Höfische Etikette: Unterschied zwischen den Versionen

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- Der Daumen hat auf der Hand der/des anderen nichts zu suchen --[[Benutzer:Merilana|Merilana]] 16:40, 30. Jan. 2008 (CET)
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- Der Daumen hat auf der Hand der/des anderen nichts zu suchen --[[Benutzer:Mara|Mara]] 16:40, 30. Jan. 2008 (CET)
 
Enddeckt man einen Daumen auf einer Hand anderen Geschlechts (evtl. gar der eigenen), ist dies als unzüchtige Absichtserklärung des/der DaumenbesitzerIn aufzufassen. Immer. Auch wenn die sonstige Etikette gelockert oder ignoriert wird. Hier kann ein Etikettebruch also auch als agressiver Flirtversuch benutzt werden, und zwar von Angehörigen jeden Standes oder Geschlechts. --[[Benutzer:RiaRetterspitz|RiaRetterspitz]] 22:49, 30. Jan. 2008 (CET)
 
Enddeckt man einen Daumen auf einer Hand anderen Geschlechts (evtl. gar der eigenen), ist dies als unzüchtige Absichtserklärung des/der DaumenbesitzerIn aufzufassen. Immer. Auch wenn die sonstige Etikette gelockert oder ignoriert wird. Hier kann ein Etikettebruch also auch als agressiver Flirtversuch benutzt werden, und zwar von Angehörigen jeden Standes oder Geschlechts. --[[Benutzer:RiaRetterspitz|RiaRetterspitz]] 22:49, 30. Jan. 2008 (CET)
  
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- Der Handkuss beinhaltet eine Référénce des Herren vor der Dame. Diese kann von der Dame ebenso beantwortet werden (und sollte es auch, wenn der Herr den höheren Stand hat). Bei einem Handkuss wird die Hand nur an die Lippen geführt und vielleicht ein Kuss 'aufgehaucht'. Die Hand wird nicht abgeschlabbert!
 
- Der Handkuss beinhaltet eine Référénce des Herren vor der Dame. Diese kann von der Dame ebenso beantwortet werden (und sollte es auch, wenn der Herr den höheren Stand hat). Bei einem Handkuss wird die Hand nur an die Lippen geführt und vielleicht ein Kuss 'aufgehaucht'. Die Hand wird nicht abgeschlabbert!
  
- Die Dame hat immer Recht ;)  --[[Benutzer:Merilana|Merilana]] 16:41, 30. Jan. 2008 (CET) Knappen und Angehörige niedriger Stände haben diese Regel auf Zofen auszuweiten, Priester und Hochfürsten (oder andere Monarchen) dürfen sie komplett ignorieren. Ein Bruch dieser Etiketteregel ist niemals für sich alleine ein Grund zum Duell oder zur Forderung. Mit Missbrauch, etwa dem Erzwingen eines Diskussionsendes, macht die Dame diese Regel gegenstandslos. Der wortgewandte Herr versteht es, seinen Widerspruch als Ergänzung zu formulieren. Eine Dame, die Interesse an Gesellschaft hat, versteht es, darauf einzugehen. --[[Benutzer:RiaRetterspitz|RiaRetterspitz]] 23:13, 30. Jan. 2008 (CET)
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- Die Dame hat immer Recht ;)  --[[Benutzer:Mara|Mara]] 16:41, 30. Jan. 2008 (CET) Knappen und Angehörige niedriger Stände haben diese Regel auf Zofen auszuweiten, Priester und Hochfürsten (oder andere Monarchen) dürfen sie komplett ignorieren. Ein Bruch dieser Etiketteregel ist niemals für sich alleine ein Grund zum Duell oder zur Forderung. Mit Missbrauch, etwa dem Erzwingen eines Diskussionsendes, macht die Dame diese Regel gegenstandslos. Der wortgewandte Herr versteht es, seinen Widerspruch als Ergänzung zu formulieren. Eine Dame, die Interesse an Gesellschaft hat, versteht es, darauf einzugehen. --[[Benutzer:RiaRetterspitz|RiaRetterspitz]] 23:13, 30. Jan. 2008 (CET)
  
