppen ihm anschlossen. Inzwischen ist er in Stammermond, Kareas und Rekos einmarschiert und hat die fürstlichen Truppen vertrieben. <br />
<br />
'''Benlavischer Widerstand:''' <br />
Nach der Eroberung Benlavions durch Okostria haben sich viele verschiedene Splittergruppen aus ehemaliger Armee, Holzfällern, Schmieden und Bauern gebildet. Die Gruppe, die vor allem aus Armee besteht wird von Julius von Benlavion, dem (jetzt noch) ältesten Sohn des inhaftierten Grafen von Benlavion angeführt. Eine Gruppe, die vor allem aus Bauern besteht, wird angeblich von einem gewissen Harnischmacher angeführt. Inzwischen scheint es Verträge zwischen der Händlergilde und den Rebellen zu geben, damit sie nicht deren Karawanen angreifen. <br />
<br />
'''Goldyrpriester:'''<br />
Goldyr ist ein Gott der Händler und des Geldes. Seine Priester dürfen nicht in der Händlergilde sein, beraten aber sehr oft bei wichtigen Geschäften. Im Prinzip ist es der ehrlichste Kult, weil ganz eindeutig der Recht hat, der am meisten zahlt, es wird für den am meisten gebetet, der am meisten Geld für den Tempel gibt. Es ist üblich, daß für Goldyrdienste Eintritt verlangt wird, dafür sind diese Gottesdienste häufig ein Erlebnis – Folge einer gesunden Marktwirtschaft. Ein Zeichen, das viele Goldyranhänger tragen, ist eine stilisierte oder sogar eine echte Ronde um den Hals. Wenn sie genug Geld haben, tragen sie auch eine goldene Ronde.<br />
Auch die Weissagungen finden mit Hilfe von Rondenzauber statt.<br />
<br />
<br />
<br />
'''Solariskult:'''<br />
Solaris ist der okostrische Sonnengott. Er ist vor allem für die Bauern wichtig, da es in Okostria oft regnet, weshalb für eine gute Ernte ein Gebet zur Sonne sinnvoller erscheint als einen Regengott anzubeten. Er ist der zweitwichtigste Gott in Okostria, und steht für Recht, Gesetz und das Licht.<br />
<br />
'''Korrpriesterschaft:''' <br />
Der Korrglauben kommt aus Benlavion. Korr ist der Gott der Nacht und der Dunkelheit. Nach Aussage seiner Priester ist Korr neutral. Die Priester sind oft nachts besser sehend und tagsüber fast blind. Wanderprediger tragen während der Predigt und des Gottesdienstes ein schwarz geschminktes Band über den Augen, die anderen Priester traen je nach Tempel bestimmte Kapuzen oder Hüte. Gerius von Benlavion, der jüngste Sohn des Grafen, ist ein sehr bekannter Priester, der sich aber, verständlicherweise, meist im Ausland aufhält.<br />
<br />
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<br />
<br />
'''Morrkult:'''<br />
Ein kurzzeitig in Okostria aufgetauchter Kult des Totengottes Morr. Seid vier Jahren ist kein Priester mehr gesehen worden. Man munkelt, der Kult sei verboten worden, aber das wäre sehr unokostrisch. <br />
<br />
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<br />
== Die Völker: ==<br />
<br />
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'''Zwerge:'''<br />
Die Zwerge leben zum größten Teil in den Feuerfelsbergen. Dort bewachen sie den Dunklen Paß und verlangen hohen Wegezoll. Viele Zwerge arbeiten in den Bergwerken oder als Schmiede. Fast alle wichtigen Metallwaren und Rohmetalle stammen von den Zwergen. Dabei sind sie die größten Kunden der Hopfstedter Biere. In allen Städten Okostrias leben einige Zwerge, wobei ihr häufigster Beruf der des Schmiedes ist. Die großen Straßen Okostrias sind damals von den Zwergen und mit dem Geld der Händlergilde gebaut worden. Noch heute sind die Zwerge für die Instanthaltung der hervorragend gepflasterten okostrischen Straßen zuständig.<br />
<br />
'''Elfen:'''<br />
Die Elfen leben zum größten Teil im großen Holz, vor allem am Ostrand, nördlich der Stammer. Sie sind schwierig zu besteuern und daher beim Fürst nicht sehr beliebt. Sie tauchen nur ab und zu in den Ortschaften auf, um seltene Kräuter und Felle zu tauschen. Allerdings gibt es auch einige Händler oder Bankiers elfischer Herkunft in den Städten.<br />
<br />
'''Hobbits:'''<br />
Ein Großteil der Hobbits lebt in Hopfstedt, aber in allen anderen Orten Okostrias sind sie nicht selten. Ihre häufigsten Berufe haben etwas mit Kochen oder Bier brauen zu tun.<br />
<br />
'''Orks:'''<br />
Orks leben eigentlich kaum in Okostria, allerdings wäre es kein Problem, für einen Ork, wenn er sich ordentlich benehmen kann und den Gesetzen treu ist, ein angesehener Händler zu werden.<br />
<br />
Der vielleicht wichtigste Grundsatz der okostrischen Gesellschaft ist, daß jeder in Okostria leben darf, der gegen kein Gesetzt verstößt. Man kann durchaus Minotauren treffen, die einen Bürgerschein besitzen, Necromantie ist erlaubt, wenn der Necromant einen gültigen Vertrag mit der zukünftigen Leiche abschließt, und Jungfrauen dürfen geopfert werden, wenn sie damit ausdrücklich einverstanden sind. Liberal ist wohl das richtige Wort.<br />
