Laurencia vom Lauengrund
Laurencia ist Franzis allererster LARP-Charakter und sehr bodenständig und bäuerlich gehalten. Als Zofe mit kürzlich erst erworbenem Adel neigt sie dazu sich öfter der Situation unangemessen zu verhalten, macht dies aber nicht mit Absicht. Sie weiss es eben nicht besser. Laurencia reist im Gefolge von Frau Raphaela Catharyna von Syebeneycc und Herrn Narec Natan anh Garesch zu Syebeneycc
Laurencias Geschichte
Laurencia vom Lauengrund ist das älteste Kind von Albrecht vom Lauengrund und seiner verstorbenen ersten Gemahlin Karmina. Hof Lauengrund liegt in Altberg in einem kleinen Tal zu dem ein Pass im Norden und einer im Westen führt. Im Tal selbst gibt es außer Hof Lauengrund wenig anderes: Fast die gesamte Fläche wird vom Land der Familie eingenommen, man lebst größtenteils autark. 2/3 der Fläche nehmen die Apfelbäume ein, die der Familie ihren Reichtum bescheren. Lauengrunder Apfelwein ist in ganz Altberg begehrt und bekannt. Das letze Drittel des Tals wird eingenommen von 3 Teilhöfen, auf denen Angestellte des Haupthofes mit ihren Familien leben, Felder bestellen und Nutzvieh wie Schafe, Hühner, Gänse und einiges Milchvieh versorgen.
Lauengrund wird in der 6. Generation von der Familie bewirtschaftet und hat sich seit dem stetig bis zum heutigen Ausmaß vergrößert. Die Gründung begann mit Laurencias Ur-Ur-Ur-Ur-Großeltern Bianne und Harmon. Als jeweils jüngstes Kind ihrer Familien hatten sie nichts zu Erben und wurden mit Biannes kleiner Aussteuer und Harmons Angespartem vor die Tür gesetzt. Kein anderes Handwerk kündig als das eines Bauern versuchten die beiden sich nach Burgund durch zu schlagen. Damals hieß es, dass in Burgund jeder Arbeit finden konnte, das Leben leicht und die Kinder dick und gesund seien. So kam es, dass Bianne und Harmon sich im Herbst nach der letzten Ernte mit zwei Ziegen und einem Esel beladen mit ihren wenigen Habseeligkeiten auf den Weg von Altburg nach Osten machten, um noch vor dem ersten Schnee über die Pässe zu kommen.
Nun sagen die Großmütter in Laurencias Familie stets, dass Ur-Ahn Harmon nicht sehr gut im Sternen lesen war und vom Weg abgekommen sei. Die Großväter allerdings erzählen immer, dass Ur-Ahnin Bianne ein wenig wehleidig war und immer den bequemsten Weg nehmen wollte.
Wie auch immer es zustande kam, die Ur-Ahnen kamen nicht in Burgund an. Statt dessen landeten sie bei Überquerung eines Passes in einem kleinen fast völlig eingeschlossenen Tal, in dem die letzten goldenen Strahlen der Herbstsonne auf einen Hain wilder Apfelbäume fiel. Ur-Ahnin Bianne sah es als göttliches Zeichen und war nicht mehr von diesem Ort zu bewegen, allen Bitteln und Betteln Harmons zum Trotze. Widerwillig begann er mit ihr eine Hütte aus dem Holz toter Apfelbäume zu bauen und befürchtete schon das schlimmste für den kommenden Winter. Zu seiner großen Überraschung pfeiften die Winde nicht so stark wie er vermutete und es wurde nicht einmal so kalt wie in Altburg zu dieser Jahreszeit. So nannte er das Tal Lauengrund.
Nach einigen sehr harten Jahren in Lauengrund, in denen wilde Kaninchen und Äpfel die Hauptnahrung stellten, wuchs die Hütte langsam zu einem kleinen Häuschen, es kamen Kinder zur Welt und der aus den wilden Äpfeln gekelterte Wein verkaufte sich überraschend gut in Altberg.
So wuchs Hof Lauengrund von Generation zu Generation weiter an und der Reichtum vermehrte sich stetig durch harte Arbeit. Das kleine Häuschen von Ur-Ahnin Bianne und Ur-Ahn Harmon steht noch immer neben dem heutigen Haupthaus und dient der Familie als Ort der Verehrung und Dank für den Mut und die Beharrlichkeit der beiden Ur-Ahnen.
Laurencias Großeltern Theon und Agatha waren die fünfte Generation die Lauengrund bewirtschafteten. Ihr Albrecht war der siebte Sohn, alle seine Brüder starben allerdings schon in frühen Kinderjahren. Großmutter Agatha war immer von schwacher Gesundheit und starb bevor Laurencia sie kennen lernen konnte.
Die genaue Herkunft ihrer Mutter Karmina sind Laurencia nicht bekannt. Der Vater spricht nur immer davon, wie er sie auf einer Handelsreise im Frühling unter einem blühenden Apfelbaum stehen sah und wusste, dass diese Frau die richtige ist. Für Haus, Hof und Familie. Und hat sie mitgenommen.
