Siebenfaltigkeit-Kurzübersicht: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | * Eine in fast jeder Situation passende Gebetsformel lautet auch: '''So Wie die Sieben alles sind, so ist alles eins in den Sieben!''' Es ist auch der beliebteste Kanon, meist von Gruppen gläubiger Trigardonen allerdings nur einstimmig gesungen. | ||
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+ | Es sind noch eine Vielzahl von weiteren Gebeten und Segenssprüchen bekannt. | ||
Version vom 12. Oktober 2014, 14:03 Uhr
- Eine Druckversion dieses Textes ist hier: [1]
- Hier findest du eine Liste von Gottheiten, die in der Siebenfaltigkeit verehrt werden.
tl/dr: polytheistische Schriftreligion mit schamanistischem Kern. Inspiriert von animistischen, griechisch-olympischen, hinduistischen, buddhistischen und frühmittelalterlich-christlichen Klischees.
Die Siebenfaltigkeit oder der Glaube an das Riacommon ist die traditionelle spirituelle Vorstellung der trigardonischen Stämme. Sie ist die dominante Religion in allen trigardonischen Landen und in der yddländischen Oberschicht. Sie verbindet die Ursprungsmythen der Stämme der Arbonier und der Flutländer mit einer Kosmologie, die die Welt als vom Streit zwischen den Sieben Göttern ihres Pantheons bestimmt sieht.
Ihre zentralen Forderungen an die Gläubigen bestehen darin, dem Neid zu wiederstehen und dankbar für das zu sein, was dem Einzelnen vom Schicksal beschieden wurde, statt nach mehr zu streben. Das Schlechte stellt man sich zumeist nicht als antagonistische Kraft zum Guten vor, sondern als Mangel an Gerechtigkeit und Harmonie.
Nicht selten wird neben den sieben Hauptgöttern auch eine unsystematische Fülle von Halb- und Nebengöttern, Heiligen, Ahnen- und Naturgeistern verehrt.
Inhaltsverzeichnis
Alltagsbedeutung
Für die meisten Menschen ist die Siebenfaltigkeit eine Naturreligion, in der jeder der "Sieben Großen und Herrlichen Götter" sich in einem Teil der Schöpfung manifestiert und von deren Wohlwollen man abhängig ist. Die Sieben werden vor allem von den Geistlichen repräsentiert. Ihre wichtigsten Aufgaben sind:
- Heilung von Körper und Seele: Krankheit oder soziale und seelische Probleme werden oft als Besessenheit von bösen Geistern interpretiert, den der Priester dann austreiben muss.
- Mit den Göttern sprechen, also die lästigen Wünsche und Bitten der Sterblichen den viel beschäftigten Göttern weiter tragen.
- Rituelle Handlungen vollziehen, also Bestattungen, das Morgen- und Abendgebet leiten, die Omen deuten und Allerlei mehr.
- Rechtsberatung: Wenn die Sippen oder Adligen bei einem Rechtsfall nicht weiter wissen, fragt man die Priester um Rat. Man kann Priester auch bitten, einen gegen gewisses Entgelt rechtlich zu vertreten.
- Bildung und Schrifttum verbreiten: Wenn Trigardonen lesen und schreiben können, haben sie das wahrscheinlich von Priestern oder in einem Kloster gelernt. Nur die Klöster sammeln und ordnen das gesellschaftliche Wissen in schriftlicher Form.
Es gibt viele Bereiche der spirituellen Welt, über die die Geistlichen keine alleinige Deutungshoheit haben. Sippenoberhäupter, Hexen und die wichtigsten politischen Anführer haben sich eine große Bedeutung im religiösen Leben Trigardons bewahrt.
Todesvorstellung
Alle Angehörigen der Siebenfaltigen Gemeinschaft pflegen die Feuerbestattung. Die Urnen mit der Asche der Toten werden von den Angehörigen in Ehren gehalten und sind fester Bestandteil vieler großer und kleiner Rituale im Alltag und zu Feiertagen.
Jede Seele wird wiedergeboren, jedoch erst nach einer gewissen Ruhephase in der Unterwelt. Der Weg zwischen Dieser und der sterblichen Welt wird in Form von Wind überbrückt, wenn etwa die Seele Botengänge für die Todesgöttin unternimmt, nach ihren Angehörigen sieht oder auf dem Weg zu ihrer Wiedergeburt ist.