<br />
'''Währung:''' <br />
Die Währung ist die Ronde, die 10 kupferne Durgon wert ist. Für zwei bis vier Durgon erhält man ein Bier in einer Taverne. Ein Tagelöhner verdient eine Ronde am Tag, eine durchschnittliche Hure kostet ungefähr zwei Ronden. Ein Söldner kann mit zwei Ronden pro Kampftag Tag rechnen, ein guter Händler verdient ein Vielfaches. Ein neues, durchschnittliches Schwert kostet 60 Ronden, ein Brot inzwischen 4 Durgon durch eine neuerliche Preissteigerung. Die Händlergilde führte ein Goldstück, eine Gedenkmünze ein, die 10 Ronden wert ist und als Gilde bezeichnet werden. <br />
<br />
<br />
<br />
== Who is Who: in Alphabetischer Reihenfolge ==<br />
<br />
<br />
'''Gerius von Benlavion:'''<br />
Vierter Sohn des Grafen von Benlavion, Korr-Priester, der sich angeblich nicht für Politik interessiert. Wird aber trotzdem gesucht.<br />
<br />
'''Julius von Benlavion:''' <br />
Dritter Sohn des ehemaligen Grafen von Benlavion. Da alle älteren Geschwister inzwischen tot sind, wäre er der Erbe. Anführer eines militärischen Teils des Benlavischen Widerstandes.<br />
<br />
'''Dragan Blutschiff:'''<br />
Ehemaliger Oberst der 1. Okostrischen Armee, Schlächter von Rabenacker.<br />
Er ist ausländischer Söldner und Hauptmann der Söldnertruppe Eisenwurm, von dem einige Mitglieder, sowie er selbst inzwischen in Okostria wegen Mord an Ordensmitgliedern steckbrieflich gesucht werden. Allerdings soll er sich in den Feuerfelsbergen mit Hilfe von Magiern eine Burg hingesetzt haben. <br />
<br />
'''Vincent van Dyke:''' <br />
Der Feldmarschall und damit oberster Heeresführer Okostrias. Schlächter von Benlavion und Schleiffer von Senneburg. Er ist Großonkel des Tyrannen, was ihm sicher mit zu diesem hohen Posten verholfen hat. <br />
<br />
<br />
'''Barney Felsenquell'''<br />
Anführer der Hobbits aus Hopfstedt und oberster Braumeister. Zudem Gründer der Bürgerwehr.<br />
<br />
'''Kach Feuerberg:'''<br />
Ein zwergischer Händler, momentan reichster Okostrier, der in der Händlergilde sehr mächtig ist. <br />
'''<br />
Karlon Gerbmann'''<br />
Radikaler Händler, der den Tyrann lieber tot als abgesetzt sehen würde. Initiator der Wahl zum „Meisterhändler“, Mitglied des Rates der Weisen, Vorsitzender der Händlergilde Saline und sehr reich. Im Moment aber, seid der Abspaltung Salines in großen Schwierigkeiten, da der Tyrann die Stadt zurückeroberte.<br />
<br />
<br />
'''Hiatus vom Drachenkeller:'''<br />
Der Wirt der berühmtesten Taverne Okostrias. Sein Bruder Claudius ist Mitglied im Rate der Weisen<br />
<br />
<br />
'''Andrea Klingenmeister:'''<br />
Neu gewählte „Meisterhändlerin“ und damit Vorsitzende aller okostrischer Händlergilden. Zudem ist sie Mitglied im Vorstand der Händlergilde Alast. Steht für einen moderaten Kurs, der aber wahrscheinlich auch das Ende des Tyrannen beinhaltet.<br />
<br />
'''Labyrinthus der Ältere'''<br />
Händler mit Karten und Schriftstücken aller Art, Meister der Kalligraphie. Traditionsbewußtes Mitglied des Rates der Weisen und Gegener von Karlon Gerbmann. Fast jede Karte in Okostria trägt sein Zeichen.<br />
<br />
'''Mercurius:'''<br />
Hoher Beamter des Tyrannen, der eine Magierakademie eröffnen sollte. Anhänger Bagans( des bösen Gottes aus dem dunklen Reich!), starb im Drachenkeller, möglicherweise durch die Bombe, allerdings wird auch Argon Wolf des Mordes an ihm verdächtigt und gesucht.<br />
<br />
'''Rothegar Nygaro:'''<br />
Ein Söldner aus Söderland, groß und lärmend, Mitglied des Eisenwurms und ehemals des Rabenbanners. Ebenfalls gesucht.<br />
<br />
'''Peregrin Othar:''' <br />
Ein fremder Ritter der mit seinen Leuten ins Land kam und das Rabenbanner gründete. Er ist Bürger der Stadt Alast.<br />
<br />
'''Ruthlos Pennymacher:'''<br />
Berühmt für seine Schmähschriften im Herold von Okostria, selbsternannter Proklamat des Volkes. <br />
<br />
'''Johann von Retraris:''' <br />
Als ältester Sohn der letzten verbliebenen Linie des vertriebenen okostrischen Herrscherhauses, besitzt seit dem Tod seines Vaters 998, dem Bruder des letzten Retraris-Fürsten von Okostria (Bert von Retraris) des Anspruch sowohl auf den okostrischen Fürstenthron, als auch über seine Mutterlinie auf die Grafschaft Niederwalden. Er lebt im Exil in Gutingy und steuert von dort aus die Aktionen seiner Agenten, deren Aktionen sich gezielt gegen den Orden oder andere Anhänger des Thronräubers de Vries richten. Aufgrund der allgemeinen Mißwirtschaft, Verschwendung und der militärischen Rückschläge ist er in der Lage seinen Rückhalt in der Bevölkerung zu vergrößern, die sich von der Rückkehr der Retraris auf den Thron vor allem ein Ende der sinnlosen Kriege und damit wirtschaftlichen Aufschwung und sinkende Steuern verspricht. <br />
