Jahresschrift unserer wehrhaften Bruderschaft

Aus Trigardon
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Der letzte Große Stammeskrieg

Einst, nachdem Die Weltväter sich in ihrem Streit zu Tode gebracht hatten, Die Götter entzweiten und dadurch die vergängliche Zeit in Bewegung gesetzt worden war, nach Botans Frevel und der Verbannung Des Feuergottes, nach der Erschaffung des Kleinen Volkes, nachdem Der Arbo seine Richtung geändert hatte und nach dem Erstehen der Orks und anderen Bestien und der Elben, als die Welt im Großen und Ganzen so geworden war, wie sie auch heute noch ist, begründete der Heilige Danason das Goldene Königreich von Gar.

Es war ein Reich des Rechts und der Tugend, wie es noch keines zuvor gegeben hatte, doch es sollte nicht bleiben. Man weiß nicht mehr, wie es im Einzelnen dazu gekommen ist, dass die Königinnen und Könige sich mit ihren Anverwandten zerstritten, sich gegenseitig vertrieben und bekämpften und welche finsteren Mächte noch im Verborgenen gewirkt haben mochten, um es zu Fall zu bringen. Doch es stürzte und in seinem Sturz entfachte es den schwelenden Hass, der zwischen den Kindern Des Natan und denen Des Ischan seit Anbeginn der Zeit gewesen war, zu neuer Glut.

Für lange Zeiten führten die Stämme immer neue Kriegerscharen gegeneinander, bis alle Freundschaft vergiftet, alle Brüderlichkeit erloschen und die Erinnerungen an gerechtere Zeiten fast vergessen waren. Einzig ein Teil der ausgedehnten Hochmoore, die wir Flutland nennen und in denen Der Arbo entspringt, blieb eine sichere Heimstatt der Kinder Ischans, sodass sie sich Flutländer nannten. Und nur ein Teil des fruchtbaren Arbotales war Natans Kindern als Zuflucht geblieben, so dass sie sich Arbonier nannten. Überall sonst, ob in den Bergen, Hügeln, Ebenen und Wäldern schlugen die Menschen einander tot. Auch die Verstoßenen, das schwindende, in die Wälder verbannte Elbenvolk, kämpften wechselnd und ohne Bundestreue auf beiden Seiten mit, um mit Schläue ihren Niedergang aufzuhalten. Selbst das Kleine Volk, dass in vielen Burgen und versteckten Tälern rund um das Flutland heimisch war und mit niemandem in Streit geraten wollte, wurde in den Krieg hineingezogen. Schließlich wussten sie keinen anderen Rat, als es zu halten wie die Elben.


So konnte es lange keinen Sieger geben, während die Früchte der Niederlagen allseits üppig gediehen. Doch dann wurde Natans edelster Nachkomme, Karoman Phadrhack, der Sohn der Phadra Rikarda Hekate aus dem Hause Rhack, zum Heerführer der Arbonier gewählt, nachdem sein Vater Hektor Karoman, der die Krieger neunzehn Jahre angeführt hatte, ruhmreich gefallen war. Karoman war so streitbar, dass Der Waffengott ihm viele Siege schenkte und die Flutländer zu wanken begannen. So kam es, dass viele von ihnen sich lieber freiwillig zum Frieden wenden wollten, als durch den Untergang dazu gezwungen zu werden.


Der Heilige Krieg

(2v) Da trafen sich, von Der Göttin Der Weisheit geführt, die Priesterinnen Canuphira, eine Tochter Natans, und Phejana, eine Ischanstochter. Sie hielten Rat und erkannten den Willen Der Götter in den alten Überlieferungen. Daher wussten sie, dass die Stämme durch die Schlichtung des gerechten, götterfürchtigen und besonnenen Kriegers, den wir den Dan zu nennen wissen, zum Frieden bewogen werden konnten. Um den Dan zu bestimmen riefen sie die Heerführer zum Fest der Freundschaft, das viele Menschenalter nicht mehr gefeiert worden war. Beim Waffenspiel obsiegte der Heerführer des Kleinen Volkes, Ferangosch anh Harog, doch er zeigte sich nicht besonnen und nur wenig götterfürchtig, als die Priester ihn prüften. Also erschlug ihn Karoman und der Frieden des Festes zerbrach.