 
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- Der Daumen hat auf der Hand der/des anderen nichts zu suchen --[[Benutzer:Merilana|Merilana]] 16:40, 30. Jan. 2008 (CET)
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- Der Daumen hat auf der Hand der/des anderen nichts zu suchen --[[Benutzer:Mara|Mara]] 16:40, 30. Jan. 2008 (CET)
 
Enddeckt man einen Daumen auf einer Hand anderen Geschlechts (evtl. gar der eigenen), ist dies als unzüchtige Absichtserklärung des/der DaumenbesitzerIn aufzufassen. Immer. Auch wenn die sonstige Etikette gelockert oder ignoriert wird. Hier kann ein Etikettebruch also auch als agressiver Flirtversuch benutzt werden, und zwar von Angehörigen jeden Standes oder Geschlechts. --[[Benutzer:RiaRetterspitz|RiaRetterspitz]] 22:49, 30. Jan. 2008 (CET)
 
Enddeckt man einen Daumen auf einer Hand anderen Geschlechts (evtl. gar der eigenen), ist dies als unzüchtige Absichtserklärung des/der DaumenbesitzerIn aufzufassen. Immer. Auch wenn die sonstige Etikette gelockert oder ignoriert wird. Hier kann ein Etikettebruch also auch als agressiver Flirtversuch benutzt werden, und zwar von Angehörigen jeden Standes oder Geschlechts. --[[Benutzer:RiaRetterspitz|RiaRetterspitz]] 22:49, 30. Jan. 2008 (CET)
  

Version vom 24. Februar 2010, 17:06 Uhr

Wozu sind Etikette auf einer Hofhaltung da?

Etikette auf einer Hofhaltungscon sind nicht dazu da, sich sklavisch an sie zu halten. Wie die Abhängigkeitsverhältnisse zwischen den Figuren, sollen auch die Zwänge höfischer Etikette nur dargestellt werden, nicht real vorhanden sein. Das bedeutet drei Dinge:

1. Müssen die beteiligten SpielerInnen die verwendeten Etiketteregeln kennen. Larp-Etiketteregeln verstehen sich trotz PnP-Erfahrung und Historiendramen nicht mehr oder weniger "von selbst". Bei Etiketteregeln geht es grundsätzlich um Details, daher ist es leider nicht wirklich möglich, eine "grobe Vorstellung" von ihnen zu haben. Daher solltet ihr euch die Beiträge, die hier in nächster Zeit gepostet werden, ernsthaft aneignen. Wie bei so vielen Dingen, werden hoffentlich auch hier unterschiedliche Ansichten vertreten werden. In diesem Falle gilt es, beide Meinungen zu kennen. Etiketteregeln zu kennen heißt, die Diskussion über Etiketteregeln zu kennen.

2. Muss die Gruppe (Trigardonische Gesandtschaft) gemeinsam entscheiden, welche Etiketteregeln für die einzelnen Charaktere nicht optional sind, d. h. welche Etiketteverstöße IT wie geahndet werden müssen, welche auf keinen Fall geahndet werden sollen und welche Etiketteregeln IT relevant sein können. Da selbst Etiketteregeln sich logisch erschließen lassen bzw. Ausdruck einer gewissen IT-Mentalität sind, die sich logisch erschließen lässt, verweise ich nocheinmal auf den Hintergrund, damit wir hier eine gemeinsame Disskussionsgrundlage haben. Der Hintergrund ist aber nicht unsere einzige Disskussionsgrundlage. Es kommt auch darauf an, was wir OT spielen wollen und was nicht.