Die Zahl seiner Getreuen in Gutingy wird auf mehrere hundert Exil-Okostrier geschätzt, wobei seine Soldaten einen gelb-grün geviertelten Wappenrock tragen. <br />
<br />
'''Frederik von Sassen:'''<br />
Die rechte Hand Retraris. Oft sehr aufbrausend und kompromißlos. Retraris treu ergeben.<br />
<br />
'''Gerhard von Sassen:''' <br />
Enger Vertrauter von Retraris und im Gegensatz zu seinem Cousin wesentlich weniger impulsiv und in den diplomatischen Künsten bewandert. Häufig als Botschafter oder Unterhändler von Retraris.<br />
<br />
'''Talus aus Alast:'''<br />
Alchimist und Verkäufer von günstigen Heiltränken. <br />
<br />
'''Vladimir de Vries:'''<br />
Sohn des Thronräubers Frederik de Vries. Er ist der Tyrann Okostrias und hat Benlavion und Niederwalden überfallen und seinem Reich einverleibt. Er ist unverheiratet und hat keine Kinder. Seine zahlreichen Verwandten haben hohe Posten in der Armee oder sind als Botschafter in andere Länder geschickt worden. Er hat Gutingy, Falen, Taeria und Beilstein den Krieg erklärt, auch wenn das vor allem eher Grenzscharmützel sind. In seiner „Regierungszeit“ wurden ständig die Steuern weiter erhöht und die Rechte der Bürger verringert. <br />
<br />
'''Argon Wolf:'''<br />
Ein Werwesen, daß mutmaßlich am Tode des Mercurius schuld sein soll. Außerdem ist er auf der Suche nach seinem Bruder Darr Wolf, der vom Orden gefangen worden sein soll. <br />
<br />
'''Taran Zaquoius'''<br />
Methändler aus Alast und berühmt für seine Köstlichkeiten aus Honig. Vorsitzender der Gilde Alast und für sein aufbrausendes Temperament und seine Eigenarten bekannt.<br />
<br />
[[Kategorie: Regionen]]<br />
[[Kategorie: Bibliothek]]</div>RiaRetterspitzhttps://trigardon-larp.de/index.php?title=Ta%C3%ABriaTaëria2020-06-10T21:02:38Z<p>RiaRetterspitz: </p>
<hr />
<div>Taëria ist ein seit 24 n. K. eng mit Trigardon verbündetes Reich östlich von [[Burgund]], nördlich von [[Okostria - ein Reiseführer|Okostria]] und südlich von [[Harnac]] und [[Ringland]].<br />
<br />
Einige Jahre lang hatten seine ritterlichen Traditionen großen Einfluß auch in Arbon. Doch seit innere Glaubenskonflikte und politische Winkelzüge in den Jahren 30 und 31 n. K. viele taërianische Adelige ins Exil getrieben haben, hat es viel von seiner Strahlkraft verloren.<br />
<br />
[[Kategorie: Regionen]]</div>RiaRetterspitzhttps://trigardon-larp.de/index.php?title=HarnacHarnac2020-06-10T21:00:29Z<p>RiaRetterspitz: </p>
<hr />
<div>Harnac ist ein fremdes Land voller Schrecken. Man schickt hin und wieder Krieger zum Grenzwall, der zwischen Diesem und [[Taëria]] liegt.<br />
<br />
[[Kategorie: Regionen]]</div>RiaRetterspitzhttps://trigardon-larp.de/index.php?title=AltbergAltberg2020-06-10T20:57:21Z<p>RiaRetterspitz: </p>
<hr />
<div>Hier ist der aktuelle Stand Dinge in der Altberger Hintergrundschmiede zu finden: [http://www.trigardon-larp.de/phpBB3/viewforum.php?f=20]<br />
<br />
Weitere Informationen über diesen Landstrich lassen sich aus folgenden anderen Texten logisch ableiten:<br />
<br />
* [[Der Arbonische Staat - Politische Gruppenbildung#Grafschaft Altberg]]<br />
<br />
* [[Altburg]]<br />
<br />
* [[Dugor Harog]]<br />
<br />
* Auf der Landkarte Arbons findet man Altberg ganz rechts.<br />
<br />
[[Datei:Karte Arbon klein.jpg|200px]]<br />
<br />
==Altberg-Zeitleiste==<br />
<br />
=== 1996 oder 14 bis 21 n. K. ===<br />
<br />
<br />
Das Jahr 14 ist das Jahr, in dem die Heilige Schrift des Siebenfaltigen Glaubens<br />
aufgefunden wurde. Gleichzeitig steht dieses Jahr symbolisch für den wirtschaftlichen und<br />
kulturellen Aufschwung der "Nachkriegszeit", der schließlich die trigardonische<br />
Reichsbildung ermöglichte. Ungefähr ab 14 n. K. wurden die Vorteile des Friedens langsam<br />
in allen trigardonischen Landen wirklich spürbar.<br />
<br />
Für die Altberger ist das Jahr 14 damit wahrscheinlich Symbol für den Zeitraum, in dem<br />
sich die Beziehungen mit den Arboniern von einem gegenseitigen Raubzugs- und<br />
Erpressungssystem zu stabilen Handelsbeziehungen und einem fruchtbaren kulturellen<br />
Austausch wandelten. Dieser Wandel beginnt mit dem Jahr Null (Ende des<br />
Stammeskrieges zwischen Arboniern und Flutländern) und hat sich in den Jahren 19<br />
(Reichsgründung) und 20 (Beitritt Altbergs unter Hochfürst Wastan) abschließend<br />
vollzogen.<br />
<br />
Bis zum Jahr 20 können Eheverbindungen zwischen Arboniern und Altbergern problemlos<br />
sowohl das Ergebnis von Verschleppungen (Vater von Jasina), als auch von beiderseitig<br />
freundlichen Geschäftsbeziehungen (Mutter von Jarn) sein.<br />
Uwe von Altberg ist im Jahr 20, mit Mitte Dreissig, bereits etablierter politischer und<br />
