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Das Hochfürstentum Trigardon ist ein fiktives Land in der Mittellande-Kampagne, welches als Hintergrund für eine low-fantasy Larp-Kampagne mit mittelalterlichen Elementen dient. | Das Hochfürstentum Trigardon ist ein fiktives Land in der Mittellande-Kampagne, welches als Hintergrund für eine low-fantasy Larp-Kampagne mit mittelalterlichen Elementen dient. | ||
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• Das Fürstentum Yddland gehörte einige Jahre lang zu Trigardon, hat aber spielerisch und organisatorisch nur rudimentär mit uns zu tun. | • Das Fürstentum Yddland gehörte einige Jahre lang zu Trigardon, hat aber spielerisch und organisatorisch nur rudimentär mit uns zu tun. | ||
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== Das Szenario == | == Das Szenario == | ||
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− | Vor langer, langer Zeit, am Ende dunkler Jahrhunderte oder kurz danach, als man das Alte noch höher schätzte als das Neue aber schon wusste, dass es sich im Heute besser leben lässt als im Gestern, lag einsam, von der Seidenstraße vergessen, Arbons Edoras am Rand des Hindukusch, unweit des Schwarzen Meeres. Wollte man von hier aus das Camelot der Hochfürsten erreichen, ohne sich in den sibirischen Nebeln des flutländischen Hochmoors zu verirren, folgte man einfach der Donau bis zu ihrer Mündung am Baikalsee. Das Ziel lag an der Stelle, wo der Kaukasus auf das Karpatenbecken stößt. Diese Gegend nannte man Trigardon. | + | ''Vor langer, langer Zeit, am Ende dunkler Jahrhunderte oder kurz danach, als man das Alte noch höher schätzte als das Neue aber schon wusste, dass es sich im Heute besser leben lässt als im Gestern, lag einsam, von der Seidenstraße vergessen, Arbons Edoras am Rand des Hindukusch, unweit des Schwarzen Meeres. Wollte man von hier aus das Camelot der Hochfürsten erreichen, ohne sich in den sibirischen Nebeln des flutländischen Hochmoors zu verirren, folgte man einfach der Donau bis zu ihrer Mündung am Baikalsee. Das Ziel lag an der Stelle, wo der Kaukasus auf das Karpatenbecken stößt. Diese Gegend nannte man Trigardon.'' |
− | In diesem Land verband man nichts mit den Namen von Atlantis, Gondolin, Jerusalem und Valinor. Weder Ahnengeister, noch Zwerge oder Hobbit kannten Geschichten darüber und die Elben fragte man nicht. Die Trigardonen hatten noch nie vom Untergang Numenors oder Roms gehört und konnten sich auch nicht vorstellen, dass es ein Weltreich wie das des Dschingis Khan jemals geben würde. Stattdessen erhofften sie sich eine Wiederkehr der goldenen Tage des alten Gar, ersehnten den Anbruch der immerwährenden Tagnacht, erträumten in den Heldengeschichten der Vorfahren ihre eigene ruhmreiche Zukunft... | + | ''In diesem Land verband man nichts mit den Namen von Atlantis, Gondolin, Jerusalem und Valinor. Weder Ahnengeister, noch Zwerge oder Hobbit kannten Geschichten darüber und die Elben fragte man nicht. Die Trigardonen hatten noch nie vom Untergang Numenors oder Roms gehört und konnten sich auch nicht vorstellen, dass es ein Weltreich wie das des Dschingis Khan jemals geben würde. Stattdessen erhofften sie sich eine Wiederkehr der goldenen Tage des alten Gar, ersehnten den Anbruch der immerwährenden Tagnacht, erträumten in den Heldengeschichten der Vorfahren ihre eigene ruhmreiche Zukunft...'' |
+ | [[Datei:Triskelenreihe.jpg|center|thumb|1450px|]] | ||
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Das Szenario, das wir mit Trigardon bespielen, basiert im Kern auf zwei sehr klassischen Grundlagen: Ein paar Klänge Völkerwanderung, Rittertum und Druidenmystik spielen die Melodie alter und moderner König-Arthus-Lieder, begleiten uns auf der Wanderschaft in Tolkiens ausgetretenen Fußstapfen, wo wir Elben, Zwergen, Hobbits, Orks und Trollen begegnen. Wir schwimmen gemütlich im Fantasy-Mainstream und wollen das auch so, denn es macht uns in viele Richtungen anschlussfähig. Doch was uns ausmacht sind die Dissonanzen im Lied, die Stolpersteine auf der Wanderung, die unvorhergesehenen Wirbel und Untiefen im Strom. Wir legen großen Wert auf einige Abweichungen von den üblichen Fantasy-Konventionen. | Das Szenario, das wir mit Trigardon bespielen, basiert im Kern auf zwei sehr klassischen Grundlagen: Ein paar Klänge Völkerwanderung, Rittertum und Druidenmystik spielen die Melodie alter und moderner König-Arthus-Lieder, begleiten uns auf der Wanderschaft in Tolkiens ausgetretenen Fußstapfen, wo wir Elben, Zwergen, Hobbits, Orks und Trollen begegnen. Wir schwimmen gemütlich im Fantasy-Mainstream und wollen das auch so, denn es macht uns in viele Richtungen anschlussfähig. Doch was uns ausmacht sind die Dissonanzen im Lied, die Stolpersteine auf der Wanderung, die unvorhergesehenen Wirbel und Untiefen im Strom. Wir legen großen Wert auf einige Abweichungen von den üblichen Fantasy-Konventionen. | ||
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== Herrschaftsform und Recht == | == Herrschaftsform und Recht == | ||
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„''Achte die Gesetze, denn sie geben dem Recht Bestand. Denn siehe: Gesetze zwingen einen Jeden zu gerechten Taten und Gerechtigkeit unter den Menschen lässt die Harmonie der Seelen erklingen.''“ | „''Achte die Gesetze, denn sie geben dem Recht Bestand. Denn siehe: Gesetze zwingen einen Jeden zu gerechten Taten und Gerechtigkeit unter den Menschen lässt die Harmonie der Seelen erklingen.''“ | ||