3. Müssen alle SpielerInnen sich überlegen, wie wichtig ihren Charakteren die Etikette sind, wie mutig sie sich auf höfischem Parkett verhalten und in welchen Punkten sie gegen die Etikette verstoßen wollen. Denn der absichtliche, gezielte Etikettebruch ist die eigentliche Hohe Kunst im Hofspiel. Höfische Charaktere bzw. HofspielerInnen im Allgemeinen gelten als konfliktscheu. Ihnen wird die Tendenz nachgesagt, spielerische Konflikte am liebsten schon vor ihrem Ausbruch zu einem alle Seiten befriedigenden Ende zu bringen. Hinter vorgehaltener Hand wird dann gelästert (nicht selten verschwimmt hierbei die Grenze zwischen IT und OT), aber der eigentliche Konflikt hat keine Konsequenzen. Dies wird böswillig (und zutreffend) als "Eiteitei-Spiel" bezeichnet. Damit das Hofspiel kein Eiteitei-Spiel wird, sollten wir etwas Konfliktbereitschaft mitbringen und zulassen, dass sich unsere Charaktere Blößen geben. Es geht im Hofspiel jedenfalls auf keinen Fall darum, Etikettemäßig alles richtig zu machen. Man muss nur wissen, was man falsch macht und welche Auswirkungen das haben kann. Es kann zu einem wirklich spannenden Spiel kommen, wenn erfolgreich IT provoziert wird und der Konflikt so eskaliert, dass zwei Gruppen da mit hineingezogen werden. Aber es ist nichts blöder, als ein IT-Konflikt, der Spiel abtötet, anstatt es zu fördern. Daher brauchen beide am Konflikt beteiligten Parteien eine IT-Rückzugsmöglichkeit, bei der ihr Gesicht gewahrt bleibt. Daher muss man ein Gefühl dafür haben, was man genau macht, wenn man einen Etiketteverstoß begeht. Wer sich aber mit Etikette nicht auseinander setzt, wird einen noch langweiligeren Con haben, als die SpielerInnen, die sich sklavisch an die Regeln halten. --RiaRetterspitz 19:30, 22. Jan. 2008 (CET)

dazu: wichtig ist hier zu beachten, dass nur jemand der die Regeln perfekt beherrscht, gegen diese auch zu seinen Gunsten verstoßen kann. Daher ist dies nur erfahrenen Spielern angeraten. Ansonsten ergibt sich das Problem, dass die Fehler der gesamten Gesandtschaft zugelastet werden und das kann im Zweifel deren Spiel zerstören. Dies ist abzugrenzen von der spielerischen Möglichkeit, Regeln schlicht nicht zu kennen. Das ist natürlich immer ok, nur sollte man dann darauf achten, dass ein junger Bediesnteter nicht vorprescht, wenn er überhaupt nicht weiß, wie er zu agieren hat. Aber wie mein Vorschreiber schon bemerkte, ist ein strenges Einhalten der Regeln eine deutlich größere Herauforderung an eine Spieler als die "plumpe" Mißachtung. - Herr Curgan

Bei Tisch und an der Tafel

"Bei Tisch" beschreibt jede Speisesituation, "an der Tafel" beschreibt die Situation beim Bankett oder anderen Speisesituationen, bei denen der/die GastgeberIn anwesend ist und/oder eine Sitzordnung existiert. Sollten Geistliche, Zofen oder Knappen an der Tafel sitzen, gelten für sie die gleichen Pflichten, wie für Damen und Herren. --RiaRetterspitz 03:00, 31. Jan. 2008 (CET)

Dos

- man setzt sich erst wenn der höchstrangigste am Tisch sich setzt. Ist er zu Beginn nicht anwesend steht man auf, wenn er den Raum betritt.

- alle Herren an der Tafel erheben sich, wenn eine Dame nicht sitzt. Eine Zofe, ein Mündel und eine Magt sind keine Damen. Bei Tisch kann diese Regel situationsbedingt auf Zofen ausgeweitet oder komplett ignoriert werden. --RiaRetterspitz 19:30, 22. Jan. 2008 (CET)

Hallo, das möchte ich gern etwas ergänzen. Man darf immer dann sitzenbleiben, wenn man gerade isst - Herr Curgan.