(1v) Doch die Arbonier warfen die Flutländer nicht nieder. Denn Canuphira und Phejana waren von Schuld und Schande unbefleckt, als sie Die Götter nach einem Zeichen baten, was mit Karoman geschehen solle, nachdem er den Frieden beim Fest der Freundschaft gebrochen hatte. Den Göttern aber gefiel es, Karoman zu entrücken und im Kreise der Nebelgeister26 verborgen zu halten, um ihn zum Werkzeug Ihres Willens zu machen. Ein Jahr lang wusste kein Arbonier, ob aus dem Hause Rhack oder einem anderen, was mit ihrem Herrn geschehen sei. Die Flutländer aber nutzten die Gunst der Stunde, wählten Aribor27, den Sohn der Ystjarson Krul28, zu ihrem neuen Heerführer und warfen die Arbonier vielerorts zurück. In dieser Not verlangten viele arbonische Herren, dass ein neuer Heerführer gewählt werden müsse. Dies wurde der Baron Volkan Sarymor29, Sohn von Beru Nurynay30, aus dem Hause Garesch31 vom Flussvolk32.

(1v) Ein Jahr hielten Die Götter Zwiesprache mit Karoman. Die Himmlischen Hunde33 brachten ihm Das Schwert, Das Den Frevel Sühnt34 und Der Herr Des Feuers machte ihn zum Wächter darüber. Karoman erkannte, dass das Unglück des Brudermordes erneut über Ischan und Natan gekommen war und dass das Gesetz der Verstoßenen35 vielerorts gebrochen wurde. Denn in ihrer Verzweiflung hatten die Elben damit begonnen, sich Männer und Weiber der Menschen zu nehmen, um ihre Kinderlosigkeit zu lindern.

(0) Schließlich ging Karoman zum siegreichen Aribor und erzählte ihm davon, dass er ausersehen sei, den Frevel zu sühnen und den Stämmen Schlichtung zu bringen. Man weiß nicht, ob Aribor Karoman glaubte, aber er glaubte Phejana. Beide erkannten, dass zwischen Arboniern und Flutländern kein Frieden sein konnte, solange die Elben und das Kleine Volk in ihrer Furcht vor den zahlreichen Menschenkindern nicht davon abließen, die Zwietracht zwischen ihnen zu schüren. So ließen Karoman und Aribor die Fürsten der Zwerge und der Elben wählen: Unterwerfung oder das Schwert. Die Zwerge befragten die Omen und unterwarfen sich. Die Elben aber blieben für das Wort Der Götter taub und riefen stattdessen nach ihren Bundesgenossen. Und wie es dem Schicksal gefiel, waren das zu dieser Zeit die Arbonier.

(0) Volkan befragte das Orakel des Flusses ob der Botschaft der Elbenfürsten, doch vergaß er, auch nach der Botschaft Karomans zu fragen. Dies wundert nicht, da er sich nun als Herr der Arbonier wähnte und gar nichts vom vorangegangenen Heerführer wissen wollte. So sagte Arbo, dass keine Lüge in der Botschaft der Verstoßenen sei und diese ihn nicht betrügen würden. Also versammelte Volkan alles Flussvolk im Süden, schickte nach den Reitern in Nord und West und zog rasch aus, um die Elben gegen ihre Feinde zu verteidigen, wie die Arbonier und auch die Flutländer es ja schon oft getan hatten.

(0) Die Freunde der anh Rhack aber schlossen sich Karoman und Aribor an, mit ihnen gingen die anh Tarlan36, die anh Casan37 und die anh Balik38 und am Erlenfels39 berieten die Tesch40, ob ihre Treue dem alten oder dem neuen Heerführer gelten solle. Unter diesen sprachen Karomans Gefährtinnen Natascha Emendur41 und Gimur Batu Sarantuja42 für diesen und für den Glauben, aber gegen Volkan und gegen die Gewohnheit. In ungekannter Eintracht folgten alle Reiterhirten43 dieser Fürsprache. Nur die Argaine44 schienen mit dem Flussvolk ziehen zu wollen, doch so war es nicht. Ihr Baron Sairan45, der Sohn von Jura Korgunath46, war Karoman entgegen geritten und wollte persönlich sehen, ob dieser wirklich noch lebe. Als er fort war kam aber Volkans Heer und durchzog sein Land. In Unkenntnis des Willens ihres Herrn ließen die Argaine sie passieren.

(0) Als Karomans Heer davon erfuhr wurde es unruhig, war ihnen doch ein rascher Sieg prophezeiht worden, nachdem es nun nicht mehr aussah. Karoman gebot den Kriegern, sich, so wie es einst die Reiter des Heiligen Danason getan hatten, das Zeichen des Kreises auf die Schilde zu malen und suchte den Kampf im Dunklen Wald47. Den Göttern gefiel es, all ihre Streiter für neunundvierzig Tage zu Cirkatern48 zu berufen und unbesiegbar zu machen. Nach nur neunundvierzig Tagen obsiegten sie gänzlich. Aribor konnte Volkan in Gefangenschaft führen, der sich aber lieber in die Arme Der Allverzeihenden49 bettete, statt Schande über sich zu bringen. Da gerieten Flussvolk und Elben in Verzweiflung und konnten nicht mehr widerstehen.