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An der Spitze des Reiches stehen die Hochfürsten, die durch eine Mischform aus Wahl- und Erbrecht bestimmt werden. Hochfürst Emendon anh Erlenfels ist zugleich das Oberhaupt des größ-ten trigardonischen Stammes, der Arbonier. Deswegen spricht man von seinem Reich auch als dem „arbonischen Reichsteil“, während man das Reich von Hochfürstin Marsiane anh Crul nach dem zweitgrößten Stamm den „flutländischen Reichsteil“ nennt. | An der Spitze des Reiches stehen die Hochfürsten, die durch eine Mischform aus Wahl- und Erbrecht bestimmt werden. Hochfürst Emendon anh Erlenfels ist zugleich das Oberhaupt des größ-ten trigardonischen Stammes, der Arbonier. Deswegen spricht man von seinem Reich auch als dem „arbonischen Reichsteil“, während man das Reich von Hochfürstin Marsiane anh Crul nach dem zweitgrößten Stamm den „flutländischen Reichsteil“ nennt. | ||
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== Geografie und Wirtschaft == | == Geografie und Wirtschaft == | ||
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"''Entsage dem Neid, denn er führt zu Zwietracht. Bekämpfe das Unrecht, denn es führt zu Neid. Lasse ab vom Müßiggang, denn er ist aller Laster Anfang. Siehe: Die Gunst ist mit den Danken-den, nicht mit den Fordernden.''" | "''Entsage dem Neid, denn er führt zu Zwietracht. Bekämpfe das Unrecht, denn es führt zu Neid. Lasse ab vom Müßiggang, denn er ist aller Laster Anfang. Siehe: Die Gunst ist mit den Danken-den, nicht mit den Fordernden.''" | ||
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+ | [[File:Trigardon%26Nachbarschaft.jpg|thumb|350px|Landkarte der Stammlande]] | ||
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„Die trigardonischen Lande“ sind kein zusammenhängendes Gebiet. Arbon, Altberg, Flutland und der Dunkle Wald bilden gemeinsam das Kernland (auch „die Stammlande“ genannt), die Ostpro-vinz und der flutländische Westport sind weit entfernte überseeische Küstenprovinzen, Ringland und Okostria liegen in relativer Nähe östlich der östlichen Nachbarländer. | „Die trigardonischen Lande“ sind kein zusammenhängendes Gebiet. Arbon, Altberg, Flutland und der Dunkle Wald bilden gemeinsam das Kernland (auch „die Stammlande“ genannt), die Ostpro-vinz und der flutländische Westport sind weit entfernte überseeische Küstenprovinzen, Ringland und Okostria liegen in relativer Nähe östlich der östlichen Nachbarländer. | ||
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+ | Das Kernland liegt zwischen drei bedeutenden Verkehrsräumen: Den Flüssen Thalan und Winning im Osten und im Westen, die weiter nördlich ins Weltmeer münden, und dem Silbermeer, einem gewaltigen Binnensee im Süden, in das sich der größte trigardonische Fluss, der Arbo, ergießt. Geografische und politische Grenzen verhindern jedoch eine direkte Anbindung Trigardons an diese Wasserwege. | ||
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Das schier endlose flutländische Hochmoor nimmt den kompletten Norden und Nordosten der Stammlande ein. Seine Einwohner müssen eisigen Temperaturen im Winter und wandernder Versumpfung im Sommer trotzen. Nur an wenigen Orten kann man Roggen und robuste Reissor-ten anbauen, was den Erhalt von nur sehr wenigen festen Siedlungen erlaubt. Die meisten Men-schen leben von Jagd, Fischfang und Wanderfeldbau; nur eine kleine Minderheit ist sesshaft. | Das schier endlose flutländische Hochmoor nimmt den kompletten Norden und Nordosten der Stammlande ein. Seine Einwohner müssen eisigen Temperaturen im Winter und wandernder Versumpfung im Sommer trotzen. Nur an wenigen Orten kann man Roggen und robuste Reissor-ten anbauen, was den Erhalt von nur sehr wenigen festen Siedlungen erlaubt. Die meisten Men-schen leben von Jagd, Fischfang und Wanderfeldbau; nur eine kleine Minderheit ist sesshaft. | ||
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In der östlichsten Region der Stammlande, der Grafschaft Altberg, berührt der Dugor Harog die letzten Ausläufer eines weiteren Gebirgszuges. Dieser bildet eine natürliche Grenze zu Trigardons südlichem Nachbarland, wird dort „Schlangenfels“ und in Trigardon „Phadras Harog“ (= Berge der legendären Königin Phadra) genannt. Auf der trigardonischen Seite leben die Menschen hier kaum anders als im Dugor Harog. | In der östlichsten Region der Stammlande, der Grafschaft Altberg, berührt der Dugor Harog die letzten Ausläufer eines weiteren Gebirgszuges. Dieser bildet eine natürliche Grenze zu Trigardons südlichem Nachbarland, wird dort „Schlangenfels“ und in Trigardon „Phadras Harog“ (= Berge der legendären Königin Phadra) genannt. Auf der trigardonischen Seite leben die Menschen hier kaum anders als im Dugor Harog. | ||
+ | [[File:Karte_Arbon_klein.jpg|links|thumb|350px|Grafschaft Arbon]] | ||
Eingerahmt zwischen Tejadun, Dugor Harog und Phadras Harog schmiegen sich fruchtbare Kulturlandschaften an die Flüsse Arbo und Derian. Dort ist die Heimat der überwiegenden Mehrheit der Arbonier, die von ihnen „Längstal von Arbon“ genannt wird (eigentlich müsste man sie die Längstäler von Arbon nennen, das tut aber niemand). Im Zyklus halbjährlicher Hochwasser („kleine und große Schwemme“) erbringt der Weizenanbau reiche Erträge. In höheren Lagen am Rand der Täler kultiviert man auch Wein und Oliven. Bedeutend sind daneben der Fischfang im Fluss und in mit ihm durch Kanäle verbundenen künstlichen Teichen, die oft auch zum Antreiben von Mühlrädern und zum be- oder entwässern der Äcker verwendet werden. | Eingerahmt zwischen Tejadun, Dugor Harog und Phadras Harog schmiegen sich fruchtbare Kulturlandschaften an die Flüsse Arbo und Derian. Dort ist die Heimat der überwiegenden Mehrheit der Arbonier, die von ihnen „Längstal von Arbon“ genannt wird (eigentlich müsste man sie die Längstäler von Arbon nennen, das tut aber niemand). Im Zyklus halbjährlicher Hochwasser („kleine und große Schwemme“) erbringt der Weizenanbau reiche Erträge. In höheren Lagen am Rand der Täler kultiviert man auch Wein und Oliven. Bedeutend sind daneben der Fischfang im Fluss und in mit ihm durch Kanäle verbundenen künstlichen Teichen, die oft auch zum Antreiben von Mühlrädern und zum be- oder entwässern der Äcker verwendet werden. | ||