Die Ahnen bestimmen das persönliche Schicksal. Gute Ahnen bringen Glück im Leben und für die Sippe. Je ehrenvoller das eigene Leben war, desto angesehener die Stellung, in die man geboren wird. Die großen Helden stehen als Sterne am Himmel. Fällt eine Sternschnuppe, wird einer von ihnen wiedergeboren. Belohnung und Bestrafung gibt es nicht erst im Jenseits. Es existiert spirituelle “Sippenhaft”: Eigene Taten fallen auch auf Verwandte zurück, es wird alles im Diesseits geregelt - ähnlich wie bei “Karma”. Es gibt daher auch keine Hölle, kein Fegefeuer und keinen Teufel.
Manche Ungläubige und schwere Sünder kommen nicht in Riadugoras Hallen, irren auf ewig durch die Geisterwelt oder vergehen gänzlich. Man kann für sie bitten, dass sich Riadugora ihrer erbarme (z.B. anlässlich einer Brandweihe).
Morallehre
Seit unbestimmter Zeit predigt man "Die Sieben Pfade zur Tagnacht". Uralte Propheten, weise Lehrer der jüngeren Vergangenheit und auch die alten Großmütter aller Epochen haben verschiedenste Versionen der wichtigsten moralischen Grundsätze tradiert.
In Emendons Reich gilt folgende Version als kanonisch:
- Erlange Vergebung auf deinem letzten Pfad. Denn siehe: Schuld und Schande sind der Unterwelt fremd. So wie du sie nur unbefleckt betreten darfst, nimmst du von dort nichts mit dir, wenn du geboren wirst.
- Gedenke der Ahnen, denn ihr Schicksal offenbart den Göttlichen Pfad. Siehe: Die Brücke zur Zukunft heißt Vergangenheit.
- Erkenne Die Götter und preise Ihre Namen. Siehe: Jeder Gott kann deiner Verehrung, du aber keines Gottes Gunst entbehren.
- Strebe nach der Harmonie der Seele, anstatt Den Göttern nachzueifern. Denn siehe: So du auch eins mit Ihnen bist, so sind Sie doch verschieden von dir.
- Entsage dem Neid, denn er führt zu Zwietracht. Bekämpfe das Unrecht, denn es führt zu Neid. Lasse ab vom Müßiggang, denn er ist aller Laster Anfang. Siehe: Die Gunst ist mit den Dankenden, nicht mit den Fordernden.
- Meide die Verstoßenen und steche die Bestien. Behüte deine Kinder vor ihnen, denn siehe: Deine Kinder sind alles, was von deinen Taten übrig bleibt. Bleibst du aber kinderlos, dann führe das demütige Leben der Verstoßenen.
- Achte die Gesetze, denn sie geben dem Recht Bestand. Denn siehe: Gesetze zwingen einen Jeden zu gerechten Taten und Gerechtigkeit unter den Menschen lässt die Harmonie der Seelen erklingen.
Um nach der "Harmonie der Seele" zu streben, gibt es ein Tugendsystem aus entgegengesetzten, den Göttern zugeordneten Werten, zwischen denen man "den gerechten Ausgleich" finden soll.
Götter- und Weltvorstellung
Die 7 Hauptgötter sind die einzigen Naturkräfte. Sie sind nicht unterschieden von den ihnen zugeordneten Elementen oder Himmelskörpern, sondern identisch mit ihnen. Daraus und aus ihren Mischformen ist die ganze Welt gemacht. Sie sind also auch ununterscheidbar von der Welt, die nie entstanden ist und nie vergehen wird. Trotzdem sind sie innerhalb der Welt bewusst handelnde Wesen, die sich in unterschiedlichsten Formen offenbaren können, während sie zugleich die ihnen zugeordnete Naturkraft bleiben (Chuck-Norris-Prinzip).
Die Grenze zwischen Haupt- und Nebengöttern ist relativ fließend. Oft ist ein Nebengott einem oder mehreren Hauptgöttern zugeordnet. z. B. ist der Flussgott ein Kind der Wassergöttin, der Waldgeist ein Kind des Erdgottes, der Drache ein Kind Riamodans etc.