(0) Im Innern des Kreises Der Mysterien50, nahe dem Herzen des Dunklen Waldes, suchten die letzten Elbenfürsten Zuflucht vor der Strafe Ischans und Natans, öffneten Den Göttern wieder ihre Ohren und beteten zur Königin Des Himmels51 als Beschützerin der Verfolgten. Viele weise Hexer von Natans Blut wollten noch immer nicht von ihrem Bund mit den Halbmenschen52 ablassen, allen voran Phadrhack Natan anh Ria53, Sarymor vom Silbermeer54, Rhackson Saryma anh Garesch55, Gordogal Natanssohn56 und der junge Phosphoros57, der heute Sohn der Dämmerung genannt wird. Sie wussten, dass Karomans Heer vor ihren Flüchen nicht mehr gefeit war, denn man zählte den fünfzigsten Tag des Heiligen Krieges. Also handelten sie mit Karoman und Aribor, Canuphyra und Phejana Bedingungen aus: Alle Elben, die der König von Taur Kyriad58 aufnehmen wollte, bekamen freies Geleit dorthin. Alle Krieger des Flussvolkes, die ihre Bande in die Heimat abbrachen und aller Rachepflichten entsagten, durften im Dunklen Walde bleiben und sollten ihrerseits von Vergeltung verschont sein. Diese Wahl trafen die Verwandten Phadrhacks, die des Phosphoros und einige mehr. Ihnen sollte es fortan obliegen, gemäß dem Gesetz der Verstoßenen über die verbleibenden Elben und Halbelben zu richten. Und um Krieg zu führen musste sich das Waldvolk von nun an die Erlaubnis sowohl der Arbonier, als auch der Flutländer einholen. Und wer ein Haus im Dunklen Wald baute, musste es den Göttern schenken und wer die Götter nicht ehrte, sollte kein Haus haben. So wurde es gesprochen und so geschah es.

(0) Im Innern des Landes der Arbonier ordnete Karoman die Dinge in jener Weise: Alle Arbonier sollten Karoman huldigen. Die Freunde des Hauses Rhack wurden von diesen mit Ehegatten und Beute reich belohnt. Volkans Verwandten sollte vergeben werden, aber das rechte Ufer Arbos sollte fortan jenen Tesch gehören, die dort siedeln und sich das Flussvolk dort tributpflichtig machen wollten. So nahm Natascha Emendur den Norden davon und ihre Sippe59 benannte sich und ihr Land nach dem Erlenfels, während viele kleine Sippen den Süden nahmen und für sich die Namen der Orte wählten, an denen sie nun siedelten. Derer Edelsten waren die anh Arden60. Und alle Arbonier huldigten Karoman.

(0) Mit Aribor ordnete Karoman die Dinge in jener Weise: Alle sollten Karoman huldigen. Jedes Jahr sollte das Fest der Freundschaft gefeiert werden. Vor allen Rachetaten und jeder Fehde zwischen Flutländern und Arboniern sollte stets Schlichtung angerufen werden und Schlichtung sollte auch am Ende aller künftigen Waffentaten sein. Von den Festlanden61 sollten die Flutländer einen Teil des Tejadun62 bekommen, nämlich alles nördlich von Nordern63, jedoch nichts im Süden davon. Alle Festlande südlich des Dugor Harog64 sollten die Arbonier unterwerfen dürfen, alle Festlande nördlich davon die Flutländer. Und im Dugor Harog sollte jede Sippe des Kleinen Volkes frei wählen dürfen, ob sie sich dem Heerführer der Arbonier oder dem Heerführer der Flutländer unterwerfen wolle. Viele vom Kleinen Volk unterwarfen sich den Flutländern. Die Übrigen huldigten Karoman und Aribor huldigte Karoman.

(0) Den Göttern gefiel es, wie die Dinge in den trigardonischen Landen geordnet wurden. Doch zu dieser Ordnung gehört, dass der Frieden am Fest der Freundschaft nicht gebrochen werden darf. Also lehrten Sie die Stämme, dass Sterbliche, die Werkzeug Ihres Willens sind, mit Ihrem Segen alles erreichen können, ohne ihn aber nichts sind. Diesmal wählten Sie die niedrigsten Wesen als Vollstrecker Ihrer Rache aus. Sie schlugen sieben Halbelben mit Wahnsinn und gaben ihnen ein, ihr eigenes Leben zu verachten, wenn sie nur Karoman mordeten, dazu noch Canuphyra und Phejana, die beide von ihm schwanger waren, weil Die Götter nicht wünschten, dass diese Kinder geboren würden. Und so geschah es. Alle Mörder kamen auch zu Tode und ihre Namen sollen vergessen sein!