militärischer Anführer der Altberger, die sich zu diesem Zeitpunkt noch schlicht "die<br />
Bergischen" oder "die Berger" nennen.<br />
<br />
Anmerkung: Ob Uwe schon einen selbstverliehenen Grafentitel hatte,<br />
bevor er ein Lehensverhältnis zu Wastan einging, ist OT nicht ganz<br />
klar, IT aber wahrscheinlich. Die Sprachregelung "Grafschaft Altberg"<br />
wurde jedenfalls erst nötig, nachdem klar wurde, dass das<br />
Burgunderreich ebenfalls eine "Grafschaft Berg" besitzt. Daher<br />
plädiere ich auch für einen Stammesmythos, der neben den<br />
Altbergern auch die Burgundischen und Hardenbergischen<br />
Bergischen erwähnt und von einer Aufteilung in drei<br />
Herrschaftsbereiche (evtl. auch Teilstämme) erzählt.<br />
<br />
20 n. K. geht Uwe ein Lehnsverhältnis zu Wastan ein.<br />
<br />
21 n. K. wählt auch Uwe, jetzt als eine Stimme im Reichsthing, Karoman II. mit zum<br />
Hochfürsten.<br />
<br />
=== 1997 oder 22 n. K. ===<br />
<br />
Altberg ist Teil Trigardons mit guten Beziehungen zu den Nachbarländern. Uwe verweigert<br />
Karoman II. die Heerfolge, als dieser auf Seite der Schotten gegen Burgund in den Krieg<br />
ziehen will. Dazu kommt es nicht, stattdessen gibt es ab dem späten Sommer den<br />
Bergischen Aufstand.<br />
<br />
15. 10.: Entscheidungsschlacht gegen Karoman II., danach ist Altberg faktisch unabhängig.<br />
Ergebnis des Krieges: Der festlandkeltische Clan Mont Rose (Untertanen Karomans II.)<br />
wird von den Altbergern vertrieben, die von Siedlern aus Anrea erbaute Siedlung Fahlgen<br />
wird (als Vergeltung für deren Parteinahme für Uwe) von Trigardonen vernichtet.<br />
<br />
Ein Teil der Gegend, die heute Montrowia heißt, gehört in den nächsten zwei Jahren zu<br />
Altberg, der Rest wird zur arbonischen Baronie Montrowia. Der Clan der McOnies baut<br />
Fahlgen als Dorf und als Grenzfestung wieder auf und nennt es fortan Caer´na-dun.<br />
<br />
=== 1998 oder 23 n. K. ===<br />
<br />
Januar oder Februar: Den seit der Schlacht in Altberg gefangenen Karoman II. und Aribor<br />
anh Krul (Graf von Flutland, Marsianes Vater) gelingt, unter Anderen mit Hilfe von Turaljon,<br />
Estron, Drebick und Trogan die Flucht. Der danach ausgehandelte Friedensvertrag sieht<br />
keine Reparationen mehr vor, sodass Uwe auf seinen Kriegsschulden sitzenbleibt.<br />
Danach ist Altberg offiziell unabhängig<br />
<br />
Herbst: Sturz Karomans II., Beginn der Kanzlerherrschaft.<br />
<br />
=== 1999 oder 24 n. K. ===<br />
<br />
Altberg ist offiziell unabhängig.<br />
<br />
Später Sommer: Uwe verkauft wegen seiner fiesen Schulden seinen Herrschaftsanspruch<br />
über Altberg an Graf Philonius Phadrack anh Ria, den Grafen von Dunkelwald.<br />
<br />
Anmerkung: Dieser nennt sich fortan bis zu seinem Tod 32. n. K.<br />
"Markgraf der Zweiglande und Graf von Dunkelwald". Die<br />
"Zweiglande" ist ein Kunstbegriff der Kanzlerherrschaft und wurde<br />
analog zur "Stammlande" (also Flutland und Arbon) erfunden. Die<br />
Markgrafschaft Zweiglande besteht auf dem Papier aus Dunkelwald<br />
und Altberg, was sich in größerem politischen Einfluss von Philonius<br />
auf die Politik der Kanzlerherrschaft (insbesondere der Auswahl eines<br />
neuen Grafen von Altberg) äussert, aber in Altberg selber kaum<br />
spürbar ist – allein schon, weil es sich nicht um ein<br />
zusammenhängendes Gebiet handelt, sondern eben Arbon<br />
dazwischen liegt.<br />
<br />
Später Herbst: Untotenplage in Montrowia, die Trigardonen können Altberg<br />
physisch nicht in Besitz nehmen, weil die Untoten die Pässe und einige<br />
Landstriche unbegehbar machen. Wahrscheinlich war die Plage auch in<br />
Altberg spürbar.<br />
<br />
=== 2000 oder 25 n. K. ===<br />
<br />
Altberg ist offiziell Teil Trigardons, die Untotenplage in Montrowia wird im Frühjahr/Sommer<br />
von Ardor II. beendet, danach ist Altberg auch real Teil Trigardons. Das Flachland wird<br />
wieder Montrowia angegliedert. Damit hat die trigardonische Grafschaft Altberg heute etwa<br />
die geografische Ausdehnung einer durchschnittlichen arbonischen Baronie.<br />
<br />
<br />
Herbst: Phosphoros kündigt die Vertreibung der Christen an, die nicht zur Siebenfaltigkeit<br />
konvertieren wollen. Siebenfaltige Priesterschaft (!) bittet darum, die Christen in Frieden zu<br />
lassen (was gewährt wird). Wegen Denubis Martyrium in Montrowia will das Heilige Konzil,<br />
dass der Grafentitel von Altberg einem von ihnen verliehen wird (Kandidaten sind die<br />
Cirkater Estron und Jurek). Phosphoros verschiebt die Entscheidung darüber.<br />
<br />
=== 2001 oder 26 n. K. ===<br />
<br />
Frühjahr: Phosphoros und Philonius belehnen den Verbündeten Allastian Bona zu Vada mit<br />
dem Altbergischen Grafentitel.<br />
