Auras Ballade
aus der Zeit der Stammeskriege
Als da führte Auras, Baldas Sohn, Nathans Stamm.
Und der Winter sollt’ kommen kalt und klamm,
Die Kinder Ischans drangen ein ins Arbo Land
Ihr Führer, stolz und stark, Raban ward genannt.
An beider Ufer die Lager der Stämme lagen
Die Sonne war noch warm an den Tagen.
In kalter Nacht aber, Rioadoguras Wandelstern
Von der Nadel in den Pflug und Menschen fern.
Es war Colgan der Speer aus Nathans Stamm
Der in Riasinas Schein über den Arbo schwamm.
Zu erkunden der Feinde Lager und Plan
Er zählte hundert, doch er beim Rückweg sah:
Da war Rabans Nichte Raissa ein junges Weib
Sie stand am kalten Fluss, hatte nichts am Leib.
Vom anderen Ufer Askar, Baldas Sohn, sie erblickte,
So gleicht seine Manneskraft sich erquickte.
Aber Colgan der Behände wusste was zu tun
Eine gute Beute das Weib, zu mehren seinen Ruhm.
Das Weib verblüfft, Colgan gewitzt sie niederschlug.
Er ins Wasser sie zog und bis zum andern Ufer trug.
Doch Askar, Baldas Sohn, wartete nur auf Beide
Er tat helfend, doch zog er sein Schwert aus der Scheide
Und stieß es Colgan dem Treuen gemein in Rücken
Dann fiel sein Blick wieder auf Raissas Entzücken.
Das junge Weib noch feucht von Arbos kalten Wasser
Sie ward Askar gewahr, und wurde noch blasser,
Riamodans Feuer hatte sein Gemächt entfacht,
und so wardt mit Arbogast, ein Sohn gemacht.
Auras, Haupt von Nathans Stamm und Askars Vater
Wollte wissen wieso Colgan der Held sei ein Toter
Doch Askar antwortet, der zinnen Zunge nie verlegen,
Colgan der Held sei gestorben der Feinde wegen.
Raban gewahr seiner Nichte in des Feindes Hand
hatte den starken Rumpel, Raissas Bruder gesandt,
zu verhandeln über der Schwester Freiheitszoll
Doch Ischans Stamm das Arbo Land verlassen soll.
Doch Askar sprach Rumpel sei Colgans Mörder
Itzo Rumpel den Askar, Auras Sohn, gefordert.
Auras Haupt des Stammes aber sprach mit Weisheit
Der Rumpel ist gekommen in freiem Geleit.
Dies gewährt ihm nicht das Recht auf Forderung,
Die Bräuche der Stämme verlangen hier Mäßigung.
Rumpel aber sprach ich sah zwei Männer am Ufer
Als meine Schwester geraubt wurde übers Wasser.
Colgana, Mutter Colgans des Helden, aber sprach
Arbo ist mein Freund, er ist Zeuge jener Nacht.
Colgana war einst der Riaranjoscha geweiht.
Ihr hatte sich Arbo schon einmal gezeigt.
Sie gingen nun alle hinunter zum Fluss.
Colgana, die Mutter Colgans des Helden rief aus
Zeige dich oh Arbo, du Riaranjoscha Sohn
Vom Wasser ein Einhorn stieg, mit rauschendem Ton.
Was wollt ihr Kinder des Nathan und des Ischan.
Die Wahrheit will ich sehen sprach Colgana ihn an,
Es gurgelte vom Wasser, "einen Preis hat die Wahrheit
Du sollst kommen an das Ende deiner Zeit".
"Den will ich zahlen, um meines Sohnes Willen
Seinen Tod kenne ich nicht, ihn kenne ich seit dem stillen."
Und Arbo nahm sein Horn und stach in Ihre Augen.
Und alle sahen was gesehen und erkannten Askars Lügen.
Askars Lüge zerbarst und Riamodan stieg in ihm auf
er erschlug nun jeden, der kam in seinen Lauf
Rumpel stellte sich ihm und brannte wie Stroh
Auras und die Weisen nahmen Zuflucht im Arbo.
Die Kinder Ishans sahen es vom Ufer aus
Sie fürchten die Götter und gingen nach Haus
Und Askar brannte mit Feuer sieben Tag lang
Sieben Siedlungen verbrannten im Unheilszwang.
Und Auras Haupt des weisen Nathans Stamm kam
Und fand seines Sohnes verkohlten Leichtnahm.
Auch wenn Askars Körper nun vergangen war
So fürchtet man seiner rastlosen Seele Gefahr
Auras der Weise kannte die Weißsagung
Ischayas und Jahans, so führte er die Handlung
Der Brandweihe und lies Mahavirs Dolch kommen
Zu opfern Riamodan den Stier so vollkommen.
Gebacken nach altem Brauch Riamodans Herzen
Sollen die Kinder verführen zu neckischen Scherzen.
Hurzelmännchen vertreiben die unruhigen Seelen,
die die Menschen dann nicht länger werden quälen.
So war alles nun bereit, und große ernsthafte Freud
Hin zu einen Fackelzug bildeten die Leut.
Und Auras, Baldas Sohn, vollführte dann das Opfer
Und man wurde der Taten der Ahnen gewahr.
Für das alte Ritual das Eisen wurde geschürt
Riamodans Zeichen bekam, wem Tapferkeit gebührt.
Aber allen Sieben wurde die Lobpreisung gedacht.
Und es wurde gefeiert bis tief in die Nacht.
Nun war getilgt Arkas Frefel, die Götter versöhnt,
die er zuvor mit seinen Missetaten verhöhnt.
Die Kinder des Nathan hatten einen milden Winter
Und es hatte reiche Ernten im Sommer dahinter.
Es blieb Raissa und Arbogast wardt gebohren
In Auras Haus, der Enkel ersetzt den Sohn der verlohren
Auras hatte noch Jahre des Friedens mit allen
Bis auch er eintrat in Riadugoras Hallen
Siehe auch: Brandweihe