- man spricht ein Dankgebet vor dem Essen (zumindest bei Siebenfaltigem Glauben). --RiaRetterspitz 19:30, 22. Jan. 2008 (CET)

- man reicht niemals einen Trank, von dem man nicht zuvor sichtbar gekostet hat. Besser man kostet jedes mal, wenn man jemandem einen Trank reicht, auch wenn man den gleichen Trank der gleichen Person mehrmals reicht. Diese Regel sollte für alle und jeden gelten, selbst dann, wenn der Hochfürst dem Gastgeber eine Metprobe gibt. Trigardonen sollten sich aber daran gewöhnen, dass man diese Regel im Ausland häufig nicht kennt oder nicht anwendet. Obwohl sich die Bezeichnung "Vorkosten" dafür eingebürgert hat, sollte man es besser eine Etiketteregel nennen. Symbolisch zeigt man dem Gegenüber, dass man nicht den Wunsch hegt, ihn oder sie zu vergiften, selbst wenn man tatsächlich keinen Einfluss darauf hat (z. B. wenn eine Dienerin einer Herrschaft den Wein einer anderen Herrschaft bringt). --RiaRetterspitz 19:30, 22. Jan. 2008 (CET)

zudem darf ein Untergebener in Gesprächssituationen nicht fragen, ob er auch was haben kann. wenn die hohen Herrschaften dann aber etwas ganz besonderes zu sich nehmen, ergibt sich so die Gelegenheit, dem Rest der Gesandtschaft etwas Freude zu machen *g* . Herr Curgan.

Don'ts

- An der Tafel beginnt man niemals vor der Gastgeberin oder der Tischdame des Gastgebers zu essen. Der Herr beginnt hier niemals vor seiner Tischdame. --RiaRetterspitz 03:00, 31. Jan. 2008 (CET)

nie den Ellenbogen auf den Tisch legen oder stützen, aber immer beide Hände über der Tischkante (man hat ja nichts zu verbergen)- Herr Curgan.

Beim Ball und beim Tanz

Beim Ball gelten alle teilnehmenden männlichen Wesen als Herren, alle teilnehmenden weiblichen Wesen als Damen. Das ändert zwar überhaupt nichts an der Autoritätsverteilung, aber eine Menge an den Pflichten bezüglich der Etikette.

Bei jedem Tanz, der nicht der Ball ist, erfahren die Etiketteregeln eine relative Lockerung: Bei einer Tanzübung werden Verstöße nur benannt, nicht geahndet, bei einer Gesindefeier können sie komplett ignoriert werden. --RiaRetterspitz 23:13, 30. Jan. 2008 (CET)

Dos - Eine Aufforderung zum Tanz wird vom Herrn durch eine angemessene Référénce (Verbeugung) zum Ausdruck gebracht oder von einer solchen begleitet. Die Dame fordert niemals den Herrn zum Tanz auf, Ausnahmen werden explizit IT angekündigt und sind so gut wie nie vorhanden. --RiaRetterspitz 23:13, 30. Jan. 2008 (CET)

- Nach dem Tanz wird die Dame an ihren Platz zurückgeleitet und nicht etwa auf der Tanzfläche zurückgelassen. Dies gilt auch, falls man nach dem Tanz eine andere Dame an der Hand hat: Diese wird dann an ihren Platz zurückgeleitet

Don'ts - Der Daumen hat auf der Hand der/des anderen nichts zu suchen --Mara 16:40, 30. Jan. 2008 (CET) Enddeckt man einen Daumen auf einer Hand anderen Geschlechts (evtl. gar der eigenen), ist dies als unzüchtige Absichtserklärung des/der DaumenbesitzerIn aufzufassen. Immer. Auch wenn die sonstige Etikette gelockert oder ignoriert wird. Hier kann ein Etikettebruch also auch als agressiver Flirtversuch benutzt werden, und zwar von Angehörigen jeden Standes oder Geschlechts. --RiaRetterspitz 22:49, 30. Jan. 2008 (CET)

Allgemeines und Sonstiges

Unter tituliertem Adel verstehen wir rechtsmündige, adelige Personen. Zofen, Knappen, Pagen, Mündel, Edelknechte etc. pp. sind unmündige, adelige Personen. D. h., sie brauchen für jede rechtlich relevante Handlung (z. B. das Abschließen von Geschäften, das Leisten eines Eides oder das Heiraten) zumindest theoretisch die Zustimmung ihrer Herrschaft. Sie werden bezüglich der Etikette mehr oder weniger ähnlich wie unadlige Personen behandelt. Wir sprechen von ihnen (keineswegs herablassend!) als Gesinde oder Gefolgschaft, wobei der Gefolgschaftsbegriff auch für titulierten Adel und Geistliche verwendet wird, wenn sie eine entsprechend höhere Person begleiten. Hohe Geistliche (Priester und höher) können wie titulierter Adel behandelt werden, haben aber keinen Anspruch darauf. --RiaRetterspitz 03:00, 31. Jan. 2008 (CET)