(0) In dieser Not entschied das neue Sippenoberhaupt des Hauses Rhack, Karomans Schwesterwitwe Sarima Niloofar65, Karomans zweite Witwe Arda Gimur66 gut zu verheiraten, die Ehe ihres Neffen Ardor67, des Sohns von Rahel Cara68, der im Heiligen Krieg noch ruhmreicher als Aribor gestritten hatte und Zeuge aller Friedensabschlüsse war, zu scheiden, seine Gattin Arda Deria69 gut zu verheiraten, ihn selbst zu heiraten und damit zum Sippenoberhaupt und Heerführer der anh Rhack zu machen. Die Söhne, Töchter und Enkel Karomans schickte sie mit weisen Lehrern zu einem geheimen Ort. Sie stärkte die Freundschaftsbande zu Karomans Gefährtinnen Natascha anh Erlenfels und Gimur anh Tesch, die einen Sohn70 und eine Tochter71 von Karoman hatten und erklärte vor Den Göttern und den Menschen, dass sie Rachepflichten für diese Kinder auf sich nehmen würde. Mit diesen beiden verabredete sie, dass Ardor mit Aribor, Phadrhack und den Fürsten des Kleinen Volkes die mit Karoman geschlossenen Verträge erneut beeiden sollten. Nur so konnte der junge Frieden im Lande bewahrt werden und den Göttern gefiel es.

(0) Die Ordnung wurde bewahrt, denn Aribor wollte kein neues Blutvergießen. Doch er verweigerte Ardor die Huldigung. Als Ardor nun von den Edlen der Arbonier Huldigung verlangte, leisteten dies nur Wenige, nämlich nur die anh Balik, die anh Tarlan, die anh Casan, die Erlenfelser, die Nachkommen des Korgunath72 und wenige Andere. Da verlangte er Geiseln von allen Anderen, die er auch bekam. Dennoch wollten sie ihn nicht zum Heerführer wählen, denn sie sagten dieses: Wenn Ardor nun schon Frieden mit Aribor gemacht hatte, bräuchten die Arbonier auch keinen gemeinsamen Heerführer. Nun wusste man nicht, wie man dieses Jahr zählen sollte, in dem zum ersten Mal seit Menschengedenken die Arbonier keinen gemeinsamen Heerführer mehr hatten. Die weisen Lehrer von den Schulen des Ischan73 entschieden daraufhin, dass dieses erste Jahr ohne Heerführer damit wohl das nullte einer neuen Zählung sein müsse.


Die Heilige Schrift

(0 – 14) Im Dunklen Walde baute Phadrack sein Haus und fortan nannte seine Sippe sich anh Ria74. Weil er weise und kundig war, suchte alles Waldvolk, ob Arbonier, Flutländer oder Elb, seine Schlichtung und machte ihn zu ihrem Richter. Niemals wankte er dabei, die Bürde zu tragen, die Die Götter ihm als Richter des Gesetzes der Verstoßenen im Dunklen Walde auferlegt hatten. Als ihm prophezeit wurde, dass er ob seines Umgangs mit den Verstoßenen nur ein einziges Kind, gar nur mehr einen Sohn, haben würde, dankte er Den Göttern für die Gnade, überhaupt ein Kind zu haben. So fromm war er. Sein Ruhm war so groß, dass selbst Weise aus dem Süden oft und gern bei ihm zu Gast waren. Unter diesen war Sarymor vom Silbermeer und zu dessen Freunden gehörte Wastan75, den wir heute den Gerechten nennen. In großer Sorge kam er ins Land der Trigardonen, weil die Stadt der Alten Könige76 endgültig verlassen worden war, am Arbodelta niemand mehr in der Sprache Ischans und Natans betete und alle Hoffnung verloren war, dass Anreas77 Königin die Linie Gars fortsetzen würde. Also fragte er in Phadrhacks Haus, ob es in Nordern dafür Hoffnung gebe.

