Hectors Handbuch
Inhaltsverzeichnis
Hintergrund
„Ratschläge an die Heerführer von Natans Stamm“, umgangssprachlich „Hectors Handbuch“ genannt, ist eine Sammlung von Erkenntnissen und Überlegungen zur Kriegskunst. Auf das Bestreben von Hector Caroman anh Rhack wurden sie bei Gründung der Schulen des Ischan erstmals schriftlich niedergelegt und seitdem kontinuierlich ergänzt. Aus diesem Grund lässt sich nur noch vermuten, welche Teile von Hectors Handbuch tatsächlich auf ihn zurückgehen. Obwohl die Gesamtheit der Ratschläge nur auf den Schulen des Ischan gelehrt werden, sind bestimmte Teile davon im ganzen Land bekannt, da in ihnen die Grundlagen der Heeresorganisation und Kriegsführung von Emendons Reich formuliert sind. Sie werden zwar nicht perfekt, aber immerhin so gut umgesetzt, dass eine umwälzende Reform des Heerwesens unnötig erscheint.
Metaebene
Anstatt ein gesamtes Kriegshandbuch zu formulieren, beschränken wir uns auf Auszüge daraus, von denen wir glauben, dass sie auf Veranstaltungen darstellbar sind, die dem Hintergrund nach besondere Bekanntheit besitzen oder die wir aus anderen Gründen für besonders spielrelevant halten. Schließlich ist den meisten Trigardonen Hectors Handbuch auch nur Auszugsweise bekannt. Daher gehen wir auch davon aus, dass dieser Artikel hin und wieder Ergänzungen bekommen wird.
von der Ordnung des Heeres
"Des Heeres Finger und Zehen sind die Kriegerscharen, seine Hände und Füße die Banner, Arme und Beine die Heerhauffen und seine Leiber die Jurten.
In dieser Weise sollen die Scharen geordnet sein: Nicht weniger als Fünf und nicht mehr als Neun Krieger sollen sie zählen. Und nur die Krieger sollen zu ihrer Ordnung gezählt werden, nicht die Hörigen, Heiler, Troßweiber, Pagen und zu jungen Knappen, gleich ob sie der Schar zugeteilt sind oder der Herdmutter dienen. Zur Zahl der Schar werden nur die Krieger gezählt und sie soll nicht kleiner als fünf und nicht größer als neun sein. Denn gesellt sich zur Schar der Zehnte, so sind es schon zwei Scharen geworden.
Jeder in der Schar hat einen Rang, vom Ersten bis zum Fünften oder bis zum sechsten und wenn die Schar mehr als sechs Krieger zählt haben alle nach dem Fünften den sechsten Rang, da sich ja den siebten Rang die Ahnen des Heerführers teilen. Der Erste der Schar führt die übrigen, es sei denn er kann nicht auf seinen Füßen oder den Hufen seines Pferdes stehen oder er kann nicht sehen, nicht hören, nicht sprechen oder nicht Zeichen geben. Denn dann führt der Zweite oder auch der kann es nicht, sodann führt der Dritte und so fort. Denn jeder Krieger der Schar hat einen Rang und so lange die Schar besteht, so wird sie auch geführt.
Die Schar lagert, marschiert, speist und wacht gemeinsam und kämpft gemeinsam in der Schlacht. Es ist nicht weise, die Krieger der Schar ohne Not voneinander zu trennen. Die Schar ist mit fünf Bögen oder mit fünf Speeren bewaffnet oder beides zugleich. Führt sie fünf Bögen, so ist es eine Schützenschar oder sie ist eine Lanze, wenn sie fünf Speere führt. Führt sie beides, so kann sie nach der Wahl ihres Herrn als Lanze oder Schützenschar kämpfen. Sind Einige in der Schar beritten und Andere nicht, so mag ihr Herr befehlen oder nicht befehlen, die Schar nach Reitern und Fußkämpfern zu trennen und neu zu ordnen. Dem Lande nach mag es weise sein, reine Reiterscharen ins Feld zu führen oder nicht. Ansonsten ist es nicht weise, die Krieger der Schar ohne Not voneinander zu trennen.
In dieser Weise sollen die Kriegerscharen geordnet sein. Sie sind die Finger und Zehen des Heeres.
Und in dieser Weise sollen die Banner geordnet sein: Nicht weniger als zwei und nicht mehr als fünf Scharen sollen sie zählen. Denn mit der sechsten Schar kommt auch das zweite Banner.
Herr der Scharen ist der Bannerherr. Er ist der Erste seiner Schar, doch er führt nur den Zweiten seiner Schar und der führt die Schar des Bannerherrn. Neben seinem Zweiten führt der Bannerherr die Ersten der anderen Scharen. Und unter den Ersten gibt es zumindest einen, der Bannerherr anstelle des Bannerherrn ist, wenn der nicht auf seinen Füßen oder den Hufen seines Pferdes stehen, nicht sehen, nicht hören, nicht sprechen oder nicht Zeichen geben kann. Denn das Banner muss einen Bannerherrn haben.