Die Untergebenen eines jeden Adligen sind das jeweilige Auge und Ohr desselben. Die Untergebenen können viel leichter Gespräche anderer belauschen oder bekommen Gerüchte und Klatsch bei der Essensausgabe o.ä. mit. Je nachdem wie sehr man den Höhergestellten dienlich sein will, gibt man die Informationen weiter, bzw. versucht mehr und mehr herauszufinden. Eine gut informierte Delegation hat einen großen Vorteil und sofort eine bessere Stellung bei Hofe.

Dos

- Eine Référénce muss standesgemäß sein. Bei Standesgleichen wird der Knicks nur durch die entsprechende Berührung des Kleides und ein leichtes Nicken, die Verbeugung nur durch das Beugen des Armes vor dem Bauch und ein leichtes Nicken angedeutet, wobei die Référénce des Herrn stärker ausfällt, als die der Dame. Die Référénce gegenüber Angehörigen geringerer Stände fällt so aus, wie die Référénce gegenüber Standesgleichen. Die Angehörigen geringerer Stände vertiefen Knicks und Verbeugung entsprechend der Standesdifferenz. Nur titulierter Adel empfängt eine Référénce, niemand Knickst oder verbeugt sich vor Knappen, Zofen oder Angehörigen niedrigerer Stände. Die einzige Ausnahme findet während des Balls und im Umgang von Knappen und Zofen untereinander statt. --RiaRetterspitz 03:00, 31. Jan. 2008 (CET)

- Ausserhalb des Balles finden Référéncen immer dann statt, wenn man sich vorstellt und ein Gespräch eröffnet wird. Das Gesinde macht zusätzlich immer dann eine Référénce, wenn es den Bankettsaal betritt (danach nicht mehr), wenn es einen Raum betritt, in dem sich die GastgeberInnen aufhalten oder wann immer ein Raum betreten wird, in dem es sehr formell zugeht.

- Schreitet eine Herrschaft (Herr oder Dame) durch das Gesichtsfeld eines Knappen, einer Zofe oder von Angehörigen eines geringeren Standes (Faustregel ist ein Abstand von ca. 7 Metern), so haben diese sich zu erheben. Falls sie schon stehen, sollten sie eine leichte Référénce machen. Eröffnet die Herrschfat das Gespräch oder wird das Gespräch mit ihnen gesucht, ist der Wortwechsel mit einer Référénce von Seiten der Geringeren zu beginnen. Gleiches gilt für einen Herrn, wenn eine Dame durch sein Gesichtsfeld schreitet (Zofen sind keine Damen). Das Gespräch zwischen beiden beginnt mit einer Référénce des Herrn, der von der Référénce der Dame beantwortet wird. Schreitet der Hochfürst oder einE andereR MonarchIn durch das Gesichtsfeld seineR Untertanen, haben diese sich zu erheben. Falls sie schon stehen, sollten sie eine deutliche Référénce machen. Das Gespräch mit ihm sollte mit einem Kniefall oder zumindest einer sehr tiefen Référénce beginnen. --RiaRetterspitz 03:00, 31. Jan. 2008 (CET)

- Wenn ein Herr und eine Dame sich kennen lernen, hat die Dame dem Herrn entweder direkt vor oder direkt nach dem Austausch der Namen die Hand zum Kuss zu reichen. Knappen und Zofen verfahren untereinander ebenso, evtl. auch Damen mit Knappen, nicht jedoch Zofen mit Herren.

- Der Handkuss beinhaltet eine Référénce des Herren vor der Dame. Diese kann von der Dame ebenso beantwortet werden (und sollte es auch, wenn der Herr den höheren Stand hat). Bei einem Handkuss wird die Hand nur an die Lippen geführt und vielleicht ein Kuss 'aufgehaucht'. Die Hand wird nicht abgeschlabbert!