<br />
Sommer: Allastian fällt im Harnac-Feldzug, ohne je den Fuß nach Altberg gesetzt zu haben.<br />
<br />
Seine Witwe Amsira Bona zu Vada erbt den Grafentitel.<br />
<br />
Anmerkung: Amsira bringt zwei neue Kulte aus Vada mit: Den<br />
Glauben an Seth, den Kobraköpfigen Herrn der Erde und den<br />
glauben an Das Alte Heer, den traditionellen vadischen Ahnenkult,<br />
der aber von den Siebengläubigen Priestern, den Christen, den<br />
Festlandskelten und den Priestern des Seth in ungeahnter Eintracht<br />
als Ketzerisch verdammt wird. Da es ohnehin kein missionarischer<br />
Kult ist, kennen die Altberger im Allgemeinen wohl nur den Namen<br />
"Altes Heer", ohne Genaueres zu wissen.<br />
<br />
Da auch die Priester des Seth nicht dauerhaft in Altberg verweilen,<br />
wird die Vorstellung vom Kobraköpfigen Herrn der Erde wohl<br />
irgendwie in die Vorstellung Siebenfaltiger oder Festlandskeltischer<br />
Sommer- Fruchtbarkeits- und Erdgötter und, da es ein im<br />
Wesentlichen monotheistischer Kult war (auch wenn er andere Götter<br />
als existent zuließ), natürlich Des Vaters Des Zimmermannssohnes<br />
integriert.<br />
<br />
=== 2002 oder 27 n. K. ===<br />
<br />
Frühjahr: Amsira lädt die Arbonischen Adligen nach Altberg ein, damit diese auf neutralem<br />
Boden ein Stammesthing mit neuer Grafenwahl durchführen können. Emendon wird Vogt<br />
von Arbon, eine Grafenwahl wird vom Erzkanzler auf unbestimmte Zeit verschoben.<br />
<br />
Sommer: Amsira lädt am Fest der Freundschaft zum Danturnier. Es kommt zum Eklat<br />
zwischen Phosphoros, Tengyl und Ardan anh Ardanshof. Das einzige Reichsthing, an dem<br />
Amsira jemals teilnahm, findet statt. Ein Schwarzer Cirkater und seine orkischen Söldner<br />
greifen das Fest der Freundschaft an. Es ist das erste Mal, dass die Schwarzen Cirkater<br />
offen Auftreten und auch das erste Mal, dass seit Jahrhunderten wieder Orks in<br />
nennenswerten Gruppen auftreten (es sind zwar weit unter fünfzig und sie werden alle<br />
umgebracht, aber der Schreck sitzt tief). In den Jahren danach sähen kleine Gruppen aus<br />
Orks und Schwarzen Cirkatern Angst und Schrecken im ganzen Land, weil sie auf<br />
abgelegenen Höfen scheußliche Grausamkeiten begehen.<br />
<br />
=== 2003 bis 2010 oder 28 bis 35 n. K. ===<br />
<br />
Amsira hält sich aus der (gespielten) trigardonischen Politik komplett raus. Selbst das Ende<br />
der Kanzlerherrschaft und den Beginn der Herrschaft von Emendon und Marsiane,<br />
inklusive der Verurteilung von Philonius nimmt sie teilnahmslos zur Kenntnis. Spiel in oder<br />
mit der Grafschaft Altberg findet nur im Rahmen von Stimmmobilisierung für das<br />
Reichsthing statt. IT ist es eine Zeit des Friedens für Altberg.<br />
<br />
=== 2011 oder 36 n. K. ===<br />
<br />
Frühjahr: Reichsteilung. Amsira bittet Emendon um Entlassung aus ihrem Lehnseid. Wird<br />
gewährt. Arbonische Streitkräfte besetzen die Pässe, die von Altberg nach Flutland führen.<br />
Die altbergischen Grundherren gehen Vasallenverhältnisse zu Emendon ein und wählen [[Adalbert von Katernberg]] zu ihrem Heerführer, der daraufhin vom Hochfürsten zum Marschall von Altberg ernannt wird. <br />
<br />
<br />
<br />
<br />
[[Kategorie: Regionen]]<br />
[[Kategorie: Geschichte]]</div>RiaRetterspitzhttps://trigardon-larp.de/index.php?title=DunkelwaldDunkelwald2020-06-10T20:44:52Z<p>RiaRetterspitz: </p>
<hr />
<div><br />
Der Dunkle Wald, auch "Dunkelwald" genannt, ist die größte zusammenhängende Waldfläche Trigardons. Sein südlichster Ausläufer ist der [[Taur Kyriad]], der größte übrige Teil war von 20 n. K. bis 32 n. K. die Grafschaft Dunkelwald. Es ist ein unheimlicher Ort voller Wunder und Geschichten.<br />
<br />
<br />
<br />
'''Die folgende Beschreibung ist stark veraltet und spiegelt nicht unbedingt unser Spiel mit den hier beschriebenen Hintergrundelementen wieder. Die den Dunkelwald inzwischen (Stand 2020) betreuende SpielerInnengruppe erarbeitet zur Zeit eine aktuellere Version. Kontakt zu dieser Gruppe findet ihr hier [https://www.facebook.com/SigurAnhDahl/] oder in unserem Forum.''' <br />
<br />
<br />
<br />
== Herrschaft ==<br />
<br />
Nach dem Ableben des [[Philonius Phadrack anh Ria]] erbte die neue [[Marsiane Aribor Feuerspeer anh Crul|Hochfürstin]] den Grafentitel über diesen rar besiedelten Forst im Westen Trigardons, in welches sich die [[RiaSina|Riasinaten]] vor langer Zeit zurückgezogen haben. Das Testament sah außerdem vor, dass [[Mythram anh Argayne]] das Protektorat über den Dunkelwald, und [[Tassilo von Yddland]] das Protektorat über das [[Kloster der Riasina|Freimagische Kloster der Riasinaten]] übernehmen solle. Viele Elemente dieses Waldes entziehen sich jedoch jeder Beherschbarkeit. Einsiedler, Tiermensch-Siedlungen, Gerüchteweise sogar ganze blühende Städte verbergen sich in diesem undurchdringlichen Stück Land. Lediglich die Siedlung Lichtungsstein, das Kloster der Riasina, der Ardanshof und Osthennen unterstehen der direkten Herrschaft der Gräfin. <br />