− | Weit entfernt vom Kernland ist die Ostprovinz. Sie liegt zwischen dem sogenannten Drachenmeer (dem nordöstlichen Teil des Weltmeeres) und dem Tinarischen Meer, dem größten bekannten kontinentalen Binnenmeer. Ihre östliche Grenze wird vom Tinarischen Kanal gebildet, einem natürlichen Nadelöhr des Schiffsverkehrs zwischen beiden Gewässern. Ihren größten Wert macht die strategisch günstige Lage der beiden Hafenstädte Drachenport und Tinarport aus. | + | [[File:Oostportkarte.JPG|thumb|210px|Provincia Orientalis]] |
+ | Weit, weit entfernt vom Kernland entfernt ist die Ostprovinz. Sie liegt zwischen dem sogenannten Drachenmeer (dem nordöstlichen Teil des Weltmeeres) und dem Tinarischen Meer, dem größten bekannten kontinentalen Binnenmeer. Ihre östliche Grenze wird vom Tinarischen Kanal gebildet, einem natürlichen Nadelöhr des Schiffsverkehrs zwischen beiden Gewässern. Ihren größten Wert macht die strategisch günstige Lage der beiden Hafenstädte Drachenport und Tinarport aus. | ||
Das Binnenland ist geprägt von unbesiedelten Wald, Steppen- und Moorgebieten. Dazwischen gibt es immer wieder Flecken fruchtbarer, aber noch wenig erschlossener Böden. Die meisten Menschen leben in Streusiedlungen in relativer Nähe der Hafenstädte. An den Küsten wird auch das heiß begehrte Meersalz gewonnen. | Das Binnenland ist geprägt von unbesiedelten Wald, Steppen- und Moorgebieten. Dazwischen gibt es immer wieder Flecken fruchtbarer, aber noch wenig erschlossener Böden. Die meisten Menschen leben in Streusiedlungen in relativer Nähe der Hafenstädte. An den Küsten wird auch das heiß begehrte Meersalz gewonnen. | ||
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Zu den wirtschaftlichen Mittelpunkten Trigardons gehört natürlich das Längstal von Arbon mit den größten Klöstern, Tempeln, Festungen und Adelshaushalten des Landes. Es stellt zugleich den Brotkorb und die pulsierende Hauptverkehrsader des Kernlandes dar. | Zu den wirtschaftlichen Mittelpunkten Trigardons gehört natürlich das Längstal von Arbon mit den größten Klöstern, Tempeln, Festungen und Adelshaushalten des Landes. Es stellt zugleich den Brotkorb und die pulsierende Hauptverkehrsader des Kernlandes dar. | ||
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Abseits des Längstals sind der Markt und die berühmten Handwerkstätten Aldburgs in der Graf-schaft Altberg, die Burg von Argaine am Südrand des Tejadun, sowie die Häfen Tinarport und Drachenport die bedeutendsten einzelnen Gewerbe- und Bevölkerungsschwerpunkte in Emen-dons Reich. | Abseits des Längstals sind der Markt und die berühmten Handwerkstätten Aldburgs in der Graf-schaft Altberg, die Burg von Argaine am Südrand des Tejadun, sowie die Häfen Tinarport und Drachenport die bedeutendsten einzelnen Gewerbe- und Bevölkerungsschwerpunkte in Emen-dons Reich. | ||
Daneben kommt der Freistatt Nordern als uraltem Handelsplatz der Steppe mit dem wichtigsten Heiligtum des Sonnengottes ein hoher Stellenwert zu. Obwohl sie nicht mehr als Regierungssitz dient, ist Nordern nach wie vor die symbolische Hauptstadt Trigardons. Weder Hochfürstin noch Hochfürst machen Anstalten, dort direkte Kontrolle ausüben zu wollen. Damit ist dieses kleine Territorium eine Art neutrale Zone zwischen den Reichsteilen. | Daneben kommt der Freistatt Nordern als uraltem Handelsplatz der Steppe mit dem wichtigsten Heiligtum des Sonnengottes ein hoher Stellenwert zu. Obwohl sie nicht mehr als Regierungssitz dient, ist Nordern nach wie vor die symbolische Hauptstadt Trigardons. Weder Hochfürstin noch Hochfürst machen Anstalten, dort direkte Kontrolle ausüben zu wollen. Damit ist dieses kleine Territorium eine Art neutrale Zone zwischen den Reichsteilen. | ||
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+ | Parallel zum allgegenwärtigen Tauschhandel haben Edelmetalle ihren festen Platz als Zahlungs-mittel gefunden. Es sind alle möglichen Silber-, Kupfer-, Gold-, und Bronzemünzen unterschied-lichster in- und ausländischer Prägungen sowie abgewogenes Hacksilber im Umlauf. Als allge-meiner Referenzwert dient die „Silberhauffe“, eine schwere trigardonische Silbermünze, die sich im Silbergehalt eng an den üblichen Münzen der wichtigsten Länder am Thalan orientiert. Zusätzlich denkt man seit Neuestem laut darüber nach, einheitliche Längen-, Gewichts- und Hohlmaße an allen trigardonischen Marktplätzen einzuführen, um den Handel zu erleichtern. | ||
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+ | == Mentalität und Zusammenleben == | ||
+ | "''Meide die Verstoßenen und steche die Bestien. Behüte deine Kinder vor ihnen, denn siehe: Deine Kinder sind alles, was von deinen Taten übrig bleibt. Bleibst du aber kinderlos, dann führe das demütige Leben der Verstoßenen.''" | ||
+ | [[Datei:Urne Maroon.jpg|links|thumb|170px|]] | ||