- Die Dame hat immer Recht ;) --Mara 16:41, 30. Jan. 2008 (CET) Knappen und Angehörige niedriger Stände haben diese Regel auf Zofen auszuweiten, Priester und Hochfürsten (oder andere Monarchen) dürfen sie komplett ignorieren. Ein Bruch dieser Etiketteregel ist niemals für sich alleine ein Grund zum Duell oder zur Forderung. Mit Missbrauch, etwa dem Erzwingen eines Diskussionsendes, macht die Dame diese Regel gegenstandslos. Der wortgewandte Herr versteht es, seinen Widerspruch als Ergänzung zu formulieren. Eine Dame, die Interesse an Gesellschaft hat, versteht es, darauf einzugehen. --RiaRetterspitz 23:13, 30. Jan. 2008 (CET)

Don'ts

- Der Daumen hat auf der Hand der/des anderen nichts zu suchen --Mara 16:40, 30. Jan. 2008 (CET) Enddeckt man einen Daumen auf einer Hand anderen Geschlechts (evtl. gar der eigenen), ist dies als unzüchtige Absichtserklärung des/der DaumenbesitzerIn aufzufassen. Immer. Auch wenn die sonstige Etikette gelockert oder ignoriert wird. Hier kann ein Etikettebruch also auch als agressiver Flirtversuch benutzt werden, und zwar von Angehörigen jeden Standes oder Geschlechts. --RiaRetterspitz 22:49, 30. Jan. 2008 (CET)

- Der Herr führt die Dame niemals untergehakt, Herr und Dame gehen nicht Arm in Arm. --RiaRetterspitz 14:36, 31. Jan. 2008 (CET)

- rülpsen, furzen und es dem gemeinen Volk gleichtun degradiert die eigene Stellung

- gotteslästericherliches Mundwerk zu Tage legen

49 güldene Regeln für die trigardonische Zofe

von Raphaela Katharina von Syebeneyck, Freifrau von Syebeneyck zu Hardenberg

Dieses Richtmaß möge künftigen Edelfrauen auf ihrem langen Wege dorthin stets ein ratsamer Begleiter sein.

Dye Syttlychkeyt der Zofe

1. Zeige Deine tiefste Ehrerbietung gegenüber Deiner Herrin, geschehe was auch immer die Götter wollen. Mit ganzem Herzen und ganzer Seele lege ihr Deine Ergebenheit zu Füßen und sprich unbeirrt nichts als die Wahrheit in ihr Antlitz.

2. Wahre mit aller Sorgfalt Deine Tugenden und ebenso Deine Unerfahrenheit

3. Sei stets höflich gegenüber jedermann und ebenso respektvoll zu Edlen über Deinem Stand

4. Sei geistreich im Umgang mit Sitte und Moral

5. Trete nur ehrfurchtsvoll und artig vor Deine Herrin, sprich nur dann wann es wirklich an Dir ist zu sprechen

6. Wisse wann Du die Herrin kannst ergötzen mit einem traulichen Gespräch, wähle Deine Worte aber klug in Zurückhaltung und nicht in gedankenlosem Geschwätz

7. Fröne niemals einer irrtümlichen Heiterkeit

8. Sei die geschickten Hände der Herrin bei der Morgentoilette, bei der Ankleide und Auskleide jeglicher Kleidungstücke, Kopfbedeckungen und Schmuckstücken

9. Trage die Schleppe als auch den Schleier der Herrin, wenn sie Gefahr laufen verschmutzt oder gar getreten zu werden

10. Decke mit großem Geschick, dem Auge für das Ästhetische und Schöne sowie äußerster Umsicht das Gedeck Deiner Herrin vollständig auf. Wenn sie es erwünscht, dann gilt Gleiches auch für Tischherren oder Gäste des Hauses.

11. Trage Deiner Herrin mit größter Umsicht das Essen auf.

12. Beschmutze niemals das Gewand Deiner Herrin, das ihres Tischherren oder eines Gastes mit Speisen, Wein oder ähnlichem!