<br />
====Lehensystem====<br />
<br />
Der Dunkelwald ist eine Grafschaft. Vergleicht man ihn jedoch mit anderen Grafschaften, erkennt man schnell, dass die Verhältnisse doch nicht ganz so ausgeprägt sind, wie anderswo. So gibt es zwar Lehensnehmer, die der Herrschaftspyramide nach dem Grafen unterstehen, jedoch gibt es ansonsten nichts, was an ein arbonisches Lehenssystem erinnern könnte. Barone, Freiherren und ähnliche Stände hohen Adels wird man nicht finden. Die einzelnen sehr verschiedenen Verbände von Gruppierungen haben ihr eigenes System, welches meistens dem Schema "Leitwolf und Rudel" folgt. So gibt es in Lichtungstein auch nur einen vom Grafen ernannten Dorfvorsteher und darunter direkt die Bewohner.<br />
<br />
<br />
== Bewohner ==<br />
<br />
====Blasse Haut oder dickes Fell====<br />
Den Hauptteil der Bevölkerung, wenn man es so nennen darf, stellen die Menschen... Sie sind, so glaubt man, auch die einzige Rasse, die in den erschlossenen Siedlungen und Lehen lebt.<br />
Im tiefen Wald dagegen trifft man jedoch nicht nur auf Menschen. Lange Jahre voller magischer Experimente haben immer wieder Kreaturen in diese Welt gelassen, die ganz offenkundig nicht hier her gehören. Dazu gehören sowohl geisterhafte Erscheinungen als auch dämonische Wesen.<br />
Auf der anderen Seite bleiben aber auch nicht alle Toten in ihren Gräbern, sofern sie überhaupt je bestattet wurden... <br />
Als nicht wirklich "vernichtenswert" aber dennoch gefährlich gelten die Werwölfe, welche durch den Wald streifen. Diese sind nicht, wie man glauben könnte, von böser, grausamer Natur, sondern siebengläubige Wesen, die lediglich in Hungerzeiten sich an dem einen oder anderen Menschen oder Elfen vergreifen.<br />
Zu den selteneren Rassen, die in der abgeschiedenen Natur des Dunkelwaldes leben zählen außerdem noch Elfen, Halblinge, Zwerge und andere Tiermenschen.<br />
<br />
===Wald===<br />
Man mag behaupten, die meisten Bewohner des Dunkelwaldes leben in keiner der festen Siedlungen. Prüfen kann es aber niemand... <br />
Verirrt man sich in den Wald kann es passieren, dass man auf eine Zeltstadt trifft, welche am nächsten Tag bereits verschwunden ist. War das überhaupt der Ort, an dem man am Vortag war? Begbibt man sich noch tiefer in den Wald, passiert es nicht selten, dass man plötzlich vor einem Turm steht... Bewohnt oder nicht? Nicht selten antwortet dort auf ein Klopfen eine Stimme, die einem rät das Weite zu suchen, dieser Ort sei nichts für Fremde. Wird man jedoch hereingebeten liegt es im eigenen Ermessen dies zu riskieren, der bucklige Mann oder die warzige alt Frau könnten Hexer sein, Botanisten oder gar Dämonen... Oder auch einfach nur alte nette Leute, die einem einen Kräuterschnaps spendieren. <br />
Steinkreise, Hütten und Höhlen prägen das Bild, welches man erfahren würde, könnte man den ganzen Wald durchqueren. Gerüche über die blühnden Städte im Unterholz bleiben bislang unbegründet, Von Tiermenschen sieht man erst etwas, wenn es meistens schon zu spät ist... Sie zahlen keine Steuern.<br />
<br />
=== Lychtungsteyn ===<br />
Im Dunkelwald existiert lediglich eine nennenswerte, über ein Herrenhaus hinausgehende, Siedlung neben einigen Forsthäusern und kleinen Jagdhütten. Diese Siedlung namens Lychtungsteyn beherbergt all jene Dunkelwäldler, die nicht im gut versteckten [[Kloster der Riasina|freimagischen Kloster]] leben. Hier lebt unter anderem ein großteil der [[Schattengarde]], ein Söldnertrupp, der dem [[Kloster der Riasina|Kloster]] unterstellt ist. Lychtungsteyn selbst lässt sich sehr leicht finden, man wählt von [[Nordern]] ausgehend den einzigen großen Weg, der in den Dunkelwald fuehrt und man gelangt in diese etwas geheimnisvoll anmutende Ortschaft. Von dort ausgehend führen weitere Wege in den Wald, wovon viele sich irgendwann im Dickicht verlieren. Andere führen nach Osthennen, zum Ardanshof oder zum Garten. <br />
<br />
=== [[Kloster der Riasina|Das Freimagische Kloster der RiaSina]] ===<br />
<br />