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Das Hochfürstentum ist insgesamt eher dünn besiedelt und der nomadische Lebensstil nichts Exotisches, wenngleich nur in Flutland und im Tejadun wirklich dominant. Doch nicht nur dort sind die Menschen auf ihre Mitmenschen angewiesen. Überall begreift man sich selbst immer als Teil einer Gruppe, die wichtiger ist als der oder die Einzelne. Gruppenbindungen, etwa an Haushalt, Sippe und Heerverband, sind wichtiger als das Verhältnis von Einzelpersonen. Von Haushalt, Sippe und Heerverband hängen Leben, Wohlstand, Glück und "Freiheit" ab. Weder der beste Freund, noch die große Liebe haben solche Bedeutung. | Das Hochfürstentum ist insgesamt eher dünn besiedelt und der nomadische Lebensstil nichts Exotisches, wenngleich nur in Flutland und im Tejadun wirklich dominant. Doch nicht nur dort sind die Menschen auf ihre Mitmenschen angewiesen. Überall begreift man sich selbst immer als Teil einer Gruppe, die wichtiger ist als der oder die Einzelne. Gruppenbindungen, etwa an Haushalt, Sippe und Heerverband, sind wichtiger als das Verhältnis von Einzelpersonen. Von Haushalt, Sippe und Heerverband hängen Leben, Wohlstand, Glück und "Freiheit" ab. Weder der beste Freund, noch die große Liebe haben solche Bedeutung. | ||
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+ | == Religion == | ||
"''Erkenne Die Götter und preise Ihre Namen. Siehe: Jeder Gott kann deiner Verehrung, du aber keines Gottes Gunst entbehren.''" | "''Erkenne Die Götter und preise Ihre Namen. Siehe: Jeder Gott kann deiner Verehrung, du aber keines Gottes Gunst entbehren.''" | ||
+ | [[File:Riacommon mit Symbolen.jpg|thumb|330px|]] | ||
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Zur Priesterin oder zum Priester berufen zu sein heißt, dem Gemeinwohl zu dienen. Ihre großen und kleinen Tempel und Klöster gelten als so etwas wie „öffentliche Einrichtungen“. Diese sind im Verlauf des letzten halben Jahrhunderts so bedeutend geworden, dass niemand sich mehr vorstellen kann, wie das Reich ohne die Schreibstuben der gelehrten Brüder und Schwestern noch funktionieren könnte. Das verschafft der Geistlichkeit einen gewissen politischen Einfluss im jeweils eigenen Reichsteil und macht die Siebenfaltigkeit zur wichtigsten verbindenden Klammer von Marsianes und Emendons Reich. | Zur Priesterin oder zum Priester berufen zu sein heißt, dem Gemeinwohl zu dienen. Ihre großen und kleinen Tempel und Klöster gelten als so etwas wie „öffentliche Einrichtungen“. Diese sind im Verlauf des letzten halben Jahrhunderts so bedeutend geworden, dass niemand sich mehr vorstellen kann, wie das Reich ohne die Schreibstuben der gelehrten Brüder und Schwestern noch funktionieren könnte. Das verschafft der Geistlichkeit einen gewissen politischen Einfluss im jeweils eigenen Reichsteil und macht die Siebenfaltigkeit zur wichtigsten verbindenden Klammer von Marsianes und Emendons Reich. | ||
+ | Symbol der religiösen Dominanz über alle höhere Bildung ist auch die „siebenfaltige Schreibwei-se“, die mit nur drei mal sieben Buchstaben auskommt und zur verbindlichen Schriftkonvention geworden ist. | ||
Den meisten Geistlichen ist die Ausübung des Kriegshandwerks streng verboten. Nur die Cirkater sind von diesem Verbot ausgenommen. Die Heilige Schrift erlegt ihnen auf, die Priester zu schüt-zen und die göttergewollte Ordnung unter den Menschen zu bewahren. Seit einiger Zeit treten arbonische und flutländische Stammesoberhäupter als Cirkater auf. Denn die Geistlichen und ihre Einrichtungen sind zum wichtigsten Symbol des Gemeinwesens geworden und wer als Be-schützer der Geistlichen auftreten kann, gilt als Oberhaupt des Gemeinwesens. Als Meister der Bruderschaft des Heiligen Danason, dem einzigen Cirkaterorden Trigardons, ist der Hochfürst hier keine Ausnahme. Eine nennenswerte Anzahl Ritter und Reiter mit besonders frommem Le-benswandel gehören dieser straff geführten Gemeinschaft an, viele von ihnen haben die Cirka-terweihe empfangen. | Den meisten Geistlichen ist die Ausübung des Kriegshandwerks streng verboten. Nur die Cirkater sind von diesem Verbot ausgenommen. Die Heilige Schrift erlegt ihnen auf, die Priester zu schüt-zen und die göttergewollte Ordnung unter den Menschen zu bewahren. Seit einiger Zeit treten arbonische und flutländische Stammesoberhäupter als Cirkater auf. Denn die Geistlichen und ihre Einrichtungen sind zum wichtigsten Symbol des Gemeinwesens geworden und wer als Be-schützer der Geistlichen auftreten kann, gilt als Oberhaupt des Gemeinwesens. Als Meister der Bruderschaft des Heiligen Danason, dem einzigen Cirkaterorden Trigardons, ist der Hochfürst hier keine Ausnahme. Eine nennenswerte Anzahl Ritter und Reiter mit besonders frommem Le-benswandel gehören dieser straff geführten Gemeinschaft an, viele von ihnen haben die Cirka-terweihe empfangen. | ||
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„''Strebe nach der Harmonie der Seele, anstatt Den Göttern nachzueifern. Denn siehe: So du auch eins mit Ihnen bist, so sind Sie doch verschieden von dir.''“ | „''Strebe nach der Harmonie der Seele, anstatt Den Göttern nachzueifern. Denn siehe: So du auch eins mit Ihnen bist, so sind Sie doch verschieden von dir.''“ | ||
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"''Gedenke der Ahnen, denn ihr Schicksal offenbart den Göttlichen Pfad. Siehe: Die Brücke zur Zukunft heißt Vergangenheit.''" | "''Gedenke der Ahnen, denn ihr Schicksal offenbart den Göttlichen Pfad. Siehe: Die Brücke zur Zukunft heißt Vergangenheit.''" | ||
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=== Das Werden der Völker === | === Das Werden der Völker === | ||
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=== Der Aufstieg des Klerus === | === Der Aufstieg des Klerus === | ||