13. Sei Dir stets bewusst: Servieren zur Rechten, Abräumen zur Linken der Herrin

14. Versorge Deine Herrin umsichtig während dem Mahl

15. Stehe drei Fuß schräg hinter ihr in Hörweite und sitze nicht während des Beköstigens

16. Führe beim Speisen stets einen gefüllten Krug mit Wasser, oder aber zu späterer Stunde einen mit Wein gefüllten zur Hand. Abweichend kann auch das Leibgetränk der Herrin empfohlen werden

17. Beachte das Trinkgefäß der Herrin und möglicherweise jenes Tischherren. Fülle unaufgefordert nach, es sei denn die Herrin wünscht dies ausdrücklich nicht

18. Nimm Dein Mahl nach den Herrschaften ein

19. Gehe Deiner Herrin bei Planungen von Festlichkeiten, Reisen oder Anschaffungen und bei handwerklichen Tätigkeiten wie Nähen, Sticken oder Häkeln mit Feuereifer zur Hand

20. Sei die rechte Hand, die Augen und die Ohren Deiner Herrin

21. Sei unterhaltsam als erste Gesellschafterin Deiner Herrin auf Festen, Feierlichkeiten, Ausritten, Spaziergängen, auf der Jagd oder an der Tafel – beachte dabei jedoch Regeln vier bis sieben

22. Es ist Dir untersagt mit Deinen Händen in Anwesenheit Deiner Herrin Deine Haare, Beine und Dein Gesicht zu berühren

23. Falte Deine Hände in Deinem Schoß, wenn Du sie beim Sitzen nicht benötigst

24. Verschränke Deine Arme im Stand niemals hinter dem Rücken, sondern lege sie sittsam vor Deinem Schoß ineinander

25. Betrete und Verlasse einen Raum niemals ohne einen angemessenen Knicks

26. Sobald bittende oder dankende Worte in Dein Ohr fallen, knickse ebenso

27. Verrichte Deine Not niemals im Stehen

28. Achte bei jeder Bewegung und jeder Geste, auch wenn Du reglos im Sitzen oder Stehen verharrst auf Deine edle Haltung

29. Bediene niemals jemanden in Deinem oder gar unter Deinem Stand

30. Achte beim Sitzen auf Deinen Rock, sodass er gerade liegt und sich nicht zwischen Deinem Gesäß verbirgt

31. Überschlage niemals unsittlich Deine Beine

32. Zeige niemals unsittlich Deine Fesseln

33. Treffe Dich niemals nach Anbruch der Dunkelheit mit jemandem anderen Geschlechts unter einer Weide, Birke, Buche oder ähnlichem

34. Achte auf reinliche und wohlriechende Hände und Finger

35. Erhebe niemals Deine Stimme höher als das liebliche Wispern des Windes in den Blättern eines Baumes

36. Ehre die Götter geringstenfalls einmal am Tage während der Dämmerung

37. Vervollkommne Deine Anmut und Deinen Liebreiz, auf dass Du zu späterer Zeit die Herren die Grauen und Sorgen des Krieges vergessen lassen kannst

38. Blicke höher gestellten Herrschaften keinesfalls geradewegs in die Augen

39. Schreite geräuschlos wie das Gleiten auf Wasser voran

40. Beachte Deine Schrittlänge, sodass sie nicht größer als anderthalb Schritte ausfällt

41. Bedenke: Vor Beginn Deiner Zofenschaft hast Du Dich in den reinsten Wassern des ewigen Arbos zu reinigen, auf dass Du bereit seiest Deinen neuen Lebensabschnitt in Glauben und Demut zu beginnen

42. Kratze Dich niemals unsittlich im Gesicht, Dekolté, oder gar unterhalb Deiner Hüfte

43. Sittsame Inhalte eines Gespräches stellen Kunst, Gedichte, Mode, Reisen, gesellschaftliche Geschehnisse am Hof, Themen des Wetters und der häuslichen Angelegenheiten dar.

44. Wahre die Reinheit Deines Geistes

45. Fluche niemals unsittlich, insbesondere dann wenn jemand dies hören könnte

46. Erwarte niemals mehr als ein Silberstück im Monat von Deiner Herrschaft

47. Halte Dein Haupt stets bedeckt, denn bedenke Höheres über Dir (!)

48. Berühre niemals mehr als die Hand des Mannes beim Tanze

49. Lehne niemals direkt einen Tanz ab, falls ein Recke Dich um diesen bittet. Sei erfinderisch in Deinen Ausreden.