Über das [[Kloster der Riasina|freimagische Kloster]] ist so gut wie nichts wirklich bekannt, denn es kann nur von solchen gefunden werden, die von [[RiaSina]] selbst dorthin geführt werden. Und jene erzählen nicht viel davon, außer dass es dort unsagbar schön ist. Das [[Kloster der Riasina|Freimagische Kloster]] bildet sowohl Magier als auch Kleriker aus, so sie denn der [[RiaSina|Göttin]] ihre Treue schwören und von [[Abt Talerchen]] als würdig erachtet werden. Der Klostervorsteher, seine Belesenheit Omnimagus und Hochgeweihter [[Abt Talerchen]], verlässt sein [[Kloster der Riasina|Kloster]] niemals, was schon hier und da Zweifel aufwirft, ob er überhaupt noch lebt. Jedoch beteuern jene [[RiaSinaten]], die häufig zwischen der allgemeinen Gesellschaft und der Abgeschiedenheit des [[Kloster der Riasina|Klosters]] hin und her pilgern, dass er noch lebe, er sogar in der Blüte seiner Jahre sei. Der unbeschreibliche Umfang seiner Fettleibigkeit scheint seine Lebensqualität nicht zu mindern.<br />
(Böse Zungen behaupten, er verließe das Kloster niemals, da er nicht mehr durch die Tür seines Schlafgemaches passe und so auf ewig eingesperrt sei.)<br />
Nur Gemälde und Erzählungen beweisen die Existenz des Klosters. Es ist nicht, wie der eine oder andere behauptet ein reines Konstrukt Rauschkraut-geschwängerter Phantasie sondern ein kleines aber prächtiges Kloster, gut versteckt an einem Hang gelegen... Nach langen Irrwegen durch den dichten Wald erfahren glückliche fromme Pilgerer, dass man sich auf die silberne Göttin verlassen kann, während andere dagegen nicht selten für Tage im dichten Unterholz umherirren um zuletzt erneut in Lichtungsstein zu stehen.<br />
<br />
=== [[Schattengarde|Die Schattengarde]] ===<br />
<br />
[[Schattengarde|Die Schattengarde]] stellt die Privatarmee des [[Kloster der Riasina|Freimagischen Klosters]] und wird von [[Abt Talerchen]] befehligt und unterhalten. Da er selbst jedoch das [[Kloster der Riasina|Kloster]] niemals verlässt ernannte er [[Tangyl Eyseskaelte]] zum General dieser Truppen um sie auszubilden und in der notwendigen Disziplin zu halten.<br />
Im Gegensatz zu den gewöhnlichen Soldaten setzt die [[Schattengarde]] sich nicht aus schwer gerüsteten Kriegern zusammen sondern bildet eine Einheit von geschickten, erfahrenen Kämpfern die eher bei Nacht und Nebel zuschlagen als sich am Tage in eine Schlachtreihe einzureihen.<br />
<br />
=== Das Hospital Osthennen ===<br />
<br />
Dieses Hospital ist wohl das einzige in den Stammlanden, das man als solches bezeichnen kann. Hier kümmert man sich um all jene, die um Hilfe bitten, ob Bettler oder Hochfürst. Lehensherr dieser Einrichtungen und der angrenzenden Liegenschaften ist Herr [[Said abu Saif Ibn Ahamed Ibn Said Razuli|Said abu Saif Ibn Ahamed Ibn Said Razuli]], welcher im Übrigen als erster Landbesitzer in Trigardon das Kindergeld eingeführt hat.<br />
Auf dem Gut Osthennen haben Herr Said und seine edle Gattin sophie Vivane anh Quellgrund neben dem Hospital ein Waisenhaus errichten lassen.<br />
Nach Rücksprache mit Kennern des Waldes wurden die Gebäude zum Teil in die Bäume gebaut.<br />
Das Waisenhaus bietet Platz für bis zu 50 Kinder und soll all jenen Kindern aus Trigardon offen stehen deren Eltern durch Armut,Krieg, Tod oder Pestilenz nicht in der Lage sind sie groß zu ziehen.<br />
Die Kinder sollen im glauben an die sieben herrlichen Götter Trigardons und in Ehrfurcht vor dem Wald und dem Leben erzogen werden.<br />
Wie das Hospital so soll auch das Waisenhaus durch Spenden und die ertäge Osthennens getragen werden.<br />
<br />
Die Herrschaften rufen das erlauchte Hochfürstenpaar, den Markgrafen und die Edlen des Landes Trigardon auf bedürftige Kinder aus allen Grafschaften und Provinzen Trigardons in das Waisenhaus zu senden auf das sie dort lernen in Achtung, Frieden und Freundschaft miteinander zu leben.<br />
Ebenso steht es einem jeden offen dieses Göttergefällige Werk mit Spenden zu unterstützen. <br />
<br />
<br />
<br />
[[Kategorie: Regionen]]</div>RiaRetterspitzhttps://trigardon-larp.de/index.php?title=L%C3%A4ngstal_von_ArbonLängstal von Arbon2020-06-10T20:36:44Z<p>RiaRetterspitz: </p>
<hr />
<div>==Namen==<br />
<br />
Das weite, flache Tal des göttlichen [[Arbo]] prägt zusammen mit dem deutlich kleineren, aber landschaftlich sehr ähnlich beschaffenen Tal des [[Derian]] die Heimat der überwiegenden Mehrheit der Arbonier. Umganssprachlich werden sie gemeinsam als „das Längstal von Arbon“ zusammengefasst. Die rasch fließenden Gewässer ihrer Quellgebiete zählt man nicht mehr dazu, wohl aber die Regionen, die südlich Trigardons in [[Anrea]] liegen, wo der Arbo ins Silbermeer mündet. In Unterscheidung zu anderen Arboniern nennt man die Bewohner des Längstals "das Flussvolk". <br />
<br />
Weitere Bezeichnungen für das Längstal von Arbon sind:<br />
<br />
* "das Tal" (z.B. bei: "''ich war im Tal''")<br />
<br />
* "Kornkammer Trigardons"<br />
<br />
* "Wiege der Kultur"<br />
<br />
* "Lebensader der trigardonischen Lande"<br />
<br />
* "das Goldene Geschenk"<br />
<br />
* "die Silberstraße"<br />
<br />
<br />
==Landwirtschaft==<br />
<br />