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Die Riasinaten wagten nicht, sich offen gegen die herrschende Meinung zu stellen und stimmten der Ächtung einiger ihrer Schriften zu. Doch Gesten und Versprechungen vermochten das Vertrauen in ihre moralische Integrität nicht wieder herzustellen. | Die Riasinaten wagten nicht, sich offen gegen die herrschende Meinung zu stellen und stimmten der Ächtung einiger ihrer Schriften zu. Doch Gesten und Versprechungen vermochten das Vertrauen in ihre moralische Integrität nicht wieder herzustellen. | ||
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=== Die frühen Jahre Trigardons === | === Die frühen Jahre Trigardons === | ||
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=== Emendons Reich === | === Emendons Reich === | ||
− | [[Datei:emendon.jpg|thumb| | + | [[Datei:emendon.jpg|links|thumb|850|]] |
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In diesem Jahr der Versöhnung und des Ruhms, sechs mal sieben Jahre nach Caromans Martyrium, bewiesen die Götter dem arbonischen Reich ihre Gunst. Seine Bewohner blickten auf eine wechselhafte Vergangenheit zurück, in der es an Demütigungen nicht gemangelt hatte. Noch immer waren viele riasinatische Verbrechen ungesühnt, Ardor II. unbestattet und viele finstere Machenschaften, etwa die Herkunft der Montrowischen Plage oder die Absichten der Schwarzen Cirkater, nicht aufgeklärt, würden sich vielleicht nie aufklären lassen. Doch Emendons Untertanen lebten in einem Gemeinwesen, das die Wunden der Vergangenheit mit Mut und Weisheit zu heilen verstand und die Ahnen mit Stolz erfüllte. Es war ein Reich, das Recht und Sitte gegen alle Verschwörungen und Schicksalsschläge zu bewahren gelernt und darin den Schlüssel zum Sieg gefunden hatte. | In diesem Jahr der Versöhnung und des Ruhms, sechs mal sieben Jahre nach Caromans Martyrium, bewiesen die Götter dem arbonischen Reich ihre Gunst. Seine Bewohner blickten auf eine wechselhafte Vergangenheit zurück, in der es an Demütigungen nicht gemangelt hatte. Noch immer waren viele riasinatische Verbrechen ungesühnt, Ardor II. unbestattet und viele finstere Machenschaften, etwa die Herkunft der Montrowischen Plage oder die Absichten der Schwarzen Cirkater, nicht aufgeklärt, würden sich vielleicht nie aufklären lassen. Doch Emendons Untertanen lebten in einem Gemeinwesen, das die Wunden der Vergangenheit mit Mut und Weisheit zu heilen verstand und die Ahnen mit Stolz erfüllte. Es war ein Reich, das Recht und Sitte gegen alle Verschwörungen und Schicksalsschläge zu bewahren gelernt und darin den Schlüssel zum Sieg gefunden hatte. | ||
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Aktuelle Version vom 12. Januar 2018, 00:12 Uhr
Das Hochfürstentum Trigardon ist ein fiktives Land in der Mittellande-Kampagne, welches als Hintergrund für eine low-fantasy Larp-Kampagne mit mittelalterlichen Elementen dient.
Inhaltsverzeichnis
[Verbergen]Das Szenario
Vor langer, langer Zeit, am Ende dunkler Jahrhunderte oder kurz danach, als man das Alte noch höher schätzte als das Neue aber schon wusste, dass es sich im Heute besser leben lässt als im Gestern, lag einsam, von der Seidenstraße vergessen, Arbons Edoras am Rand des Hindukusch, unweit des Schwarzen Meeres. Wollte man von hier aus das Camelot der Hochfürsten erreichen, ohne sich in den sibirischen Nebeln des flutländischen Hochmoors zu verirren, folgte man einfach der Donau bis zu ihrer Mündung am Baikalsee. Das Ziel lag an der Stelle, wo der Kaukasus auf das Karpatenbecken stößt. Diese Gegend nannte man Trigardon.
In diesem Land verband man nichts mit den Namen von Atlantis, Gondolin, Jerusalem und Valinor. Weder Ahnengeister, noch Zwerge oder Hobbit kannten Geschichten darüber und die Elben fragte man nicht. Die Trigardonen hatten noch nie vom Untergang Numenors oder Roms gehört und konnten sich auch nicht vorstellen, dass es ein Weltreich wie das des Dschingis Khan jemals geben würde. Stattdessen erhofften sie sich eine Wiederkehr der goldenen Tage des alten Gar, ersehnten den Anbruch der immerwährenden Tagnacht, erträumten in den Heldengeschichten der Vorfahren ihre eigene ruhmreiche Zukunft...
Herrschaftsform und Recht
„Achte die Gesetze, denn sie geben dem Recht Bestand. Denn siehe: Gesetze zwingen einen Jeden zu gerechten Taten und Gerechtigkeit unter den Menschen lässt die Harmonie der Seelen erklingen.“
An der Spitze des Reiches stehen die Hochfürsten, die durch eine Mischform aus Wahl- und Erbrecht bestimmt werden. Hochfürst Emendon anh Erlenfels ist zugleich das Oberhaupt des größ-ten trigardonischen Stammes, der Arbonier. Deswegen spricht man von seinem Reich auch als dem „arbonischen Reichsteil“, während man das Reich von Hochfürstin Marsiane anh Crul nach dem zweitgrößten Stamm den „flutländischen Reichsteil“ nennt.
So gut wie alle Einwohner von Arbon, Altberg und der Ostprovinz gehören einem von fünf Stämmen an, die eine jeweils eigene politische Identität und eigene lokale Rechtstraditionen pflegen.
Die trigardonische Rechtsprechung verlässt sich nicht auf einen umfassenden Gesetzeskorpus. Die geschriebenen Gesetze nimmt man durchaus sehr ernst. Sie haben aber nicht den Anspruch, jeden möglichen Streitfall mit einer Regel zu versehen, sondern sind eher als grobmaschiges Netz zur Klärung von Zuständigkeiten zu verstehen. Glaube und Überlieferung sagen den Menschen, was Recht und Sitte ist. Als eigentliche Quelle der Rechtsprechung dienen traditionale, mündlich überlieferte Rechtsnormen in Verbindung mit dem religiösen Gerechtigkeitsbegriff.