(0 – 14) Die Weisen und Kundigen gaben Wastan das Folgende zur Antwort: Nicht nur das Alte Gar im Süden, sondern auch die nördliche Königsstadt78 sei verfallen, wenngleich das Steppenvolk beider Stämme den Frieden dort um des Handels und sicherer Winterlager Willen bewahren würden. Einige Sippen hätten mit einigem Recht den Anspruch darauf, die Königswürde fortzuführen, derer Mächtigsten seien die anh Rhack, die anh Argaine und die anh Garesch, die neben der Blutlinie auch Lehen von den Alten Königen hielten. Und auch im Kleinen Volk und bei den Elben sei die Erinnerung an die Goldenen Zeiten noch wach, derentwillen sie ihre Fürstentümer die Alten Reiche79 nennen würden. Und sie berichteten ihm, wie Karoman alle unterworfen hatte doch gestorben sei, ehe noch das Neue Gar80 hatte erbaut werden können. Dennoch sei kein nennenswerter Krieg mehr, weil Karomans Vertrag eingehalten wurde, was rätselhaft sei. Es sei, als liege ein heilsamer Schlaf über dem Land. Da erkannte Wastan das Wirken Der Götter im Norden und weil er zum Priester geweiht, wollte er es ergründen und sein Leben dem Neuen Gar widmen. Und dies wollten fortan auch Phadrhack und seine Freunde.

(0 – 14) Derweil baute Aribor zwischen den drei größten Seen des Flutlandes Der Herrin Des Wassers81 ein Haus und gab der Ystjarson Joscha82 die Aufsicht darüber. Und in Nordern baute man Dem König Des Himmels83 ein Haus. Und im Längstal von Arbon baute man je ein Haus für Den Herrn Des Feuers und Den Göttlichen Richter84. Und das Kleine Volk sagte, dass Der Grimmige Vater85 kein Haus wolle, da Er Das Haus Der Häuser ist. Stattdessen fuhren sie damit fort, das Haus Der Herrin Der Vier Winde Des Himmels86 im Dugor Harog zu pflegen. Und den Göttern gefiel es.

(0 – 14) Derweil siedelten sich im Tal des Derian87 die Montrowen88 an, Barbaren89 von den Inseln90, so auch Bergische91, Volk aus Anrea und Weitere. Diese alle gerieten miteinander in Streit. Und mit dem Kleinen Volk und den Arboniern. Die anh Namar92, anh Caja93, anh Casan und Weitere riefen ihre Verwandten vom Flussvolk und den Tesch zur Hilfe. Sie besiegten alle, doch den Montrowen gelang es, ihre Burg Fahlgen94 und ihre Freiheit zu verteidigen. Sie huldigten Ardor und bekamen Frieden. Dann eroberte Mavis Trebor anh Tesch95 das Land bei den Quellen des Derian, siedelte dort und seine Sippe nannte sich anh Quellgrund96.

(14) Derweil sah Tandor97, der ein Knecht Der Herrin Der Unterwelt98 ist, den ehrwürdigen Vater Sebai Juron99, der in den Tagen Des Heiligen Danason Priester gewesen war. Dieser befahl Tandor zu schreiben. Und er schrieb, während er noch schlief, einen rätselhaften Pfad auf. Wenngleich er ihn nicht kannte sah er, dass er durch alle Alten Reiche führte. Weil er es nicht deuten konnte, ging er zu Phadrhacks Haus, um mit diesem und mit Wastan, Sarymor, Rhackson, Gordogal und Phosphoros Rat zu halten. Sie beschlossen, dass Sieben waffenlose Pilger dem Pfad des Sebai Juron durch die Alten Reiche folgen sollten. Denn wenn es Der Pfad Der Götter sei, würde ihnen kein Leid geschehen. Und siehe: Am Ende des Pfades hatten sie alle Alten Reiche durchwandert und waren nahe dem Anfang angekommen, wo das geheime Haus Der Schönen Göttin100 steht, das nur jene sehen können, denen Sie Selbst die Augen dafür öffnet.

(14) Dort fanden sie die Heilige Schrift. Man fragte, was dies sei, was die Pilger gefunden hatten. Nur Wastan und Sarymor, die aus dem Süden stammten, wussten Antwort: Das Wissen um die verronnenen Sandkörner und der Strahlen vergangenen Lichtes sei überall bei den Kindern Ischans und Natans und in den Alten Reichen noch vorhanden. Doch es sei wie ein Klumpen Lehm, aus dem ohne Ordnung kein Haus gebaut werden könne. Die Heilige Schrift sei das Wissen um diese Ordnung. Und alle jubelten, denn wer zuvor keinen Weg kannte, sah nun einen Pfad und wer zuvor den Pfad gesehen hatte, durfte nun den Kreis schauen. Und siehe: Es war das vierzehnte Jahr nach dem Martyrium des Heiligen Karoman, Riacommon in Ewigkeit, Almarna!



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