Die Landwirtschaft des Längstals wird vom Weizenanbau dominiert, bedeutend ist auch die Kultivierung von Wein und Oliven. Der Einsatz ausgeklügelter Fruchtfolge mit Felderwechsel, der schwere Wendepflug oder gar Pferdegespanne zur Bodenbearbeitung bringen im Umland der Flüsse keinen Nutzen. Arboschlamm ist besserer Dünger als Viehdung und der Boden wird in halbjährlichen Überschwemmungen fruchtbar gemacht. Danach ist er auch mit leichtem Werkzeug gut zu bearbeiten. Hacke, Sichel und Sense, Dreschflegel und Wassermühle, vor allem Anderen aber menschliche Arbeitskraft sind die Werkzeuge, die die berühmten Kornkammern Trigardons füllen, nicht die Muskeln von Ochse, Esel und Pferd. Die Viehwirtschaft ist im Längstal von Arbon vergleichsweise unbedeutend.<br />
<br />
Obwohl im ganzen Land nirgends so viele Menschen leben, ist der Bedarf an Arbeitskräften manchmal kaum zu decken. Und nirgendwo sonst sind (nicht selten flutländische) Tagelöhner gleichzeitig so dringend gebraucht und so schlecht angesehen - geben sie doch auch den Hörigen und den Kleinpächtern noch das Gefühl, jemanden unter sich stehen zu haben. Diese unterbäuerliche Schicht, die unter ihren Vorfahren stets den einen oder anderen Verschleppten und/oder Sippenlosen haben, lebte in den Zeiten des Großen Krieges noch in einem Zustand brutaler Sklaverei, der sich erst in friedlicheren Tagen und mit der allmählichen Reichsgründung in rechtlich geregelte Formen wandelte. Der Anteil an Leibeigenen ist im Längstal höher als überall sonst im Land. Zwischen den armen Pächtern und den reichen Großbauern, die sich in ihrem Lebensstil eher an den adeligen Kriegertugenden orientieren, gibt es kaum Freie mit eigenem Grund. Die Tatsache, dass niemand Hunger leiden muss, sorgt in Verbindung mit Religion und Ahnenkult für den sozialen Frieden. Wo das nicht ausreicht – was durchaus vorkommt – erinnert die sparsam eingesetzte, gezielte Drohung an die ursprünglichen Gründe für die Akzeptanz der Verhältnisse.<br />
<br />
<br />
==Wasserwirtschaft==<br />
<br />
Nicht nur wegen seiner fruchtbaren Ufer nennt man das Längstal die Lebensader Trigardons. Bedeutend sind auch Fischfang im Fluss und in mit ihm durch Kanäle verbundenen künstlichen Teichen, die oft auch zum Antreiben von Mühlrädern und zum be- oder entwässern der Äcker verwendet werden. Darüber hinaus sind die bedeutendsten Transportmittel für Menschen, Tiere und Waren die Barke und der Kahn. <br />
<br />
Über den Arbostrom gibt es keine Brücken. Widersprüchliche Omen, empfindlich hoch veranschlagte Kosten und schicksalhafte Unglücksfälle beim einzigen bislang begonnenen Bauvorhaben sprachen bisher dagegen. Daneben gibt es auch strategische Vorbehalte gegen Arbobrücken.<br />
<br />
Die Barone von [[Garesch]] und [[Arden]] teilen sich das Monopol auf alle Transportdienste, seit [[Karoman anh Rhack II.]] ihnen das Privileg verlieh, zu gleichen Teilen Fährleuten die Benutzung der Wasserwege zu verpachten. Davon ausgenommen sind nur gräfliche Kuriere und Amtleute und natürlich der Verteidigungsfall. Es kommt immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen den Fährleuten des West- und des Ostufers, weil die beiden Barone in der Theorie dafür zuständig sind, die Einhaltung der Parität des jeweils anderen zu kontrollieren. Da Beide sich jedoch gegenseitig schlimmsten Schaden zufügen können (und das auch wissen) gibt es Absprachen, die eine Eskalation bisher verhindert haben. <br />
<br />
Der Derian hat fünf Hebebrücken, zwei in der Baronie Garesch und drei in der Baronie [[Montrowia]], davon eine zum Teil aus Stein bei der Festung von Caernadun. <br />
<br />
Während der Derian als Verbindung nach Altberg immer wichtiger wird, hatte der Arbo als Handelsroute in den alten Tagen der Könige von [[Altgar|Gar]] eine viel größere Bedeutung als heute. Katarakte und Stromschnellen erschwerten schon immer den Weg nach [[Flutland]]. Aber die Verbindung zu den märchenhaft reichen Städten am Silbermeer riss irgendwann während des letzten großen Stammeskrieges ab. Aufgrund der Feindschaft zu Anrea scheint es auch keine Chance auf eine Wiederbelebung der Silberstraße zu geben.<br />
<br />
==besondere Orte==<br />
<br />
siehe auch: [http://www.trigardon-larp.de/index.php?title=Datei:Karte_Arbon_klein.jpg# Landkarte der Grafschaft Arbon]<br/><br />
<br />
* Baronie [[Erlenfels]]<br />
** das [[Kloster des Heiligen Danason]] liegt eigentlich nicht mehr im Längstal, aber in relativer Nähe<br />
<br />
* Baronie [[Rhack]] <br />
** [[Burg Bärenfels]]<br />
** der [[Hochtempel des Riamodan]]<br />
<br />
* Baronie [[Arden]]<br />
** die [[Schulen des Ischan]]<br />
<br />
* Baronie [[Garesch]]<br />
** das [[Kloster des Riason]]<br />
<br />
* Baronie [[Montrowia]]<br />
** Cearnadun<br />
[[Kategorie: Regionen]]</div>RiaRetterspitz