Geografie und Wirtschaft
"Entsage dem Neid, denn er führt zu Zwietracht. Bekämpfe das Unrecht, denn es führt zu Neid. Lasse ab vom Müßiggang, denn er ist aller Laster Anfang. Siehe: Die Gunst ist mit den Danken-den, nicht mit den Fordernden."
„Die trigardonischen Lande“ sind kein zusammenhängendes Gebiet. Arbon, Altberg, Flutland und der Dunkle Wald bilden gemeinsam das Kernland (auch „die Stammlande“ genannt), die Ostpro-vinz und der flutländische Westport sind weit entfernte überseeische Küstenprovinzen, Ringland und Okostria liegen in relativer Nähe östlich der östlichen Nachbarländer.
Das Kernland liegt zwischen drei bedeutenden Verkehrsräumen: Den Flüssen Thalan und Winning im Osten und im Westen, die weiter nördlich ins Weltmeer münden, und dem Silbermeer, einem gewaltigen Binnensee im Süden, in das sich der größte trigardonische Fluss, der Arbo, ergießt. Geografische und politische Grenzen verhindern jedoch eine direkte Anbindung Trigardons an diese Wasserwege.
Zu den wirtschaftlichen Mittelpunkten Trigardons gehört natürlich das Längstal von Arbon mit den größten Klöstern, Tempeln, Festungen und Adelshaushalten des Landes. Es stellt zugleich den Brotkorb und die pulsierende Hauptverkehrsader des Kernlandes dar.
Insgesamt ist die Wirtschaft agrarisch geprägt. Handel und Handwerk werden zwar als wichtige Sektoren wahrgenommen, aber fast alle Marktteilnehmer betreiben Subsistenzwirtschaft. Sieht man von Salz und wenigen anderen Ausnahmen ab, ist man nicht darauf angewiesen, alltägliche Verbrauchsgüter kaufen zu müssen. Auch Lohnarbeit ist nur in wenigen Nischen des Erwerbsle-bens bestimmend. Marktwirtschaft und hoheitliche Abgabenerhebung finden damit vorwiegend auf Basis agrarischer Überschüsse statt.
Mentalität und Zusammenleben
"Meide die Verstoßenen und steche die Bestien. Behüte deine Kinder vor ihnen, denn siehe: Deine Kinder sind alles, was von deinen Taten übrig bleibt. Bleibst du aber kinderlos, dann führe das demütige Leben der Verstoßenen."
Das Hochfürstentum ist insgesamt eher dünn besiedelt und der nomadische Lebensstil nichts Exotisches, wenngleich nur in Flutland und im Tejadun wirklich dominant. Doch nicht nur dort sind die Menschen auf ihre Mitmenschen angewiesen. Überall begreift man sich selbst immer als Teil einer Gruppe, die wichtiger ist als der oder die Einzelne. Gruppenbindungen, etwa an Haushalt, Sippe und Heerverband, sind wichtiger als das Verhältnis von Einzelpersonen. Von Haushalt, Sippe und Heerverband hängen Leben, Wohlstand, Glück und "Freiheit" ab. Weder der beste Freund, noch die große Liebe haben solche Bedeutung.
Größte Bedeutung weisen die Trigardonen ihrer Abstammung, Sippen- und Stammeszugehörigkeit zu. Die Stämme der Arbonier und Montrowen sowie das Kleine Volk leben in Sippenverbänden. Die Sippe ist eine Gruppe verwandter Großfamilien mit gemeinsamem Ahnenkult, Oberhaupt, Erbrecht und homogenem Geburtsstand (eine Sippe ist entweder edel oder nicht; es sind nie Teile edel und Teile nicht). Sippenoberhäupter bestimmen über die Vergabe von Pächter- und Lehrlingsstellen und arrangieren die Ehen ihrer Angehörigen; sie legen das Erbrecht und seine alltäglichen Konsequenzen aus und organisieren die Altenversorgung. Ackerland, Werkstätten, Viehbestände, Waffen und auch Adelstitel werden in verschiedenen Spielarten des Senioratsprinzips weiter gegeben. Dabei erbt das Sippenoberhaupt den wertvollsten in der Sippe zur Verfügung stehenden Besitz (oder den höchsten Titel), weitere Ressourcen werden absteigend nach Macht und Ansehen an die erbrecht-lich näher stehenden Verwandten weiter verteilt.
Je reicher und angesehener ein Haushalt ist, desto eher wird Kriegsdienst dort als etwas höchst Ehrenhaftes empfunden. Die Wohlhabenden ziehen nicht nur freiwillig, sondern unter Umständen sogar gerne an der Seite ihrer Grundherren in den Krieg, um Beute und Ruhm zu erlangen. Daher verfügt Emendons Reich über ein größeres Reiterheer, als wenn es sich nur aus dem Stand der Edlen rekrutieren würde.
Religion
"Erkenne Die Götter und preise Ihre Namen. Siehe: Jeder Gott kann deiner Verehrung, du aber keines Gottes Gunst entbehren."
Die Siebenfaltigkeit ist die traditionelle spirituelle Vorstellung der trigardonischen Stämme. Sie ist die dominante Religion in allen trigardonischen Landen und in der yddländischen Oberschicht. Sie verbindet die Ursprungsmythen der Stämme der Arbonier und der Flutländer mit einer Kosmologie, die die Welt als vom Streit zwischen den „Sieben Großen und Herrlichen Göttern“ bestimmt sieht.
Die zentralen Forderungen der Glaubenslehre an die Gläubigen bestehen darin, dem Neid zu wiederstehen und dankbar für das zu sein, was dem Einzelnen vom Schicksal beschieden wurde, statt nach mehr zu streben. Das Schlechte stellt man sich zumeist nicht als antagonistische Kraft zum Guten vor, sondern als Mangel an Gerechtigkeit und Harmonie. Um nach der "Harmonie der Seele" zu streben, gibt es „die Sieben Pfade zur Tagnacht“ und ein Tugendsystem aus 14 entgegengesetzten, den Göttern zugeordneten Tugenden, zwischen denen man "den gerechten Ausgleich" finden soll.