Auch muss das Banner Boten, ein Feldzeichen und ein Rufhorn ins Feld führen und wenn es ein Banner mit mehreren Schützenscharen ist, so muss es dazu auch eine laute, helle Pfeife führen. Es mag dem obersten Bannerherrn weise dünken oder nicht, reine Schützenbanner, reine Lanzenbanner, reine Reiterbanner zu haben oder nicht.
Das Banner hat eine Bannerfrau. Sie mag das Banner begleiten oder der Herdmutter dienen. Doch ihr dient der Troß aller Scharen ihres Bannerherrn.
In dieser Weise sollen die Banner geordnet sein. Sie sind die Hände und die Füße des Heeres.
Und in dieser Weise sollen die Hauffe geordnet sein: Nicht weniger als zwei und nicht mehr als sechs Banner sollen sie zählen. Denn mit dem siebten Banner kommt auch die zweite Hauffe.
Herr der Banner ist der oberste Bannerherr. Doch er führt nicht sein eigenes Banner, sondern einer seiner Ersten oder der Zweite seiner Schar führt dieses. Den und die anderen Bannerherrn führt der oberste Bannerherr. Und unter den Bannerherrn gibt es zumindest einen, der oberster Bannerherr anstelle des obersten Bannerherrn sein kann, weil die Hauffe stets einen obersten Bannerherrn haben muss.
Der oberste Bannerherr kann alle Bannerherrn und Ersten unter seinem Dach versammeln. Die Hauffe hat eine oberste Bannerfrau. Sie dient der Herdmutter und führt die anderen Bannerfrauen.
In dieser Weise sollen die Hauffen geordnet sein. Sie sind die Arme und Beine des Heeres.
Doch die Leiber des Heeres sind die Jurten und sie sollen in dieser Weise geordnet sein: Nicht weniger als zwei Hauffe aber auch nicht weniger als sieben mal sieben mal sieben Krieger sollen sie zählen.
Ihr Herr ist der Heerführer. Er selbst führt nicht mehr als eine Schar, doch ihm dienen alle Bannerherrn, die er gemeinsam mit allen Ersten unter seinem Dach versammeln kann. Und seine Herdmutter versammelt alle Bannerfrauen und alle Weisen und Kundigen der Hauffen an ihrem Feuer auf das sie ihr dienen und sie dem Heerführer dienen kann.
So sind die Jurten unter den Heerführern geordnet, um dem obersten unter ihnen zu dienen."
"von den Signalen des Fußvolkes"
„Das Feldzeichen braucht jedes Banner zu Fuß, um sich darum zu versammeln und dem Heerführer seinen Ort anzuzeigen.
Das Banner zu Fuß braucht keine Signalfahnen, weder die dunkle noch die helle. Es sei denn, der Heerführer verlangt es anders. Denn sie sind zumeist nur nützlich für die berittenen Banner.
Mit Trommelschlägen mag das Banner zu Fuß sich den Marsch erleichtern. Ist es darin bewandert, mag es auf besondere Trommelschläge auch besondere Manöver auszuführen. Doch kein Signal durch Trommeln muss vom ganzen Heer verstanden werden.
Die Signale durch das Horn müssen vom ganzen Heer verstanden werden. Sie richten sich an das Banner. Denn mag die Schar noch klein genug, das Nötige mit des Ersten lauter Stimme zu sagen, so ist das Banner schon zu groß dafür.
Vom ganzen Heer verstanden werden müssen die Signale durch das Horn. Sie richten sich nicht nur an das Banner. Denn die Hornstöße eines Banners geben diesem Banner ein Kommando und zeigen auch zugleich den andern Bannern an, was diese wissen müssen.
Darum müssen drei Hornsignale vom ganzen Heer verstanden werden:
Das erste Signal gilt dem Angriff des Banners. Es wird mit langem Hornstoß gegeben, denn kein Echo wird daraus etwas anderes machen, als das Signal des Angriffs.
Das zweite Signal gilt dem Ruf des Banners nach Unterstützung durch andere Banner. Es wird mit kurzen Hornstößen gegeben, denn kein Echo wird daraus etwas anderes machen, als den Ruf nach Hilfe.
Das dritte Signal gilt dem Rückzug des Banners. Es wird mit abwechselndem langem und kurzem Hornstoß gegeben. Denn so wird das Signal für den Rückzug eines Banners nicht versehentlich gegeben.
Diese drei Hornsignale müssen vom ganzen Heer verstanden werden.
Die Signale durch die Pfeife müssen nur von dem Banner verstanden werden, denen sie gelten.
Den Schützenscharen gibt die Pfeife das Signal, eine Salve zu entlassen und die vordersten Scharen auszuwechseln durch die Scharen hinter ihnen.
Den Lanzenscharen gibt die Pfeife das Signal, die vordersten Scharen auszuwechseln durch die Scharen hinter ihnen.“
[Kategorie:Bibliothek]