25/6/22 Predigt zur Schlacht von Montrowia
Prediger: Jurek anh Rhack
Wehe oh Welt, Schrecken ihr Menschen, das Unglück ist über Euch hereingebrochen! Das Land auf dem Ihr steht ist verflucht, kein Mann außer dem Krieger lebt hier noch, kein Tier außer der Aaskrähe erhebt seine Stimme, die Macht des Bösen bläst uns ihren siechen Atem ins Gesicht!
Wehe oh Welt, Schrecken ihr Menschen, der Feind des Lebens steht unter Waffen in Montrowien! In den Schatten lauern tausend Augen, sie blicken voll Neid auf unser Fleisch und Blut weil das Ihre vor Verwesung stinkt. Hinter den Nebeln steht eine Streitmacht bereit, die nicht den Hunger fühlt und nicht die Kälte, und so auch kein Leben ihren Herzschlag küsst, sie kennen nicht die Dunkle Göttin des Todes, haben die Hallen der Riadugora nie geschaut.
Wehe oh Welt, Schrecken ihr Menschen, die Gewalt des Toten Lebens sucht uns alle der Verdammnis anheimzuschicken! Kein Hain, der nicht den feigen Hinterhalt, kein Feld, das nicht den kalten Stahl, kein Hügel, der nicht das kalte Grab bereithält, gilt es hier zu schauen. Erkennt und erzittert, Brüder und Schwestern, der Vampir hat diese Baronie in ein Monument des Chaos verwandelt!
Ich will ganz offen zu Euch sprechen. Manche von Euch waren dabei, als unter meinem Kommando schon einmal eine Streitmacht in dieses Land zog, die Sklaven der Finsternis auszulöschen und das Land zu befreien. Wir versagten und nur Wenige überlebten die furchtbare militärische Katastrophe, die ich zu verantworten habe. Sogar seine Eminenz Denubys, Priester des Riason und der zweite Legat des Heiligen Konzils der Siebenfaltigkeit ließ sein Leben bei dem Versuch, hier zu siegen. Auch Heute werden viele von uns sterben, viele niemals die Heimat wieder sehen. Den Tod und schlimmeres haben wir zu erwarten in der Schlacht, die da kommen mag.
Ich stehe hier in verzweifelter Stunde und mein Herz kann doch nicht verzweifeln. Ich blicke auf die Recken, die hier versammelt sind und fühle die Kraft des Zorns, die Hoffnung des Lebens und ich begreife die Herrlichkeit unseres Kampfes. Ihr Arbonier, Ihr Flutländer, Ihr, die Ihr unter dem Trigardonischen Banner fuer das Leben streitet, ich begreife Eure Größe. Ihr Freunde, Ihr Brüder und Schwestern im Geiste, die Ihr aus ganz Mittelland herbeigeeilt, um uns in finsterster Stunde beizustehen, ich begreife Euren Mut.
Ein Heer erblicken meine Augen, das wie ein Fels im Sturm unsere Feinde zerbrechen soll und mir beweißt, dass das Ende noch lange nicht gekommen ist. Euer Kampf und mein Kampf und der Kampf aller wird als eine gewaltige Flamme emporsteigen zu den Göttern wie ein Feuergeist, Riamodans Pracht des Krieges zu empfangen und die gerechte Wut wird unsere Klingen zu Donnerkeilen machen und die lebendige Leidenschaft unserer Seelen wird das ewige Lied singen von der Hoffnung, der Zukunft, der Liebe und dem Tod!
Gerade deswegen kann ich hier niemanden im Unklaren darüber lassen, dass es hier nicht allein um die Vernichtung Untoten Lebens geht. Die strategische Position Montrowiens ist überaus wichtig: Die Strassen nach der Grafschaft Altberg, welche glücklicherweise wieder in Trigardonischem Besitz ist, führen durch dieses Land. Weiter im Südwesten liegt Altgar, welches die Herrscher der Scola Scire „Anrea“ nennen....
Wir wissen, dass die Herren Altgars (Anreas) die Nachricht von der Wiedereingemeindung Altbergs nach Trigardon mit Entsetzen aufnahmen.
Wir wissen, das die Herrscher der Scola Scire als die mächtigsten Magier der bekannten Welt gelten.
Wir wissen, dass die Scola Scire Fragen der Moral nicht als Hinderungsgrund für ihre Machtpolitik ansehen.
Und die Scola Scire sind die einzigen, denen es zum Vorteil gereicht, wenn die Strassen nach Altberg unpassierbar sind.
Wer, so frage ich, hat Grund und Willen und Kraft und Mittel um Montrowien zu dem zu machen, was es heute ist?
Woher kommen die Untoten Kreaturen, denen wir gegenüberstehen?
Leider, Brüder und Schwestern, geht es in dieser Stunde und an diesem Ort auch um Politik. Hier offenbart sich die ganze Härte eines außenpolitischen Konfliktes!
Es liegt an Euch zu entscheiden, auf wessen Seite das Recht ist und an Euren festen Blicken sehe ich, dass Ihr euch für Trigardon entscheidet.
In diesen Tagen erinnere ich mich an einen Krieg, der nicht sehr weit zurückliegt: Ich erinnere mich der Schmach von Altberg, den Krieg, den Trigardon gegen Altbergs Grafen verlor... Wieder wird Heute um Altberg gefochten, auch wenn die Gegner diesmal die Knechte des Vampirs sind. Auch erinnere ich mich an den Märtyrer Denubys der als Priester lebte und hier in Montrowien als Krieger starb. Seine Asche wurde heute hier verstreut und er mag uns noch über den Tod hinaus als Schild und als geistige Heymstatt dienen.
Sollten wir hier und heute siegreich sein, ist die Schmach von Altberg getilgt. Dann soll uns der Name Altbergs nur noch wie ein böser Traum erscheinen und das Land hinter Montrowia soll den Namen des Märtyrers tragen. Ein Altberg haben wir vor drei Jahren verloren, ein Denubyen gillt es heute zu gewinnen! Ihr Mächtigen der Scola Scire, vernehmt meinen Schlachtruf und erzittert: Für die Götter, für das Leben, Denubys für Trigardon!