Der Klerus in seiner heutigen Form ist eine sehr junge Institution. Ein Großteil des spirituellen Lebens basiert auf den alten mündlichen Überlieferungen. Erst vor ein bis zwei Generationen entwickelte sich eine systematische Ausbildung des betenden Standes und eine Glaubenslehre auf schriftlicher Basis. Sippenoberhäupter, Hexen und die wichtigsten politischen Anführer haben sich eine große Bedeutung im religiösen Leben Trigardons bewahrt.
Die Hauptgötter der Siebenfaltigkeit sind:
Die in Trigardon bekanntesten Nebengötter sind:
Die im arbonischen Reichsteil wichtigsten Heiligen sind:
Die bekannteste Version der Sieben Pfade zur Tagnacht lautet:
Eine weit verbreitete Variante der Lehre von den Vierzehn Tugenden ist:
Magie und Geisterwelt
„Strebe nach der Harmonie der Seele, anstatt Den Göttern nachzueifern. Denn siehe: So du auch eins mit Ihnen bist, so sind Sie doch verschieden von dir.“
Lebenserfahrung und Überlieferung zeigen den Trigardonen, dass so gut wie alle nennenswerten Natur- und Kulturerscheinungen, seien es Bäche oder Bäume, Berge, Täler, das heimatliche Herdfeuer, Burgen, Schiffe und dergleichen mehr, von Geistern beseelt sind. Alle Erscheinungen und Effekte der sichtbaren Welt sind auf ihr Handeln zurückzuführen, auch wenn ungeschulte Sinne das nicht immer wahrnehmen müssen. Der innere Zusammenhang von Wirkung und Ursache, Schöpfungen und Schaffenden, Wahrnehmung und Erkenntnis, lässt sich oft nur durch den Blick auf das Unsichtbare erschließen; durch den Austausch mit den Wesen der Geisterwelt.
In dieser Weltsicht haben die „Kundigen“, in den Belangen der Geisterwelt besonders begabte und geschulte Personen, große spirituelle Bedeutung. Die Legenden weisen ihnen gefährliche und mühsame Aufgaben im Kampf gegen Verderbnis und pervertierte Mächte zu. Demnach müs-sen sie bereit sein, Feuer mit Feuer zu bekämpfen ohne dabei vom Pfad seelischer Harmonie abzukommen.
Mythos und Geschichte
"Gedenke der Ahnen, denn ihr Schicksal offenbart den Göttlichen Pfad. Siehe: Die Brücke zur Zukunft heißt Vergangenheit."
Das Werden der Völker
Trigardonen neigen dazu, die in den Sagen ihrer Vorfahren beschriebenen Ereignisse für historische Fakten zu halten. Daher beginnt die Weltgeschichte für sie mit den mythischen Vorgängen, die den Zyklus von Tag und Nacht in Gang setzten, dem „Anbeginn der Zeit“. Der zuvor gewesene paradiesische Ursprungszustand, die „immerwährende Tagnacht“, wurde durch Streit unter den Menschen, der schließlich auf die Götter übergriff, unterbrochen. Dieser Zustand wird unweigerlich eines Tages wiederkehren. Einzig, ob die Menschheit Teil dieser vollkommenen Harmonie sein kann, bzw. welche schrecklichen Strafen sie auf dem Weg dahin noch auf sich ziehen mag, ist offen.
Das alte Gar
Nicht nur die Zerstörungen im Zuge endloser Kriege und das Abreißen der Schriftkultur in Arbon und Flutland legten einen Schleier von Unwissen über das goldene Zeitalter. Späteren Generationen wurde der Zugang zur Vergangenheit auch dadurch erschwert, dass die Vorfahren in der heute so genannten „vergessenen Sprache“ sprachen und schrieben.
Der letzte große Stammeskrieg
Die letzten erzählenden Verse der Heiligen Schrift erscheinen zugleich wie eine Ermahnung an gerechtere Zeiten und als programmatischer Zukunftsentwurf. Im Angesicht der anbrechenden finsteren Epoche geben die Götter den Stämmen von Ischan und Natan ein letztes Mal Gesetze für ein gerechtes Zusammenleben. Dass die Sterblichen dafür wieder einmal taub blieben, muss im Text nicht mehr eigens erwähnt werden. Erst Generationen später, als die Heilige Schrift verfasst wurde, sollten sich spirituelle Autoritäten wieder erfolgreich auf diese göttlichen Gebote berufen. Zuvor aber kam es zu einer Abfolge von bewaffneten Auseinandersetzungen unterschiedlicher Reichweite, Intensität und Dauer, die man heute als „den letzten großen Stammeskrieg“ zusammenfasst.
Damals fand zwar keine Geschichtsschreibung statt, doch es wurden lange Abfolgen von Lobreden auf die verstorbenen Sippenoberhäupter tradiert (um die 20 bei den ältesten arbonischen Häusern), von denen viele später zum Stoff für Heldenlieder wurden. Daneben ist man davon überzeugt, in bestimmten Ritualen unmittelbar mit den Geistern der Ahnen kommunizieren und auf ausschnitthafte Erinnerungen aus den Vorleben von Hexen und Schamanen zurückgreifen zu können. Und hinter dem Bild idealisierter (eigener) und verdammter (gegnerischer) Führer, hinter den Waffentaten, Überfällen, Verschleppungen, Versklavungen und gelegentlichen Massenmorden werden im Ahnengedenken auch die verwischten Spuren langfristiger Veränderungsprozesse sichtbar.
Der Heilige Caroman
Folgt man den religiösen Vorstellungen, nach denen es im Kampf zwischen Ischan und Natan natürlicher Weise keinen Sieger geben kann, dann konnte erst göttliches Eingreifen ein Ende des Krieges bewirken.
Heute zählt man die Jahre von Caromans Tod an fortlaufend: Das Jahr nach seinem Tod nennt man das erste, das gegenwärtige Jahr (2018) das „43. Jahr nach dem Martyrium des Heiligen Caroman“.