Neben Laurencia sind aus dieser Verbindung noch 13 weitere Kinder hervorgegangen:
Theodora, Agnes, Ingried, Romund, Halmut, Gunhard, Wilmina, Rosalie, Orlinda, Karhall, Wilran, Harmon, Bianne
Nach Gunhards Geburt starb Großvater Theon mit den Worten, dass 7 Kinder nun genug seien, ihr Geschlecht zu erhalten.
Mutter Karmina starb an Erschöpfung bei Biannes Geburt.
Laurencia war seit sie denken kann mit Theodora und Agnes für die Versorgung der jüngeren Kinder zuständig. Waschen, anziehen, füttern, Kleider reparieren, züchtigen, gesund pflegen, schon wieder waschen und anziehen und so weiter. Laurencias Mutter war zu jeder Zeit geschwächt von der Geburt oder gerade wieder in Erwartung der baldigen nächsten, konnte also viele Dinge nicht erledigen. So kam es, dass die ältesten Töchter zu wahren Anpackern wurden: Kochen, waschen, nähen, Möbel reparieren, Vorräte verwalten, Gäste bewirten, eben alles was in den 4 Wänden so anfällt.
Lesen und schreiben haben die Kinder nie gelernt. Vater Albrecht meinte immer, dass Zahlen doch genug seien und für den Firlefanz mit den ganzen anderen Zeichen bezahle er keinen Gelehrte und außerdem hätten alle auch so genug zu tun.
Generell war Vater Albrecht ein wenig mit der Erziehung seiner Kinder überfordert. So versuchte er, den Kontakt seiner Töchter mit den Erntehelfern im Herbst auf ein Minimum zu beschränken oder bei Besuch fahrender Händler sie nie alleine zu lassen, da er sich einfach nicht traute, sie über die Fruchtbarkeit und die Dinge aufzuklären, die zwischen zwei Menschen schonmal geschehen, wenn das Licht ausgeht. Natürlich hatten die Kinder sich das nötige Wissen schon längst von den älteren Töchtern der Angestellten auf den Höfen geholt, aber durch den mangelnden Umgang mit dem anderen Geschlecht ist Laurencia bis heute sehr unsicher in Gegenwart fremder Männern.
Nachdem seine Frau nun 10 Jahre verstorben war, kam Vater Albrecht zu der Überzeugung, dass es wieder an der Zeit sei eine Herrin im Haus zu haben und eine neue Frau zu heiraten. Auf Geschäftsreisen ins benachbarte Burgund lernte er die verwittwete Dame Renata von Dreibrücken kennen, eine entfernte Cousine der Dame Raphaela Catharyna von Sybeneycc . Diese war seit einem Jahr Witwe und schlug sich mit den Schulden ihres verstorbenen Mannes rum. Sie war eine Frau mit selbstbewusstem Auftreten, schaffte es sich trotz Schulden über Wasser zu halten und war obendrein adelig.
Kurzum: Albrecht und Renata kamen ins Gespräch und beschlossen durch Heirat voneinander zu profitieren. Albrecht würde die Schulden begleichen und Renata ein angenehmes Leben auf Hof.
Die Hochzeit fand wie geplant statt und die 14 Kinder fanden sich plötzlich in der Situation zum Altberger Adel zu gehören, zumindest vom Titel her. Frau Renata war aber gänzlich unzufrieden was den Bildungsstand des Lauengrunder Haufens anging: Keiner konnte lesen, schreiben, tanzen, dichten, musizieren oder sonst etwas, was junge Mädchen und Knaben von Stand können sollten. Also begann sie, um Herrin der Lage zu werden, die ältesten Kinder bei Vertrauten in die Lehre zu schicken.
So kam es, dass Laurencia im Haushalt von Frau Raphaela landete. Innerhalb kürzester Zeit wurde ihr lesen beigebracht, auch wenn es noch ein wenig holprig von statten geht, und man versucht ihr die Tugenden einer Dame näher zu bringen. Ans anpacken gewohnt, kommt es allerdings auch schon mal vor, dass Laurencia in ihren neuen, feinen Kleidern Herrn Narec die schmutzige Rüstung und Waffen nach einem Übungskampf hinterher trägt, oder bis zu den Ellenbogen in Teig hängt um der Köchin zu helfen. Selbstverständlich kümmert sie sich auch liebevoll um die drei Kinder von Herrn Narec und Frau Rhaphaela. Was keine Herausforderung darstellt, wenn man 13 jüngere Geschwister hat.
Stets begleitet sie die Herrschaften auf Reisen und achtet darauf, dass Frau Raphaela immer warm eingepackt ist. Da sie noch nicht viel von der Welt gesehen hat, ist sie von jedem noch so kleinen fremden (arbonischen) Brauch begeistert und versucht so viel wie möglich mit zu erleben.