Die Götter sind darauf festgelegt, gemäß ihrer Natur zu handeln. Damit sind sie jeder moralischen Bewertung durch Sterbliche entzogen. Götter können Menschen gegenüber gewogen, missgünstig oder indifferent sein. Nur die Handlungen von Sterblichen sind gut oder böse, Götter stehen über solchen Zuweisungen.
Alle Erscheinungen und Effekte der realen Welt werden auf das Handeln von Geistern und Göttern zurückgeführt, ohne das immer im Detail verstehen zu müssen. Obwohl alle Geister darauf festgelegt sind, gemäß ihrer Natur zu handeln, haben sie doch Spielräume. So kann der Geist im Herdfeuer sowohl Suppe kochen, als auch das Haus niederbrennen. Es lohnt sich also nicht nur, einen Eimer Löschwasser zu haben, sondern auch den Feuergeist mit Opfergabe und Gebet zu nützlichem Verhalten zu bewegen.
Aus diesem Grund gibt es für Anhänger der Siebenfaltigkeit keine klare Grenze zwischen religiösen und magischen Praktiken. "Kundige" oder Hexer sind ebenso Spezialisten für die Belange der Geisterwelt wie Priester. Und selbst ein Tischler murmelt seine Zaubersprüche, um die Baumgeister in seinen Brettern davon zu überzeugen, die Identität eines Tisches anzunehmen.
Mythos
In der Heiligen Schrift sind die Schöpfungsgeschichte und einige grundlegenden Glaubens- und Wertvorstellungen des Landes niedergeschrieben. Obwohl nur Wenige lesen können, ist der grobe Inhalt der Heiligen Schrift allen Trigardonen bekannt. Nicht nur, weil Geistliche predigen und daraus vorlesen, sondern auch, weil Versatzstücke daraus in Liedern, Märchen und Familiengeschichten stets präsent sind, ist die Heilige Schrift ein nicht wegzudenkendes, alle Landesteile miteinander verbindendes Kulturgut. Und ungefähr das steht in der Heiligen Schrift:
- Anfangs herrschte ein paradiesischer Urzustand. Riasion (die Sonne) und Riasina (der Mond) standen gemeinsam am Himmel.
- Sie zerstritten sich aber, weil sich die Weltväter Ischan und Natan gegenseitig erschlugen und sie jeweils einen anderen begünstigt hatten, über den anderen Weltvater zu siegen.
- Auch Riaranjoscha (das Wasser) und Riamodan (das Feuer) zerstritten sich aus dem gleichen Grund.
- Da schickte der Sohn der Himmelsgötter, der gerechte Riason (der Gott der Dämmerung), seine Mutter Riasina in die Nacht und seinen Vater Riasion in den Tag. Riamodan und Riaranjoscha wies er ebenfalls verschiedene Herrschaftsräume zu.
- Riaplot (die Erde) zürnte den Menschen wegen ihrer Zerstörungswut. Seit dem straft er die Menschen mit Arbeit, um sie Demut zu lehren.
- Seit dem Tod der Weltväter bekämpften sich der Stamm des Ischan (die Flutländer) und der Stamm des Natan (die Arbonier).
- Ein böser König und Zauberer namens Botan mißbrauchte die göttliche Kraft, Leben zu erschaffen und schuf die bösen Geister (sozusagen "Chaosdämonen") und die Tiermenschen. Dabei gewann er Riamodan als Verbündeten. Aber die anderen Götter verrieten anderen Menschen Botans Geheimnisse, so dass er vernichtet werden konnte.
- Als Botan besiegt war, wurden Riasina und Riamodan in die Unterwelt verbannt. Dies ist das Reich Riadugoras (der Wind- und Todesgöttin), der Allverzeihenden.
- Dann erschufen die Götter das Kleine Volk (Zwerge und Hobbit), um Botans Anhänger zu vernichten.
- Die bösen Geister verhexten die Stämme zur Kinderlosigkeit, aber die Sieben befahlen ihnen, ihre Schwachen auszustoßen um ihre Starken von der Kinderlosigkeit zu heilen.
- Die Schwachen sollten in die Wälder gehen, sich verstecken und wegen ihrer Kindesarmut schenkten ihnen die Götter ein überlanges Leben. So entstanden die Verstoßenen (Elben).