Der Aufstieg des Klerus
Bis in die letzten Jahrzehnte des letzten großen Stammeskriegs hinein war es unter den Stämmen und Sippen noch Gang und Gäbe, die Schamanen besiegter Gruppen zu verschleppen und sie als privilegierte Beutestücke unter die Haushalte der eigenen Verwandten und Gefolgsleute zu verteilen. Darüber hinaus hatten die Kundigen und Geistlichen selber das Verlangen nach Austausch, was sie dazu veranlasste, im Geheimen verschiedene Sekten und Lehrzirkel zu gründen. So trafen sich Kundige beider Stämme regelmäßig unter dem Schutz der Elben im Kreis der Mysterien und einige Einsiedler gründeten im Hochland des Dugor Harog unter dem Schutz des Zwergenkönigs das Kloster der Riadugora.
Mit den Jahren entstand über Stammeszugehörigkeit und Verwandtschaft hinaus ein Gemeinschaftsbewusstsein der Gelehrten. Zunehmend gelang es ihnen mittels drastischer Fluchan-drohungen, die Unverletzlichkeit der Schamanen zu erwirken. Ohne diese Entwicklung hätten Canuphyra und Phejana sicher nicht den Einfluss gehabt, die Stämme zum Fest der Freundschaft zu rufen. Die älteren Geistlichen und Kundigen erinnern sich zwar noch sehr gut an die Geschichten ihrer Lehrer über diese schweren Zeiten. Ihr historisches Selbstbildnis tendiert jedoch dazu, diesen mühseligen Emanzipationskampf zu verschweigen. Stattdessen prangert man lieber allgemein die Unmoral der finsteren Kriegszeiten an. Die Überlieferungen lassen es oft so aussehen, als ob neben den Sippenoberhäuptern schon immer ein weiterer allseits geachteter Stand von Vermittlern zwischen den Sterblichen und den Göttern und Geistern bestanden hätte.
Nach Caromans Martyrium entwickelten sie sich immer schneller zum schreibenden Stand, von dessen wachsendem Selbstbewusstsein die damals entstandenen Kloster- und Tempelbauten stolzes Zeugnis ablegen.
Zur dominierenden spirituellen Autorität wurde der Klerus aber erst, als er damit begann, die religiösen Lehren zu verschriftlichen. Die Heilige Schrift entstand. Für dieses Werk zeichnet kein einzelner Autor oder Prophet verantwortlich. Hinter seinem „unbekannten Verfasser“ verbergen sich unzählige Priester und Kundige, die über mehrere Jahrzehnte hinweg Überlieferungen der Stämme sammelten, die am weitesten verbreiteten und am wenigsten strittigen Erzählungen auswählten, sie in eine chronologische Reihenfolge setzten, in Kurzform nacherzählten und mit moralischen Belehrungen versahen.
Die frühen Jahre Trigardons
Die Erinnerung an das alte Königreich von Gar hatte sich schon während des letzten großen Stammeskrieges als überaus langlebig erwiesen. Als sich danach eine einheitliche Religionslehre mit dazugehörender Geschichtsphilosophie herauszubilden begann, erschien es den Geistlichen und Kundigen folgerichtig, nun auch ein neues Gar zu gründen.
Ob das neue Gar eher als sakrales Imperium mit Schicksalsauftrag oder mehr als Stammesbund mit gemeinsamen militärischen Interessen zu verstehen ist, war schon bei seiner Gründung um-stritten. Kluge politische Führer verstehen sich mittlerweile darauf, je nach Situation beide Vorstellungen zu aktivieren. Doch die Mehrdeutigkeit des Reichsgedankens blieb stets vorhanden, als sei sie die Begleitmusik zu den vielen, teils erbittert ausgetragenen inneren Kämpfen der Folgezeit. Aus dem Blickwinkel der Oberschicht könnte man die trigardonische Geschichte als wilden Ritt durch von Aufständen, Skandalen und hitzigen Religionsdebatten zerfurchtes Gelände verstehen, in dem das Reich von einer Verfassungskrise in die nächste stolperte.
Doch die Mehrheit nimmt es anders wahr: Auf lange Sicht sind Bevölkerung und allgemeiner Wohlstand deutlich gewachsen, wenngleich in regional sehr unterschiedlichem Tempo (so merkt man in Flutland nur wenig davon). Zwar hat Trigardon in dem knappen Vierteljahrhundert seines Bestehens insgesamt nicht mehr als sechs ganze Friedensjahre gehabt. Diese Rechnung geht aber nur dann auf, wenn man alle Feldzüge in die Fremde, alle nennenswerten Aufstände sowie die Eroberung und Verteidigung sämtlicher Regionen zusammennimmt. Die meisten seiner Bewohner verbinden das Reich mit der Zunahme von Frieden und Sicherheit.
Emendons Reich
Überraschend erklärten Marsiane und Emendon ihre Verlobung und verkündeten ihren gemeinsamen Anspruch auf den Thron, der einstimmig bestätigt wurde.
Dennoch konnten Teilerfolge und gemeinsame Interessen nicht überbrücken, dass der Hochfürst und die Hochfürstin füreinander keine politischen Wunschpartner waren, egal wie gern manche Geistliche ihre Verbindung als symbolische Versöhnung der Weltväter werteten.
Statt eines neuen Bürgerkrieges kam es zur Aufteilung der Grafschaften und Provinzen in einen flutländischen und einen arbonischen Reichsteil, die sich die folgenden fünf Jahre über misstrauisch beäugten.
Bräuche und Sitten
"Erlange Vergebung auf deinem letzten Pfad. Denn siehe: Schuld und Schande sind der Unterwelt fremd. So wie du sie nur unbefleckt betreten darfst, nimmst du von dort nichts mit dir, wenn du geboren wirst."
Rituale im Lebenszyklus – Geburt, Hochzeit, Bestattung
Dingsbums
Kalenderfeste
Wintersonnenwende – Fest der Wünsche – Fest der Freundschaft – Erntefest
Bestandteile von Feiertagen: Orkhatz – Waffenspiel – Evörrsnächte - Sonstiges
Alltagsriten
Morgengebet – Mahlzeiten – Abendgebet
Zeichen für Status und soziale Beziehungen
Sittsame Anrede, symbolische Gesten, Namenskonventionen, Initiations- und Weiheriten
Gastfreundschaft, Herdsegen, Thing und sonstige Versammlungen
Blubb
Sexualmoral
pubertäres Kichern