- Die Götter berufen bis Heute die Tapfersten in den Stämmen zu Cirkatern, die für den Fortgang des Lebenskreislaufs auf die Trennung zwischen den Stämmen und den Elben achten sollen und die Tiermenschen bekämpfen müssen.
- Die Götter geboten den Nachkommen der Weltväter, ihre Streitigkeiten künftig nicht mehr durch Krieg, sondern durch Schlichtung zu entscheiden.
- Die Götter beschlossen, künftig nur noch mit solchen Menschen zu sprechen, die reinen Herzens darum bitten. Doch den Ungläubigen ist prophezeiht worden, dass künftig alle unter den Gesetzen der Sieben leben würden.
Geistlichkeit
Die geweihten Priester sind auf den Kult jeweils einer Hauptgottheit spezialisiert. Mönche, Nonnen, Eidschwestern und -Brüder können auf den Kult von nur einer Hauptgottheit spezialisiert sein, müssen aber nicht. Das hängt von Ordensregel, Heimatkloster, Alltagsfunktion usw. ab. Gleiches gilt für den bewaffneten Klerus, die Cirkater, die immer auch auf den Riamodankult spezialisiert sind. Alle Nebengötter, Heiligen und namhaften Ahnen haben Kulte ohne eigene Priesterschaft, die durch die anderen Priester, die Sippenoberhäupter, Kundige und auch Laien ausgeübt werden.
Erst vor ein bis zwei Generationen entwickelte sich eine systematische Ausbildung des betenden Standes und eine Glaubenslehre auf schriftlicher Basis. Zuvor wurde der Glaube von den Ältesten, den Sippenoberhäuptern und einer kleinen, fragmentierten Klasse von Schamanen fast ausschließlich mündlich überliefert. Die lokalen Unterschiede in Bezug auf die Rolle von Halbgöttern und Heiligen sowie guten und bösen Geistern, Götterdarstellungen und religiösen Riten war weit größer als heute.
Vor einem guten halben Jahrundert zeigten sich erste Ansätze eines Klosterwesens. Heute ist es so bedeutend geworden ist, dass niemand sich mehr vorstellen kann, wie das Reich ohne die Schreibstuben der gelehrten Brüder und Schwestern noch funktionieren könnte.
Die Schrift bewirkte eine gewisse Vereinheitlichung der siebenfaltigen Glaubenslehre, so dass man heute von einer "Religion", dem "wahren Glauben" oder der "Siebenfaltigen Lehre" und inzwischen auch von "Irrlehren" sprechen kann. Aber trotz dieser Vereinheitlichung gilt: Es gibt keine Tendenz zur Verdrängung der vielen verschiedenen lokalen Ahnen-, Geister- und Heiligenkulte. Aus ihnen ist die heutige Glaubenslehre direkt hervorgegangen. Es gibt also keinen Grund, sie zu vergessen. Die Priesterschaft pflegt ihr schamanistisches Erbe.
Weitere Informationen findest du im Artikel über Die Entwicklung der Siebenfaltigkeit.
Siebenfaltige Gebete und Segenssprüche
- Zu den Dämmerungen wird das Morgen/Abendgebet verrichtet.
- Das bekannteste Gebet ist sicherlich das Wanderer Siehe, welches traditionell auch bei den Morgen- oder Abendandachten genutzt wird und aus den ersten 17 Zeilen der Heiligen Schrift besteht.
- Einen hohen Stellenwert hat auch die Siebenfache Lobpreisung, die gleichzeitig viele Attribute und Funktionen der Sieben Hauptgötter beschreibt.
- Ein häufiges, wegen der Kürze (7 Worte) beliebtes Tischgebet lautet: Für Speis und Trank - den Sieben Dank !
- Eine in fast jeder Situation passende Gebetsformel lautet auch: So Wie die Sieben alles sind, so ist alles eins in den Sieben! Es ist auch der beliebteste Kanon, meist von Gruppen gläubiger Trigardonen allerdings nur einstimmig gesungen.
Es sind noch eine Vielzahl von weiteren Gebeten und Segenssprüchen bekannt.
tl/dr: polytheistische Schriftreligion mit schamanistischem Kern. Inspiriert von animistischen, griechisch-olympischen, hinduistischen, buddhistischen und frühmittelalterlich-christlichen Klischees.